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Die vorliegende Erfindung geht aus von einer Liegenanordnung einer bildgebenden Magnetresonanzanlage,
- - wobei die Liegenanordnung ein eine Liegenebene definierendes Liegenbrett und einen Spulenhalter aufweist,
- - wobei auf den Spulenhalter eine flexible Lokalspule der Magnetresonanzanlage auflegbar ist.
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Bildgebende Magnetresonanzanlagen und deren Bestandteile (hier die Liegenanordnung mit dem Liegenbrett, auf das sich ein Patient auflegen kann oder auch der Patient aufgelegt wird, und dem Spulenhalter) sind allgemein bekannt.
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Die Anmelderin weist darauf hin, dass unabhängig vom grammatikalischen Geschlecht eines bestimmten Begriffs (hier beispielsweise des Begriffs „Patient“) stets Personen mit männlicher, weiblicher und anderer Geschlechteridentität mit umfasst sind.
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Nach dem Auflegen des Patienten auf das Liegenbrett werden vom Bedienpersonal auf den Patienten Lokalspulen aufgelegt. Schließlich erfolgt die Untersuchung mittels der Magnetresonanzanlage.
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Je nach dem Bereich des menschlichen Körpers, auf den die Lokalspulen aufgelegt werden, werden die Lokalspulen vom Patienten als mehr oder weniger unangenehm empfunden. Besonders unangenehm ist oftmals, wenn die Lokalspulen auf das Gesicht des Patienten aufgelegt werden. Um ein derartiges Auflegen von Lokalspulen auf das Gesicht des Patienten zu vermeiden, werden die vorstehend erwähnten Spulenhalter verwendet. Die Spulenhalter werden auf das Liegenbrett aufgesetzt. Dann wird die entsprechende Lokalspule auf den Spulenhalter aufgelegt.
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Der Spulenhalter ist im Stand der Technik auf das Liegenbrett nur aufgesetzt. Die Anordnung des Spulenhalters und damit auch der auf den Spulenhalter aufgelegten Lokalspule ist damit oftmals nur unzureichend reproduzierbar. Dies ist besonders kritisch im Bereich der Vorbereitung einer Strahlentherapie.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen, mittels derer eine gut reproduzierbare Anordnung der Lokalspulen bei deren Applikation erreicht werden kann.
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Die Aufgabe wird durch eine Liegenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Liegenanordnung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 6.
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Erfindungsgemäß wird eine Liegenanordnung der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,
- - dass der Spulenhalter mit dem Liegenbrett lösbar verbindbar ist und, wenn er lösbar mit dem Liegenbrett verbunden ist, an dem Liegenbrett fixiert ist und
- - dass das Liegenbrett und der Spulenhalter miteinander zusammenwirkende Positionierelemente aufweisen, so dass der Spulenhalter, wenn er mit dem Liegenbrett verbunden ist, in der Liegenebene gesehen an einer Position einer Anzahl von vorbestimmten Positionen fixiert ist.
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Der Spulenhalter ist also auf das Liegenbrett nicht nur aufgesetzt, so dass er ohne weiteres abgehoben werden kann, sondern er ist durch die Verbindung mit dem Liegenbrett an dem Liegenbrett fixiert. Ein einfaches Ausüben einer Kraft auf den Spulenhalter, mit dem der Spulenhalter von dem Liegenbrett abgehoben werden soll, bewirkt im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem der Spulenhalter auf das Liegenbrett nur aufgesetzt ist, nicht das Abheben des Spulenhalters. Weiterhin ist durch die Positionierelemente des Liegenbretts und des Spulenhalters gewährleistet, dass der Spulenhalter an der entsprechenden vorbestimmten Position fixiert ist, also nicht „irgendwo“, sondern konkret an einer der vorbestimmten Positionen. Dadurch wird die Reproduzierbarkeit der Positionierung gewährleistet.
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Die Anzahl an vorbestimmten Positionen kann 1 sein. In diesem Fall kann der Spulenhalter ausschließlich an dieser einen (= einzigen) vorbestimmten Position mit dem Liegenbrett verbunden und dort fixiert werden. Die Anzahl an vorbestimmten Positionen kann aber auch größer als 1 sein. In diesem Fall besteht ein Abstand von vorbestimmter Position zu vorbestimmter Position. An anderen als den vorbestimmten Positionen kann der Spulenhalter entweder gar nicht mit dem Liegenbrett verbunden werden oder zumindest nicht an dem Liegenbrett fixiert werden.
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Das Einhalten der - gegebenenfalls jeweiligen - vorbestimmten Position kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Positionierelemente nach Art einer Rastverbindung zusammenwirken. Auch ist es möglich, dass das Liegenbrett und der Spulenhalter federnd gelagerte Kugeln oder Walzen aufweisen, die in korrespondierende Ausnehmungen eintauchen. Auch andere Ausgestaltungen sind möglich. Die Festlegung der Position kann in einem (1) Freiheitsgrad (insbesondere in einer translatorischen Richtung) auch durch einen Anschlag realisiert werden.
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Vorzugsweise weist der Spulenhalter einen vom Liegenbrett orthogonal zur Liegenebene nach oben ragenden Abschnitt auf, der einen sich parallel zur Liegenebene erstreckenden Ausleger aufweist. Dadurch ist der Spulenhalter einerseits platzsparend ausgelegt, so dass er nur wenig Platz auf dem Liegenbrett benötigt, und kann bei entsprechender Dimensionierung des Auslegers dennoch eine große Reichweite bezüglich der Halterung einer Lokalspule erreicht werden.
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Vorzugsweise ist der Ausleger an dem nach oben ragenden Abschnitt relativ zur Liegenebene höhenverstellbar angeordnet, insbesondere stufenlos höhenverstellbar. Dadurch kann eine Lokalspule so nahe wie möglich an den entsprechenden Bereich des Körpers des Patienten (in der Regel das Gesicht) herangeführt werden, ohne dass die Lokalspule auf dem Bereich des Körpers des Patienten selbst aufliegen muss.
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Der Ausleger kann beispielsweise in dem nach oben ragenden Abschnitt in Führungsnuten oder dergleichen geführt sein. Die jeweilige Höhenlage des Auslegers kann beispielsweise durch Reibschluss oder durch eine Klemmverbindung festgelegt werden.
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Vorzugsweise weist der Spulenhalter zwei Auflageelemente auf, die in einer in der Liegenebene orthogonal zur Längserstreckung des Auslegers verlaufenden Querrichtung gesehen links und rechts des Auslegers angeordnet sind und sich in der Liegenebene gesehen vollständig oder zumindest teilweise in der Richtung der Längserstreckung des Auslegers erstrecken, so dass der Spulenhalter sich mit den Auflageelementen am Liegenbrett abstützt, wenn auf das von dem nach oben ragenden Abschnitt beabstandete Ende des Auslegers eine auf das Liegenbrett zu gerichtete Kraft ausgeübt wird.
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Durch diese Ausgestaltung können auf den Spulenhalter wirkende Scher- und Biegekräfte gut auf das Liegenbrett übertragen werden.
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Der Abstand der Auflageelemente voneinander liegt in der Querrichtung gesehen vorzugsweise bei 20 cm oder mehr, insbesondere bei mindestens 25 cm. 40 cm, noch besser 30 cm, sollten aber vorzugsweise nicht überschritten werden.
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In der Regel ist der Spulenhalter an einem Kopfende des Liegenbretts angeordnet, so dass die Längsrichtung des Auslegers parallel zu einer Längsrichtung des Liegenbretts ist.
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Die Orientierung der Längsrichtung des Liegenbretts innerhalb der Liegenebene ergibt sich ganz von selbst durch die Abmessungen des Liegenbretts, also dessen Länge und dessen Breite.
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In der Regel ist bei Verwendung des Spulenhalters eine flexible Lokalspule auf den Ausleger aufgelegt. Es ist aber alternativ auch möglich, dass die flexible Lokalspule mittels einer Lasche am Ausleger aufgehängt ist.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- 1 eine Liegenanordnung,
- 2 eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Liegenanordnung von 1,
- 3 eine noch weiter vergrößerte Darstellung eines Teils der Liegenanordnung von 1 und
- 4 die Liegenanordnung von 1 aus einer Längsrichtung eines Liegenbretts.
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Die 1 bis 3 zeigen eine Liegenanordnung einer bildgebenden Magnetresonanzanlage bzw. Teile dieser Liegenanordnung. Die 1 bis 3 und auch 4 werden daher nachstehend gemeinsam erläutert.
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Gemäß 1 weist die Liegenanordnung ein Liegenbrett 1 auf. Das Liegenbrett 1 definiert durch ihre Auflagefläche eine Längsrichtung A und eine Querrichtung B und somit eine Liegenebene. Die Liegenebene ist in der Regel horizontal oder zumindest im Wesentlichen horizontal orientiert. Die Querrichtung B verläuft orthogonal zur Längsrichtung A.
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Die Liegenanordnung weist weiterhin einen Spulenhalter 2 auf. Auf den Spulenhalter 2 ist - dargestellt nur in 4 - eine flexible Lokalspule 3 der Magnetresonanzanlage auflegbar. Alternativ zu einem Auflegen auf den Spulenhalter 2 könnte die Lokalspule 3 auch eine Lasche 4 oder dergleichen aufweisen, so dass die die Lokalspule 3 nicht auf den Spulenhalter 2 aufgelegt ist, sondern am Spulenhalter 2 aufgehängt ist.
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Der Spulenhalter 2 ist mit dem Liegenbrett 1 verbindbar. Beispielsweise kann das Liegenbrett 1, wie aus 2 erkennbar ist, an seiner Unterseite Vorsprünge 5 aufweisen und kann der Spulenhalter 2 Krallen 6 aufweisen. In diesem Fall können die Krallen 6 des Spulenhalters 2 seitlich auf die Vorsprünge 5 aufgeschoben sein. Das Aufschieben kann in diesem Fall beispielsweise erfolgen, bis Grenzflächen des Spulenhalters 2 an korrespondierenden Anschlägen des Liegenbretts 1 anliegen. Auch andere Arten der Befestigung sind möglich. Unabhängig von der Art der Befestigung ist der Spulenhalter 2 aber, wenn er mit dem Liegenbrett 1 verbunden ist, an dem Liegenbrett 1 fixiert.
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Die Verbindung des Spulenhalters 2 mit dem Liegenbrett 1 ist lösbar. Durch die Ausgestaltung und Abstimmung des Spulenhalters 2 und des Liegenbretts 1 aufeinander ist aber gewährleistet, dass der Spulenhalter 2, wenn er mit dem Liegenbrett 1 verbunden ist, in der Liegenebene gesehen an einer Position einer Anzahl von vorbestimmten Positionen fixiert ist. Insbesondere weisen das Liegenbrett 1 und der Spulenhalter 2 zu diesem Zweck miteinander zusammenwirkende Positionierelemente auf. In dem in 2 und 3 dargestellten Beispiel werden die Positionierelemente beispielsweise durch die Vorsprünge 5 und die Krallen 6 realisiert.
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Der Spulenhalter 2 weist üblicherweise einen Abschnitt 7 auf, der vom Liegenbrett 1 orthogonal zur Liegenebene nach oben ragt. Der Abschnitt 7 wiederum weist einen Ausleger 8 auf, der sich parallel zur Liegenebene erstreckt. Der Ausleger 8 ist das Element des Spulenhalters 2, auf den die Lokalspule 3 aufgelegt wird bzw. an dem die Lokalspule 3 aufgehängt wird. Gemäß den 1 bis 3 erstreckt sich der Ausleger 8 in der Längsrichtung A. Diese Ausgestaltung ist üblich. Konkret ist der Spulenhalter 2 in der Darstellung in den 1 bis 3 an einem Kopfende des Liegenbretts 1 angeordnet. Die Längsrichtung des Auslegers 8 ist somit parallel zur Körperlängsachse eines auf dem Liegenbrett 1 liegenden Patienten ausgerichtet, wobei die Körperlängsachse wiederum mit der Längsrichtung A des Liegenbretts 1 korrespondiert. Der Ausleger 8 könnte sich im Einzelfall aber auch in einer anderen Richtung innerhalb der Liegenebene erstrecken.
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Der Ausleger 8 ist an dem nach oben ragenden Abschnitt 7 relativ zur Liegenebene höhenverstellbar angeordnet. Die Verstellbarkeit kann insbesondere stufenlos sein. Beispielsweise kann eine Klemmschraube 9 vorhanden sein, die manuell und werkzeugfrei angezogen und auch wieder gelöst werden kann. Im angezogenen Zustand der Klemmschraube 9 ist der Ausleger 8 relativ zum Abschnitt 7 und damit auch relativ zum Liegenbrett 1 fixiert, im gelösten Zustand der Klemmschraube 9 ist der Ausleger 8 relativ zum Abschnitt 7 und damit auch relativ zum Liegenbrett 1 höhenverstellbar.
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Wie besonders deutlich aus 2 erkennbar ist, weist der Spulenhalter 2 zwei Auflageelemente 10 auf. Die beiden Auflageelemente 10 sind in der Querrichtung B gesehen links und rechts des Auslegers 8 angeordnet. Allgemein gilt dies quer zur Längserstreckung des Auslegers 8.
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Die Auflageelemente 10 erstrecken sich in der Liegenebene gesehen vollständig oder zumindest teilweise in der Längsrichtung A. Allgemein gilt dies bezüglich der Richtung der Längserstreckung des Auslegers 8. Wenn auf das von dem nach oben ragenden Abschnitt 7 beabstandete Ende des Auslegers 8 eine auf das Liegenbrett 1 zu gerichtete Kraft F (siehe 3) ausgeübt wird, stützt sich daher der Spulenhalter 2 mit den Auflageelementen 10 am Liegenbrett 1 ab.
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Zusammengefasst betrifft die vorliegende Erfindung somit folgenden Sachverhalt:
- Eine Liegenanordnung einer bildgebenden Magnetresonanzanlage weist ein eine Liegenebene definierendes Liegenbrett 1 und einen Spulenhalter 2 auf. Auf den Spulenhalter 2 ist eine flexible Lokalspule 3 der Magnetresonanzanlage auflegbar. Der Spulenhalter 2 ist mit dem Liegenbrett 1 lösbar verbindbar. Wenn der Spulenhalter 2 lösbar mit dem Liegenbrett 1 verbunden ist, ist er an dem Liegenbrett 1 fixiert. Das Liegenbrett 1 und der Spulenhalter 2 weisen miteinander zusammenwirkende Positionierelemente 5, 6 auf, so dass der Spulenhalter 2, wenn er mit dem Liegenbrett 1 verbunden ist, in der Liegenebene gesehen an einer Position einer Anzahl von vorbestimmten Positionen fixiert ist.
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Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Die Reproduzierbarkeit der Positionierung einer Lokalspule 3 beim Applizieren der Lokalspule 3 wird verbessert. Auch ergeben sich eine erhöhte Stabilität des Spulenhalters 2 und der Lokalspule 3. Der Komfort für den Patienten wird aufrechterhalten. Weiterhin wird der klinische Workflow vereinfacht. Die Vorteile sind von besonderer Bedeutung bei einer Verwendung der erfassten Magnetresonanzbilder im Rahmen einer Planung einer Strahlentherapie.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.