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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steckerkappe mit Wellrohraufnahme nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Steckerkappe ist in der
DE 102008022492 B4 offenbart. Zur Vormontage eines Wellrohres an einer der Steckerkappenhälften sind von einem Kontaktrand vorragende federnde Halterippen vorgesehen, die in eine Ringnut des Wellrohres greifen und im montierten Zustand durch Öffnungsfenster der gegenüberliegenden Steckerkappenhälfte treten, sodass Wellrohre mit unterschiedlichen großen Durchmessern montiert werden können.
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Aus der
US 4160572 A ist eine Steckerkappe bekannt, bei der ein Kabel mit einem innerhalb der montierten Steckerkappe verlegten Kabelbinder festlegbar ist. Es sind Öffnungen an der Steckerkappe vorgesehen, durch die ein Einführungsende des Kabelbinders in die Steckerkappe ein- und wieder herausgeführt werden kann, wobei das Kabel mit dem Kabelbinder am Steg zwischen den Öffnungen festgezogen wird.
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Beiden Steckerkappen ist gemein, dass zusätzlich zu den Halterippen bzw. der Kabelbinderbefestigung Verriegelungshaken im Bereich der Wellrohr- bzw. Kabelaufnahme vorgesehen sind, um die beiden Steckerkappenhälften aneinander festzulegen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine konstruktiv einfache Steckerkappe mit erweiterter Funktionalität zu schaffen.
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Die Aufgabe wird von einer Steckerkappe nach dem Anspruch 1 und einer Steckerkappe nach dem Anspruch 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den auf diesen Ansprüchen rückbezogenen Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Vorteils- und Figurenbeschreibung zu entnehmen.
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Gemäß einem ersten Erfindungsgedanken ist vorgesehen, dass die zumindest eine Halterippe an dem zumindest einen Verriegelungshaken angeformt ist.
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Durch die Integration der zumindest einen Halterippe in den zumindest einen Verriegelungshaken kann die Steckerkappe kompakter und konstruktiv einfacher gestaltet werden. Die Steckerkappe benötigt somit weniger Platz im verfügbaren Bauraum einer Vorrichtung, insbesondere eines Fahrzeugs. Das Wellrohr kann an der geöffneten Steckerkappe vormoniert werden, ohne die Steckerkappe schließen zu müssen. Damit kann eine geöffnete Steckerkappe leichter an einem Stecker montiert und schließlich geschlossen werden. Der bügelartig vorragende Verriegelungshaken endigt in einem nach auswärts gekehrten Haken, während die Halterippe auf der radial inneren Seite des Verriegelungshakens angeordnet ist. Beim Einlegen des Wellrohres in die Wellrohraufnahme der Halbschale federt der Verriegelungshaken mit der angeformten Halterippe nach außen, wobei das Wellrohr anschließend in einer Ringnut form- und/oder kraftschlüssig gehalten wird. Beim Schließen der Steckerkappe wird der Verriegelungshaken nach innen ausgelenkt, um in die hinterschnittene Ausnehmung einzugreifen. Ein aufgenommenes Wellrohr wird dabei elastisch, also rückwirkungsfrei verformt.
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In bevorzugter Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass die zumindest eine vorragende Halterippe von einer wenigstens abschnittsweise umlaufenden Halterippe innerhalb zumindest einer der Halbschalen in gleicher Ebene fortgeführt ist, sodass das Wellrohr durch einen vorzugsweisen vollumfänglichen Eingriff der Halterippen in einer seiner Ringnuten sicher gehalten wird.
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In bevorzugter Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass innenseitig an dem zumindest einen Verriegelungshaken und/oder innerhalb zumindest einer der Halbschalen Klemmrippen ausgeformt sind, die das Wellrohr an seinem Außenumfang klemmen. In Kombination mit der zumindest einen Halterippe können unterschiedliche Wellrohrtypen gleicher Nennweite, die sich insbesondere in ihrer Wellenteilung unterscheiden, montiert und sicher gehalten werden. Außerdem ist ein Toleranzausgleich für den Außendurchmesser des Wellrohres gegeben.
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In bevorzugter Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass der zumindest eine Verriegelungshaken im montierten Zustand der Steckerkappe innerhalb der Außenkontur der gegenüberliegenden Halbschale liegt, sodass keine störenden Bauteile von der montierten Steckerkappe abstehen und der Platzbedarf weiter verringert ist.
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Gemäß einem zweiten Erfindungsgedanken ist vorgesehen, dass der zumindest eine Verriegelungshaken und/oder die zumindest eine Halterippe Führungsmittel zur Führung eines Kabelbinders aufweisen und dass jeweils zwei dem zumindest einen Verriegelungshaken und/oder der zumindest einen Halterippe zugeordnete Öffnungen in der betreffenden Halbschale ausgeformt sind, sodass im montierten Zustand der Steckerkappe ein Kabelbinder um das Wellrohr oder ein Kabel herumgeführt werden kann, um das Wellrohr oder das Kabel in der Steckerkappe zu befestigen.
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Das Einführungsende eines in eine erste Öffnung eingesteckten Kabelbinders wird im Innern der montierten Steckerkappe durch die Führungsmittel um das Wellrohr oder das Kabel herum zur zweiten Öffnung geleitet. Anschließend kann das vom Kabelbinder umschlungene Wellrohr oder Kabel an dem zwischen den beiden Öffnungen befindlichen Steg der betreffenden Halbschale festgezogen werden. Insbesondere ein Wellrohr, dessen Abmessungen kleiner sind als für die Steckerkappe vorgesehenen, kann so alternativ oder zusätzlich zur Halterippe mit einem Kabelbinder in der Steckerkappe befestigt werden. Insbesondere können Kabel und Leitungssätze ohne Verwendung eines Wellrohres in der Steckerkappe befestigt werden. In jedem Fall sind die in dem Stecker kontaktierten Leitungen zugentlastet.
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Vorzugsweise sind sowohl die zumindest eine Halterippe als auch die Führungsmittel zur Führung eines Kabelbinders an dem zumindest einen Verriegelungshaken ausgeformt bzw. in diesen integriert.
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In bevorzugter Weiterausgestaltung ist vorgesehen, dass die Führungsmittel eine radial innere Umfangsfläche und zumindest eine seitlich in Umfangsrichtung verlaufende Leitkante umfassen. Die zumindest eine Leitkante sorgt dafür, dass auch schräg eingesteckte Kabelbinder sicher zur zweiten Öffnung geleitet werden. Vorzugsweise wird die zumindest eine Leitkante von der Halterippe gebildet, sodass die Steckerkappe konstruktiv weiter vereinfacht wird. Für eine weiter verbesserte Führung des eingeschobenen Kabelbinders können Leitkanten auf beiden Seiten der zumindest teilweise umlaufenden Führungsfläche vorgesehen sein.
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In bevorzugter Weiterausgestaltung sind jeweils zwei an der einen Halbschale gegenüberliegende Verriegelungshaken und/oder Halterippen vorgesehen, sodass eine standhafte Verriegelung der Steckerkappe und/oder eine stabile Aufnahme des Wellrohres an einer der Halbschalen der Steckerkappe gewährleistet sind.
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Die Steckerkappe kann zusätzliche Verriegelungshaken und komplementäre Ausnehmungen im Bereich der Steckeraufnahme aufweisen. Die Wellrohraufnahme kann in Steckrichtung des Steckers oder schräg dazu ausgerichtet sein, sodass das Wellrohr oder das Kabel längs oder quer dem Stecker zugeführt werden kann. Weiterhin kann die Steckerkappe zwei oder mehr Wellrohraufnahmen aufweisen, sodass die im Stecker angeschlossenen Leitungen von der Steckerkappe ausgehend zu verschiedenen Anschlussstellen verlegt werden können, wobei die jeweiligen Kabelsätze oder Wellrohre in den zwei oder mehr Wellrohraufnahmen der Steckerkappe befestigt werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Figurenbeschreibung zu entnehmen. Einzelne technische Merkmale des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels können auch in Kombination mit vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen sowie den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche und etwaiger weiterer Ansprüche zu erfindungsgemäßen Gegenständen kombiniert werden. Sofern sinnvoll, werden funktionell gleichwirkende Elemente mit identischen Bezugsziffern versehen. Es zeigen
- 1 eine geöffnete Steckerkappe;
- 2 die an einem Stecker angeordnete Steckerkappe mit einem an einer Halbschale gehaltenen Wellrohr;
- 3 die Steckerkappe im geschlossenen Zustand mit einem mittels Kabelbinder befestigten Kabel.
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Die einstückig im Spritzgussverfahren aus Kunststoff hergestellte Steckerkappe 1 weist eine erste Halbschale 2 und eine zweite Halbschale 3 auf, die über ein Filmscharnier 4 miteinander verbunden sind und im geschlossenen Zustand (vgl. 3) eine Steckeraufnahme 10 und eine Wellrohraufnahme 8 zwischen sich ausbilden. 1 zeigt die Steckerkappe 1 in einer geöffneten Stellung, in der die beiden Halbschalen 2, 3 um 180° zueinander aufgeklappt sind, sodass ein Stecker 21 sowie ein Wellrohr 20 (vgl. 2) oder ein Kabel 13 (vgl. 3) in die jeweilige Aufnahmehälfte eingesetzt werden können. Nach dem Einsetzen werden die Halbschalen 2, 3 aufeinander zugeklappt und die Steckerkappe geschlossen, sodass die Steckerkappe 1 an dem Stecker 21 montiert ist.
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Im montierten Zustand liegen Randstrukturen 5.1, 5.2 der Halbschalen 2, 3 in einer Kontaktebene E aneinander Die gegenseitige Verriegelung der Halbschalen 2, 3 erfolgt über mehrere Paare komplementärer Verriegelungsmittel aus jeweils einem vorragenden Verriegelungshaken an einer der Halbschalen und einer hinterschnittenen Ausnehmung an derjeweils anderen Halbschale. So ragt im Bereich der Steckeraufnahme 10 ein Verriegelungshaken 11 an der Randstruktur 5.2 der zweiten Halbschale 3 und dem Filmscharnier 4 gegenüberliegend vor. Der mit einem auswärts gekehrten Haken versehene Verriegelungshaken 11 greift in eine Öffnung 12 der ersten Halbschale 2 ein, welche eine hinterschnittene Ausnehmung an der Randstruktur 5.1 ausbildet. Im Bereich der Wellrohraufnahme 8 sind zwei sich gegenüberliegende Verriegelungshaken 6.1, 6.2 an der ersten Halbschale 2 vorgesehen, welche in zugeordnete Öffnungen 7.1, 7.2 der zweiten Halbschale 3 eingreifen.
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Erfindungsgemäß sind an den beiden Verriegelungshaken 6.1, 6.2 im Bereich der Wellrohraufnahme 8 jeweils einwärts gekrümmte Halterippen 9.1, 9.2 angeformt, die dazu eingerichtet sind, das vorzumontierende Wellrohr 20 mit den darin verlegten Leitungen 23 unter Eingriff in eine Ringnut 22 des Wellrohres 20 an der Halbschale 2 zu halten. Beim Einlegen des Wellrohres 20 in die Wellrohraufnahme 8 federn die Verriegelungshaken 6.1, 6.2 mit der angeformten Halterippe 9.1, 9.2 nach außen, wobei das Wellrohr 20 anschließend form- und kraftschlüssig gehalten wird. Beim Schließen der Steckerkappe 1 werden die Verriegelungshaken 6.1, 6.2 elastisch nach innen ausgelenkt, wobei auch das aufgenommene Wellrohr 20 elastisch verformt wird, um schließlich in die hinterschnittenen Ausnehmungen der Öffnungen 7.1, 7.2 einzurasten.
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Innerhalb der Halbschalen 2, 3 sind zusätzliche Halterippen 15.1, 15.2 vorgesehen, sodass das Wellrohr 20 in der montierten Steckerkappe 1 durch einen nahezu vollumfänglichen Eingriff der Halterippen 6.1, 6.2, 15.1, 15.2 in die Ringnut 22 sicher gehalten wird. Flacher als die Halterippen 15.1, 15.2 ausgeformte Klemmrippen 19 klemmen das Wellrohr 20 zusätzlich an seinem Außenumfang.
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Die Halterippen 9.1, 9.2 fungieren erfindungsgemäß auch als Leitkanten 18 für einen Kabelbinder 14, welcher bei geschlossener Steckerkappe 1 mit seinem Einführungsende durch eine der Öffnungen 16.1, 16.2 der Halbschale 2 eingeführt und über die Umfangsflächen 17 sowie die Klemmrippen 19 der gegenüberliegenden Halbschale 3 zu der anderen Öffnung 16.1 bzw. 16.2 geführt werden kann. Mit dem Kabelbinder 14 kann ein Kabel 13 oder ein kleiner dimensioniertes Wellrohr an dem Steg zwischen den beiden Öffnungen 16.1, 16.2 festgezogen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steckerkappe
- 2
- Erste Halbschale
- 3
- Zweite Halbschale
- 4
- Filmscharnier
- 5.1, 5.2
- Randstruktur
- 6.1, 6.2
- Verriegelungshaken
- 7.1, 7.2
- Öffnung
- 8
- Wellrohraufnahme
- 9.1, 9.2
- Halterippe
- 10
- Steckeraufnahme
- 11
- Verriegelungshaken
- 12
- Öffnung
- 13
- Kabel
- 14
- Kabelbinder
- 15.1, 15.2
- Halterippe
- 16.1, 16.2
- Öffnung
- 17
- Umfangsfläche
- 18
- Leitkante
- 19
- Klemmrippen
- 20
- Wellrohr
- 21
- Stecker
- 22
- Ringnut
- 23
- Leitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008022492 B4 [0002]
- US 4160572 A [0003]