-
Die Erfindung betrifft ein Messer
mit einem mit mindestens einer Schneidkante versehenen Klingenblatt
sowie einem einstückig
mit dem Klingenblatt ausgebildeten Griffstück.
-
Messer, bei denen das Klingenblatt
und das Griffstück
einstückig
ausgebildet sind, sind als sogenannte Monoblockmesser sowohl aus
dem Besteckbereich als auch aus dem Bereich der Kochmesser bekannt.
-
Das Messer unterscheidet sich vom
klassischen Kochmesser dadurch, dass es nicht vornehmlich zum Ausführen eines
ziehenden Schnitts, sondern in erster Linie zur Ausübung eines
kombinierten Wiege- und Ziehschnitts verwendet wird, bei dem bei auf
der Schneidunterlage aufgesetzter Klingenspitze über das Griffstück eine
Auf- und Abbewegung des Messers eine ziehende Bewegung überlagert
werden kann. Jedoch ist dieses Messer auch nur für einen Wiegeschnitt oder nur
für einen
ziehenden Schnitt einsetzbar. Um dem Benutzer für die Handhabung eines solchen
Messers einen geeignetes Griffstück
zur Verfügung
zu stellen, das mit einer Hand umgriffen werden kann, sind die Griffstücke der
aus der Praxis bekannten Monoblock-Kochmesser als sogenannte Volumengriffe
ausgebildet. Diese durch Pressen, Stauchen oder dergleichen Formverfahren hergestellten
Griffstücke
zeichnen sich dadurch aus, dass das Griffstück gegenüber dem Klingenblatt zumindest
abschnittweise deutlich verdickt ausgebildet ist, um von der Hand
umgreifbar zu sein und die Wiegebewegung des Schneidvorgangs zu
unterstützen.
-
Neben dem Umstand, dass das Herstellen der
als Volumengriffe ausgebildeten Griffstücke mit einem erhöhten Arbeits-
und Materialaufwand und somit hohen Produktionskosten verbunden
ist, besteht zusätzlich
die Schwierigkeit, bei einem solchen Messer trotz des voluminösen Griffstücks ein
gut zwischen Klingenblatt und Griffstück ausbalanciertes, sicher
und präzise
zu führendes
Messer herzustellen.
-
Davon ausgehend liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Messer der eingangs genannten Art so auszugestalten,
dass es bei schneller und kostengünstiger Herstellbarkeit die
Ausbildung eines gut ausbalancierten, leicht handhabbaren Messers insbesondere
für einen
Wiegeschnitt gewährleistet.
-
Die Lösung dieser Aufgabenstellung
ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass das Griffstück
und das Klingenblatt im Ausgangszustand die gleiche Materialstärke aufweisen.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung von
Klingenblatt und Griffstück
aus einem Material der gleichen Materialstärke kann bei der Herstellung eines
solchen Messers vollständig
auf die aus dem Stand der Technik bekannten aufwendigen Formverfahren
verzichtet werden. Darüber
hinaus beschränkt sich
das Ausbalancieren des Messer aufgrund der gleichbleibenden Materialstärke im wesentlichen
auf Größenverteilung
zwischen den Bereichen Klingenblatt und Griffstück.
-
Gemäß einer praktischen Ausführungsform der
Erfindung wird vorgeschlagen, dass am Griffstück messerrückenseitig mindestens eine
Abwinklung zur Ausbildung einer Auflagefläche für den Handballen sowie einer
Greiffläche
für die
Finger ausgebildet ist. Die Ausbildung dieser Abwinklung des Griffstücks, deren
Winkel α mindestens
45°, vorzugsweise
aber etwa 90°,
gegenüber
dem Klingenblatt beträgt,
ist ausreichend, um das Messer so auszugestalten, dass zum Ausführen des
Wiegeschnitts das Messer über
die Auflagefläche
für den
Handballen herabgedrückt
wird und über
die Greiffläche
als Widerlager für
die Finger wieder heraufgezogen werden kann. Eine Ausbildung des
Griffstücks
als Volumengriff ist insbesondere für die Ausführung des Wiegeschnitts nicht
erforderlich.
-
Die Ausbildung des Griffstücks kann
dadurch variiert werden, dass das Griffstück mehrfach abgewinkelt ausgebildet
ist, wodurch beispielsweise eine Hinterschneidung ausformbar ist,
in die die Finger der das Messer führenden Hand eingreifen.
-
Je nach Verwendungszweck des Messers wird
vorgeschlagen, dass einseitig oder zweiseitig geschliffene Schneidkanten
am Klingenblatt ausgebildet sind.
-
Zur Ausbildung des Klingenblatts
sowie des Griffstücks
wird erfindungsgemäß die Verwendung eines
magnetischen Stahlwerkstoffs, insbesondere eines korrosionsbeständigen chromhaltigen
Stahls, wie beispielsweise 46 Cr 13, vorgeschlagen. Die Verwendung
eines magnetischen Werkstoffs ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn solchermaßen
ausgebildete Messer zur Verwahrung an Magnetleisten aufgehängt werden
sollen.
-
Schließlich wird mit der Erfindung
vorgeschlagen, dass im Übergangsbereich
vom Klingenblatt zum Griffstück
im Klingenrücken
eine Einkerbung ausgebildet ist. Diese Einkerbung kann einerseits
als Unterstützung
für ein
definiertes Abkanten des Griffstücks
zur Ausbildung der Abwinklung dienen und andererseits einen Anschlag
bilden, über den
ein solches Messer in einem Messerblock oder dergleichen festlegbar
ist.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich anhand der Beschreibung der zugehörigen Zeichnung,
in der zwei Ausführungsbeispiele eines
erfindungsgemäßen Messers
dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
-
1 eine
perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Messers
für einen
rechtshändigen
Benutzer und
-
2 eine 1 entsprechende Ansicht,
jedoch ein Messer für
einen linkshändigen
Benutzer darstellend.
-
Das in den Abbildungen 1 und 2 dargestellte Messer besteht im wesentlichen
aus einem Klingenblatt 1 und einem einstückig mit
dem Klingenblatt 1 aus dem gleichen Material hergestellten
Griffstück 2.
-
Zum Schneiden ist am Klingenblatt 1 zumindest
einseitig eine geschliffene Schneidkante 3 ausgebildet,
die sich bei dem dargestellten Messer bis zu einer Klingenspitze 4 des
Klingenblatts 1 erstreckt. Wie aus den Abbildungen ersichtlich,
besteht das gesamte Messer im Ausgangszustand aus einem Material
gleichbleibender Materialstärke.
-
Die Griffstücke 2 der dargestellten
Messer sind dadurch ausgebildet, dass das Material im Bereich der
Griffstücke 2 jeweils
eine Abwinklung 5 bildend einmal um etwa 90° abgekantet
ist. Durch die Ausbildung dieser Abwinklungen 5 werden
an den Griffstücken 2 jeweils
eine Auflagefläche 6 für den Handballen
der das jeweilige Messer führenden Hand
sowie jeweils eine Greiffläche 7 ausgebildet, die
die Finger der das Messer führenden
Hand umgreifen.
-
Die in den Abbildungen 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen unterscheiden
sich dadurch voneinander, dass zur Ausbildung eines für einen
rechtshändigen
Benutzer geeigneten Messers die Auflagefläche 6, wie aus 1 ersichtlich, aus der Draufsicht
betrachtet nach links abgewinkelt ist, während sie für einen Linkshänder nach
rechts abgewinkelt ist (2).
-
Alternativ zu den dargestellten Ausführungsformen,
bei denen an den Griffstücken 2 nur
eine Abwinklung 5 ausgebildet ist, ist es selbstverständlich auch
möglich,
das Griffstück 2 mehrfach
abgewinkelt so auszubilden, dass beispielsweise eine Hinterschneidung
ausgeformt wird, in die die Finger der das Messer führenden
Hand eingreifen. Ebenso ist es möglich,
die Abwinklung 5 mit einem von 90° verschiedenen Winkel α auszubilden,
wobei der Winkel α gegenüber dem
Klingenblatt 1 aber mindestens 45° betragen muß, um eine ergonomisch günstige Haltung
des Griffstücks 2 zu
gewährleisten.
-
Die Ausbildung des Griffstücks 2 mit
der wie dargestellt nur einen Abwinklung 5 hat den Vorteil, dass
solchermaßen
ausgebildete Messer einfach und platzsparend ineinanderschiebbar
und stapelbar sind.
-
Wie weiterhin aus den Abbildungen
ersichtlich, ist im Übergangsbereich
vom Klingenblatt 1 zum Griffstück 2 im Klingenrücken 8 eine
Einkerbung 9 ausgebildet. Diese Einkerbung 9,
die den Anfang des Griffstücks 2 bzw.
des Klingenblatts 1 definiert, kann bei der Fertigung des
Messers als Unterstützung
für ein
definiertes Abkanten des Griffstücks 2 zur
Ausbildung der Auflagefläche 6 dienen.
-
Das Herstellen eines wie dargestellt
ausgebildeten Messers geschieht wie folgt: In einem ersten Arbeitsschritt
wird aus einem ebenen Stahlblech der gewünschten Qualität ein der
Abwicklung der dargestellten Messer entsprechender Rohling ausgeschnitten
oder ausgestanzt.
-
Nachfolgend wird mittels Biegens
bzw. Abkantens die Abwinklung 5 zur Ausbildung der Auflagefläche 6 sowie
der Greiffläche 7 erzeugt.
Anschließend
an diese Materialverformung wird das Werkstück gehärtet, um es widerstandsfähiger zu
machen und mittels Schleifens die zumindest eine Schneidkante 3 an
dem Klingenblatt 1 ausbilden zu können.
-
Ein solchermaßen ausgebildetes Messer zeichnet
sich dadurch aus, dass es einfach und kostengünstig herstellbar ist. Aufgrund
der gleichbleibenden Materialstärke über das
gesamte Messer mit Ausnahme der Schneidkante 3 ist es darüber hinaus möglich, einfach
ein gut ausbalanciertes Messer herzustellen, da die Gewichtsverteilung
allein auf der Proportionsverteilung zwischen dem Griffstück 2 und dem
Klingenblatt 1 beruht. Das Messer ist hervorragend für die asiatische
Schnittechnik geeignet und läßt sich
sicher und zudem elegant und präzise
führen.
-
Die klare und einfache Form des Messers ohne
Toträume
stellt darüber
hinaus sicher, dass ein solches Messer schnell und gründlich reinigbar
ist.
-
Bezugszeichenliste
- 1
- Klingenblatt
- 2
- Griffstück
- 3
- Schneidkante
- 4
- Klingenspitze
- 5
- Abwinklung
- 6
- Auflagefläche
- 7
- Greiffläche
- 8
- Klingenrücken
- 9
- Einkerbung
- α
- Winkel