-
Die Erfindung betrifft einen nicht
selbstbohrenden Vergußdübel für Mauer-,
Betonbau- und Betonfertigteilbauwerke.
-
Nicht selbstbohrende Vergußdübel sind
solche die weder mit einer Bohrkrone noch mit anderem Hilfs- oder
Zusatzwerkzeugen zum Erstellen von zu verdübelnden Hohlräumen wie
Bohrungen ausgestattet sind.
-
Vergußdübel finden weite Verbreitung
in der Dübeltechnik
und sind auch als Klebedübel
bekannt. Sie können
im einfachsten Fall aus einem, in der Regel metallischen Schraubbolzen
mit Außengewinde und
einer Klebepatrone bestehen. Bei bekannten Vergußdübeln wird ein Loch vorgegebenen
Durchmessers und vorgegebener Tiefe in ein Mauer- oder Betonbauwerk
gebohrt und die Klebepatrone in diese Bohrung eingesetzt. Die Klebepatrone
enthält
z. B. einen ein- oder
zweikomponentigen Klebstoff in einer zerstörbaren ein- oder mehrkammrigen
Hülle,
z. B. einem Glasröhrchen.
Der Dübelkörper in
der Regel ein Gewindestab, wird, ggf. mit Hilfe einer endseitig aufgesetzten
Werkzeugaufnahme, wie einer Mutter, mit Hilfe eines Drehwerkzeugs,
z. B. einer Bohrmaschine in das mit der Klebepatrone gefüllte Bohrloch drehend
hineingetrieben. Dabei werden die Hülle der Klebepatrone zerstört, der
Klebstoff und etwaige Füllstoffe
durchgemischt und gleichzeitig veranlaßt, den Gewindestab an seiner
Außenoberfläche, insbesondere
die Gewindetäler
aller Gewindegänge
innig zu umschließen.
Gleichzeitig wird die Hülle
der Klebstoffpatrone hinreichend zerstört und verkleinert, so daß eine innige,
vollflächige
und vollvolumige Klebstoffverbindung zwischen der Bohrlochwandung
im Mauerwerk oder Betonbauteil und der Gewindestaboberfläche erzielt
wird. Nach Aushärten
des Klebstoffs ragt der Gewindestab zumindest mit seiner Werkzeugaufnahme
aus der Mauerwerks- oder Betonteiloberfläche in einer gewünschten
Länge hinaus,
so daß,
eventuell nach Entfernen der Werkzeugaufnahme der herausragende
Gewindestabteil als Schraubbolzen zum Anbringen einer Last bereit
ist.
-
Derartige Vergußdübel sind anerkannte Hilfsmittel
zum nachträglichen
Anbringen von Lasten an Betonbau- und Mauerwerkskörpern. Sie
sind aber zum einen nur in begrenzten Anwendungsfällen sinnvoll
einsetzbar und zum anderen nur für
die Anwendung spezieller und teurer Vergußmassen geeignet. Auch die
Hüllen
der Klebstoffpatronen, die nach ihrer Zerstörung im Bohrloch verbleiben,
stellen einen Fremdkörper
dar, der bei unsachgemäßer Anwendung
die Wirksamkeit, insbesondere Haltekraft des Vergußdübels negativ
beeinflussen kann.
-
Davon ausgehend liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen nicht selbstbohrenden Vergußdübel für Mauer-,
Betonbau- und Betonfertigbauteilwerke zu schaffen, welcher bei hohen
Haltekräften und
großer
Anwendungsvielfalt einfach in der Handhabung ist. Es ist auch erwünscht, die
Haltekräfte
zu optimieren und die Vergußdübelherstellung
besonders preiswert zu gestalten.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch
einen nicht selbstbohrenden Vergußdübel mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Die Erfindung beruht demnach auf dem Grundgedanken der Verwendung
eines außen
profilierten Rohres als Dübelkörper. insbesondere
eines Metallrohres, dessen Innenraum als Injektionskanal verwendet
wird und bei dem die Vergußmasse
durch über
die Rohrmantelfläche
verteilte Austrittsöffnungen
an der Rohraußenfläche austritt und
sich dort in dem gesamten Rohraußenraum unter Aufbringung eines
ausreichend hohen Verpreßdrucks
gleichförmig
und volumenfüllend
verteilt, während
das manteldurchbrochene Dübelrohr
unbewegt in seiner Position verbleibt und auch die aufzunehmenden
Lasten trägt.
-
Versuche haben gezeigt, daß die Haltekraft derartige
Dübel nach
dem Vergießen
unerwartet hoch ist und sämtliche
im Verdübelungsbereich
existierenden Hohlräume
innerhalb und außerhalb
des manteldurchbrochenen Dübelrohres
von der Verguß- /Verpreßmasse erreicht
werden. Dabei entsteht ein netzwerkförmiger Vergußkörper in
den das manteldurchbrochene Dübelrohr,
d. h. der Dübelkörper, vollständig eingeschlossen
ist. Nur ein Mündungsende des
Dübelrohres
bleibt dabei frei. Da auf jegliches Rotieren des manteldurchbrochenen
Dübelrohres beim
Vergußvorgang
verzichtet werden kann und, vorzugsweise auch verzichtet werden
sollte, ist es auf besonders einfache Weise möglich, das manteldurchbrochene
Dübelrohr
mit Abstand von der Bohrlochwand zu zentrieren, z. B. in einer mit
dem Vergußdübel zu versehenden
Bohrung in einem Mauer- oder Betonbau- oder Betonfertigbauteilwerk.
-
Ein weiterer Vorteil erfindungsgemäßer nicht selbstbohrender
Vergußdübel besteht
darin, daß jegliche
Längenkonfektionierung
entfallen kann. Vielmehr kann das manteldurchbrochene Dübelrohr
von fertigen Produktionslängen,
die mehrere Meter betragen können,
auf die gewünschte
Länge abgeschnitten
werden. Selbst Endstücke
müssen
nicht verworfen werden, wenn die Außenprofilierung, wie besonders
bevorzugt, als spiralförmiger
Steg nach Art eines groben Außengewindes
geformt ist. In diesem Fall kann ein Verpreßwerkzeug auf dieses Außengewinde
sehr schnell und mühelos
festsitzend und dicht aufgeschraubt werden, um nach dem Vergußmasseverpressen,
vorzugsweise nach dem Aushärten
der Vergußmasse,
wieder Iosgedreht und weiter verwendet werden zu können. Ebenso
kann diese gewindeähnliche
Außenprofilierung
dazu benutzt werden, Verbindungsteile, über welche der Vergußdübel mit Lasten
beaufschlagt werden soll, aufzunehmen. Hierzu weist das Verbindungsteil
ein entsprechend geformtes Innengewinde auf. Selbstverständlich kann
auch eine aus der Bohrankertechnik bekannte Verbindungsmuffe auf
das Mündungsende
des Dübelrohres
aufgeschraubt werden, um das Dübelrohr durch
einen weiteren Dübelrohrabschnitt
mittels der Verbindungsmuffe zu verlängern. Alternativ sind auch
in den Rohrinnenraum im Mündungsbereich eingeschnittene
Innengewinde dazu geeignet, ein Vergußmasse-Verpreßwerkzeug kraftschlüssig und dicht
oder das Verbindungsstück
für eine
anzuhängende
Last aufzunehmen. Für
das Vergußmasse-Verpressen
kann es unter Umständen
auch ausreichen, einen ansich bekannten Injektionspacker in den
Innenraum des manteldurchbrochenen Dübelrohres einzuschieben und
durch dichtendes Festspreizen an der Rohrinnenwand temporär festzusetzen,
um den Verpreßdruck
des Vergußmasse-Verpreßwerkzeuges
aufzunehmen.
-
Neben den Durchbrechungen in der
Mantelfläche
kann auch die am Bohrlochfuß gelegene
Mündungs-Öffnung des
Dübelrohres
zum Austreten der Vergußmasse
verwendet werden. Eine Verbesserung der Verteilung der Vergußmasse in
dem das Dübelrohr
umgebenden Hohlraum, wie einer Bohrung wird dadurch erreicht, daß die Durchbrechungen (Austrittsöffnungen)
in der Mantelfläche
des manteldurchbrochenen Dübelrohrs
spiralförmig
in der Mantelfläche
angeordnet sind und/oder gleichmäßig untereinander
beab standet sind. Austrittsöffnungen
im Profilierungsgrund verbessern das Verteilverhalten des Vergußmaterials.
-
Eine Fertigungsvereinfachung des
manteldruchbrochenen Dübelrohres
mit dem zentralen Injektionskanal wird dadurch erreicht, daß jeweils
zwei Austrittsöffnungen
auf einer gemeinsamen Achse, vorzugsweise gegenüberliegend in der Mantelfläche des
Dübelrohres
angeordnet sind. Diese beiden Austrittsöffnungen können dann beispielsweise durch
einen einzigen Bohrvorgang durch das Dübelrohr hergestellt werden.
-
In besonderer Ausgestaltung sind
die Öffnungen
der Mantelfläche
des manteldurchbrochenen Dübelrohres
jeweils über
einen Abzweigkanal mit dem Injektionskanal verbunden. In diesen
Abzweigkanal kann ein Innengewinde eingeschnitten sein, in das eine
Düse oder
ein Ventil eingeschraubt wird. Durch die Verwendung einer Düse oder
eines Ventils ist eine gezieltere Verteilung der Durchbrechungen (Austrittsöffnungen)
entlang des Injektionsankers auch unter Berücksichtigung eines möglichen
Druckabfalls entlang des manteldurchbrochenen Dübelrohres erreichbar.
-
Um die Festlegbarkeit des manteldurchbrochenen
Dübelrohres
in der Bohrung (in dem Hohlraum) über das aushärtende Bindemittel
weiter zu erhöhen,
ist (wie bereits ausgeführt)
außen
an der Mantelfläche
mindestens ein aus der Oberfläche
der Mantelfläche
hervorstehender Haltesteg angeordnet. Vorzugsweise ist dieser Haltesteg
spiralförmig
entlang der Mantelfläche
des manteldurchbrochenen Dübelrohres
angeordnet. Um ein Austreten des Bindemittels aus dem Injektionskanal über die Öffnungen
in das Bohrloch zu erleichtern sowie etwaige in die Austrittsöffnungen
eingesetzte Düsen/Ventile
zu schonen, sind die Austrittsöffnungen
nach Möglichkeit
günstigerweise
außerhalb
der Halterippen in der Mantelfläche
in der durch die Halterippen gebildeten gewindenutartigen Vertiefung
angeordnet.
-
Erfindungsgemäße nicht selbstbohrende Vergußdübel für Mauer-,
Betonbau- und Betonfertigteilbauwerke,
sind in vielfältiger
Weise einsetzbar:
-
Ein erstes Anwendungsgebiet sind
sogenannte Bewehrungsanschlüsse
im Betonbau, die nachträglich
in einen bereits bestehenden Bauwerkskörper eingebracht werden, um
die Anschluß-Bewehrung
eines an diesen Bauwerkskörper
anzuschließenden
weiteren Betonierabschnitt zu ermöglichen. Hierzu wird der erfindungsgemäße Verpreßdübel in eine
Bohrung des bestehenden Bauwerkskörpers eingebracht, so daß das Mündungsende
des manteldurchbrochenen Dübelrohres
freiliegt um über ein
eingeschnittenes Innengewinde oder die bevorzugt schraubenförmig profilierte
Rohraußenfläche mit
einem Bewehrungsstab verbunden zu werden. Dieser weist hierzu endseitig
ein entsprechendes Außen-
bzw. Innengewinde auf.
-
Ein weiteres Anwendungsgebiet besteht
darin, die erfindungsgemäßen Verpreßdübel als
Spann- oder Biegeversteifungsmittel zu verwenden, um mehrere Bauteile,
wie z. B. geschoß-
oder bauwerkshoch aufeinander geschichtete Kaminsteine miteinander
zu verspannen bzw. den geschoßhohen
Kaminschuß oder
bauwerkshohen Kamin biegezuversteifen und so zu transportieren und
aufzurichten sowie Lasten, z.B. aus Wind, aufzunehmen. – Traditionell
werden hierfür
Ankerstangen durch in den Ecken der Kaminsteine vorgesehene Durchbrechungen
geführt
und an beiden Enden über
Konterplatten und Schraubmuttern mit den Kaminsteinen verspannt. Der
die Ankerstange umgebende Hohlraum wird mit einer Vergußmasse ausgegossen.
Durch die Verwendung erfindungsgemäßer Vergußdübel vereinfacht sich der Vergußvorgang
erheblich. Das Vergußergebnis
ist gegenüber
herkömmlichen
Systemen deutlich besser, weil eine volumenfüllende Verpressung der Vergußmasse praktisch
sämtliche
Hohlräume
erreicht. Dies unter gleichzeitiger Kompaktierung und Eindringen
in Seitenräume,
die mit dem Hohlraum verbunden sind. Hierdurch wird eine außerordentlich
gute "Verzahnung" zwischen der Vergußmasse und den Hohlräumen erreicht
und damit der Verbund zwischen dem Dübelrohr und dem Kaminstein
günstig
beeinflußt.
Ge wünschtenfalls
kann auf endständige
Spannmittel, wie Spannmuttern gänzlich
verzichtet werden. Gleichwohl kann der Transport solcher geschoßhoher Kamine über Tragösen oder
dergleichen in bekannter Weise erfolgen.
-
Ein drittes Anwendungsgebiet sind
die sogenannten Schalungsanker im Betonbau, welche als Spannstelle
den erheblichen Betondruck auf die Schalung während des Betonierens aufnehmen.
Derartige Schalungsanker können
gewünschtenfalls
als sogenanntes verlorenes Bauteil in dem fertigen Betonbauteil
verbleiben, ohne dort sonderlich zu stören. Dies macht eine Verbindung
des Schalungsankers mit Spannstäben
an mindestens einem, in der Regel beiden Stirnenden erforderlich.
Die mit dem Schalungsanker verbundenen Spannstäbe werden durch die Schalung
geführt
um auf der Schalungsaußenseite
die Spannmuttern aufzunehmen. Nach dem Betonaushärten werden diese Spannschrauben
und die den Schalungsanker verlängernden
Spannstäbe
und nachfolgend die Schalung entfernt. Die Mündungsbereiche des Schalungsankers
nahe der fertigen Betonoberfläche
können
durch Stopfen dicht verschlossen werden. An derartige Schalungsanker
wird in vielen Anwendungsfällen,
wie z. B. im Wasserbehälterbau,
eine hohe Dichtigkeitsanforderung gestellt. Dies macht zusätzliche
Wassersperren erforderlich. Wenn anstelle der bekannten Schalungsanker
erfindungsgemäße Vergußdübel verwendet
werden, kann im Falle eines Feuchtigkeitsdurchtritts durch die Betonschicht
im Bereich des Schalungsankers (Spannstelle) der Dichtstopfen entfernt
und ein Druckanschluß für Verpreßmasse auf
das freie Dübelrohrende
aufgesetzt werden, z. B. durch Verschrauben mit der Außenprofilierung
oder mit einem etwa vorgesehenen Innengewinde. In derartigen Anwendungsfällen, d. h.,
wenn der Verpreßdübel zunächst über den überwiegenden
Teil seiner Länge
einbetoniert wird, ist es von Vorteil, die Austrittsöffnungen
durch ventilähnliche
Mittel mit Einwegwirkung zu verschließen. Dies kann unter anderem
durch einen schlauch- oder folienartigen Überzug, wie einen Schrumpfschlauch, über die
Dübelrohraußenfläche erfolgen.
Insbesondere so, daß die
Folie unter einem Verpreßdruck
bestimmter Größe zerstört wird
und sie z. B. platzt oder reißt,
wenn die Vergußmasse durch
die Austrittsöffnungen
des Dübelrohres
gepreßt
wird. Durch derartige Maßnahmen
werden die Austrittsöffnungen
des Dübelrohres
beim Einbetonieren davor geschützt, von
Zementmilch, kleinen Steinen oder dergleichen zugesetzt zu werden.
-
Ein weiteres Anwendungsgebiet stellt
die sogenannte Rißvernadelung
von Mauerwerken, Betonbauteilen oder dergleichen dar. In derartige
Risse werden Bohrungen eingebracht, die dann wiederum durch erfindungsgemäße Verpreßdübel und
das erfindungsgemäße Verpreßverfahren
geschlossen werden, um die Belastbarkeit des Mauerwerkes wieder
herstellen. Auch bei derartigen Rissen, die in der Regel ein verbundenes
Netz bilden, wirkt sich die intensive Verteilung der Vergußmasse über die
gesamte äußere Dübelrohrfläche vorteilhaft
aus. Risse werden also kraftschlüssig
verpreßt
und der Verbund des Dübelrohres über die
Vergußmasse
mit dem Mauerwerk wird günstig
beeinflußt.
-
Die vorgenannten sowie die beanspruchten und
in den Ausführungsbeispielen
beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden
Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so daß die
in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und
Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen – beispielhaft – bevorzugte
Ausführungs-
und Anwendungsbeispiele erfindungsgemäßer nicht selbstbohrender Vergußdübel, insbesondere
zur Festlegung mittels aushärtender
Bindemittel in Bohrungen dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines Abschnittes eines erfindungsgemäß ausgebildeten manteldurchbrochenen
Dübelroh res
mit einem einschraubbaren Bewehrungsanschluß aus Betonstahl;
-
2 eine
Axial-Schnittansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Vergußdübels in
einem Bohrloch, der mit einem Packer sowie mit einem zentrierenden
Stirnend-Verschluß versehen
ist;
-
3 ein
Anwendungsbeispiel für
einen geschoßhohen
Kaminschuß bzw.
bauwerkshohen Kamin;
-
4 eine
weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Dübelrohres,
bei dem die Austrittsöffnungen
mit einer Ummantelung versehen sind;
-
5A eine
weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen manteldurchbrochenen
Dübelrohres,
bei dem die Öffnungen
mit Ventilen versehen sind;
-
5B eine
Schnittansicht eines geeigneten Ventils sowie
-
6A, B, C ein weiteres Ausführungsbeispiel als Schalungsanker
mit wahlweise zusätzlich angeordneter
Wassersperre.
-
In 1 ist
ein manteldurchbrochenes Dübelrohr 1 aus
Stahl mit einem kreiszylindrischen Rohrmantel 1a dargestellt.
Der Mantel 1a umschließt einen
runden als Injektionskanal 1b genutzten Rohrinnenraum für den Transport
eines aushärtbaren
Bindemittels als Vergußmasse
wie beispielsweise PU-Harze, Epoxyd-Harze, Acrylat-Gele sowie Fein-, Feinst-
und Normalzemente. Der Durchmesser des Injektionskanals 1b ist
so bemessen, daß die
gewünschten
Injektionsmaterialien ohne Einschränkungen durch die Abmessungen
des Injektionskanals verwendet werden können.
-
In der Mantelfläche 1d sind, jeweils
zwischen den weiter unten erläuterten
Halterippen 1c, Austrittsöffnungen 1e angeordnet,
die für
einen Durchtritt des aushärtbaren
Bindemittels während
des Vergußvorgangs
dienen. Die Austrittsöffnungen 1e sind über einen
Abzweigkanal 1f mit dem Injektionskanal 1b verbunden.
Der Abzweigkanal 1f kann vorzugsweise durch einen Bohrvorgang
hergestellt werden. Bevorzugt wird mit dem gleichen Bohrvorgang
in der gegenüberliegenden
Wandung des Mantels 1a ein zweiter Abzweigkanal 1f mit
Austrittsöffnung 1e gebohrt.
Somit können
mit einem Bohrvorgang zwei gegenüberliegend
in den Wandungen des Mantels 1a angeordnete Austrittsöffnungen 1e geschaffen
werden. Deren Durchmesser ist auf die gewünschte Durchtrittsrate des
aushärtbaren
Bindemittels abgestimmt.
-
In einer Ausgestaltung kann in dem
Abzweigkanal 1 fein Innengewinde vorgesehen sein, in das eine
einschraubbare Ventildüse
(Ventil 9) einsetzbar ist (siehe 5, 5a). Über die
Ventildüse
kann in einfacher Weise das manteldurchbrochene Dübelrohr 1 an
das jeweils zum Einsatz kommende Bindemittel ebenfalls angepaßt werden.
-
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
nur drei Austrittsöffnungen 1e in
der Mantelfläche 1d des
manteldurchbrochenen Dübelrohres 1 gezeigt.
Vorzugsweise sind diese Austrittsöffnungen spiralförmig oder
z. B. alternierend versetzt entlang des manteldurchbrochenen Dübelrohres 1 im
Profilierungsgrund angeordnet, um eine gleichmäßige Verteilung des Bindemittels
in der Mauer- oder Betonbauwerks-Bohrung 10 (2) zu erreichen.
-
Des weiteren ist aus 1 ersichtlich, daß das Mündungsende 1h des manteldurchbrochenen Dübelrohres 1 offen
ist, damit während
des Vergießens
auch hier Vergußmasse
austreten kann. Dieses Mündungsende
1h kann, wie weiter unten noch erläutert wird, auch über einen
in 2 dargestellten Stopfen
bei Bedarf verschlossen werden.
-
Das Beschicken des manteldurchbrochenen Dübelrohres
mit Vergußmasse
geschieht durch den Rohrinnenraum. Während des Verpreßvorgangs
tritt Vergußmasse
durch die Austrittsöffnungen 1e seitlich aus,
so daß das
Bohrloch gleichmäßig und
kontrolliert befüllt
wird.
-
An der Mantelfläche 1d des manteldurchbrochenen
Dübelrohres 1 ist
eine spiralförmige,
nach Art eines Gewindegangs umlaufende, z. B. durch einen Rollvorgang
hergestellte Halterippe 1c angeordnet, deren Steigung so
gewählt
ist, daß zwischen
den einzelnen Halterippen eine Mantelfläche 1d verbleibt, deren
Breite um ein vielfaches größer als
die Breite der Halterippen 1c ist. Diese Halterippen 1c haben zum
einen die Aufgabe, nach dem Vergießen mit aushärtendem
Bindemittel, in der Bohrung des Bauwerks die Verbundwirkung zwischen
dem in die Mauer-/Betonbauwerks-Bohrung 10 eingeführten manteldurchbrochenen
Dübelrohr 1 und
der Bohrwand über das
Bindemittel zu erhöhen.
Des weiteren wird diese gewindeartige Halterippe 1c im
Bedarfsfalle dazu verwendet, Verpreßstutzen aufzunehmen bzw. Kopplungsstücke, Anschlußbewehrungen
oder andere Lasteintragungskonstruktionen an dem manteldurchbrochenen
Dübelrohr 1 zu
befestigen.
-
Das dem Mündungsende gegenüberliegende
Eintritts-Ende 1i für
die Vergußmasse
ist mit einem Innengewinde 1k versehen, um über ein
Kopplungselement 4 mit einem Gewindezapfen 4a einen Betonstahl 2,
z. B. als Anschlußbewehrung,
mit dem manteldurchbrochenen Dübelrohr 1 nach
erfolgtem Verguß zu
verschrauben.
-
Nachfolgend werden zum besseren Verständnis der
Erfindung einige Verwendungsmöglichkeiten
des erfindungsgemäßen Injektionsankers
beschrieben:
-
Bei einem ersten Anwendungsbeispiel
nach 1 und 2 wird als erster Schritt
eine Bohrung 10 in z. B. eine Wand, eine Decke oder eine
Bodenplatte eines Bauwerkes eingebracht. Diese Bohrung kann auch
als Ausspa rung bei z. B. Fertigteilen bereits vorgesehen werden.
Die Tiefe der Bohrung entspricht in etwa der Länge des manteldurchbrochenen
Dübelrohres 1 oder
weniger. Anschließend
wird das manteldurchbrochene Dübelrohr 1 in
die Bohrung eingeführt,
die ein gewisses seitliches Spiel innerhalb der Bohrung aufweist.
Dann wird an das Eintritts-Ende 1i des manteldurchbrochenen
Dübelrohres 1 ein
Verpreßstutzen
mit einem Verpreßschlauch
angeschlossen, über
den ein aushärtbares
Bindemittel unter Druck in den Injektionskanal 1b eingeleitet
wird. Das Bindemittel tritt über
die Abzweigkanäle 1f und
die Austrittsöffnungen 1e in
die Bohrung 10 aus. Durch eine Mehrzahl von Austrittsöffnungen 1e in
der Mantelfläche 1d des
Injektionsankers 1 wird eine gleichmäßige Verteilung des Bindemittels
(nicht dargestellt) erreicht. An dem nahe aus der Bohrmündung gelegenen
Eintritts-Ende 1i des Dübelrohres 1,
das nunmehr durch das ausgehärtete
Bindemittel und die Halterippen 1c fest mit der Bohrungswandung
verbunden ist, kann ein Betonstahl 2 (1) mit dem Kopplungselement 4 an
das Dübelrohr 1 angeschraubt
werden.
-
2 zeigt – darüber hinaus
-, daß das
manteldurchbrochene Dübelrohr 1,
an seinem bohrfußseitigen
(hinteren) Ende mit einem Stopfen 5 verschlossen sein kann.
Dieser Verschlußstopfen
kann dabei mit Führungselementen 5a ausgestattet
sein. Damit kann insbesondere erreicht werden, daß das manteldurchbrochene
Dübelrohr
zentrisch im Bohrloch 10 angeordnet wird. Zusätzlich kann
das manteldurchbrochene Dübelrohr 1 an
seinem (vorderen) Mündungsende
mit einem geeigneten Abstandshalter 5b, wie einem sogenannten
Packer versehen sein. So kann auch die Bohrlochmündung – bei Zentrierung des Dübelrohres – für den Vergußvorgang dichtend
verschlossen werden, wie aus 2 ersichtlich
ist. Als ein solcher Abstandshalter kommt z. B. eine Gewindehülse, um
die eine verspannbare Manschette gelegt wurde, in Frage.
-
In einer weiteren Verwendung kann
das erfindungsgemäße manteldurchbrochene
Dübelrohr 1 bei
miteinander verbundenen Kaminsteinen als Spann- oder Verbindungselement zum Einsatz
kommen. Geschoß-
bzw. bau werkshohe Kamine werden üblicherweise
Schicht für
Schicht gemauert. Dabei haben die Kaminsteine 6 meist einen
rechteckigen Querschnitt. In den Außenecken der Kaminsteine befinden
sich vertikale Aussparungen, die sich über die Gesamthöhe jedes
Kaminsteins erstrecken. Diese Aussparungen dienen als Vergußkanäle und haben üblicherweise
einen Durchmesser von 30 mm. Zum Verspannen wurden bisher Betonstähle (Durchmesser
10-12 mm) mit aufgepresster Muffe (Durchmesser 20-23 mm) eingeführt und
nachher die Aussparung von oben mittels eines Befüllschlauchs
aufgefüllt.
Dabei konnte jedoch u.a. aufgrund des geringen Durchmessers der
Bohrung oder Aussparung nicht gewährleistet werden, daß das Füllgut die
Gesamthöhe
des z. B. geschoßhohen
Kamins ausgefüllt
hat. Eine komplette Ummantelung des Betonstahls war somit fraglich.
Bei fehlender Ummantelung können jedoch
z. B. Temperaturschwankungen zur Korrosion führen.
-
Anstelle der bisher verwendeten Betonstähle können – gemäß 3 – manteldurchbrochene Dübelrohre 1 eingesetzt
werden. Diese können
zusätzlich
mit Ankerplatten 7 und Ankermuffen 7a stabilisiert
und verspannt werden. Zusätzlich
zu dieser vorgenommenen Verspannung ist ein Verpreßen bzw. Verfüllen von
Bindemittel in die durch die aufeinander aufgesetzten Kaminsteine
durchgehende Aussparung 10 vorgesehen. Die Verwendung von
erfindungsgemäßen manteldurchbrochenen
Dübelrohren 1 gewährleistet
dabei einen kontrollierten Austritt der Vergußmasse über die gesamte Höhe bzw.
Länge. Nach
Aushärten
des Bindemittels ergibt sich somit zusätzlich zu der Verspannung eine
innige Verbindung jedes einzelnen Kaminsteines mit den manteldurchbrochenen
Dübelrohren.
Gewünschtenfalls kann
auf die zusätzlichen
Bauteile 7 und 7a verzichtet werden. Im übrigen nehmen
die Mündungsenden der
Dübelrohre 1 (nicht
dargestellt) Schraubösen zum
Transportieren und montieren des geschoßhohen Kamins auf.
-
Wie aus 4 ersichtlich, kann durch eine Ummantelung 8 ein
temporäres
Verschließen
der Austrittsöffnungen 1e erreicht
werden. Diese Ummantelung kann z. B. eine Kunststoff- oder sonstige Schutzfolie
sein. Das manteldurch brochene Dübelrohr 1 kann
somit in ansich bekannter Weise zum Durchführen eines Spülmittels
durch seinen Injektionskanal 1b genutzt werden, ohne daß das Spülmittel
bereits durch die Austrittsöffnungen 1e austritt.
Bei dem späteren
Verguß mit
dem aushärtbaren
Bindemittel kann dann der Druck der Vergußmasse soweit erhöht werden,
daß die
Schutzfolie bzw. die Kunststoffummantelung zerstört bzw. von der Mantelfläche 1d angehoben
wird, so daß das
Bindemittel in den Außenraum
(die Bohrung 10) austreten kann. Die Schutzfolie bzw. die
Kunststoffummantelung kann aber auch Wandungsdurchbrüche (Schlitze)
besitzen, um so ggf. den Austritt des Injektionsmaterials zu erleichtern.
-
In einer weiteren Variante kann das
Dübelrohr
bereits werksseitig mit einem geeigneten dichtenden Material gefüllt werden,
das dann durch Beaufschlagung mit Druck in Hohlräume ausgepreßt werden
kann. Die Druckanwendung auf ein derart konfektioniertes Dübelrohr
kann mit jedem geeigneten Fluid erfolgen.
-
Wie in 5A u. 5B zu sehen ist, können anstelle
einer Ummantelung auch Ventile 9 verwendet werden. Je nach
Druck des durch den Injektionskanal 1b strömenden Mediums
sind die Ventile 9 offen oder geschlossen.
-
In einer weiteren Variante können diese
Ventile auch durch komprimierbare Kugeln, z. B. aus Moosgummi, ersetzt
werden, die entweder zur Seite oder vollständig aus geeigneten Ventilsitzen
gedrückt werden
bei Druckbeauschlagung.
-
Die 6A zeigt
ein durchgehendes Dübelrohr
als Schalungsanker. Im mittleren Bereich befindet sich, wahlweise,
eine dicht aufgeschweißte
Stahlplatte als außenliegende
Wassersperre im Einbauzustand vor dem Betonieren.
-
Die 6B zeigt
als Schalungsanker Dübelrohr-Abschnitt 1, 1" mit
zwischenliegender, geschlossener Koppelmuffe 12, die (vorzugsweise)
mit einer dicht aufgeschweißten
Stahlplatte als außenliegende Wassersperre 11 versehen
ist. Ein Verpressen von ggf. vorhandenen Hohlräumen nach Entfernen der eingeschraubten
Verschlußkappe
erfolgt entweder einseitig über
die gesamte Länge
oder zweiseitig über
den jeweiligen Abschnitt bis zur Muffe.
-
6C zeigt
in der linken Bildhälfte
den Einbauzustand mit Schalung und Konen vor dem Betonieren und
in der rechten Bildhälfte
den zum Vergießen
oder Verpressen vorbereiteten Zustand nach Entfernen der Schalung.
-
Bezugszeichenliste
- 1
- manteldurchbrochenes
Dübelrohr
- 1a
- Rohrmantel
- 1b
- Injektionskanal
- 1c
- Halterippe
- 1d
- Mantelfläche
- 1e
- Austrittsöffnung
- 1f
- Abzweigkanal
- 1h
- Mündungs-Ende
- 1i
- Eintritts-Ende
- 1k
- Innengewinde
- 2
- Betonstahl
- 4
- Kopplungselement
- 4a
- Gewindezapfen
- 5
- Verschluß-Stopfen
- 5a
- Führungselement
- 5b
- Abstandshalter
/ Packer
- 5c
- Stahlpacker
- 6
- Kaminsteine
- 8
- Ummantelung
- 9
- Ventile
- 10
- Mauer-/Betonbauwerks-Bohrung
- 11
- Wassersperre
- 12
- Koppelmuffe
- 13
- Beton
- 14
- Schalungsplatte
- 15
- Schalungsankerverschraubung
- 16
- Schalungshilfsanker
- 17
- Ankerkonus
- 18
- Verschlußstopfen
- 19
- Verpreßanschluß
- 20
- Verschlußstopfen
- 21
- Tragschlaufe
- 22
- Sechskantmutter
- 23
- Scheibe