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Es
ist grundsätzlich bekannt, sogenannte Toilettenstühle
zu verwenden, die insbesondere im Kinder- oder Krankenbereich Einsatz
finden. Ein derartiger Toilettenstuhl besteht im wesentlichen aus
einem Sitzgestell, aus einer daran schwenkbar angelenkten oder auflegbar
angebrachten Toilettensitzbrille und aus einem Einsatz, der häufig
aus einem Topf oder einem anderen festen Behälter besteht.
Der Nachteil dieses bekannten Typs von Toilettenstuhl ist es, dass man
nach der Verrichtung des Geschäfts das Problem hat, den
Einsatzbehälter herauszunehmen und vollständig
zu reinigen, was mit hygienischen und Geruchsproblemen behaftet
ist. Gleichzeitig ist ein derartiger bekannter Toilettenstuhl nicht
einfach transportabel, er ist nur umständlich zusammensetzbar
und nicht geruchs- und flüssigkeitsdicht verschließbar.
Gleichzeitig ist er relativ kostenaufwendig.
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Insbesondere
wegen der schlechten Reinigungsmöglichkeit eines festen
Einsatzes findet der bekannte Toilettenstuhl nur wenig Zuspruch.
Dies, weil neben den bestehenden Geruchsproblemen bei der Reinigung
eine vollständige, umfassende und einfache Reinigung nicht
sicher gewährleistet werden kann. Es kann darüber
hinaus nicht ausgeschlossen werden, dass eine Übertragung
eventuell anhaftender Krankheitserreger stattfindet.
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Die
Erfindung betrifft daher das technische Gebiet der transportablen
und klappbaren Toiletten mit einem separaten Fäkaliensack
zur Aufnahme menschlicher Exkremente.
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Klappbare
oder portable Toiletten finden in einer Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten
ihre Anwendung. Babies und Kleinkinder werden häufig durch die
Benutzung von klappbaren Toiletten für die Benutzung üblicher
Toilettenlösungen trainiert. Ähnliche Lösungen
finden sich auch im Bereich Camping oder Motorboote. Ebenso finden
sie ihre Verwendung in der Alten- oder Krankenpflege.
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Freizeitaktivitäten
und insbesondere Reisen mit Kindern und Kleinkindern stellen immer
wieder besondere Herausforderungen dar. Dies tritt insbesondere
dann ein, wenn es um zumeist spontan auftretende und geäußerte
Toilettendinge geht. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass es eine
gewisse Grundangst gegenüber potentiell übertragbaren Krankheitserregern
von öffentlichen Toiletten gibt. Dies hat dazu geführt,
dass für Kinder und Kleinkinder wirklich transportable
Sanitäreinrichtungen von großer Bedeutung geworden
sind.
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Aus
dem Stand der Technik sind eine Fülle von Lösungen
für die genannten Einsatzzwecke bekannt geworden. Alle
diese Lösungen weisen aber beträchtliche Nachteile
für den praktischen Gebrauch auf: so offenbaren z. B. die
US 3,619,822 und die
US 5,611,092 beispielhaft
klappbare Toiletten mit einem flachen unteren Boden zur Auflage
auf die Auflagefläche bzw. den Boden. Dieser flache Boden
erstreckt sich über die gesamte Grundfläche der
Toilette. Beim Hochnehmen einer solche Toilette kann es nötig
sein, dass die gesamte untere Grundfläche gereinigt werden
muß, wenn diese insbesondere beim Gebrauch im Freien zum
Einsatz kommt. Um die Reinigung der gesamten Grundfläche
einer Toilette zu vermeiden, ist es daher zweckmäßig,
die Toilette mit eine Anzahl von Stützen oder Beinen zu
versehen, die nur eine geringere Auflagefläche bedecken.
Diese sind wesentlich leichter zu reinigen und weisen auch bei welligem
Untergrund eine bessere Standfläche auf.
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Weiterhin
beschreibt die
US 3,142,847 die Notwendigkeit
des Gebrauchs von Wegwerfbeuteln oder -tüten als Fäkaliensack.
Dabei muss der entsprechende Sack über die volle Länge
und Breite der Basisfläche der entsprechenden Toilette
gestülpt werden. Das führt zu der Notwendigkeit,
dass der Fäkaliensack relativ groß ausfallen muß im
Vergleich zur aufzunehmenden Fäkalienmenge. So wird die vorhandene
Beutelgröße nicht ausgenutzt und somit Material
und Rohstoff verschwendet. Es ist also zweckmäßig,
eine Toilette derart zu konstruieren, dass sie mit kleineren Fäkaliensäcken
auskommt.
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Auch
die
GB 2 442 198 beschreibt
eine Klapp-Toilette, bei der der Fäkaliensack über
die Sitzfläche und über einen großen
Teil der Gesamtfläche der Toilette übersteht.
Diese Lösung ist neben der Materialverschwendung ästhetisch
wenig ansprechend. Dies ist insbesondere nachteilig für
eine Lösung, die Kleinkinder und Babies für die
Benutzung von Toiletteneinrichtungen trainieren soll. Gleichzeitig
ist diese Toilette nicht einfach herzustellen.
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Die
US 2006/0150313 beschreibt
eine klappbare Toilette, bei der die zwei Stützen aus jeweils zwei
nach innen einklappbaren Seitenteilen bestehen. Obwohl diese Lösung
sehr einfach und schnell aufzustellen ist, ist diese Lösung
im Einsatzfall nicht stabil.
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Es
ist daher Aufgabe dieser Erfindung, Eltern beim Toilettentraining
ihrer Kleinkinder und Babies sinnvoll zu unterstützen.
Dies soll über die übliche Begleitung in herkömmliche
Sanitäreinrichtungen hinausgehen, vielmehr soll das Kleinkind
die Einrichtung verstehen können und keine Scheu zeigen
müssen und die klappbare Toilette als etwas schönes
und eigenes verstehen.
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Daher
ist die zentrale Aufgabe der Erfindung, eine Toilette der eingangs
bekannten Art weiterzuentwickeln, eine kleine klappbare Toilette
für Kleinkinder und Babies bereitzustellen, welche standsicher
und stabil im Gebrauch ist, leicht und kompakt beim Transport, allen
hygienischen Anforderungen entspricht, einfach zu benutzen ist zu
dabei noch sehr kostengünstig herzustellen ist. Gleichzeitig
soll sie besonders ästhetisch ansprechend sein.
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Die
klappbare Toilette soll dabei auch relativ leicht sein, damit sie
gut und einfach zu transportieren ist. Gleichzeitig muß sie
aber so stabil ausgeführt sein, dass Kinder auch in einer
Spielphase, in der sie die klappbare Toilette mehr als Spielzeug
wie eine Schaukel oder Wippe, denn als Sanitäreinrichtung begreifen
könnten, diese sicher und risikofrei verwenden können.
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Zur
Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die
Lehre des Anspruchs 1 sowie seiner Unteransprüche gekennzeichnet.
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Wesentliches
Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es, dass eine klappbare Toilette
vorgeschlagen wird, die im wesentlichen aus einem werkstoffeinstückigen
Oberteil als Toilettensitz und Toilettenrahmen gebildet wird. In
die die Sitzfläche der klappbaren Toilette ist eine entsprechende
Aussparung eingebracht, durch welche die Verrichtung geschieht,
wobei die Ausscheidungsprodukte in einem formschlüssig
an der Aussparung befestigbaren Aufnahmebeutel bzw. Fäkaliensack
aufgefangen werden. Nach Gebrauch kann der Fäkaliensack
einfach entfernt und anschließend verschlossen werden und die
klappbare Toilette in ihre Transportstellung zurückgeklappt
werden.
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Die
Form der Aussparung kann in gewissen Grenzen frei gewählt
werden. So ist eine kreisförmige, ovale oder auch Ei-förmige
Außenlinie der Öffnung möglich. Doch
auch andere, nicht symmetrische Formgebungen und komplexe Linienführungen sind
möglich. Die an die Außenlinie gestellte Bedingung
ist einzig, dass sie insgesamt eine konvexe Form von der Mitte der Öffnungsfläche
aus gesehen einnimmt. Mit dieser Formfreiheit lassen sich verschiedene
Ausführungen – z. B. getrennt für Jungen und
Mädchen – oder besondere Designideen zur weiteren
Steigerung der optischen Anmutung der klappbaren Toilette realisieren.
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Der
Fäkalienbeutel wird unterhalb der Sitzfläche und
die Öffnung vollständig abdeckend montiert. Dazu
ist umlaufend um die Öffnung auf der Unterseite der Sitzfläche
eine Befestigungsvorrichtung vorgesehen. Diese Befestigungsvorrichtung
kann gebildet sein durch eine flache oder gebogene Lippe oder Nase,
einen Wulst, eine Hinterschneidung oder eine andere geeignete Formgebung.
Der Fäkalienbeutel wird über die Befestigungsvorrichtung
montiert und mittels im Beutel vorhandener Fixierungseinrichtungen
fixiert. Diese Fixierungseinrichtungen können Zugschnüre,
Klebestreifen oder Klettverschlüsse sein.
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Aus
diesen Ausführungen ergibt sich, dass der Fäkalienbeutel
sich bereits vormontiert im zusammengeklappten Zustand der klappbaren
Toilette unterhalb der Sitzflächenöffnung befindet
und die klappbare Toilette sehr schnell und einfach allein durch
das Ausklappen der beiden Stützen in Betrieb genommen werden
kann. Es ist aber genauso möglich, dass der Fäkalienbeutel
jedesmal direkt vor der Inbetriebnahme neu befestigt wird.
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Die
Besonderheit der vorliegenden Erfindung und des sehr einfachen Design
ist es, dass als Fäkalienbeutel eine Vielzahl von Behältnissen
zum Einsatz kommen können. So können einfache,
handelsübliche Aufbewahrungsbeutel mit Zuzugsschnur verwendet
werden, besondere Beutel für die Sanitäranwendung,
die z. T. aus mehrlagigen Komponentenmaterialien mit oder ohne Saug-
und Füllmaterialien bestehen, aber auch handelsübliche
Windeln, welche mit den vorhandenen Windelklebestreifen an der Unterseite
der Sitzfläche haften können. Bevorzugt kommen
die sehr kostengünstigen handelsüblichen Zugschnur-Aufbewahrungsbeutel
zum Einsatz. Allerdings ist die Erfindung nicht durch die Wahl der Art
des Fäkalienbeutels beschränkt.
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Zur
Inbetriebnahme der klappbaren Toilette werden die beiden Stützen
nach außen geklappt, dann – sofern noch kein Fäkalienbeutel
vormontiert wurde – der Fäkalienbeutel montiert
und die klappbare Toilette ist betriebsbereit. Nach Benutzung wird
der Beutel von der klappbaren Toilette entfernt, dieser verschlossen
und die Toilette in ihre Transportstellung für den nächsten
Gebrauch zurückgeklappt. Es ist möglich, einen
neuen Fäkaliensack für den nächsten Gebrauch
bereits vor dem Zurückklappen in die Transportstellung
zu montieren. Die an den Standard-Lösungen des Fäkaliensacks
angebrachten Fixiermittel reichen gut aus, die nur geringen Kräfte
auf die Verbindung zwischen Sitzfläche und Fäkaliensack
während des Gebrauchs aufzunehmen.
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Besonders
hervorzuheben ist, dass der Fäkalienbeutel im montierten
Zustand sich nicht über die gesamte Oberfläche
der Sitzfläche 2 erstreckt, sondern im wesentlichen
nur durch die Öffnung 3 sichtbar ist. Dadurch
ist die Erfindung besonders ansprechend und ästhetisch.
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Der
Erfindungsgegenstand ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der
einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen,
einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben
und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche
Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie
einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind. Gleichzeitig dienen Wortwahl und Terminologie nur der
Beschreibung der Erfindung und sind nicht limitierend zu werten.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen
und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und
Vorteile der Erfindung hervor.
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Dabei
zeigt 1 schematisch die klappbare Toilette 1 in
schräg-perspektivischer Darstellung,
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2 zeigt
schematisch die klappbare Toilette in der Seitenansicht,
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3 zeigt
den Vorgang des Herausklappens der Stützen, bis ein ausreichend
großer Winkel α zwischen der Sitzfläche
und der Stütze entsteht,
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4 zeigt
die klappbare Toilette schematisch in der Draufsicht mit einem optionalen
Griff
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Die
klappbare Toilette 1 besteht im wesentlichen aus einem
einstückigen Oberteil 2, welches zugleich die
Sitzfläche der Toilette 1 bildet. Das Oberteil kann
werkstoffhomogen durch eine Vielzahl von Materialien hergestellt
werden, z. B. Kunststoff, Metal, Holz, Zellstoff u. dgl. Im Oberteil 2 ist
eine Aussparung 3 mit konvexer Randlinienführung
vorgesehen, unter welcher umfangsschlüssig der Fäkaliensack 5 befestigt
ist. Das Oberteil 2 besitzt dazu an seiner Unterseite werkstoffeinstückig
Befestigungsvorrichtungen wie Rastkanten, Nuten o. dgl. Diese Befestigungsvorrichtungen
laufen vollständig oder nur zu wesentlichen Teilen um die
Aussparung 3 um. Zum Gebrauch werden die Stützen 4a und 4b aus
ihrer Transportstellung innerhalb der Umfangsfläche des Oberteils 2 entlang
der Pfeilrichtung 6 herausgeklappt, bis sie einen Winkel α zwischen
der Sitzfläche und der Stütze erreichen, der einen
sicheren Stand im Betrieb erlaubt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass
ein Winkel zwischen 3 und 30 Winkelgrad für einen sicheren
Stand garantiert. Der Beutel 5 kann im montierten Zustand über
die Umfangsfläche des Oberteils 2 hinausragen
oder auch nicht – je nach Art und Größe
des verwendeten Fäkaliensackes. In einer besonderen Ausführungsform
der klappbaren Toilette ist zusätzlich ein Griff 7 vorgesehen,
der den Transport erleichtert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 3619822 [0006]
- - US 5611092 [0006]
- - US 3142847 [0007]
- - GB 2442198 [0008]
- - US 0150313 [0009]