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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Toilettensystem, insbesondere für Verwendung im Freizeitbereich, wie z.B. Campingbereich, und Kinderbetreuungsbereich, umfassend ein klappbares Sitzelement als Toilettenbrille, wobei im ausgeklappten Zustand des Sitzelements als Gebrauchslage zumindest eine Ausnehmung auf einer Oberseite vorzugsweise in der Mitte des Sitzelements für Fäkalienbeutel ausgebildet ist, und zumindest zwei Stützelemente, die von einer Unterseite des Sitzelements abnehmbar sind.
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STAND DER TECHNIK
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Im Allgemeinen haben Kinder aufgrund einer Gefahr von Infektion oder räumlichen Einschränkungen häufig Schwierigkeiten, eine Toilette im Freien zu benutzen. Beim Benutzen öffentlicher Toiletten beispielsweise beim Camping können Kinder mit Bakterien aus Toiletten infiziert werden. Somit kommt erschwerend hinzu, dass es eine Grundangst gegenüber potentiell übertragbaren Krankheitserregern der öffentlichen Toiletten gibt.
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Es kann weiterhin zur Einschränkung des Stuhlgangs der Kinder führen, wenn insbesondere wegen einer langen Warteschlange vor einer öffentlichen Toilette oder aufgrund eines Verkehrsstaus keine Toiletten erreicht werden können.
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In vielen Fällen sind Toiletten, insbesondere im Freien oder unterwegs, im ländlichen oder städtischen Raum nicht verfügbar, bzw. wegen einer hohen zeitlichen Dringlichkeit nicht rechtzeitig erreichbar, so dass außerhalb des eigenen Haushalts der Bedarf nach einem hygienisch sicheren Toilettenmöglichkeit gegeben ist.
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Ein herkömmliches tragbares Toilettengestell ist beispielsweise in der
DE 20 2007 001 206 U1 beschrieben. Das tragbare Toilettengestell weist eine zusammenklappbare Sitzbrille und zwei U-förmige Klappelemente auf. Die Sitzbrille besteht aus zwei Hälften, die jeweils über Scharniere miteinander klappbar verbunden sind. Die beiden Klappelemente können in eine Gebrauchstellung über eine Scharnieranordnung als Stützfüße verschwenkt werden. Im geschlossenen Zustand des Toilettensystems können die Klappelemente an die Unterseite der Sitzbrille geklappt werden, so dass die Klappelemente innerhalb der Kontur der Sitzbrille liegen. Ein Fäkalienbeutel kann durch eine Öffnung der Sitzbrille über einen Außenrand der Sitzbrille geführt und daran befestigt werden. Das Toilettengestell kann in einer Ruhestellung nicht komplett geschlossen werden und somit dies zur Verschmutzung des Toilettengestells führen. Somit entstehen hygienische Probleme.
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Weiterhin ist in der
DE 20 2018 006 332 U1 ein tragbarer Nachttopf dargestellt, der aus einen Rumpf und zwei Abdeckungen besteht. Der Rumpf ist in Form eines hohlen Behälters ausgebildet. Die erste und zweite Abdeckung sind bogenförmig ausgebildet und auf der offenen Oberseite des Rumpfs angeordnet. Nach Merkmal M4 können die beiden Abdeckungen bezüglich des Rumpfs gedreht werden, damit Endabschnitte der ersten Abdeckung gegenüber Endabschnitten der zweiten Abdeckung voneinander getrennt angeordnet sind. Der Nachttopf kann in einer Ruhelage nicht geschlossen sein. Nach einmaliger Benutzung kann durch eine einfache Reinigung nicht sicher gewährleistet werden, dass eine Übertragung eventuell anhaftender Krankheitserreger verhindert werden kann.
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Des Weiteren zeigt die
DE 10 2008 031 550 A1 eine klappbare Toilette umfassend ein einstückiges Oberteil, das als Sitzfläche der Toilette dient. Zum Gebrauch werden die Stützen aus ihrer Ruhestellung innerhalb einer Umfangsfläche des Oberteils herausklappt, bis sie einen Winkel zwischen der Sitzfläche und der Stütze erreichen, der einen sicheren Stand im Betreib erlaub. Ein Beutel kann über die Umfangsfläche des Oberteils hinausragen. Weiterhin kann zusätzlich ein Griff zum Tragen vorgesehen. Das einstückige Oberteil kann in der Ruhestellung nicht zusammengeklappt werden, so dass beim Nichtbenutzen die Toilette nicht einfach transportierbar ist.
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Weiterhin ist in der
US 2004/0060105 A1 eine klappbare Toilette dargestellt, die aus zwei Sitzabschnitten besteht. Die beiden Sitzabschnitte sind miteinander klappbar verbunden. Als Standfüße sind mehrere Stützen angeordnet. Im geschlossenen Zustand können die Stützen komplett in eine Umfangsfläche der Sitzabschnitte 10a, 10b geklappt werden.
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Daneben offenbart die
US 4,633,536 A einen Stuhl für Kinder. Der Stuhl umfasst einen Sitz mit vier Standfüße, die durch Verschwenken gegenüber dem Sitz komplett in die Unterseite des Sitzes gefaltet werden können. In der Mitte des Sitzes ist ein Loch vorgesehen. Ein Beutel kann durch das Loch mittels eines Befestigungsmittels des Sitzes am Sitz abnehmbar angebracht werden. Der Sitz besteht aus zwei Platten die durch Scharniere miteinander klappbar verbunden sind. Zum Transport können Griffe vorgehen sein.
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Die
WO 2011/080735 A1 betrifft eine faltbare Toilette für Kinder. Die Toilette umfasst einen Sitz und vier faltbare Standfüße. Der Sitz ist in Form eines elliptischen Rings ausgebildet und besteht aus zwei Teilen, die jeweils bogenförmig ausgebildet sind. Jeder Standfuß ist mittels eines Scharniers an einer Unterseite des Sitzes befestigt, so dass die Standfüße in die Unterseite des Sitzes gefaltet werden können. Der Sitz kann zusammengeklappt und somit erleichtert transportiert werden.
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In der
US 5,852,832 A ist ein klappbarer Toilettensitz dargestellt. Der Toilettensitz umfasst eine Basis und mehrere Standfüße, die an einer Unterseite der Basis angebracht sind. Auf der Unterseite sind Aussparungen zum Aufnehmen der zusammenklappbaren Standfüße vorgesehen. Die Basis kann aus mehreren gelenkig verbundenen Basissegmenten bestehen, so dass in eine Ruhelage des Toilettensitzes die Basis gefaltet werden kann.
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Nachteilig am Stand der Technik ist, dass eine klappbare Toilette im geschlossenen Zustand bzw. in einer Ruhelage nicht kleinteilig transportiert und kompakt geschlossen werden kann, wobei es nach Nutzung zu stärkeren Verschmutzungen kommen kann. Beim Transport der Toilette können weiterhin hygienische Probleme durch Berühren der Toilette mit den Händen auftreten.
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Daneben ist zum Vereinfachen eines Transports der herkömmlichen klappbaren Toilette ein zusätzlicher Griff vorzusehen. Dadurch ist ein relativ großes Transportvolumen erforderlich. Dies erschwert somit den Transport mit einer Wickeltasche.
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Ausgehend von dem obigen Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Toilettensystem bereitzustellen, das standsicher und stabil im Gebrauch und leicht und kompakt beim Transport ist, allen hygienischen Anforderungen entspricht und kostengünstig herzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Toilettensystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Toilettensystem, insbesondere zur Verwendung im Freizeit- und Kinderbetreuungsbereich, umfassend ein klappbares Sitzelement als Toilettenbrille, wobei im ausgeklappten Zustand des Sitzelements als Gebrauchslage zumindest eine Ausnehmung auf einer Oberseite vorzugsweise in der Mitte des Sitzelements für Fäkalienbeutel ausgebildet ist, und zumindest zwei Stützelemente, die von einer Unterseite des Sitzelements abnehmbar sind.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass zumindest eine Aussparung an der Unterseite des Sitzelements vorgesehen ist, wobei die Stützelemente durch die Aussparung in einer Ruhelage bzw. in einem geschlossenen Zustand des Toilettensystems derart aufnehmbar ist, dass die Stützelemente durch eine Umfangsfläche des Sitzelements zumindest teilweise umfasst sind, so dass die Stützelemente in der Ruhelage als Griff, insbesondere für ein Tragen und / oder Aufhängen des Toilettensystems verwendbar sind.
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Somit wird ein Toilettensystem vorgeschlagen, das ein als klappbare Toilettenbrille ausgebildetes Sitzelement und zumindest zwei Stützelemente aufweist, wobei die Stützelemente separat von der Toilettenbrille ausgebildet sind, so dass in einer Gebrauchslage bzw. in einer auseinandergeklappten Stellung der Toilettenbrille die Stützelemente von einer Unterseite der Toilettenbrille abnehmbar sind. In der Ruhelage liegen die Stützelemente in einer Ebene mit dem Sitzelement, insbesondere in einer Ebene der zusammengeklappten Toilettenbrille, d.h. in jeweils einer Ebene einer Sitzgrundeinheit, aus der die Toilettenbrille besteht, und die gegeneinander von der Ruhestellung in die Gebrauchsstellung und zurück verklappt werden können.
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Es ist vorteilhaft, dass in einer Ruhelage bzw. in einer zusammengeklappten Stellung der Toilettenbrille die Stützelemente mittels zumindest einer an der Unterseite der Toilettenbrille bereitgestellten Aussparung aufgenommen sind. Dadurch wird ermöglicht, dass in der Ruhelage des Toilettensystems die Stützelemente in einem Innenraum, der durch Zusammenklappen der Toilettenbrille in der Ruhelage gebildet ist, zumindest teilweise im Sitzelement aufgenommen werden können. Damit behindern die Stützelemente ein vollständiges Einklappen des Sitzelements nicht. Vorteilhafterweise wird dadurch gewährleitet, dass nach dem Gebrauch keine Verschmutzungen einer Oberfläche des Sitzelements bzw. der Toilettenbrille beim Transport resultiert. Somit werden hygienische Probleme durch Berührung der Oberfläche mit Händen vermieden.
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Dadurch, dass in der Ruhelage des Toilettensystems die Stützelemente durch die Aussparung zumindest teilweise aufgenommen und durch die Umfangsfläche zumindest teilweise umfasst sind, können die Stützelemente in der Ruhelage als Griff dienen. Vorteilhafterweise wird erreicht, dass keine zusätzlichen Griffelemente für das Toilettensystem benötigt werden. Es ist weiterhin vorteilhaft, dass keine zusätzlichen Griffe vorgesehen sein müssen, so dass zum Transport das Toilettensystem vergleichsweise kleinvolumig mitgeführt werden kann. Somit kann ein kompaktes und leichtes Toilettensystem, das in jede kleine Wickeltasche passt, ermöglicht werden.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, dass zum Tragen des Toilettensystems die Hände eines Benutzers nur die als Griff verwendeten Stützelemente berühren, so dass hygienische Anforderungen erfüllt werden können und eine Gefahr stark verringert werden kann, dass eine Übertragung anhaftender Krankheitserreger stattfindet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des Toilettensystems können die Stützelemente in der Ruhelage des Toilettensystems durch zumindest eine formschlüssige Verbindung, bevorzugt über eine Rastverbindung, in der Aussparung werkzeugfrei lösbar befestigt sein. Es ist vorteilhaft, dass mittels der formschlüssigen Verbindung ein Rutsch der Stützelemente beim Transport vermieden werden kann. Es ist weiterhin vorteilhaft, dass durch die formschlüssige Verbindung erreicht wird, eine Befestigung der Stützelemente an der Unterseite des Sitzelements werkzeugfrei zu erfolgen. Dadurch kann die Befestigung auch dann durchgeführt werden, wenn kein Werkzeug zur Hand ist.
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Ausgehend von der vorigen Ausführungsform kann in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung das Sitzelement mit zumindest einem Haltezapfen und das Stützelement mit zumindest einer Halteausnehmung vorgesehen sein, wobei der Haltezapfen und die Halteausnehmung ineinandergreifend ausgebildet sind, wodurch die formschlüssige Verbindung zum Verhindern eines Ausziehen des Stützelements aus der Aussparung ausgebildet ist. In der Aussparung kann vorteilhafterweise zumindest ein Haltezapfen, vorzugsweise mehrere Haltezapfen vorgesehen sein. Die Stützelemente können entsprechend zumindest eine, bevorzugt mehrere Halteausnehmungen aufweisen. Damit sind die Stützelemente drehfest über die Halteausnehmung auf den Haltezapfen aufzustecken und somit durch die Aussparung vor dem Ausziehen aus der Aussparung zu schützen.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung können die Stützelemente in der Gebrauchslage bzw. in einem offenen Zustand des Toilettensystems durch zumindest eine formschlüssige Verbindung, bevorzugt über eine Rastverbindung an der Unterseite des Sitzelements werkzeugfrei lösbar befestigt sein. An der Unterseite des Sitzelements können Rastelemente zum Verbinden des Sitzelements mit den Stützelementen angeordnet sein. Weiterhin können die Stützelemente entsprechend mit Rastkerben vorgesehen sein. Damit können die Stützelemente durch werkzeugfreies Verrasten an der Unterseite des Sitzelements angebracht werden. Die Rastelemente dienen zur mechanischen Fixierung der Stützelemente an dem Sitzelement, wobei die Rastelemente beim Zusammenstecken bevorzugt durch die Rastkerben eine Sicherung ausbilden. Weiterhin ist es möglich, dass die Rastelemente die Sicherung ausbilden, ohne die Rastkerben vorsehen zu müssen.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann an der Unterseite des Sitzelements zumindest eine Sitzaufnahme ausgebildet sein, wobei die Stützelemente in die Sitzaufnahme einsteckbar und mittels einer formschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Rastverbindung in der Sitzaufnahme werkzeugfrei lösbar befestigt sind, so dass in der Gebrauchslage des Toilettensystems die Stützelemente als Standfüße verwendbar sind. Es ist vorteilhaft, dass neben der formschlüssigen Verbindung bzw. der Rastverbindung eine zusätzliche Steckverbindung durch die Sitzaufnahme bereitgestellt sein kann. Jedes Stützelement kann durch ein werkzeugfreies Zusammenstecken und Verrasten an der Unterseite des Sitzelements befestigt werden. Somit kann gewährleistet werden, das Stützelement als Standfuß standsicher und stabil im Gebrauch einzusetzen.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung können in der Gebrauchslage die Stützelemente rechtwinklig von der Unterseite des Sitzelements abstehen und in der Ruhelage die Stützelemente in einer Ebene der Unterseite des Sitzelements liegen. Dadurch, dass im zusammengeklappten Zustand des Sitzelements die Stützelemente in der gleichen Ebene der Unterseite des Sitzelements liegen können, kann gewährleistet werden, dass das Toilettensystem in der Ruhelage komplett geschlossen werden kann und aufgrund einer Rastwirkung auch geschlossen bleibt. Vorteilhafterweise kann erreicht werden, dass ein sehr kleines und schmales Toilettensystem bereitgestellt sein kann, so dass es bei räumlichen Einschränkungen bequem benutzt und gelagert werden kann. Durch eine sichere Schließwirkung aufgrund von Rasteffekten im Zusammenspiel der Sitzelemente mit den Sitzgrundeinheiten kann ein sicherer Transport und ein versehentliches Aufklappen verhindert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann das Sitzelement aus zumindest zwei Sitzgrundeinheiten bestehen, wobei die Sitzgrundeinheiten über zumindest eine Schwenkverbindung verbunden sind, so dass das Sitzelement in eine zusammengeklappte und eine auseinandergeklappte Stellung verschwenkbar ist. In dieser Ausführungsform ist das Sitzelement mindestens zweiteilig ausgebildet, wobei zur Verbindung der zwei Sitzgrundeinheiten zumindest eine Schwenkverbindung vorgesehen ist. Über die Schwenkverbindung kann das Sitzelement zwischen der zusammengeklappten und der auseinandergeklappte Stellung gebracht werden. Damit kann ein Transportvolumen derart verringert werden, so dass das Toilettensystem sogar klein zusammengeklappt in einer Handtasche mitgeführt werden kann.
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Ausgehend von der vorigen Ausführungsform kann in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung eine Scharnierverbindung als Schwenkverbindung, bevorzugt als zangenförmig ineinandergreifende Lagerbuchsen vorgesehen sein. Die funktional aneinandergereihten Lagerbuchsen werden mittels eines Scharnierstifts zu einer Scharnierverbindung verbunden. In der Regel ist der Scharnierstift fest in den Lagerbuchsen versenkt. Bevorzugt kann die Scharnierverbindung werkzeugfrei lösbar ausgebildet sein, wobei die Scharnierverbindung vorteilhafterweise durch ein werkzeugfreies Einführen eines Stifts in die Lagerbuchsen ausgebildet sein kann. Dadurch kann vorteilhaft ein leichtes Auseinanderbauen der Lagerbuchsen für Reinigungszwecke ermöglicht werden.
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In einer, alternativ zur vorgenannten Ausführungsform, weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Toilettensystems können die Sitzgrundeinheiten im Wesentlichen halbkreisringförmig, bevorzugt als Kunststoffspritzgussteil, und weiterhin bevorzugt identisch, ausgebildet sein. Vorteilhafterweise kann im ausgeklappten Zustand eine Ausnehmung auf der Oberseite des Sitzelements für einen Fäkalienbeutel aufgrund der halbkreisringförmigen Geometrie der Sitzgrundeinheiten ausgebildet werden. Weiterhin können die Sitzgrundeinheiten aus einem spritzgegossenen Kunststoff bestehen. Dadurch kann ermöglicht werden, dass die Sitzgrundeinheiten durch Spritzgussverfahren kostengünstig und einfach hergestellt werden können.
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Ausgehend von den vorigen Ausführungsformen können in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung die Sitzgrundeinheiten und die Schwenkverbindung derart ausgebildet sein, dass eine auf die Oberseite des Sitzelementes wirkende Gebrauchslast die Sitzgrundeinheiten in der auseinandergeklappten Stellung in einer horizontalen Ebene hält, insbesondere ineinander verrastet hält. Vorteilhafterweise kann ein erstes Verbindungsprofil an einer Stirnseite, an der die Schwenkverbindung befestigbar ist, einer Sitzgrundeinheit vorgesehen sein. Dabei kann die andere zu verbindende Sitzgrundeinheit mit einem zweiten, zum ersten Verbindungsprofil formkomplementär ausgebildeten Verbindungsprofil vorgesehen sein. Dadurch kann vorteilhaft erreicht werden, dass die Verbindung zwischen den Sitzgrundeinheiten durch die formkomplementären Verbindungsprofile zusätzlich gesichert werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann das Stützelement U-förmig ausgebildet sein, wobei das Stützelement bevorzugt einen U-förmigen Bügelbereich umfasst. Die U-förmige Ausbildung des Stützelements kann eine besonders einfache und kostengünstig herzustellende Ausführung gestatten, bei der nur wenige Einzelteile erforderliche sind. Die Geometrie des Stützelements kann die Stabilität in der Gebrauchslage erhöhen, so dass ein bevorzugt ebener und fester Untergrund als Unterlage zum Aufstellen dienen kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann das Stützelement, insbesondere der Bügelbereich, zumindest einen Bodenflächenkontaktbereich und / oder zumindest einen Haltebereich umfassen. Es ist vorteilhaft, dass das Stützelement nur durch den Bodenflächenkontaktbereich mit einem Untergrund in Berührung kommen kann, so dass ein punktueller Untergrundkontakt zur Vermeidung von Verschmutzungen des bodenseitigen Bügelbereichs ermöglicht wird. Es ist weiterhin vorteilhaft, dass der Haltebereich als erhöhter bodenseitiger Bügelbereich ausgebildet ist, so dass beim Tragen des Toilettensystems die Hände den Haltebereich berühren und eine Verschmutzung der Hände vermieden werden kann. Der Haltebereich kann abgerundet, ggf. profiliert oder gummi- oder kunststoffbewehrt sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann eine Beutelaufnahme an der Unterseite des Sitzelements vorgesehen sein, so dass in der Ruhelage des Toilettensystems der Fäkalienbeutel durch die Beutelaufnahme aufnehmbar ist. Durch Bereitstellen der Beutelaufnahme an der Unterseite des Sitzelements kann vorteilhaft erreicht werden, ein Innenraum für Aufnahme des Fäkalienbeutels durch Zusammenklappen des Sitzelements auszubilden. Dadurch kann der Fäkalienbeutel zusammengefaltet und leicht im Toilettensystem platzsparend mitverpackt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann in der Gebrauchslage des Toilettensystems der Fäkalienbeutel durch die Ausnehmung des Sitzelements geführt werden, wobei bevorzugt Trageschlaufen des Fäkalienbeutels über die Stützelemente führbar und durch die Stützelemente haltbar sind. Der abnehmbare Fäkalienbeutel kann eine Sitzfläche bzw. der Oberfläche des Sitzelements vollständig abdecken, so dass eine Verschmutzung des Sitzelements beim Gebrauch vermieden werden kann. Nach dem Gebrauch kann dieser Fäkalienbeutel leicht verschlossen werden. Der Fäkalienbeutel kann vorteilhafterweise durch Führen seiner Trageschlaufen über die Stützelemente im Toilettensystem sicher fixiert werden.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Figuren und der zugehörigen Zeichnungsbeschreibung.
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In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Figuren, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombinationen. Der Fachmann wird diese Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es zeigen:
- 1a in einer perspektivischen Darstellung eine Ausführungsform eines Toilettensystem in einer Ruhelage;
- 1b Seitenansicht des in 1a dargestellten Toilettensystems in der Ruhelage;
- 2a in einer perspektivischen Darstellung das in 1a dargestellte Toilettensystem in einer Gebrauchslage;
- 2b Draufsicht des in 2a gezeigten Toilettensystems in der Gebrauchslage;
- 2c Frontalansicht des in 2a dargestellten Toilettensystems in der Gebrauchslage;
- 2d Seitenansicht des in 2a dargestellten Toilettensystems in der Gebrauchslage;
- 3 Frontalansicht des in 2a dargestellten Toilettensystems mit einem Fäkalienbeutel in der Gebrauchslage;
- 4 Unteransicht einer Sitzgrundeinheit in der Ausführungsform gemäß 2a;
- 5a in einer perspektivischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Sitzgrundeinheit in der Ausführungsform gemäß 2a;
- 5b Unteransicht der in 5a dargestellten Sitzgrundeinheit;
- 6 Explosionsansicht des in 2a dargestellten Toilettensystems in der Gebrauchslage;
- 7 Explosionsansicht des in 2a dargestellten Toilettensystems in der Ruhelage;
- 8 Explosionsansicht einer weiteren Ausführungsform in einer Gebrauchslage.
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In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen beziffert.
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Die 1a und 1b zeigen eine Ausführungsform eines Toilettensystems 10 in einer Ruhelage 18. Das Toilettensystem 10 umfasst ein als Toilettenbrille ausgebildetes klappbares Sitzelement 12 und zwei Stützelemente 14, wobei sich das Sitzelement 12 in einer zusammengeklappten Stellung 36 befindet. Das Stützelement 14 umfasst einen Bügelbereich 64. Das Sitzelement 12 besteht aus zwei Sitzgrundeinheiten 30a, 30b, die halbkreisringförmig und identisch ausgebildet, und durch eine als Schwenkverbindung 32 ausgebildete Scharnierverbindung 34 miteinander verschwenkbar verbunden sind. Die Sitzgrundeinheiten 30a, 30b können als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet sein. Die Stützelemente 14 sind durch eine Umfangsfläche A des Sitzelements 12 teilweise umfasst, so dass die Stützelemente 14 in der Ruhelage 18 als Griff 16 für ein Tragen und / oder Aufhängen des Toilettensystems 10 verwendet werden können.
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In den 2a bis 2d ist das in 1a, 1b gezeigte Toilettensystem 10 in einer Gebrauchslage 20 dargestellt. In einer aufgeklappten Stellung 38 des Sitzelements 12 ist eine Ausnehmung 46 auf einer Oberseite 40 in der Mitte des Sitzelements 12 für einen Fäkalienbeutel 44 vorgesehen. Die Stützelemente 14 sind nach 2c in Sitzaufnahmen 26, die an einer Unterseite 22 des Sitzelements 12 ausgebildet sind, eingesteckt und können mittels einer formschlüssigen Verbindung bzw. einer Rastverbindung in den Sitzaufnahmen 26 werkzeugfrei lösbar befestigt werden. In der Gebrauchslage 20 des Toilettensystems 10 werden die Stützelemente 14 als Standfüße 28 verwendet, wobei das Stützelement 14 durch den Bügelbereich 64 mit einem Untergrund in Berührung kommen kann. An der Unterseite 22 des Sitzelements 12 sind vier Aussparungen 24, wie in 2d gezeigt, vorgesehen, so dass in der Ruhelage 18, wie in 1a, 1b gezeigt, die Stützelemente 14 durch die Aussparungen 24 aufgenommen werden können.
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In 3 ist das in 2a dargestellte Toilettensystem 10 mit einem Fäkalienbeutel 44 in der Gebrauchslage 20 dargestellt, wobei der Fäkalienbeutel 44 durch die Ausnehmung 46 des Sitzelements 12 geführt ist und seine Tragschlaufen 56 über die Stützelemente 14 geführt sind, so dass der Fäkalienbeutel 44 durch die Stützelemente 14 gehalten werden kann.
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In 4 ist die Sitzgrundeinheit 30a, 30b des in 2a gezeigten Sitzelements 12 halbkreisringförmig ausgebildet, wobei die Sitzgrundeinheit 30a, 30b Lagerbuchsen 48a, 48b aufweist. Die Lagerbuchsen 48a, 48b der Sitzgrundeinheiten 30a, 30b sind ineinandergreifend durch einen Stift 50 zu einer Scharnierverbindung 34 verbindbar. In der Regel ist der Stift 50 fest in den Lagerbuchsen 48q, 48b versenkt. Alternativ kann die Scharnierverbindung 34 werkzeugfrei lösbar ausgebildet sein, wobei die Scharnierverbindung 34 durch ein werkzeugfreies Einführen des Stifts 50 in die Lagerbuchsen 48a, 48b ausgebildet sein kann. An der Unterseite 22 der Sitzgrundeinheit 30a, 30b ist eine Beutelaufnahme 42 vorgesehen, so dass in der Ruhelage 18 des Toilettensystems 10, wie in 1a, 1b gezeigt, der in 3 dargestellte Fäkalienbeutel 44 in die Beutelaufnahme 42 aufnehmbar ist. Weiterhin ist in den Aussparungen 24 jeweils ein Haltezapfen 60 angeordnet, der zur Verhinderung eines Ausziehens des Stützelements 14 aus der Aussparung 24 dient. Weiterhin ist in der Sitzaufnahme 26 ein Rastelement 52 angeordnet. Das Stützelement 14 kann eine Rastkerbe 54 aufweisen. Dadurch kann das in die Sitzaufnahme 26 eingesteckte Stützelement 14 über die durch das Rastelement 52 und die Rastkerbe 54 gebildete Rastverbindung an der Unterseite 22 werkzeugfrei lösbar befestigt werden, so dass das Stützelement 14 als Standfuß standsicher und stabil im Gebrauch eingesetzt werden kann.
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In 5a und 5b ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Sitzgrundeinheit 30a, 30b des in 2a dargestellten Sitzelements 12 gezeigt. Im Wesentlichen ist die Sitzgrundeinheit 30a, 30b mit dem konstruktiven Aufbau der in 4 gezeigten Sitzgrundeinheit 30a, 30b identisch. Allerdings unterscheidet sich die in 5a, 5b gezeigte Sitzgrundeinheit 30a, 30b zur Sitzgrundeinheit 30a, 30b in 4 dadurch, dass an einer Mantelfläche einer Sitzaufnahme 26 vier Rippenelemente 68 vorgesehen sind. Die Rippenelemente 68 sind vorzugsweise rotationssymmetrisch an der Mantelfläche der Sitzaufnahme 26 angeordnet. Die Rippenelemente 68 können mit der Sitzaufnahme 26 einteilig ausgebildet sein. Im Vergleich zum Ausführungsbeispiel in 4 weist weiterhin jede Aussparung 24 in 5a. 5b rechteckige Kanten auf.
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In 6 und 7 ist eine Explosionsansicht des in 1 a bis 3 dargestellten Toilettensystems 10 jeweils in der Gebrauchslage 20 nach 6 und in der Ruhelage 18 nach 7 gezeigt. In 6 sind die als Schwenkverbindungen 32 ausgebildeten Scharnierverbindungen 34 durch ein werkzeugfreies Einführen von Gelenkstiften 50 in die Lagerbuchsen 48a, 48b der Sitzgrundeinheit 30a und entsprechend in die Lagerbuchsen 48b, 48a der Sitzgrundeinheit 30b ausgebildet. In der Gebrauchslage 20 können die Stützelemente 14 in die Sitzaufnahmen 26 eingesteckt und mittels der formschlüssigen Verbindung, insbesondere der Rastverbindung werkzeugfrei lösbar befestigt werden. Jedes Stützelement 14 weist zwei Halteausnehmungen 58 auf.
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Wie in 7 gezeigt, sind die Stützelemente 14 und die Sitzgrundeinheiten 30a, 30b entlang von Fluchtlinien B ausgerichtet, so dass die Stützelemente 14 in der Ruhelage 18 des Toilettensystems 10 mittels der von den Haltezapfen 60 und den Halteausnehmungen 58 ausgebildeten formschlüssigen Verbindung durch die Aussparungen 24 aufgenommen werden können. Die Haltezapfen 60 und die Halteausnehmungen 58 sind ineinandergreifend ausgebildet. Dadurch kann verhindert werden, die Stützelemente 14 aus den Aussparungen 24 des Sitzelements 12 auszuziehen. Daneben dienen die Haltezapfen 60 in den Halteausnehmungen 58 zur Rastsicherung der Position der Ruhelage 18.
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In 8 ist eine Explosionsansicht einer weiteren Ausführungsform eines Toilettensystems 10 in einer Gebrauchslage 20 dargestellt. Im Wesentlichen ist das Toilettensystem 10 mit dem konstruktiven Aufbau der in 1 bis 7 gezeigten Ausführungsform identisch. Allerdings unterscheidet sich das in 8 gezeigte Toilettensystem 10 zur Ausführungsform in 1 bis 7 dadurch, dass ein Stützelement 14 in 8 einen Bodenflächenkontaktbereich 62 und einen Haltebereich 66 umfasst. Dadurch kann ein punktueller Untergrundkontakt zur Vermeidung von Verschmutzungen eines bodenseitigen Bügelbereichs 64 ermöglicht werden. Der Haltebereich 66 weist eine abgerundete Form auf, um eine bequeme Tragehaptik zu ermöglichen. Dadurch, dass Hände eines Benutzers nur den Haltebereich 66 beim Tragen des Toilettensystems 10 berühren, kann eine Verschmutzung der Hände vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Toilettensystem
- 12
- Sitzelement
- 14
- Stützelement
- 16
- Griff
- 18
- Ruhelage
- 20
- Gebrauchslage
- 22
- Unterseite
- 24
- Aussparung
- 26
- Sitzaufnahme
- 28
- Standfuß
- 30a, 30b
- Sitzgrundeinheit
- 32
- Schwenkverbindung
- 34
- Scharnierverbindung
- 36
- Zusammengeklappte Stellung
- 38
- Auseinandergeklappte Stellung
- 40
- Oberseite
- 42
- Beutelaufnahme
- 44
- Fäkalienbeutel
- 46
- Ausnehmung
- 48a, b
- Lagerbuchse
- 50
- Stift
- 52
- Rastelement
- 54
- Rastkerbe
- 56
- Trageschlaufe
- 58
- Halteausnehmung
- 60
- Haltezapfen
- 62
- Bodenflächenkontaktbereich
- 64
- Bügelbereich
- 66
- Haltebereich
- 68
- Rippenelement
- A
- Umfangsfläche
- B
- Fluchtlinie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007001206 U1 [0005]
- DE 202018006332 U1 [0006]
- DE 102008031550 A1 [0007]
- US 2004/0060105 A1 [0008]
- US 4633536 A [0009]
- WO 2011/080735 A1 [0010]
- US 5852832 A [0011]