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"Vorrichtung zum Auffangen und Abgeben von Fördergütern an Rollförderern"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum stoBgeminderten Auffangen und stückweisen
Abgeben von Fördergütern an Rollförderern, insbesondere Gravitationsrollförderern
in Durchlaufregalen.
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Es sind Gravitationsrollförderer in Durchlaufregalen bekannt, bei
denen zur Stauung des durch die Neigung des Förderers beschleunigt ankommenden Fördergutes
und die anschließend wahlweise vorzunehmende Abgabe desselben am Abgabeende des
Förderers in die Förderbahn ragende GUtsperren vorgesehen sindo Die Betätigung derartiger
Gutsperren erfolgt beispielaweise durch eine über zwei Kettenräder geführte endliche
Kette, die einerseits an einem Stößel und andererseits an einer Schraubenfeder befestigt
ist, bzw. durch Zahnrad und Zahnstange, Triebstock oder Seiltrieb (DWP 58 920) Darjiber
hinaus ist eine Vorrichtung zum Sperren und Abgeben von Fördergut an Gravitationsrollfördern
bekannt, bei der eine quer zur Förderbahn vorgesehene Schiene über Hebelarme heb-
und senkbar angeordnet ist, die mit Nachlaufriegeln derart in Verbindung steht,
daß vor dem Ausklinken der Sperrsohiene die Nachlaufriegel in Sperrstellung sind.
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(DWP 59 511) Diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß die Gutsperren
als nichtelastische Anschläge ausgebildet und ruckartig auf das ankommende Fördergut
einwirken. Dadurch ist ein stoßminderndes Auffangen des Fördergutes unmöglich. Dies
wirkt sich insofern nachteilig auf stoßempfindliches Fördergut und auf das Verpackungsmaterial
aus, als dasselbe dadurch zu Bruch gehen bzw. erhebliche Beschädigungen erleiden
kann. Auf die Tragkonstruktion des Gravitationsförderers
wird dadurch
gleichfalls ein nachteiliger Einfluß ausgeübt und es macht sich deshalb eine stabilere
Ausführung derselben erforderlich.
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Des weiteren besteht der Nachteil1 daß diese Vorrichtungen nur für
Stückgüter gleicher Abmessungen Anwendung finden können und darüber hinaus noch
ein entsprechender Abstand zwischen den einzelnen Förderstücken erforderlich ist.
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Weiterhin ist eine Vorrichtung mm Auffangen und abbremsen von ankommenden
Fördergut an Gravitationsrollförderern bekannt, die aus einer am Abgabeende des
Pörderere angeordneten und mit Anschlag versehenen Bremsplatte besteht, die über
einen Hebelarm und eine Verbindungsstange mit einer exzentrisch gelagerten Bremsrolle
in Verbindung steht. Beim Auflaufen des Fördergutes auf die Bremsplatte wird durch
das Eigengewicht desselben die exzentrisch gelagerte Bremmsrolle durch einen Hebelarm
und eine Verbindungsstange über die Transportebene der Rollen gehoben und bremst
das nachfolgende Fördergut ab. (DKP 1 211 991) Diese Vorrichtung hat den Nachteil,
daß die exzentrisch gelagerte Anschlag und Bremsrolle nur betätigt werden kann,
wenn zwischen dem ersten und den folgendes Förderstücken ein Abstand verbleibt,
der durch die Fördergeschwindigkeit und das Eigengewicht des Fördergutes das Verschieben
des vorangegangenen Pörderstückes bewirkt, was bei einer geschlossen nachrollenden
Fördergut reihe nicht der Fall ist. Des weiteren d das an dem Anschlag der Bremspaltte
anliegende Förderstück durch ein gesondertes Transportmittel, z.B. einen Gabelstapler,
abgehoben
werden, bevor die Wirkung der Bremmsrolle wieder aufgehoben
werden kann.
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Darüber hinaus ist an einem Fördergutträger, bei dem die Förderbahn
aus mehreren aneinandergereihten Speicherfächern besteht, deren Bodenteile gemeinsam
eine geneigte bündige Gleitebene bilden, eine Speioher- und Ausgabeeinrichtung bekannt,
die so funktioniert, daß die Böden der Speicherfächer an einer ihrer Stirnkanten
um waagerechte Achsen schwenkbar gelagert sind, während die freiem Stirnkanten über
die an einer gemeinsamen Welle angebrachten Zapfen oder Exzenter durch Drehung der
Welle abgesenkt oder gehoben werden können. Durch das Absenken der Bodenteile an
ihren freien Stirnkanten wird eine von Bodenteil zu Bodenteil das Abgleiten des
Fördergutes hemmende Stufe gebildet, während das durch das Drehen der Welle erzeugte
Anheben der Bodenteile den Weitertransport des Fördergutes zur Auffangvorrichtung
und zu einem weiteren Transportmittel ermöglicht.
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(DBP 1 243 106) Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß über die gesamte
Länge des Gravitationsförderers die kippbaren Speicherfächer und die Betätigungsglieder
zum Heben und Senken derselben angeordnet sein müssen, was ei 1 eine wesentliche
Verteuerung der Anlage zur Folge hat und zum anderen zu einer größeren Störanfälligkeit
der Transportanlage führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bestehenden Mangel weitestgehend
zu beseitigen und eine Vorrichtung zu schaffen, bei der das infolge der Neigung
des Gravitationsrollförderers beschleunigt ankommende Fördergut am Abgabeende des
Förderers durch einen in die Förderbahn ragenden, mit einem definierten Elastizitätsverhalten
ausgebildeten Anschlag stoßgemindert aufgefangen und unabhängig von der Abmessung
der einzelnen Förderstücke dieselben stückweise und automatisch abgegeben werden
können. Weiterhin soll erreicht werden, daß die nachfolgenden abstandalos hintereinanderliegenden
Förderstücke durch das Zusammenwirken des am Abgabeende des Förderers angeordneten
Anschlages mit einem weiteren, diesem vorgeordneten, den Fördergutstrom unterbrechenden
Anschlag bis zur Abgabe des am Abgabeende des Förderers zuvorderst liegenden Förderstücken
so gestaut wird, daß ein Nachrollen von Fördergut verhindert wird.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein zur Stauung des
Fördergutstromes in die Förderbahn ragender Anschlag aus zwei an einer an dem Traggerüst
einss Gravitationsrollförderers in zwei Lagerstellen gelagerten Achse schwenkbar
und elastisch angeodneten Fanghebeln Bit einer an diesen vorgesehenen Anschlagrolle
besteht und daß ein weiterer zur Verhinderung des Nachrollens von Förde gut bei
Abgabe des am Abgabeende des Rollförderers befindlichen Förderstückes angeordneter
Anschlag von einem auf einer an dem Traggerüst vorgesehenen Achse gelagerten und
mit
einer Druckrolle versehenen, schwenkbaren Rollförderteil gebildet wird, das über
eine mit einer Kulisse und einem Druckstück versehene Schubstange über einen von
dem Druckstück betätigten Hebelarm mit den Fanghebeln funktionell in Verbindung
steht. Die elastische Arbeitsweise der Fanghebel wird beispielsweise durch zwei
einerseits an den Achstümpfen einer en dem Hebelarm vorgesehenen Achse einer Druckrolle
und andererseits an der an dem Traggerüst angeordneten Achse des schwenkbaren Rollförderteiles
angelenkten Zugfedern bewirkt. Zur Dämpfung der ruckartigen Entspannung der Zugfedern
ist ein beispielsweise als Hydraulikzylinder ausgebildeter Stoßdämpfer vorgesehen.
Das weiteren ist die Anordnung des Anschlages und der Fanghebel so abgestimmt, daß,
wenn der Anschlag in seiner höchsten Stellung ist, die Fanghebel noch in Berührung
mit dem vordersten Förderstück sind. Das Zusammenwirken des Anschlages mit den Fanghebeln
ist so abgestimmt, daß der Anschlag seine höchste Stellung bereits erreicht und
beibehält, wenn sich die Fanghebel noch in Schwenkbewegung und in Berührung mit
dem vordersten Förderstück befinden.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Danach zeigen: Fig. 1: eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung, Fig.
2 einen Schnitt A - A nach Fig. 1 (in unbetätigtem Zustand),
Fig.
3: einen Schnitt A -. A nach Fig. 1 (in betätigtem Zustand), Fig. 4s einen Schnitt
B - 3 nach Fig. 2.
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Die Erfindung besteht aus dem Traggerüst 1, den daran angeordneten
Gravitationsrollförderer 2 und an dem Traggerüst befestigten Lagerstellen 3, in
denen die Achse 4 quer zur Förderrichtung drehbar gelagert ist. An den beiden Enden
der Achse 4 sind die Fanghebel 5 mit der daran vorgesehenen Anschlagrolle 6 und
dem auf der Mitte der Achse 4 engeordneten Hebelarm 7 mit der an diesem vorgesehenen
Achse 8 mit ihren Achsstümpfen 9 und der Druekrolle 10 verdrehsicher befestigt.
Zwischen dem Traggerüst ist noch quer zur Förderrichtung die Achse 11 vorgesehen,
auf der du schwenkbar angeordnete Rollförderteil 12 mit dem an diesem befestigten
Anschlag 13 und der Druckrolle 14 gelagert ist. An der Achse 11 sind mit dem einen
Ende die Zugfedern 15 angelenkt, deren anderes Ende an den Achsstümpfen 9 der Achse
8 angreifen.
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Zwisohen dem Traggerüst befinden sich noch die Lager 16, in denen
die Schubstange 17 in Förderrichtung gleitet und an dcr das Druckstück 18 und die
Kulisse 19 befestigt sind, die tiber die Druckrollen 10 und 14 das Verschwenken
der Fanghebel 5 und des schwenkbaren Rollförderteiles 12 bewirken.
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Der an dem Traggerüst angeordnete Stoßdämpfer 20 dient zur Dämpfung
der ruckartigen Entspannung der Zugfedern. Sin sich auf dem Gravitationsrollförderer
2 bewegendes Förderstück passiert das feste Rollförderteil und gelangt auf das in
seiner
unteren Stellung befindliche schwenkbare Rollförderteil i2 (siehe Fig. 2) und koma
mit den Fanghebeln 5 bzw. mit der Anschlagrolle 6 in Berührung. Unter der Wirkung
der kinetischen Energie des Fördergutes werden die Fanghebel 5 mittels der Anschlagrolle
6 in Förderrichtung verschwenkt, wobei die Höhe der Anschlagrolle 6 - bezogen auf
die Lauffläche des Pördergntes einer geringer wird. Über die Achse 4 werden mittels
des Hebelarmes 7 die Zugfedern 15 gespannt. Dieser Vorgang ist beendet, wenn die
kinetische Energie des Fördergutes in die potentielle Energie der Zugfedern 15 bzw.
in Reibungsarbeit umgesetzt ist. Die gespannten Zugfedern 15 geben nunmehr ihrerseits
ihre Energie wieder an das Förderstück ab, wobei die Anschlagrolle 6 in die Nähe
ihrer Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Um das schlagartige Entspannen der Zugfedern 15 zu mildern, ist der
Stoßdämpfer 20 vorgesehen. Bei jedem weiteren Förderstück wiederholt sich der beschriebene
Vorgang bis der Staudruck der Fördergutreihe eine Größe erreicht, die die Fanghebel
5 bzw. die Anschlagrolle 6 in eine Stellung bringt, wo ein weiteres Verschwenken
die Anschlagrolle 6 zu tief setzen würde um ein sicherres Stoppen der Fördergutreihe
zu gewährleisten. Beim Entnehmen ehe Fig. 3) des ersten Förderstückes durch eine
mechanische Einrichtung (z.B. ein Regalbedienungsgerät) wird die Schubstange 17
entgegen der Förderrichtung, z.B. durch einen am Regalbedienungsgerät befindlichen
Hydraulikzylinder, verschoben. Dadurch kommt das Druckstück 18 mit der Druckrolle
10 des Hebelarmes 7 in Berührung und verschwenkt die Fanghebel 5 bzw. die Anschlagrolle
6. Zu gleicher - Zeit wird die Kulisse 19 unter
die Druckrolle
14 geschoben, wodurch das schwenkbare Rollförderteil 12 einschließlich des auf ihm
ruhenden und zu übergebenden Förderstückes nach oben verschwenkt wird. Das zu übergebende
Förderstück ragt über das nach oben geschwenkte Ende des schwenkbaren Rollförderteiles
12 hinaus. Während sich das zu übergebende Förderstück der Bewegung der Anschlagrolle
6 angemessen nach der Ausgabeseite zu bewegt, rollen die weiteren Stücke der Fördergutreihe
nach und erreichen schließlich den Anschlag 13 des schwenkbaren Rollförderteiles
12. Dadurch werden diese Stücke gehalten, während das zu übergebende Fördergutstück
auf die Übernahmeeinrichtung des Regalbedienungsgerätes gelangt sobald die Anschlagrolle
6 unter das Niveau der Rollen des schwenkbaren Rollförderteiles 12 verschwenkt worden
ist. Vorteilhaft ist die Einrichtung so ausgebildetq daß der Anschlag 13 des schwenkbaren
Rollförderteiles 12 bereits dann.seine höchste Stellung erreicht hat, wenn die Fanghebel
5 bzw. die Anschlagrolle 6 mittels des Druckstückes 48 erst teilweise verschwenkt
sind, d.h daß die Anschlagrolle 6 sich noch nicht unter dem Niveau der Rollen des
schwenkbaren Rollförderteiles 12 befindet. Damit die Anschlagrolle 6 wahrend eines
möglichst großen Teiles ihrer Schwenkbewegung mit dem Förderstück in Berührung bleiben
kann, liegt ihre diesbezügliche Berührungslinie im Ausgangs Zustand in einer etwa
senkrechten Ebene über der Mitte der Achse 4. Zur Sicherung, daß während der Schwenkbewegung
der Anschlagrolle 6 das Förderstück nur mit dieser zwecks Erzielung definierter
Bewegungsverhältnisse
in Beruhrung bleibt, erhalten die Fanghebel 5 eine hakenartige Ausbildung. Wenn
das zu übergebende Fördergutstück die Übernahmeeinrichtung des Regalbedienuigsgerätes
erreicht hat, wird die gegen die Borderrichtung gerichtete Krafteinwirkung auf die
Schubstange 17 aufgehoben, -wonach das Regelbedienungsgerät seinen Standort wechseln
kann. Durch die Wirkung der gespannten Zigferdern 15 wird der gesamte Mechanismus
in seine Ausgangsstellung zurückversetzt. Dabei werden die am Anschlag 13 festgehaltenen
Förderstücke erst dann freigegeben, wenn die Anschlagrolle 6 ihre oberste Stellung
wieder erreicht hat.
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Die Anwendung der erfindungsgemäß ausgeführten Vorrichtung bringt
technische und ökonomische Vorteile in der Form mit sich, daß die Vorrichtung nur
am Ende einer Förderstreoke ist, während der Rest der Förderstrecke aus Normalrollförderern
bestehen kann. Darüber hinaus sind Fördergüter unterschiedlicher Länge speicherbar
und die Fördergüter können ohne Abstand hintereinanderliegen. Weiterhin ist durch
den elastisch ausgebildeten Anschlag eine weitestgehende Schonung des Fördergutes
und des Verpackungsmaterials gegeben.