DE2024813A1 - Kraftwagen, ausgerüstet mit Gaskissen - Google Patents
Kraftwagen, ausgerüstet mit GaskissenInfo
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Description
Daimler-Benz Aktiengesellschaft Palm 8636/4
Stuttgart-Untertürkheim 1"5· Mai 197°
Kraftwagen, ausgerüstet mit Gaskissen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftwagen mit darin angeordneten
Gaskissen, die zum Schuzt der Fahrzeuginsassen im Falle eines Zusammenstoßes durch Gas aufblasbar sind, das in Behältern
durch von Verzögerungsmessern veranlaOtes Zünden von Sprengpatronen
freigesetzt wird.
Gaskissen haben die Aufgabe, die Fahrzeuginsassen bei einer starken
Verzögerung, die bei einem Unfall auftritt, gegen eine Berühung mit den vor ihnen liegenden starren Teilen im Fahrzeug zu schützen,
indem die Gaskissen zwischen den Fahrzeuginsassen und den davor-1legenden
Fahrzeugteilen momentan aufgeblasen werden.
Ein Gaskissensystem besteht aus eiram Behälter mit festem, flüssigem
oder gasförmigem Inhalt, der mit einer relativ schwachen Membrane versehen ist. An dieser Membrane oder im Behälter wird
eine Sprengpatrone befestigt. Über der Membrane des Behälters wird ein Deckel angebracht der als Sieb ausgebildet ist. Außerhalb der
Siebzone wird nun das eigentliche Gaskissen angeordnet. Von der Sprengpatrone führen elektrische Leitungen zum ZUndimpulsgerungsmesser
ausgebildet ist. Wenn nun auf? Grund einer starken Verzögerung (Unfall) der ZUndimpulsgeber den Stromkreis schließt, wird
die Sprengpatrone gezündet. Dadurch wird mittelbar oder unmittelbar die Membrane des Behälters zerstört und daa dabei freiwerdende
Gas kann unter hohem Druck durch den Siebdeckel in das Gaskissen entweichen. Das Sieb hat die Funktion, die Teile der zersplitterten
Membrane zurückzuhalten. Die Füllung des Gaskissens kann auch durch
Abbrennen einer reinen Pulverladung erfolgen.
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- 2 - Palm 8636/h
Es hat sich nun gezeigt, daß diesem System, das viele Vorteile hat„
auch einige gravierende Nachteile gagenüberstehen und zwar die
Schall- und Druckeritwicklungo Nach Zündung einer Sprengpatrone bei
geschlossenem Fahrgastraum entsteht ein plötzlicher Knall in der
Größenordnung von 11fO Desibel und ein Überdruck von etwa 0,08
Der Erfindung liegt die Aufgab® sugrunde, solche starken Schall-Druckentwieklungen,
die sich auf di© Fahrz©uginsass©n äußerst be-
y lästigend auswirken., zu vermeiden»
Die gestellte Aufgabe wird erfindungageuiäß dadurch gelöst, daß di©
Behälter und Sprengpatronen außerhalb des Raumes für ,die Wageninsassen, z.B. im Motorraum und/oder im Kofferraum, angeordnet sind»
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergibt sich eine geringer©
Lärmentwicklung und das eventuell© Entstehen von Splittern, die von
der Sprengpatrone oder von der Membrane herrühren, hat keine Aus·»
wirkung auf die Insassen.
In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfinduragsgogeraatandes können
die Behälter durch Schläuche mit den Gaskissen -verbunden sein, asura
gleichen Zweck können aber auch im Kraftwagen ohnehin vorhandene Rauteile verwendet, werden, Z0B, das die Lenkspindel umgebende Mantelrohr,
wenn ein Gaskissen in der Lenkradnabe angeordnet ist.
Die Behälter und Sprengpatronen» gegebenenfalls auch die Schläuche
und die als solche dienenden Bauteil® können mit einer Geräuschisolation
versehen sein, damit die entatehendenGeräusche noch mehr
abgeschwächt werden.
Wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung für mehrere od>er alle
Gaskissen ein gemeinsamer, gegebenenfalls mit aus Sicherheitsgründen
—3 —
109850/0462
- 3 - Palm 86j6/k
zwei. Sprengpatronen ausgerüsteter Behälter vorgesehen ist, wird die Geräuschentwicklung weiter verringert, weil Sprengpatronen
mit kleinerer Leistung verwendet werden können.
Jeder Behälter kann mit Sprengpatrone und Beschleunigungsmesser
eine bauliche Einheit bilden. Ferner kann in jedem Fahrzeugsitz ein in Reihe zur .Sprengpatrone liegender Kontakt angeordnet sein,
der geschlossen ist, wenn der Sitz besetzt iat. Auf diese Weise werden nur die Gaskissen aufgeblasen, die notwendig sind. Sowohl
der Knall als auch der Überdruck vermindert sich.
In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandee kann der Raum
für die Wageninsassen nach außen oder in andere Räume öffnende Ventile
o.dgl., z.B. Dichtlippen, aufweisen, damit.der von den Gaskissen
erzeugte tiberdruck rasch abgebaut wird.
Sinngemäß ist es natürlich möglich, Gaskissensysteme nach der Erfindung
auch in anderen Fahrzeugen,z.B. in Luftfahrzeugen, anzuwenden.
Ferner ist es möglich, nicht nur Personen zu schützen, sondern auch Tiere, z.B. Pferde in Transportwagen, und Güter.
Tn der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in Ausführungsbeispielen schetnatLsch anhand eines Längsschnittes durch den vorderen
Teil des Innenraumes eines Kraftwagens dargestellt.
Für die Insassen des gezeigten Kraftwagens sind zum Schutz vor den
Folgen von Zusammenstößen ο.dgl. Unfällen Gaskissen vorgesehen, die
bei starken 'Verzögerungen aufgeblasen werden. Für den Fahrer des Fahrzeuges
befindet sich ein Gaskissen zusammengefaltet in der Lenkradnabe und für eine hinter dem Fahrer sitzende Person in der Rückenlehne
des Fahrersitzes. Für eine neben dem Fahrer auf dem Sitz 1
sitzende Person befindet sich ein Gaskissen 2 im zusammengefalteten
Zustand in der Instrumententafel 3, während in der Rückenlehne k des
Sitzes 1 ein Gaskissen 2 für eine im Fond sitzende Person imtergebrecht
ist.
,■ o BADORtQJNAL
1U98ÖU/Ü462 _ h _
- 1» - Palm 8636/h
Um von dem Innenraum 5 des Kraftwagens die starke Schall- und Druckentwicklung
abzuhalten, die entsteht, wann die Gaskissen aufgeblasen
werden, sind die zu den Gaskissen gehörenden Behälter 6 mit Sprengpatronen
7 und Sensoren 8 außerhalb des Innenraumes 5 angeordnet und die Behälter 6, die eine Geräuschisolation 9 aufweisen, sind durch
Schläuche 10 mit verhältnismäßig großem Durchmesser mit den Gaskissen
verbunden. Der Behälter 6 für das eine Gaskissen 2 befindet sich im Motorraum 11, der Behälter 6 für das andere Gaskissen 2 unter dem
Fahrzeugboden 12
Damit kein Gaskissen unnötig aöfgsblasera wird, gehört zu jedem Gaskissen
ein Schalter 13t des· A21 d<$>m "betreffenden Sits 1 angeordnet
ist. Von dem Schalter 13 füferen elektrische Leitungen Ih0 15 zu dem
Sensor 8 und zur Sprengpatron© 7<> Bei ©inera nicht besetzten Sitz ist
die elektrische Verbindung swischen -dem ?ensor 8 und d©r Sprengpatrone
7 unterbrochene Es kasasa k©in Aufblasen dos betreffenden Gaskissens stattfinden«
Beim Aufblasen der Gaskissen 2 ©Misteiit im Innenrauraa 5 des Kraftwagens
ein Überdruck. Dieses? Überdruck wird rasch abgebaut durch ein
aus Dichtlippen 16 bestehend©© Vosatilj das sum Motorraum 11 hin
öffnet» Ventile gleicher Art kiSsisaosa aiaeh in den Kofferraum oder ins
Freie öffnend vorgesehen
Der Behälter mit Spr©ngpatrosi© und Soasor für das lsi d®T Lenkradnabe
angeordnete Gaskissen zum Schwts d©s Führers kasasni vorteilhaft im
Motorraum 11 angeordnet w©rd©a «and die Lenksäule kaum als Leitung für
das aus dem Behälter entw©le!t©sid© Gas dienen,,
Gegebenenfalls kassn für das GaaBdLoaosa £ja auf Lerak^adaab© und für das
Gaskissen In der IsistrumentsBtaf*©! nur sin Sensor vorgesehen sein.
rat» *"5) esa
Claims (1)
- - 5 - Daim 86j6/kKraftwagen mit darin angeordneten Gaskissen, die zum Schut se der Wageninsassen im Falle eines Zusammenstoßes durch Gas aufblasbar sind» das in Behältern durch von VerztSgerungsmessern yeranlaßtes Zünden von Sprengpatronen freigesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, 'daß die Behälter und Sprengpatronen außerhalb des Raumes für die Wagoninsaesen, z.B. im Motorraum und/oder im Kofferraum, angeordnet sind«2, Kraftwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter durch Schläuche,mit den Gaskissen, verbunden sind.3· Kraftwagen nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter durch im Kraftwagen ohnehin vorhandene Bauteile., z.B. durch das Mantelrohr für die Lenkepind«!, mit den Gaskiasen verbunden sind.k. Kraftwagen nach den Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter und Sprengpatronen, gegebenenfalls auch die Schläuche und die als solche dienenden Bauteile mit einer Geräuschisolation versehen sind,5. Kraftwagen nach den Ansprüchen t bis k, dadurch gekennzeichnet, daß für mehrere oder alle Gaskissen ein gemeinsamer, gegebenenfalls mit zwei Sprengpatronen ausgerüsteter Behälter vorgesehen ist. ·6. Kraftwagen nach den Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß jeder Behälter mit Sprengpatrone und Beschleunigungsmesser eine bauliche Einheit bildet.10U850/Q-462Daim 86j6/k7. Kraftwagen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet„ daß in jedem Fahrzeugsitz ein in Reih© zur Sprengpatrone liegender Kontakt angeordnet ist„ der geschlossen ist, wenn der Sits besetzt ist.8. Kraftwagen nach den Ansprüchen T bis J„ dadurch gekennzeichnet,,daß der Raum für di® Wageninsassen nach außen oder in andere Räume öffnende Ventil® oedgle{i s„B» Dichtlipp©nff .aufweist»
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