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Anordnung zur Abdichtung der abgesetzten Enden elektrischer Kabel
Bei elektrischen Kabeln ist es bekanntlich erforderlich, das Eindringen von Feuchtigkeit
in das verlegte Kabel nach Möglichkeit zu verhindern oder zumindest das Eindringen
von Feuchtigkeit auf einen kleinen Raum zu beschränken. In besonderem Maße gilt
dies für Nachrichtenkabel und hierbei sowohl für solche, deren Seele aus Adern mit
einer feuchtigkeitsunempfindlichen Hohlraum- oder Vollisolation, als auch aus einer
feuchtigkeitsempfindlichen Papierisolierung besteht. Bei den feuchtigkeitsunempflndlichen
Adern vermag sich nämlich ins Kabel eingedrungenes Wasser zwischen der Kabelseele
und dem Mantel, aber auch in die durch die Adern gebildeten Zwickel in Längsrichtung
des Kabels auszubreiten.
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Das kann bei kunststoffisolierten Adern dazu führen, daß erst nach
geraumer Zeit der Wassereinbruch bemerkt wird, sei es, daß an irgendeiner Stelle
einer Ader ein Isolationsfehler vorliegt und dadurch diese Ader über das Wasser
an Erdpotential zu liegen kommt, sei es, daß das Wasser an eine Veraindungs- oder
Abzweigmuffe gelangt ist und dort einen Kurzschluß zwischen den Adern hervorruft.
Bei papierisolierten Adern und glattem Mantel kann beim Eindringen von Wasser die
Kabelseele so anquellen, daß eine Stopfwirkung entsteht. Die Fehlerstelle bleibt
also im wesentlichen örtlich beschränkt.
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Wird jedoch ein Kabel mit einem gewellten metallischen Mantel verwendet,
dann reicht die Quellung der Isolierung oft nicht aus, die Wellrohrräume abzudichten.
Um diese Wanderung des Wassers innerhalb eines Kabels, das ein Nachrichten-,
Starkstrom-
oder auch Rohrbündelkabel sein kann, zu verhindern, sind bereits zahlreiche Vorschläge
bekanntgeworden, die im wesentlichen darauf hinauslaufen, die Zwischenräume zwischen
Kabelseele und Kabelmantel und zwischen deB Adern der Kabelseele durch bei Zutritt
von Wasser quellfähigeß Materialien auszufüllen.
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Die Erfindung betrifft eine weitere, jedoch hiervon unabhängige Verbesserung
solcher Kabel und bezieht sich auf eine Anordnung zur Abdichtung der abgesetzten
Enden elektrischer Kabel mit einem die Kabelseele umgebenden, vorzugsweise gewellten
Metallmantel und einer äußeren Umhüllung aus einem thermoplastischen Kunststoff.
Gemäß der Erfindung ist vor dem Absetzen des Kabelendes ein Schlauch aus einem schrumpffähigen
Kunststoff aufgebracht, der im Bereich seiner Länge die äußere Schutzhülleßdie die
abgesetzten, z. B. auch aus einem gewellten Metallmantel bestehenden Teile des Kabels
6 und dia Kabelseele fest umpreßt. Ein solcher Schrumpfschlauch dichet infolge der
auf das Kabel bzw. die mit quellfähigen Materialien ausgefüllte Kabelseele ausgeübten
mechanischen Quetschwirkungen das Kabelende einwandfrei nach außen ab. Bei papierisolierten
Kabeln wird die Seele unter dem Schlauchabschnitt so verdichtet, daß sich hier bei
Feuchtigkeitseintritt durch Aufquellung ein dichter Stopfen bildet. Der Schrumpfschlauch
ist deshalb insbesondere zur Abdichtung der in das Muffengehäuse hineinragenden
Enden an einer Verbindungs- oder Abzweigstelle, vorzugsweise für Nachrichtenkabel,
geeignet, wo es, wie oben erwähnt, unter anderem darauf ankommt, die Wanderung eingedrungenen
Wassers auf einen kleinstmöglichen Raum zu beschränken. Eine Wanderung des Wassers
über eine Verbindungsmuffe hinaus ist durch die Erfindung mit Sicherheit vermieden.
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Die Erfindung sei anhand der in den Fziguren 1 und 2 als
Ausführungsbeispiel
dargestellten Verbindungsmuffe eines Nachrichtenkabels mit gewelltem metallischem
Mantel näher erläutert.
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In die Verbindungsmuffe, die,-wie aus der Figur 1 ersichtlich, aus
dem hohlzylinderischen Mittlteil 1 und der mit diesem z. B. durch Schweißen verbundenen
Kappe 2 mit dem Kabeleinführungsstutzen 3 besteht, ist das Ende des Nachrichtenkabels
4, z. B. ein Ortskabel, eingeführt. Dieses Kabel 4 besteht im wesentlichen aus der
durch die Einzeladern gebildeten Kabelseele 5, dem darüber angeordneten Stahlwellmantel
6, einem Korrosionsschutz 7 und einer äußeren Schutzhülle 8 aus einem thermoplastischen
Kunststoff, Bei einem so aufgebauten und druckluftüberwachten Kabel kann es in ungünstigen
Fällen vorkommen, daß im Laufe der Zeit die unter Druck stehende Luft zwischen dem
Stahlwellmantel 6 und dem aufgebrachten Korrosionsschutz 7 eindringt und zu einer
Unterwanderung des Korrosionsschutzes führt. Hinzukommt, daß bei einem Wassereinbruch
in das Kabel das Wasser in den z. B. wendelförmig verlaufenden Hohlräumen des Stahlwellmantels
6 zunächst ungehindert weiterlaufen kann. Um das zu verhindern, ist bereits vorgeschlagen
worden, zwischen der Kabelseele 5 und dem Stahlwellmantel 6 eine Schicht aus bei
Wasserzutritt quellendem Material, z. B. auf Cellulosebasis, zur Längsabdichtung
vorzusehen. Aber auch dies hat nicht immer den gewünschten Erfolg gebracht, insbesondere
ist ein solches gestopftes Kabel nicht mehr für die Druckluftüberwachung geeignet.
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Die Erfindung geht deshalb zur Überwindung der aufgezeigten Schwierigkeiten
einen anderen Weg und sieht, wie aus der Figur 2 hervorgeht, einen Schlauch 9 aus
einem unter Wärmeeinwirkung schrumpffähigen Material vor, der vor dem Absetzen und
Spleißen des Kabelendes aufgebracht, im Bereich seiner Länge nach dem Schrumpfvorgang
die äußere
hülle Schutz- 6, die Kortosionschutzschicht 7, den Stahlwellmantel
6 und die Kabelseele 5 fest umpreßt. Durch den hierbei von außen aufgebrachten Druck
entsteht durch die daraus resultierende Quetschung eine Stopfenwirkung in der Kabelseele
an der Stelle 10.
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In dem Einführfungsstutzen 3 ist zur Verschweißung der Kappe 2 mit
der Schutzhülle 8, falls hierzu nicht das Flammenschweißverfahren angewendet wird,
eine Heizwicklung 11 vorgesehen. Über den Bereich der mittels dieser Heizwicklung
hergestellten Schweißverbindung ist als Verstärkung der Schweißstelle nach Art einer
Manschette ein weiterer Schrumpfschlauch 12 geschoben, der die Aufgabe hat, die
von Natur aus schwache Verbindungsstelle vor allem gegen die Einwirkung schädlicher
Chemikalien, die nun einmal zur Dichtigkeitsprüfung notwendig sind, jedoch zu Spaltbildungen
in der Schutzhülle Anlaß geben, zu schützen. Gleichzeitig werden aber auch die nach
dem Verschweißen von der Schutzhülle abstehenden Enden der Einführungsstutzen, wie
aus der Figur 2 ersichtlich, in Lage gehalten und damit an einem Abheben gehindert.
Außerdem wird die Schweißstelle durch die Manschette gegen Biegebeanspruchungen
verstärkt.
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Der Schrumpfschlauch 9 ruft, wie in der Figur 2 aufgedeutet, eine
zylinderische Einschnürung der Kabelseele hervor, die nunmehr bei Wassereinbruch
zu einer Stopfenbildung der papierisolierten Kabelseele führt. Durch das Verschließen
des z. B. wendelförmig verlaufenden Wellmantelhohlraumes über der Kabelseele ist
der oben erwähnte, bei druckgasüberwachten Kabeln bisher unvermeidliche Wasserleitungseffekt
vermieden oder, wenn der Einbruch des Wassers nicht von der Muffe, sondern auf der
Kabellänge erfolgte, zumindest auf eine Kabellänge beschränkt, ohne daß die Muffen
in Mitleidenschaft gezogen werden. Darüber hinaus übernimmt der über dea Wellmantel
befindliche Schrumpfschlauch gleichzeitig die Funktion eines Rost- bzw. bbi AluminimMänteln
die eines Korrosionsschutzes.
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Auch eine Unterwanderung des Korrosionsschutzes durch eindringende
Druckluft ist durch die Erfindung vermieden, da durch den Schlauch die abgesetzte
Stelle nach außen verschlossen wird.
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Die Verwendung von Schrumpfschläuchen nach der Erfindung ist nicht
nur auf Kabel mit Kunststoffmuffen beschränkt. Die Schrumpfschlauchabdichtung vor
den Speißstellen kann z. B.
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auch mit Vorteil bei Kabeln mit Metallmuffen (Lötmuffen), bei Endverzweigungen,
auslaufenden Kabelenden usw. verwendet werden.
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Vorteilhaft läßt sich auch zwischen Schrumpfschlauch und Schutzhülle,
Mantel und Seele ein Kleber, z. B. auf der Basis zwei Komponenten-Kleber oder Haftvermittler,
anwenden.
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Ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, den unter dem Schrumpfschlauch
befindlichen Eabelseelenabschnitt mit einem Dichtungsmittel auszufüllen. Das gilt
insbesondere für solche Kabel, deren einzelne Adern mit einer Kunststoffisolierung
versehen sind. So können z. B. über eine geeignete Bohrung Dichtungsmittel auf der
Basis von Silikon, Wachsen, Gießharz usw. angebracht werden. Hierbei ist es aber
auch möglich und oft besonders vorteilhaft, die zum Abbrühen der einzelnen Adern
verwendete Masse, z. B. auf Wachsbasis, gleichzeitig als Dichtungsmittel zu verwenden.