-
Der erfindungsgemäße Belagriegel ist zum Einsatz in Treppentürmen vorgesehen. Bei Treppentürmen handelt es sich um mobile Treppen, die bei Veranstaltungen zum Erreichen von Tribünen oder als Notfalltreppen, bspw. im Falle von Renovierungsarbeiten an öffentlichen oder privaten Gebäuden eingesetzt werden. Die Treppentürme sind von Stützen und Riegeln gebildet, wie sie aus dem Gerüstbau bekannt sind. Die Treppen bestehen aus Treppenstufen, die von Belagbohlen gebildet sind, welche an Treppenwangen bzw. Längsriegeln befestigt sind. Zwischen den jeweiligen Treppen sind Podeste vorgesehen, welche ebenfalls von Belagbohlen gebildet sind.
-
In Abhängigkeit von der erforderlichen Kapazität an Personen, die insbesondere bei der Benutzung als Notfalltreppe den Treppenturm gleichzeitig nutzen, können die Podeste erhebliche Abmessungen aufweisen. In solchen Fällen werden mehrere Podestfelder nebeneinander aufgebaut. Die Podestfelder werden dann mit Doppel-Keilkopfkupplungen aneinander angeschlossen und stellen so einen stabilen Verbund dar.
-
Durch die Verwendung der Doppel-Keilkopfkupplungen entsteht zwischen den zueinander benachbart angeordneten Belagbohlen der aneinander angeschlossenen Podestfelder ein Spalt, der eine Stolperstelle darstellt. Um ein sicheren Übergang zwischen den Podestfeldern zu gewährleisten, kommen Bleche zur Anwendung, die den Spalt überdecken und die mit den Belagbohlen verschraubt werden müssen (vgl. Smart Details Ringscaff Modulgerüst, Ausgabe 02/2022, Seite 62 „Abdeckblech, flach“ Art.-Nr. 08132 und 08134 der Rux GmbH). Das ist sehr aufwändig und erhöht die Kosten.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Belagriegel für Treppentürme zu schaffen, der den Spalt zwischen benachbarten Podestfeldern überdeckt und ohne zusätzliche Arbeiten für Verschraubungen montierbar ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst.
-
Mit der Erfindung ist ein Belagriegel für Treppentürme geschaffen, der den Spalt zwischen benachbarten Podestfeldern überdeckt und ohne zusätzliche Arbeiten für Verschraubungen montierbar ist.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist der erste Keilkopf unter einem Winkel zur Längsachse des Tragriegels ausgerichtet. Diese Ausrichtung gewährleistet, dass der Keilkopf sich in Richtung einer der beiden benachbarten Stützen der Podestfelder erstreckt und in Folge dessen passgenau zu dem Teller der Stütze ausgerichtet ist.
-
Bevorzugt ist der zweite Keilkopf schwenkbar an dem Tragriegel angeordnet. Die Schwenkbarkeit des zweiten Keilkopfes bietet die Möglichkeit, eine der beiden Stützen der benachbarten Podestfelder für die Befestigung des Keilkopfes auszuwählen.
-
Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die dreidimensionale Darstellung eines erfindungsgemäßen Belagriegels;
- 2 die Draufsicht auf einen erfindungsgemäße Belagriegel;
- 3 die Ansicht des in 2 dargestellten Belagriegels;
- 4 die Untersicht des in 2 dargestellten Belagriegels;
- 5 die Seitenansicht von links des in 2 dargestellten Belagriegels;
- 6 die abschnittsweise Darstellung der Draufsicht auf Podestfelder eines Treppenturms mit einem erfindungsgemäßen Belagriegel;
- 7 die abschnittsweise Darstellung der Untersichtsicht auf Podestfelder eines Treppenturms mit einem erfindungsgemäßen Belagriegel;
- 8 die abschnittsweise perspektivische Darstellung eines Treppenturms mit einem erfindungsgemäßen Belagriegel.
-
Der als Ausführungsbeispiel gewählte Treppenturm besteht aus Stützen 1, die mit horizontal ausgerichteten Längs- und Querriegeln 2 und horizontal ausgerichteten Querriegeln 2' miteinander verbunden sind. Zur weiteren Stabilisierung können bei größeren Treppentürmen auch - nicht dargestellte - Diagonalriegel Anwendung finden. In die Längsriegel 2 sind horizontal ausgerichtete Belagbohlen 5 eingehängt. Die Belagbohlen 5 bilden sowohl die Podestfelder innerhalb des Treppenturms als auch die Treppenstufen. Zum Befestigen der Treppenstufen sind Treppenwangen 6 vorgesehen. Zur Absturzsicherung sind an den Podesten Geländer 7 und entlang der Treppenwangen 6 Treppengeländer 8 angeordnet.
-
Die Stützen 1 sind in Form von Rohren ausgebildet. In regelmäßigen Abständen sind an den Stützen 1 Abstützpunkte in Form von Tellern 11 vorgesehen, die in an sich bekannter Weise mit Aussparungen zur Befestigung der Riegel 2 und 2' vorgesehen sind. Bodenseitig sind an den Stützen 1 Gewindefußplatten 12 vorgesehen, die einen sicheren Stand des Treppenturms ermöglichen. An ihren dem Boden abgewandten - oberen - Enden sind die Stützen 1 mit Verjüngungen 13 versehen, auf die zur Bildung eines weiteren Geschosses weitere Stützen 1 aufsteckbar sind.
-
Die Riegel 2 und 2' sind in bekannter Weise ausgebildet. Sie bestehen aus einem Rohr 21, an dessen Enden Kupplungen 22 vorgesehen sind, die in die Teller 11 der Stützen 1 fassen. Die Verriegelung der Kupplungen 22 mit den Tellern 11 erfolgt durch einen Keil 4.
-
Die Belagbohlen 5 sind in der Regel als Stahlbohlen ausgebildet. Sie weisen einen Belag 51 auf, an dessen stirnseitigen Enden Rohrauflagen 52 angeordnet sind. Mit den Rohrauflagen 52 sind die Belagbohlen 5 im Bereich außerhalb einer Treppe auf die Längsriegel 2 aufgelegt. Die Belagbohlen sind an ihren Längs- und Stirnseiten abgekantet ausgeführt.
-
Die Treppenwangen 6 bestehen aus einem Holm 61, der im Ausführungsbeispiel als Vierkantrohr ausgebildet ist. Andere Ausbildungen, bspw. als Rundrohr, sind ebenfalls möglich. Der Holm 61 weist Aufnahmen 62 auf, die stufenförmig angeordnet sind. Die Aufnahmen 62 sind im Ausführungsbeispiel rohrförmig ausgeführt. Auf ihnen sind im Bereich der Treppe die Rohrauflagen 52 der Belagbohlen 5 aufgelegt. Die Belagbohlen 5 sind somit zwischen zwei Treppenwangen 6 eingehängt.
-
Das Geländer 7 besteht aus einem Obergurt 71 und einem Untergurt 72, die horizontal ausgerichtet sind. Zwischen Ober- und Untergurt erstrecken sich vertikal ausgerichtete Füllstäbe 73. Der Obergurt 71 fungiert im Ausführungsbeispiel gleichzeitig als Handlauf.
-
Zur Befestigung des Geländers 7 kommen Geländerhalter 74 zur Anwendung. Die üblichen Geländerhalter 74 bestehen aus einer Art Kupplung, die mit den Tellern 11 an den Stützen 1 korrespondieren. Die Kupplungen sind in montiertem Zustand mit ihrem in der Mitte befindlichen Schlitz auf die Teller 11 aufgeschoben und mit Hilfe des von oben eingeschlagenen Keils 4, der die Durchbrüche in den Tellern 11 durchsetzt, befestigt. Der Geländerhalter 74 kann aber auch in einfacher Weise aus einem Haken bestehen, dessen nach unten in Richtung Boden weisender Teil in einen Teller 11 an einer Stütze 1 eingehängt ist.
-
Das Treppengeländer 8 ist vergleichbar zum Geländer 7 gestaltet. Es weist ebenfalls einen Obergurt 81 und einen Untergurt 82 auf, die parallel zueinander ausgerichtet sind. Zwischen Ober- und Untergurt erstrecken sich vertikal ausgerichtete Füllstäbe 83. Der Obergurt 81 und der Untergurt 82 verlaufen erkennbar im Bereich des Holms 61 der Treppenwangen 6 parallel zu diesen. Das Treppengeländer 8 ist mit Hilfe von Geländerhaltern 84 an den Stützen 1 befestigt. Auch die Geländerhalter 84 weisen Kupplungen auf, die mit den Tellern 11 an den Stützen 1 korrespondieren und mit dem Keil 4 fixiert werden. Der Geländerhalter 84 kann aber ebenfalls aus einem Haken bestehen, dessen nach unten in Richtung Boden weisender Teil in einen Teller 11 an einer Stütze 1 eingehängt ist.
-
Die erfindungsgemäße Belagriegel 9 umfasst einen Tragriegel 91, der von einem langgestreckten Profil gebildet ist. Im Ausführungsbeispiel hat das Profil die Gestalt eines Vierkantrohres. Das Profil ist im Ausführungsbeispiel aus Stahlblech hergestellt. Der Tragriegel 91 ist an seinem einen Ende mit einem ersten Keilkopf 92 und an seinem anderen Ende mit einem zweiten Keilkopf 93 versehen. Die Keilköpfe 92 und 93 sind vergleichbar zu den Kupplungen 22 an den Längs- und Querriegeln 2 ausgeführt und werden ebenso mit Hilfe von Keilen 4 verriegelt.
-
Der erste Keilkopf 92 ist unter einem Winkel zur Längsachse des Tragriegels 91 ausgerichtet. Im Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel 45° zur Längsmittellinie des Tragriegels 91.
-
Der zweite Keilkopf 93 ist schwenkbar an dem Tragriegel 91 angeordnet. Hierzu sind in dem Tragriegel 91 zwei Löcher vorgesehen, die zueinander fluchtend ausgerichtet sind. Sie sind im Ausführungsbeispiel in der dem Boden zugewandten (Unter-)Seite und in der dem Boden abgewandten (Ober-)Seite der Vierkantrohrs angeordnet. Durch die Löcher ist ein Scharnierbolzen 94 geführt. Der Scharnierbolzen 94 wirkt mit einem im Ausführungsbeispiel U-förmig ausgebildeten Scharnierelement 95 zusammen, an dessen dem Tragriegel 91 abgewandten Seite der Keilkopf 93 angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung ist der zweite Keilkopf 93 zu beiden Seiten der Längsachse des Tragriegels 91 um jeweils 45° schwenkbar.
-
Auf seiner dem Boden abgewandten (Ober-)Seite weist der Tragriegel 91 einen Belag 96 auf, der sich entlang der Längsachse des Tragriegels 91 erstreckt, und zwar im Wesentlichen über die gesamte Länge des Tragriegels 91. Der Belag 96 überragt den Tragriegel 91 zu beiden Längsseiten. Daraus ergibt sich ein im Wesentlichen T-förmiger Querschnitt des erfindungsgemäßen Belagriegels. Im Bereich des zweiten schwenkbaren Keilkopfs 93 ist eine im Wesentlichen viereckige Aussparung 97 in dem Belag ausgebildet. Die Aussparung 97 ermöglicht eine ungehinderte Schwenkbarkeit des zweiten Keilkopfs 93.
-
Der erfindungsgemäße Belagriegel ermöglicht eine Abdeckung des zwischen benachbarten Podestfeldern vorhandenen Spalts. Dieser ergibt sich aus den unmittelbar nebeneinander positionierten Stützen 1 mit ihren Tellern 11. Der Spalt zwischen den Stützen entspricht daher mindestens dem Zweifachen der Breite des ringförmigen Verlaufs der benachbarten Teller. Der Tragriegel 91 hat daher eine Dicke, die maximal der Breite des Spalts zwischen den Podestfeldern entspricht.
-
Zur Montage des erfindungsgemäßen Belagriegels wird dieser nach Erstellen der Podestfelder in einfacher Weise über dem Spalt zwischen den Podestfeldern positioniert. Der Belagriegel wird dann nach unten in Richtung Spalt abgelassen, so dass der Tragriegel 91 in den Spalt eintritt. Das Ablassen endet, wenn der Belag 96 mit seiner dem Boden zugewandten (Unter-)Seite auf den benachbart zueinander angeordneten Belagbohlen 5 aufliegt. Gleichzeitig wird der erste Keilkopf 92 an den Teller 11 einer Stütze 1 herangeführt, so dass der Teller 11 von dem Keilkopf 92 gefangen ist. Nachdem der Belag 96 auf den Belagbohlen 5 der Podestfelder aufliegt, kann der zweite Keilkopf 93 in Richtung eines benachbarten Tellers 11 verschwenkt werden, so dass der Teller 11 von dem Keilkopf 93 gefangen ist. Durch Einschlagen von Keilen 4 in die Keilköpfe 92 und 93 und durch die Durchbrechungen in den Tellern 11 ist der erfindungsgemäße Belagriegel zuverlässig und ohne aufwändiges Verschrauben zwischen den Podestfeldern montiert. Der Spalt zwischen den Podestfeldern ist dadurch großflächig abgedeckt, wodurch die Gefahr eines Unfalls ausgeräumt ist.