DE2021356C3 - Behälter zum Aufbewahren und Mischen der EinzelbestandteUe von zahnärztlichen Amalgamen - Google Patents
Behälter zum Aufbewahren und Mischen der EinzelbestandteUe von zahnärztlichen AmalgamenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Behälter zum Aufbewahren und Mischen der Einzelbestandteile von
zahnärztlichen Amalgamen, mit zwei Kammern, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zum Herstellen von Amalgamen für die Zahnbehandlung sind Kapseln bekannt, in denen sich die
vordosierten Substanzen getrennt zubereiten und fallweise mischen lassen. Eine Kammer einer solchen
Kapsel enthält Metallpuder und eine andere Quecksilber. Wenn die Mischung durchgeführt wird, legt man die
Kapsel auf einen Vibrator, der in Verbindung mit einem in der Mischkammer angeordneten Rührkörper das
Amalgam anrührt.
Bisher sind in solchen Kapseln Rührkörper in der Form von Zylindern, Stäbchen oder Kugeln vorgesehen.
Die Anrühr- oder Mischzeit, die das Amalgam bei Verwendung eines solchen bekannten Rührkörpers auf
dem Vibrator benötigt, beträgt je nach Gewicht des Rührkörpers 8 bis 12 Sekunden.
Die Erfindung geht von einer solchen Vorrichtung zum Vermischen von Stoffen, insbesondere zum
Herstellen von Amalgam für die Zahnbehandlung, mit einem Rührkörper in einem die Stoffe enthaltenden
Schüttelbehälter aus. Der Schüttelbehälter ist vorzugsweise ein Behälter gemäß Patentanmeldung P
17 66 334.2, in dem der Rührkörper im Ruhezustand zwei jeweils einen Stoff In vorbestimmter Dosierung
enthaltende Kammern voneinander trennt und durch Aufbringen eines erhöhten Drucks auf den Inhalt der
einen Kammer in die zweite, als Mischkammer dienende Kammer verdrängbar ist
Bei einer solchen Vorrichtung ist als Rührkörper erfindungsgemäß eine flache Scheibe vorgesehen. Unter Scheibe ist im Sinne der Erfindung nicht nur ein flacher Zylinder mit ebenen Stirnflächen, sondern ein beliebiger flacher Rotationskörper mit ebenen, konvexen oder
Bei einer solchen Vorrichtung ist als Rührkörper erfindungsgemäß eine flache Scheibe vorgesehen. Unter Scheibe ist im Sinne der Erfindung nicht nur ein flacher Zylinder mit ebenen Stirnflächen, sondern ein beliebiger flacher Rotationskörper mit ebenen, konvexen oder
ίο konkaven Stirnflächen zu verstehen, dessen axiale
Länge kleiner ist als sein Durchmesser, vorzugsweise ein Viertel bis ein Drittel des Durchmessers beträgt Die
Ränder der Scheibe können abgerundet sein.
Die Scheibe kann aus beliebigem, mit der Art der zu mischenden Stoffe verträglichem Werkstoff bestehen;
die Maße der Scheibe sind zweckmäßigerweise den Maßen des verwendeten Schüttelbehälters angepaßt
Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Durchmischung von Amalgamen mit solchen Scheiben merklich besser
ist als bei Verwendung bekannter Rührkörper, vor allem Kugeln. Die mechanischen Eigenschaften des entstehenden
Amalgams, die unmittelbar vom Grad der Durchmischung und der Homogenität des Amalgams
abhängen, werden durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Scheibe merklich verbessert Es hat
den Anschein, daß das bessere Durchmischungsvermögen erfindungfcgemäßer, scheibenförmiger Rührkörper
gegenüber bekannten Rührkörpern auf ihrer flachen Form und großen Beweglichkeit während des Vibrationsvorganges
beruht
Die Vibratoren, auf denen die Schüttelbehälter oder Kapseln angeordnet werden, versetzen diese in
Schüttelbewegungen, die üblicherweise einer Schraubenlinie folgen. Die festgestellte Beweglichkeit der als
Rührkörper verwendeten Scheibe ermöglicht es dieser anscheinend, gleichzeitig Eigendrehungen auszuführen
und der schraubenlinienförmigen Rührbewegung zu folgen. Darin besteht anscheinend der Grund für das
bessere Rührvermögen von Scheiben beliebigen Gewichts. Erfindungsgemäße Scheiben sind nämlich zwar
leichter als Kugeln oder Zylinder gleichen Durchmessers aus gleichem Werkstoff, benötigen aber trotzdem
eine sehr viel kürzere Mischzeit, um ein Amalgam von höherer Güte herzustellen. Dies rechtfertigt die
Annahme, daß für den Durchmischungsvorgang nicht das Gewicht des Rührkörpers, sondern seine Beweglichkeit
entscheidend ist.
Zur Erläuterung der Vorteile der Erfindung werden im folgenden Versuchsergebnisse wiedergegeben.
Versuch Nr. 1
Bei diesem Versuch wurden die Mischzeiten verglichen, die bei Verwendung einer Kugel einerseits und
einer Scheibe von gleichem Gewicht andererseits notwendig waren, um gleichgroße Stoffmengen zu
amalgamieren. Die folgende Tabelle gibt die Ergebnisse wieder:
Form | Werkstoff des Rührkörpers |
Durchmesser des Rührkörpers |
Dicke des Rührkörpers |
Gewicht des Rühkörpers |
Mischzeit in Sekunden |
Kugel Scheibe |
Kunststoff Tetrafluorethylen |
8 mm 8 mm |
3,5 mm | 0,37 g 0,38 g |
13 10,5 |
Bei in beiden Fällen praktisch gleichem Gewicht des Rührkörpers sind die Mischzeiten einer Scheibe somit
wesentlich günstiger als diejenigen einer K.ugel.
Versuch Nr. 2
Dieser Versuch wurde mit denselben Rührkörpern, jedoch mit der doppelten Menge der zu amalgamierenden
Stoffe durchgeführt wie der Versuch Nr. 1.
Form
des Rührkörpers
Gewicht
des Rührkörpers
Mischzeit in Sekunden
Kugel
Scheibe
Scheibe
0,37 g
0,38 g
0,38 g
15 11
10
Ein Vergleich dieser beiden Versuche zeigt daß bei Verwendung einer Scheibe die Vermehrung der zu
vermischenden Masse die Mischzeit nur geringfügig beeinflußt hat; der Mischvorgang dauerte nämlich nur
eine halbe Sekunde länger als beim Versuch Nr. 1, während sich die Mischzeit bei Verwendung einer Kugel
gegenüber Versuch Nr. 1 um 2 Sekunden erhöht hat Dies bestätigt die unzweifelhafte Überlegenheit der
Scheibe gegenüber der Kugel.
Versuch Nr. 3
Dieser Versuch dient einem Vergleich zwischen den erforderlichen Mischzeiten bei Verwendung von zwei
Scheiben verschiedenen Gewichts für dieselbe Menge der zu amalgamierenden Substanz.
Werkstoff
Durchmesser
Dicke
Gewicht
Mischzeit in Sekunden
Scheibe Polytetrafluorethylen 8 mm 3,5 mm 0,38 g
Scheibe Polymethacrylsäureester 8 mm 3,5 mm 0,20 g
10,5
11
11
Dieser Versuch bestätigt, daß das Gewicht des Rührkörpers beim Mischen von Amalgamen mit
Scheiben eine verhältnismäßig geringe Bedeutung hat.
Im übrigen haben die gesammelten Erfahrungen gezeigt, daß das Mischen oder Anrühren von Amalgam
mit einer Scheibe eine geringere Erwärmung des Amalgams bewirkt, was im Hinblick auf die Güte des
Amalgams immer erwünscht ist Die durchgeführten Versuche bestätigen somit außer den Vorteilen
hinsichtlich des Zeitbedarfs beim Anrühren von Amalgamen für die Zahnbehandlung auch Vorteile
hinsichtlich der mechanischen Güte der entstandenen Amalgame.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Herstellung von Amalgamen beschränkt, sondern läßt sich auch auf das
Vermengen anderer chemischer Stoffe anwenden, bei denen eine innige Mischung angestrebt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Schüttelbehälter einen Behälter
gemäß der deutschen Patentschrift 17 66 334.2 und der französischen Patentschrift 15 28 920 zu verwenden, der
als Kapsel oder Ampulle ausgebildet ist, in der eine durch Elastizität zwischen den Behälterwänden festgeklemmte
Zwischenwand zwei Kammern voneinander trennt und sich dadurch in die eine Kammer verdrängen
läßt, daß man einen im gegenüberliegenden Boden der anderen Kammer geführten Stößel oder Kolben
verschiebt Diese Zwischenwand bildet den Rührkörper, der dann dazu dient, beim Schütteln zwei zuvor getrennt
in den beiden Kammern aufbewahrte Stoffe zu vermischen.
Bei der bekannten Ausführungsform eines solchen Behälters ist die bewegliche Zwischenwand von einer
Kugel gebildet, deren Durchmesser so gewählt ist, daß
sie infolge der Elastizität tki aus Kunststoff bestehenden
Behälterwände zwischen den Kammern gehalten ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Kugel durch eine Scheibe vom selben Durchmesser und von
einigen Millimetern Dicke ersetzt, die in gleicher Weise infolge der Elastizität der Behälterwände zwischen den
Kammern festgehalten ist und sich durch Druck auf den Stößel oder Kolben aus der Stellung, in der sie als
Zwischenwand dient, in eine der beiden Kammern verdrängen läßt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 einen axialen Schnitt durch eine Ampulle, in der zwei Stoffe getrennt aufbewahrt sind und sich bei
Bedarf mischen lassen,
Fig.2 einen entsprechenden Schnitt nach dem
Fig.2 einen entsprechenden Schnitt nach dem
J5 Mischen der beiden Stoffe und
Fig.3—8 verschiedene Ausführungsformen einer
Zwischenwand der Ampulle.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt die Ampulle 1 zwei Kammern, die im ursprünglichen
Zustand gemäß F i g. 1 je einen Stoff enthalten und durch eine Scheibe 2 voneinander getrennt sind. Der
Durchmesser der Scheibe 2 ist so bemessen, daß die Scheibe infolge der Elastizität der Wand der Ampulle 1
in ihrer Stellung gehalten ist. An der Innenwand der Ampulle ist in Höhe des Übergangs zwischen den
beiden Kammern eine ringförmige Nut oder Einschnürung vorgesehen, von der die Scheibe 2 elastisch
festgehalten und abgedichtet ist.
Die Scheibe 2 läßt sich dadurch in die untere Kammer der Ampulle 1 stoßen, daß man auf einen in der oberen Kammer geführten und nach außen ragenden Kolben oder Stößel 3 drückt Der Stößel 3 gelangt infolge des von außen auf ihn ausgeübten Druckes in die Stellung gemäß F i g. 2, in der er die untere Kammer abschließt, nachdem diese außer der Scheibe 2 den Inhalt der oberen Kammer aufgenommen hat, so daß sie nun als Mischkammer dient.
Die Scheibe 2 läßt sich dadurch in die untere Kammer der Ampulle 1 stoßen, daß man auf einen in der oberen Kammer geführten und nach außen ragenden Kolben oder Stößel 3 drückt Der Stößel 3 gelangt infolge des von außen auf ihn ausgeübten Druckes in die Stellung gemäß F i g. 2, in der er die untere Kammer abschließt, nachdem diese außer der Scheibe 2 den Inhalt der oberen Kammer aufgenommen hat, so daß sie nun als Mischkammer dient.
Versuche mit der dargestellten Ampulle haben gezeigt, daß mit einer Scheibe 2 aus Kunststoff von
bo einigen Millimetern Dicke Mischzeiten in der Größenordnung
von 6 bis 8 Sekunden erreicht werden und die hergestellten Amalgame eine ausgezeichnete Güte
aufweisen.
Das Füllen der beiden Kammern des Behälters 1 geschieht in bekannter Weise unabhängig davon, daß als Zwischenwand zwischen den beiden Kammern anstelle der üblichen Kugel die Scheibe 2 vorgesehen ist.
Das Füllen der beiden Kammern des Behälters 1 geschieht in bekannter Weise unabhängig davon, daß als Zwischenwand zwischen den beiden Kammern anstelle der üblichen Kugel die Scheibe 2 vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Behälter zum Aufbewahren und Mischen der Einzelbestandteile von zahnärztlichen Amalgamen,
mit zwei Kammern, von denen die erste nach außen durch einen Kolben abgeschlossen und von der
zweiten Kammer durch eine Zwischenwand getrennt ist, die sich bei einer durch Verschieben des
Kolbens bewirkten Verkleinerung des Volumens der ersten Kammer von einer Rast an der Behälterwand
löst und dann in der zweiten Kammer als Rührkörper frei beweglich ist, wobei die Kolbenlänge
dem ursprünglichen Abstand zwischen Kolben und Trennwand entspricht und der Kolben eine
Gestaltung aufweist, die derjenigen der Zwischenwand in ihrem mit der Rast zusammenwirkenden
Bereich entspricht, nach Patent 17 66 334, dadurch gekennzeichnet, daß als Zwischenwand
und Rührkörper eine flache Scheibe (2) vorgesehen ist
2. Behälter nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Länge der Scheibe (2) ein Viertel bis ein Drittel ihres Durchmessers beträgt
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2) aus Kunststoff,
insbesondere Polytetrafluoräthylen, besteht
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DE423000C (de) | Streuer, insbesondere fuer Gewuerze |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |