-
Das Gebrauchsmuster betrifft eine Vorrichtung zur Sanierung von wandhängenden und bodenstehender Toiletten.
-
Bei der Sanierung von Toilettenanlagen in Privathäusern wird häufig eine Situation vorgefunden, bei der eine Toilettenschüssel an einer Wandfläche hängend befestigt ist und die Unterseite der Toilettenschüssel mit einer keramischen Verkleidungsschale umkleidet ist, welche das Bodenablaufrohr verdeckt. Die Verkleidungsschale ist dabei ebenfalls mit Schrauben und Dübeln an der Wand befestigt. Dabei ergibt sich eine zu vermeidende Anschlussfuge zwischen der Unterseite der Toilettenschüssel und der schalenförmigen Verkleidungsschale. Toilettenschüsseln können auch aus einem Stück hergestellt sein und am Bodenbefestigt sein.
-
Der Spülkasten ist an der Wandfläche oder auf dem wandseitigen Podest der Toilettenschüssel befestigt. Es handelt sich dabei um eine bekannte, offene Wand- oder Bodenmontage, die den Nachteil hat, dass eine Vielzahl von Fugen und Anschlüsse sichtbar sind, die durch die Ablagerung von Schmutz zu unhygienischen Verhältnissen führen. Die Reinigung unterhalb und hinter der Toilette ist mühsam, da die Flächen schwer zugänglich sind.
-
Weiterer Nachteil ist das unschöne, zerklüftete Aussehen der Gesamtanlage, insbesondere dann, wenn ein wand- und oder bodenseitiges Fliesenschild mit einem altmodischen Design vorhanden ist.
-
Weiters gibt es Toiletten-Anlagen, deren wandhängenden Elemente (Spülkasten und Drückergarnitur) mit beschichteten Spanplatten oder mit Gipskartonplatten umkleidet sind. Dabei besteht allerdings der Nachteil, dass die Anfertigung der Umkleidung mühsam und arbeitsaufwändig ist und dass die aneinander anstoßenden Kanten der Span- oder Gipskartonplatten Fugen bilden, die nicht zuverlässig abgedichtet werden können. In diese Fugen kann Wasser eindringen, was zum Aufquellen der geschnittenen Platten führt.
-
Die
DE 10 2019 114 656 A1 und die DE
EP 3 075 529 A1 offenbaren Abdeckungselemente für eine Vorwandinstallation. Die
DE 10 2011 110 654 A1 beschreibt eine Blende mit Durchbrüchen für Sanitäreinrichtungen. Aus
DE 82 02 368 U1 ist ein Installationsblock für eine Vorwand-Montage bekannt. Die bekannten Elemente sind lediglich zur Abdeckung der wandseitigen Installationselemente geeignet.
-
Der Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Sanierung von Toilettenanlagen vorzuschlagen, welche das vorher erwähnte zerklüftete Aussehen der Gesamtanlage vermeidet, ein neuwertiges Design anbietet und das ursprüngliche wand- oder bodenseitigen Fliesenschild abdeckt und dabei besonders einfach, kostengünstig und schnell zu montieren ist.
-
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung nach der technischen Lehre des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Bei der Neuerung wird es bevorzugt, wenn die wandseitige oder bodenseitige Befestigung der Toilettenschüssel und des Spülkastens von einer kastenförmigen, rückseitig offenen Verkleidungsschale und das bodenseitige Bodenablaufrohr von einer kastenförmigen mindestens bodenseitig offenen Verkleidungsschale abgedeckt werden, und dass mindestens die eine - bevorzugt jedoch beide - Verkleidungsschalen aus einem ausgehärteten Giesswerkstoff bestehen. Damit wird der Vorteil erreicht, dass die kastenförmigen Verkleidungsschalen nicht mehr aus einzelnen, fugenbildenden Platten zusammengesetzt sind, sondern einen einheitlichen (monolithischen) im Giessverfahren hergestellten Kasten bilden, der keinerlei abzudichtende Fugen aufweist.
-
Der jeweilige Kasten kann auch im Werk aus im Giessverfahren oder Extrusionsverfahren hergestellten Platten erstellt werden und mit demselben Material an den Plattenstössen stoffschlüssig vergossen werden. Die in einem Stück gegossenen jeweils halboffenen Verkleidungsschalen oder werkseitig stoffschlüssig verbundene Elemente, können sofort montiert werden und benötigen auf der Baustelle keinerlei Handarbeit, wie bei der alten Technik beim Zuschneiden und Zusammenfügen von Plattenelementen auf der Baustelle der Fall gewesen ist.
-
Damit wird der Vorteil einer glatten und fugenlosen Abdeckung der gesamten Anlage gewährleistet, denn es werden im Prinzip zwei kastenförmige Verkleidungsschalen aneinander angefügt, wodurch es zu einer glatten, fugenlosen Abdeckung der Wand- und Bodenseite kommt. Dabei ist gewährleistet, dass aufgrund der Herstellung im Giessverfahren oder wegen des stoffschlüssigen Zusammenfügens der Elemente, die Verkleidungsschalen in sich glatt und fugenfrei ausgebildet sind.
-
Damit werden unschöne wandseitige und bodenseitige Fliesenschilder abgedeckt und durch ein modernes Design der verwendeten Verkleidungsschalen ersetzt.
-
Dabei wird es bevorzugt, wenn die Verkleidungsschalen aus einem einheitlichen, monolithischen bzw. einteiligen Mineralguss bestehen. Die Kastenform der Verkleidungsschalen ist daher in sich fugenlos aus einem Stück gefertigt. Dies erfolgt bevorzugt in einem Mineralgussverfahren oder mit Stoffschlüssiger Fugenvergusstechnik, was zu jeweils einem fugenlosen, einseitig offenen Kasten führt.
-
Das Eindringen von Feuchtigkeit in Stosskanten, wie es beim Stand der Technik in Kauf genommen werden musste wird bei der Neuerung vermieden, denn die Verkleidungsschalen sind aus einem einheitlichen, durchgehenden Werkstoff als eine einheitliche Kastenform ohne Stoß- oder Verbindungskanten gegossen. Sie bestehen demnach aus einem einzigen monolithischen Formteil, das vorzugsweise aus einem aushärtenden mineralischen Kunststoff besteht, der in einer Giessform eingegossen wird und dort aushärtet. Nach der Entfernung aus der Giessform ergibt sich eine fugenfreie, hochbelastbare Kastenform für die Verkleidungsschale. Die kastenförmigen Verkleidungsschalen bestehen daher bevorzugt aus einem Mineralguss oder Mineralgussplatten mit fugenloser Vergusstechnik, der mit einem Material mit dem Handelsnamen „Corian“ oder „Kerrock“ oder „Getacore“ hergestellt wurde.
-
Dabei wird ein Mineralstoff zu einem feinen Pulver zermahlen und mit einem aushärtbaren Kunststoff gemischt und danach in eine kastenförmige Giessform eingefüllt und dort zur Aushärtung gebracht.
-
Bei der Fugenvergusstechnik werden MineralgussPlatten mit demselben Gussmaterial welches auch für die Platten verwendet wurde, gefügt und stoffschlüssig und fugenlos vergossen und damit zu einem einteiligen Werkstück verbunden.
-
In einer bevorzugten Ausführung besteht das Material zu etwa 66 % seines Gewichts aus Gibbsit (einer aus Bauxit gewonnenen Modifikation von Aluminiumhydroxid), etwa 33 % aus Polymethylmethacrylat (PMMA) sowie aus Katalysatoren und anderen Härtungsmitteln. Es ist durchgehend gefärbt oder mit Farbpigmenten versehen und liegt in 72 Farben vor.
-
Äußerlich ähnelt es Marmor, weist jedoch eine geschlossenere Oberflächenbeschaffenheit, eine geringere Wärmeleitfähigkeit - Corian: 0,769 W / (m - K) (ähnlich wie Glas), Marmor: 2,8 W / (m - K) - und Resistenz gegen verdünnte Säuren auf. Anders als Marmor kann man den Mineralwerkstoff mit Holzbearbeitungswerkzeugen fräsen und schneiden, aber auch dreidimensional thermisch verformen und fugenlos verbinden bzw. vergiessen.
-
Diese Vorteile einer marmorähnlichen Oberfläche mit einer geschlossenen Oberflächenstruktur, die gegen Verschmutzung unempfindlich ist, macht sich die Neuerung zu eigen.
-
Die Neuerung wird anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß den Zeichnungen näher erläutert, wobei
- 1 die perspektivische Ansicht einer herkömmlichen Toilettenanlage nach dem Stand der Technik
- 2 die perspektivische Ansicht der neuerungsgemässen Toilettenanlage
- 3 ein erster Schritt bei der Montage der neuen Anlage schematisiert im Schnitt
- 4 ein zweiter Schritt
- 5 ein dritter Schritt
- 6 ein vierter Schritt
- 7 eine perspektivische Darstellung bei der Montage der bodenseitigen Verkleidungsschale
- 8 ein zweiter Schritt nach 7
- 9 ein dritter Schritt nach fertiger Montage der bodenseitigen Verkleidungsschale
in 1 ist eine herkömmliche Sitztoilette 1 in ihrer Einbausituation nach dem Stand der Technik dargestellt. Es handelt sich um eine wandhängende WC-Schüssel 2, auf der ein Spülkasten 6 aufgesetzt ist. Die Unterseite der WC-Schüssel 2 ist mit einer Verkleidung 4 umgeben, die in der Regel aus einem Keramikmaterial besteht. Es kann auch vorgesehen sein, dass an der Unterseite der WC-Schüssel 1 ein Standfuss 3 angeordnet ist. In an sich bekannter
-
Weise wird der WC-Schüssel 2 von einem Deckel 5 abgedeckt.
-
Der in 1 dargestellten Sitztoilette 1 ist an einer Wandfläche 8 und auf einer Bodenfläche 9 eingebaut, wobei die Drückergarnitur 7 im Bereich der WC-Schüssel 2 angeordnet ist.
-
Hier setzt die Neuerung mit den neuerungsgemäßen Maßnahmen ein, die in 2 dargestellt sind. Die 2 zeigt eine Sitztoilette 10 nach der Neuerung und es ist gezeigt, dass die wandseitige Verkleidung von einer kastenförmigen Verkleidungsschale 13 gebildet ist, in deren Bereich die Drückergarnitur 7 angeordnet ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung reicht die wandseitige Verkleidungsschale 13 bis zum Boden 9, um ein geschlossenes Aussehen zu erreichen.
-
Die WC-Schüssel 12 ist wandhängend ausgebildet. Das bodenseitige Bodenablaufrohr 16 (siehe 3) ist von einer bodenseitigen Verkleidungsschale 14 abgedeckt. Dabei wird es bevorzugt, wenn auch diese Verkleidungsschale 14 aus einem kastenförmigen einteiligen Element besteht und aus ästhetischen Gründen ist die Deckfläche mit einer umlaufenden Fase 15 versehen.
-
Die 3-6 zeigen die Vorwandmontage einer solchen Sitztoilette 10. Nach 3 wird zunächst das Bodenablaufrohr 16 verlegt, welches mit einem Bodenanschluss 20 in den bauseits vorhandenen Ablaufkanal mündet und mit einer oberen Anschlussöffnung 19 gegen die Rückseite der WC-Schüssel 12 gerichtet ist.
-
Die 4 zeigt, dass vor der Wandfläche 8 ein Montagegestell 17 montiert wird, in dessen Bereich der Spülkasten 6 mit der Drückergarnitur 7 angeordnet ist. Ferner wird der Wasserzulauf 18 vom Spülkasten 6 nach vorne gegen die Rückseite der WC-Schüssel 12 gerichtet, um einen späteren Wasseranschluss an der WC-Schüssel 12 zu ermöglichen.
-
In 5 ist gezeigt, dass die WC Schüssel 12 am Montagegestell 17 befestigt wird und die Anschlüsse 16,18 hergestellt werden. Gleichzeitig ist gezeigt, dass die gesamte, wandseitige Einbausituation von der wandseitigen Verkleidungsschale 13 kastenförmig abgedeckt wird und dass der Bodenablauf 16 durch die bodenseitige Verkleidungsschale 14 abgedeckt ist.
-
Die Zuordnung der einander zugeordneten Verkleidungsschalen 13,14 ist in 6 im Schnitt dargestellt.
-
Die 7-9 zeigen die verschiedenen Montageschritte für die Montage der Verkleidungsschalen 13,14. Dabei wird die kastenförmige wandseitige Verkleidungsschale 13 einfach von oben auf die wandseitige Verkleidung geschoben und entweder an Bereichen der Wand oder vorzugsweise am Montagegestell 17 festgelegt
-
Nach der Montage der wandseitigen Verkleidungsschale 13 ist aus 7 zu entnehmen, dass noch der Bodenanschluss 20 sichtbar ist.
-
Zur Kaschierung des Bodenanschlusses 20 wird die kastenförmige, bodenseitige Verkleidungsschale 14 in Pfeilrichtung 23 gegen die Vorderseite der wandseitigen Verkleidungsschale 13 geschoben, um so die Endposition nach 8 und 9 einzunehmen.
-
Die Verbindung zwischen der bodenseitigen Verkleidungsschale 14 mit der Vorderseite der wandseitigen Verkleidungsschale 13 kann verschiedenartig ausgebildet sein. Nach einer ersten Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass die Verbindung als Magnethaft-Verbindung ausgebildet ist, um zu ermöglichen, dass die bodenseitige Verkleidungsschale 14 jederzeit von der wandseitigen Verkleidungsschale 13 abgenommen werden kann. Dabei sind am einen Teil Haftmagnete und am gegenüberliegenden Teil geeignete Metallelemente oder weitere Magnete angeordnet.
-
Anstatt einer solchen Magnethaft-Verbindung können auch andere lösbare Verbindungsmittel verwendet werden, wie zum Beispiel eine Einhängeverbindung, die über miteinander zu verbindende Profile erfolgt oder über eine Schraubverbindung oder dergleichen mehr.
-
Es kann auch vorgesehen sein, die so entstandene Verbindungsfuge mit einer dauerelastischen Klebemasse zu verschliessen.
-
Aus 9 ergibt sich in Verbindung mit der 2 das neuartige Aussehen der neuerungsgemäßen Sitztoilette 10 mit einem modernen Design und schmutzabweisenden, sowie fugenlosen und gegen Feuchtigkeit unempfindlichen Oberflächen
-
Referenznummern
-
- 1
- Sitztoilette (St.d.T.)
- 2
- WC-Schüssel
- 3
- Standfuss
- 4
- Verkleidung
- 5
- Deckel
- 6
- Spülkasten
- 7
- Drückergarnitur
- 8
- Wandfläche
- 9
- Bodenfläche
- 10
- Sitztoilette
- 11 12
- WC-Schüssel
- 13
- Verkleidungsschale (Wand)
- 14
- Verkleidungsschale (Boden)
- 15
- Fase (in 14)
- 16
- Bodenablaufrohr
- 17
- Montagegestell
- 18
- Wasserzulauf
- 19
- Anschlussöffnung
- 20
- Bodenanschluss (von 16)
- 21
- Seitenwand
- 22
- Stirnwand
- 23
- Pfeilrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102019114656 A1 [0006]
- EP 3075529 A1 [0006]
- DE 102011110654 A1 [0006]
- DE 8202368 U1 [0006]