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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Geruchsverschluß für einen
Ablauf.
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Geruchsverschlüsse für Abläufe sind in den unterschiedlichsten
Ausgestaltungen bekannt. Eine große Klasse von Geruchsverschlüssen arbeitet nach
dem Prinzip eines Siphons, bei dem in einem Rohrknick Wasser steht.
Bei diesen Geruchsverschlüssen
erweist es sich als nachteilig, daß diese austrocknen können. Beispielsweise
durch Nichtbenutzung, schwankenden Luftdruck oder Klimaanlagen kann
es zum Austrocknen des mit Wasser gefüllten Geruchsverschlusses kommen,
so daß Gerüche aus
dem Kanalsystem aufsteigen können.
Auch Druckschwankungen in dem Kanalsystem können die für den Geruchsverschluß vorgesehene
Wassermenge absaugen, so daß der
Geruchsverschluß ebenfalls
trocken liegt.
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Für
ein wasserfrei arbeitendes Urinal ist ein schlauchförmiger Geruchsverschluß bekannt.
Der Geruchsverschluß besitzt
einen Haltering und einen sich daran anschließenden Sammelabschnitt, der von
einem kreisförmigen
Querschnitt in einen sich verjüngenden
keilförmigen
Teil übergeht.
An den Sammelabschnitt angesetzt, ist ein doppelwandiger Streifen,
durch den die Flüssigkeit
austritt. Nachteilig an dem bekannten Verschluß ist, daß dieser lediglich ein Schluckvermögen von
ungefähr
0,1 Liter/Sekunde aufweist und damit nicht für herkömmliche Abflüsse geeignet
ist. Auch eine Verkürzung
des doppelwandigen Streifens hat nicht zu einer verbesserten Durchflußrate geführt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Geruchsverschluß zu
schaffen, der mit einfachen Mitteln zuverlässig ein Austreten von Geruch
aus der Abflußleitung
verhindert.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen
Geruchsverschluß mit
den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst.
Der Geruchsverschluß mit
den Merkmalen aus Anspruch 9 löst
ebenfalls die erfindungsgemäße Aufgabe.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Geruchsverschlusses sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Geruchsverschluß nach Anspruch
1 besitzt ein Verschlußelement,
das eine Auslaßöffnung aufweist,
die durch den Schweredruck der Flüssigkeit sich öffnet. Das
Verschlußelement
besitzt eine im Ablauf unter dem Rost gehaltene Platte. Die Platte
ist mit einer Öffnung
versehen. Ferner weist das erfindungsgemäße Verschlußelement ein elastisches Membranelement
auf, das an der Platte befestigt ist und in einem nicht belasteten
Zustand die Öffnung
verschließt.
Der erfindungsgemäße Geruchsverschluß besteht
aus zwei Elementen, die in Abwesenheit von Flüssigkeit die Öffnung verschließen. Durch
die verschlossene Öffnung
wird verhindert, daß Geruch
aus dem Abfluß aufsteigt. Ferner
wird verhindert, daß Ungeziefer
oder Nagetiere aus der Kanalisation aufsteigen. Durch die abfließende Flüssigkeit
wird die Membran gedehnt und die Öffnung freigegeben.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist das Membranelement in Ablaufrichtung unter der Platte angeordnet.
Durch die abfließende
Flüssigkeit
wird das Membranelement gedehnt und beiseite gedrückt, so
daß der
Abfluß freiliegt
und ein Ablaufen der Flüssigkeit
durch den Geruchsverschluß nur
im geringen Maße
eingeschränkt
wird.
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Die Öffnung in der Platte besitzt
eine im wesentlichen dreieckige Form. Das Membranelement ist bevorzugt
entlang von zwei Schenkeln mit der Platte verbunden. Entlang dem
unverbundenen Schenkel wird die Membran durch die abfließende Flüssigkeit
beiseite gedrückt
und eine Öffnung
freigegeben. Je größer der
Druck der abfließenden
Flüssigkeit,
um so weiter öffnet
sich der Geruchsverschluß.
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Um im nicht belasteten Zustand ein
möglichst
großes
Maß an
Dichtigkeit zu erzielen, überlappen
das Membranelement und die Platte in dem nicht miteinander verbundenen
Bereich. Der Überlapp
verhindert auch besonders wirkungsvoll, daß Ungeziefer aus der Ableitung
aufsteigt.
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Um das Membranelement insbesondere
bei der Verwendung für
Bodenabläufe
zu unterstützen, kann
eine Abstützvorrichtung
in Ablaufrichtung unter dem Membranelement vorgesehen und damit
verbunden sein. Ein Steg aus festem Material kann mit der Membran
verbunden sein, um bei abfließender Flüssigkeit
eine Sackbildung zu vermeiden.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Lösung besteht
das Verschlußelement
aus einem Speicherraum für
abzufließende
Flüssigkeit
und eine Auslaßöffnung,
die durch den Schweredruck der Flüssigkeit sich öffnet. Erfindungsgemäß ist das
Verschlußelement
mit einem Halteelement und einem Beutelelement versehen. Mit dem
Halteelement wird das Verschlußelement
in dem Abfluß gehalten,
während
das Beutelelement an seinem Grund einen Schlitz besitzt. Das Beutelelement
ist derart elastisch, daß dieses
durch die abfließende
Flüssigkeit eine
im wesentlichen zylindrische Form annimmt. Bei dem erfindungsgemäßen Geruchsverschluß fließt die Flüssigkeit
nicht durch einen flachen Streifen ab, sondern das Beutelelement öffnet sich
nahezu vollständig
in eine zylindrische Form, so daß durch den Geruchsverschluß das Schluckvermögen nicht
wesentlich beeinträchtigt
wird.
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Um eine möglichst große Schlitzlänge zu erzielen, die eine weite Öffnung zuläßt, ist
der Schlitz am Grund des Beutelelements wellenförmig ausgebildet. Um ein weites
Aufspreizen des Beutelelements am Grund zu ermöglichen, kann ebenfalls ein schlauchförmiger Fortsatz
vorgesehen sein, in dem der Schlitz angeordnet ist.
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Für
ein gutes Durchströmverhalten
ist der Beutel bevorzugt mit einem runden Querschnitt versehen.
Im geschlossenen Zustand kann der Querschnitt sich zum Grund hin
verjüngen.
Im geöffneten Zustand
besitzt das Beutelelement durchgehend einen annähernd runden Querschnitt.
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Bevorzugt ist das Verschlußelement
aus Kunststoff, Gummi oder Latex hergestellt. Das Material ist säure- und
laugenbeständig
oder mit einem solchen Material beschichtet worden.
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Das Verschlußelement ist zur Verwendung
in einem beliebigen Bodenabfluß oder
zum Einsatz in eine Abflußleitung
ausgebildet.
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Drei bevorzugte Ausführungsformen
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 den
erfindungsgemäßen Geruchsverschluß in der
Draufsicht,
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2 eine
Schnittansicht des Geruchsverschlusses aus 1 entlang der Linie II–II bei
abfließender
Flüssigkeit,
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3 einen
Geruchsverschluß mit
Stegen,
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3a eine
Schnittansicht entlang der Linie I–I aus 3,
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4 den
Geruchsverschluß aus 1 in einem Bodenablauf,
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5 eine
weitere Ausgestaltung des Geruchsverschlusses in einer Abflußleitung
und
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6 einen
wasserfreien Geruchsverschluß nach
dem Stand der Technik.
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1 zeigt
eine erste Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Geruchsverschlusses in
der Draufsicht. Die Platte 10 besitzt eine dreieckige Öffnung 12.
Auf der Rückseite
ist gegen die Öffnung eine
Membran 14 gesetzt. Die Membran 14 ist entlang
der Kanten 16 mit der Platte 10 verbunden. Die Kanten 16 sind
in 1 gestrichelt dargestellt,
da sie auf der Unterseite liegen. Entlang der Kante 18 ist
die Membran 12 nicht mit der Platte 10 verbunden.
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2 zeigt
einen Schnitt entlang der Linie II–II in 1. Der durch den Pfeil A dargestellte
Wasserstrom drückt
die Membran 14 nach unten, so daß Flüssigkeit entlang der Kante 18 austritt.
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3 zeigt
eine alternative Ausgestaltung der Platte 20, die mit drei Öffnungen 22, 24 und 26 versehen
ist. Die Öffnungen
werden durch drei Stege 28, 30 und 32 voneinander
getrennt. Die Stege sind im Zentrum der drei Öffnungen miteinander verbunden.
Die Membran 27 ist auf der Rückseite der Platte 20 mittig
angesetzt und mit dieser verbunden. Der mit 34 gekennzeichnete
Mittelpunkt kennzeichnet beispielsweise den Bereich, in dem die
Membran 27 mit der Platte 10 unter Verwendung
einer Stützscheibe verbunden
ist.
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Bei der Benutzung trifft die Flüssigkeit
auf die Membran und drückt
diese im Bereich der Öffnungen 22, 24 und 26 hinunter.
Die Öffnung
wird frei und die Flüssigkeit
kann abfließen.
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4 zeigt
den erfindungsgemäßen Geruchsverschluß aus 1 in einem beispielhaft
gewählten
Bodenabfluß mit
Glockenverschluß.
Der Bodenablauf 38 besitzt eine haubenförmige Glocke 40 über dem
Abflußrohr 42.
In dem Bodenabfluß 38 steht
Flüssigkeit 44 bis
zur Höhe
der Oberkante des Abflußrohres 42.
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Unter einem Rost 46 ist
der erfindungsgemäße Geruchsverschluß aus 1 vorgesehen. Gleiche Elemente
sind hier mit gleichen Bezugszeichen versehen. In der gedehnten
Position ist die Membran 14 gestrichelt dargestellt. Um
eine gute Ausdehnung der Membran und damit ein gutes Schluckvermögen sicherzustellen,
kann die Membran vorgespannt an der Platte befestigt sein. Als Material
für die
Platte kann ein säure-
und laugenbeständiger,
stabiler Kunststoff vorgesehen sein. Die Membran selbst besteht
aus einem elastischen Material, das ebenfalls säure- und laugenbeständig ist
und nach dem Abfluß in
seine ursprüngliche
Position zurückkehrt.
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5 zeigt
eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Geruchsverschlusses, die
insbesondere zum Einsetzen in Leitungen geeignet ist. Der Geruchsverschluß besitzt
einen Beutel 48, der an einem Ende mit einem Flansch 50 versehen
ist. Der Flansch 50 ist stabil ausgebildet und hält den Beutel
in der Abflußleitung 52.
Am Grund des Beutels 48 ist ein Schlitz 54 vorgesehen.
Gestrichelt dargestellt ist der Beutel 48 in seiner auseinandergezogenen
Position, in der Flüssigkeit
abfließt.
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6 zeigt
einen bekannten Geruchsverschluß 56 für ein wasserfreies
Urinal. Der Geruchsverschluß 56 besitzt
einen Halteflansch 58. In Abflußrichtung ist unter dem Halteflansch 58 ein
keilförmiger
Stauraum 60 vorgesehen, der in einen doppelwandigen Streifen 62 mündet. Der
Streifen 62 besitzt dabei eine Länge von mehreren Zentimetern.
Der bekannte Geruchsverschluß besitzt
ein durch das Vermögen
von ungefähr
0,1 Liter/Sekunde, wobei Versuche ergeben haben, daß das geringe
Schluckvermögen
weitgehend unabhängig
von der Länge
des Streifens ist.
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In der Benutzung sammelt sich die
Flüssigkeit
in dem Stauraum 60 und fließt langsam durch den doppelwandigen
Streifen 62.