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Die Erfindung betrifft eine Belagbohle als Eintrittsstufe in einem Treppenturm, die an ihren Längs- und Stirnseiten abgekantet ausgeführt ist und einen Belag aufweist, wobei an den stirnseitigen Enden Rohrauflagen angeordnet sind.
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Belagbohlen finden Anwendung im Gerüstbau, um eine begehbare Fläche bereitzustellen. Hauptkriterium bei der Auslegung der Belagbohlen ist die ausreichende Tragfähigkeit um eine zuverlässige Begehbarkeit der Bohlen zu gewährleisten. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die sichere Befestigung der Bohlen an dem jeweiligen Gerüst. Dies erfolgt üblicherweise durch standardisierte Befestigungspunkte am Übergang der Belagbohle zum Ständerwerk des Gerüstes. Zudem sollen die Belagbohlen einfach montiert werden können und sich passgenau in den Aufbau einfügen, um Stolperfallen zu vermeiden.
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Belagbohlen kommen sowohl bei Fassadengerüsten als auch bei Treppentürmen zur Anwendung. Bei Treppentürmen handelt es sich um mobile Treppen, die bei Veranstaltungen zum Erreichen von Tribünen oder als Notfalltreppen, bspw. im Falle von Renovierungsarbeiten an öffentlichen oder privaten Gebäuden eingesetzt werden. Die Treppentürme sind von Stützen und Riegeln gebildet, wie sie aus dem Gerüstbau bekannt sind.
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Die Belagbohlen sind mit Hilfe von Rohrauflagen in die Stützen und Riegel einhängbar. Die Belagbohlen sind üblicherweise aus Stahl hergestellt. Mit Hilfe der Belagbohlen werden auch die einzelnen Treppenstufen erstellt, die dabei in Treppenwangen eingehängt werden. Zur Sicherung der Belagbohlen werden diese in der Regel mit den Treppenwangen mittels eines Riegels arretiert oder ggf. verschraubt.
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Als nachteilig hat sich erwiesen, dass sehr häufig die Abmessungen des Treppenturms im Bereich des Einstiegs so gestaltet sind, dass eine übliche Belagbohle nicht ohne weiteres einhängbar ist. Da sich an der Stützen im Bereich des Einstiegs in den Treppenturm Abstützpunkte in Form von Tellern befinden, ist kein ausreichender Einbauraum für übliche Belagbohlen vorhanden. Um dennoch einen sicheren Einstieg in den Treppenturm zu gewährleisten, kommen abgewinkelte Bleche zur Anwendung, die an die Abmessungen im Bereich des Einstiegs angepasst sind und die mit dem Gerüst verschraubt werden müssen (vgl. Smart Details Ringscaff Modulgerüst, Ausgabe 02/2022, Seite 62 „Abdeckblech, gewinkelt“ Art.-Nr. 08130 und 08135 der Rux GmbH). Das ist umständlich und erhöht die Kosten.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Belagbohle für Treppentürme zu schaffen, die als Eintrittsstufe in dem Treppenturm ohne zusätzliche Arbeiten für Verschraubungen montierbar ist und sich passgenau in die Stufen einfügt. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Treppenwange für Treppentürme geschaffen, die als Eintrittsstufe in dem Treppenturm ohne zusätzliche Arbeiten für Verschraubungen montierbar ist und sich passgenau in die Stufen einfügt
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Keilkopf in einem Versatz angeordnet. Durch den Versatz ist der Keilkopf im Verhältnis zur Rohrauflage in Richtung der Mitte der Belagbohle versetzt positioniert. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Keilkopf passgenau mit den Tellern an den Stützen zusammenwirkt.
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Bevorzugt ist an der Stirnseite zwischen der Rohrauflage und dem Keilkopf jeweils eine Abhebesicherung angeordnet. Mit Hilfe der Abhebesicherung ist die Belagbohle zuverlässig gegen abhebende Windlasten gesichert.
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Äußerst bevorzugt ist die Abhebesicherung von einem von einem Streifen aus Metall gebildet, der durch einen Schlitz in der an der Stirnseite ausgebildeten Abkantung geführt ist. Diese Ausführung ermöglicht eine Verschiebbarkeit der Abhebesicherung innerhalb des Schlitzes, so dass die Abhebesicherung bei der Montage der Belagbohle aus dem Bereich einer Kollision mit einem Längsriegel verschoben werden kann, um eine behinderungsfreie Montage zu ermöglichen.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen Belagbohle in verkleinertem Maßstab;
- 2 die Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Belagbohle;
- 3 die Seitenansicht der in 2 dargestellten Belagbohle;
- 4 die stirnseitige Ansicht der in 2 dargestellten Belagbohle;
- 4a die Darstellung der Einzelheit „Z“ in 4 in vergrößertem Maßstab;
- 5 die abschnittsweise perspektivische Darstellung eines Treppenturms mit einer erfindungsgemäßen Belagbohle;
- 6 die abschnittsweise perspektivische Darstellung eines Treppenturms in anderer Ausführung mit einer erfindungsgemäßen Belagbohle.
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Der als Ausführungsbeispiel gewählte Treppenturm besteht aus Stützen 1, die mit horizontal ausgerichteten Längs- und Querriegeln 2 und horizontal ausgerichteten Querriegeln 2' miteinander verbunden sind. Zur weiteren Stabilisierung können bei größeren Treppentürmen auch - nicht dargestellte - Diagonalriegel Anwendung finden. In die Längsriegel 2 sind horizontal ausgerichtete Belagbohlen 5 eingehängt. Die Belagbohlen 5 bilden sowohl die Absätze innerhalb des Treppenturms als auch die Treppenstufen. Zum Befestigen der Treppenstufen sind Treppenwangen 6 vorgesehen. Zur Absturzsicherung sind an den Podesten Geländer 7 und entlang der Treppenwangen 6 Treppengeländer 8 angeordnet.
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Die Stützen 1 sind in Form von Rohren ausgebildet. In regelmäßigen Abständen sind an den Stützen 1 Abstützpunkte in Form von Tellern 11 vorgesehen, die in an sich bekannter Weise mit Aussparungen zur Befestigung der Riegel 2 und 2' vorgesehen sind. Bodenseitig sind an den Stützen 1 Gewindefußplatten 12 vorgesehen, die einen sicheren Stand des Treppenturms ermöglichen. An ihren dem Boden abgewandten - oberen - Enden sind die Stützen 1 mit Verjüngungen 13 versehen, auf die zur Bildung eines weiteren Geschosses weitere Stützen 1 aufsteckbar sind.
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Die Riegel 2 und 2' sind in bekannter Weise ausgebildet. Sie bestehen aus einem Rohr 21, an dessen Enden Kupplungen 22 vorgesehen sind, die in die Teller 11 der Stützen 1 fassen. Die Verriegelung der Kupplungen 22 mit den Tellern 11 erfolgt durch einen Keil 4.
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Die Belagbohlen 5 sind in der Regel als Stahlbohlen ausgebildet. Sie weisen einen Belag 51 auf, an dessen stirnseitigen Enden Rohrauflagen 52 angeordnet sind. Mit den Rohrauflagen 52 sind die Belagbohlen 5 im Bereich außerhalb einer Treppe auf die Längsriegel 2 aufgelegt. Die Belagbohlen sind an ihren Längs- und Stirnseiten abgekantet ausgeführt.
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Die Treppenwangen 6 bestehen aus einem Holm 61, der im Ausführungsbeispiel als Vierkantrohr ausgebildet ist. Andere Ausbildungen, bspw. als Rundrohr, sind ebenfalls möglich. Der Holm 61 weist Aufnahmen 62 auf, die stufenförmig angeordnet sind. Die Aufnahmen 62 sind im Ausführungsbeispiel rohrförmig ausgeführt. Auf ihnen sind im Bereich der Treppe die Rohrauflagen 52 der Belagbohlen 5 aufgelegt. Die Belagbohlen 5 sind somit zwischen zwei Treppenwangen 6 eingehängt.
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Das Geländer 7 besteht aus einem Obergurt 71 und einem Untergurt 72, die horizontal ausgerichtet sind. Zwischen Ober- und Untergurt erstrecken sich vertikal ausgerichtete Füllstäbe 73. Der Obergurt 71 fungiert im Ausführungsbeispiel gleichzeitig als Handlauf.
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Zur Befestigung des Geländers 7 kommen Geländerhalter 74 zur Anwendung. Die üblichen Geländerhalter 74 bestehen aus einer Art Kupplung, die mit den Tellern 11 an den Stützen 1 korrespondieren. Die Kupplungen sind in montiertem Zustand mit ihrem in der Mitte befindlichen Schlitz auf die Teller 11 aufgeschoben und mit Hilfe des von oben eingeschlagenen Keils 4, der die Durchbrüche in den Tellern 11 durchsetzt, befestigt. Der Geländerhalter 74 kann aber auch in einfacher Weise aus einem Haken bestehen, dessen nach unten in Richtung Boden weisender Teil in einen Teller 11 an einer Stütze 1 eingehängt ist.
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Das Treppengeländer 8 ist vergleichbar zum Geländer 7 gestaltet. Es weist ebenfalls einen Obergurt 81 und einen Untergurt 82 auf, die parallel zueinander ausgerichtet sind. Zwischen Ober- und Untergurt erstrecken sich vertikal ausgerichtete Füllstäbe 83. Der Obergurt 81 und der Untergurt 82 verlaufen erkennbar im Bereich des Holms 61 der Treppenwangen 6 parallel zu diesen, während sie im Bereich eines Podestes horizontal ausgerichtet sind. Das Treppengeländer 8 ist mit Hilfe von Geländerhaltern 84 an den Stützen 1 befestigt. Auch die Geländerhalter 84 weisen Kupplungen auf, die mit den Tellern 11 an den Stützen 1 korrespondieren und mit dem Keil 4 fixiert werden. Der Geländerhalter 84 kann aber ebenfalls aus einem Haken bestehen, dessen nach unten in Richtung Boden weisender Teil in einen Teller 11 an einer Stütze 1 eingehängt ist.
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Die erfindungsgemäße Belagbohle 9 als Eintrittsstufe in einem Treppenturm ist im Ausführungsbeispiel als Stahlbohle ausgebildet. Die Verwendung anderer Materialien ist möglich. Sie ist an ihren Längs- und Stirnseiten abgekantet ausgeführt und weist einen Belag 91 auf, an dessen stirnseitigen, abgekanteten Enden jeweils eine Rohrauflage 92 angeordnet ist. Die Rohrauflagen 92 liegen in montiertem Zustand im Bereich außerhalb einer Treppe auf den Längsriegeln 2 auf. Darüber hinaus ist an den stirnseitigen Enden der Belagbohle 9 Enden jeweils ein Keilkopf 93 angeordnet. Der Keilkopf 93 ist in einem Versatz 94 angeordnet, wodurch die Breite des Belags 91 bereichsweise verringert ist.
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Zwischen der Rohrauflage 92 und dem Keilkopf 93 ist an den stirnseitigen Enden der Belagbohle 9 jeweils eine Abhebesicherung 95 angeordnet. Die Abhebesicherung 95 ist von einem von einem Streifen aus Metall gebildet, der durch einen Schlitz in der an der Stirnseite ausgebildeten Abkantung geführt ist. Der Streifen ist an seinem einen Ende mit einer trapezartigen Verbreiterung versehen, die ein Herausrutschen aus dem Schlitz verhindert. An seinem anderen Ende ist der Streifen mit einer im Ausführungsbeispiel kreisförmigen Körnung versehen, die ebenfalls ein Herausrutschen aus dem Schlitz verhindert. Im Bereich zwischen der trapezförmigen Verbreiterung und der Körnung ist der Streifen in dem Schlitz bewegbar.
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Die erfindungsgemäße Belagbohle 9 bietet die Möglichkeit einer passgenauen Anbringung an einem Treppenturm, insbesondere als Eintrittsstufe. Durch das Vorsehen einer Rohrauflage 92 an beiden Stirnseiten der Belagbohle ist gewährleistet, dass die an dem Treppenturm verbauten Längsriegel 2 als Auflage nutzbar sind. Gleichzeitig ist die Kollision der nicht miteinander kombinierbaren Paarung aus dem Teller 11 an der Stütze 1 und einer zweiten Rohrauflage an der Stirnseite der Belagbohle, wie sie bei den üblichen Belagbohlen 5 vorgesehen ist, verhindert. Vielmehr bietet der jeweils vorgesehene Keilkopf 93 die Möglichkeit der Befestigung an dem Teller 11 der jeweiligen Stütze 1. Somit ist die Montage der Belagbohle möglich, wenn kein ausreichender Einbauraum für übliche Belagbohlen vorhanden ist.
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Zur Montage an den Tellern 11 ist der Keilkopf 93 vergleichbar zu den Kupplungen 22 an den Längs- und Querriegeln 2, 2' ausgeführt und wird ebenso mit Hilfe von Keilen 4 verriegelt. Durch die zusätzlich vorgesehene Abhebesicherung 94 ist die Belagbohle 9 gegen abhebende Windlasten gesichert.