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Die
Erfindung betrifft eine Hygieneauflage für einen Toilettensitz
mit einer oberseitigen Sitzfläche, einer mittigen Durchgangsöffnung,
einem vorderen Bereich, einem mittleren Bereichs mit der Durchgangsöffnung
und einem hinteren Bereich, wobei die Hygieneauflage zur Abdeckung
der Sitzfläche einen folienartigen Körper mit
einer Aussparung für die Durchgangsöffnung aufweist.
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Es
versteht sich, dass die Hygieneauflage auch für andere
Einrichtungen für die Körperhygiene, wie Bidet,
geeignet ist.
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Das
Hygieneproblem auf öffentlichen Toiletten ist allgemein
bekannt. Oftmals sind Toilettensitze durch starke Verschmutzung
unbenutzbar. Vorhergegangene Erfindungen haben dieses Problem versucht
zu beseitigen, doch sie konnten sich aufgrund ihrer Art und Weise
auf dem Markt nicht etablieren. Die selbstreinigende Toilette ist
ineffektiv, unsicher und teuer in der Produktion, der Wartung und
dem Energieverbrauch. Es wurden Papierauflagen auf den Markt gebracht,
die sich nicht durchsetzen konnten, weil sie aus einem Material
bestanden, das Flüssigkeit aufnimmt und durchlässt,
außerdem war eine ordentliche Fixierung nicht möglich,
sodass eine unbedenkliche Benutzung einer öffentlichen
Toilette immer noch nicht gewährleistet war. Auch wurden
Ideen veröffentlicht, wie z. B.
DE 200 22 063 U1 , die jedoch unpraktisch
und aufwendig in der Herstellung und Nutzung sind. Bei dieser Idee
sind vier Schlaufen und Manschetten nötig, damit eine gute
Fixierung erreicht werden kann. Ebenso konnte die Erfindung
DE 103 06 609 A1 sich
nicht durchsetzen, weil sie den Benutzer zu einer längeren
Vorbereitung des Überzuges zwang.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hygieneauflage
der eingangs genannten Art bereitzustellen, die einfach herstellbar
und gut handhabbar ist.
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Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
werden in den anhängenden Unteransprüchen beschrieben.
Die gestellte Aufgabe wird insbesondere dadurch gelöst,
dass der folienartige Körper in einem vorderen Randbereich
eine taschenartige Aufnahme für den vorderen Bereich des Toilettensitzes
aufweist.
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Damit
kann die Hygieneauflage beispielsweise von vorn über den
Toilettensitz so unter Abdeckung der Sitzfläche aufgezogen
werden, dass der vordere Bereich des Toilettensitzes in die taschenartige
Ausnehmung eingreift und hierdurch die Hygieneauflage an dem Toilettensitz
lagefixiert wird. Denn bei dieser Erfindung wird die Auflage erst
aufgeklappt, nachfolgend das Mittelteil entfernt und anschließend
auf dem Toilettensitz ohne besondere Fixierungstechnik aufgebracht.
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Vorteilhaft
kann die taschenartige Aufnahme mittels eines sich in dem Randbereich
nach außen hin erstreckenden ersten Überstandes
gebildet sein. Der erste Überstand kann unter Ausbildung
der taschenartigen Aufnahme mittels Umlegens, Umbiegens oder Faltens
nach innen über sich selbst zurückgeführt
sein. Damit kann sich eine Überlappung ausbilden. Der umgebogene
erste Überstand kann zur Aufnahme des vorderen Bereiches
des Toilettensitzes unter den Toilettensitz vorzugsweise unter leichter
Anhebung desselben geschoben werden. Mit Absenken des Toilettensitzes
auf den Rand der Toilette kann die Hygieneauflage unter dem Eigengewicht
des Toilettensitzes und noch verstärkt durch das Eigengewicht
eines Benutzers an dem Toilettensitz lagefixiert werden.
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Zum
leichteren Umlegen, Umbiegen oder Falten des ersten Überstandes
kann eine Markierung in Form einer Falzmarke oder einer Perforierung
vorgesehen sein, wobei die Markierung vorzugsweise eine Grenze des
ersten Überstandes zu dem restlichen Folienkörper
bildet.
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Der
erste Überstand kann randseitig mit dem Körper
verbunden, vorzugsweise verschweißt oder verklebt sein.
Damit kann die taschenartige Aufnahme seitlich verschlossen und
nur in einer Aufziehrichtung zur Aussparung hin zum Einführen
des vorderen Bereiches des Toilettensitzes geöffnet sein.
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In
einem einfachen Aufbau kann sich die taschenartige Aufnahme über
eine gesamte Breite der Hygieneauflage erstrecken.
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Die
Hygieneauflage beseitigt die Nachteile des oben aufgeführten
Standes der Technik und stellt eine effektive und zugleich einfache
Lösung der Aufgabe dar. Die Hygieneauflage ist günstig
herzustellen, umweltfreundlich, leicht und schnell zu benutzen. Zudem
kann sie auf ein kleines Format, vorzugsweise zumindest auf Postkartengröße
oder Scheckkartengröße, zusammengefaltet werden,
so dass sie, z. B. in einem Portemonnaie oder einer kleinen Handtasche
verstaut, unauffällig mitgeführt werden kann.
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Zum
Gebrauch kann die Hygieneauflage lediglich auseinander klappbar
bzw. -faltbar sein. Ausgeklappt kann sie in einem Arbeitsschritt
oder mit einem Zug über den und wieder von dem Toilettensitz gezogen
werden. Es kann ein die Handhabung und/oder Funktion erläuternder
Hinweis in Form von Symbolen, wie Pfeil und Hand, oder Begriffen
auf der Hygieneauflage aufgedruckt sein, sodass beispielsweise eine
die Aufzugrichtung der Hygieneauflage auf den Toilettensitz problemlos
ablesbar ist. Nachdem der Überzug auf den Toilettenring
aufgelegt bzw. aufgezogen wurde, können vorgesehene die
Aussparung überbrückende Stege und/oder die Aussparung überdeckende
und vorzugsweise per Perforierung von dem Körper lösbaren
Folienteile entfernt werden. Dann kann die Toilette ohne hygienische
Bedenken benutzt werden.
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Die
Hygieneauflage kann als Wegwerfartikel ausgelegt sein, der der einmaligen
Verwendung dient und danach umweltfreundlich entsorgt werden kann.
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Die
Hygieneauflage kann aus einer intransparenten, insbesondere flüssigkeitsundurchlässigen Folie,
insbesondere Kunststofffolie bestehen. Sie kann ohne direkten Kontakt
mit der Toilette über den Toilettenring gezogen werden.
Das Überziehen des Überzuges kann in zwei Handgriffen
vollzogen werden. An der Stirnseite des Toilettensitzes kann sich die
Hygieneauflage mittels der vorzugsweise an den Toilettensitz angepassten
taschenartigen Aufnahme an demselben einhaken. An der hinteren Seite
des Toilettensitzes kann die Hygieneauflage mit an dem folienartigen
Körper vorgesehenen Klebestreifen zusätzlich fixiert
werden, sodass ein Verrutschen des Überzuges ausgeschlossen
ist.
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Die
Hygieneauflage kann am hinteren Bereich des Toilettensitzes beispielsweise
durch Klebestreifen lagefixiert werden. Hierzu können in
einem hinteren Randbereich des folienartigen Körpers unterseitig
Klebestreifen zur Fixierung der Hygieneauflage an dem Toilettensitz
oder an einem Bereich der Toilette mit dem Toilettensitz vorgesehen
sein. Die Klebestreifen können jeweils durch eine abziehbare Schutzfolie
geschützt sein, die zur Klebung abgezogen wird.
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Der
folienartige Körper kann seitlich ausreichend über
den Innenrand des Toilettensitzes überlappen, sodass vermieden
werden kann, dass ein Benutzer mit der Toilettensitz unmittelbar
in Kontakt kommt.
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Vorzugsweise
weist der folienartige Körper eine rechteckige, runde oder
ovalrunde Grundform auf, wobei diese Grundform auf den jeweiligen
Toilettensitztyp angepasst sein kann.
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Vorteilhaft
kann der folienartige Körper so bemessen sein, dass er
zumindest in einigen Randabschnitten außerhalb der Bereiche
mit dem Überstand in Einsatzlage seitlich zumindest soweit über
den Toilettensitz und/oder der Durchgangsöffnung vorsteht,
dass er in diesen Abschnitten infolge seines Eigengewicht unter
seitliche Abdeckung des Toilettensitzes an demselben herunterhängt.
Damit kann vermieden werden, dass ein Benutzer seitlich am Toilettensitz
in Berührung mit demselben kommt.
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Vorzugsweise
weist die obere Folie zusätzlich einen Genitalschutz auf,
der in Gebrauchslage in die Toilettenschüssel hineinhängt
oder -ragt und somit gegen einen Kontakt des Genitales eines Benutzers
mit der Toilette schützt. Dieser Genitalschutz kann mittels
eines zweiten Überstandes gebildet werden, der sich zweckmäßig
in Richtung von dem mittleren Randbereich zur Aussparung hin in
dieselbe hinein erstreckt und der bei horizontaler Anordnung der Hygieneauflage
unter Eigengewicht nach unten herunterhängt. Ein Genitalschutz
ist schon aus
DE 90
16 774 U1 bekannt. Dieser besteht jedoch aus Papier und
stellte keine hohe Sicherheit vor Kontakt mit fremden Flüssigkeiten
dar, vor allem, wenn sich das Papier mit Flüssigkeiten
vollsaugt. Der integrierte Genitalschutz gewährleistet
hohen Schutz vor unbeabsichtigter Berührung mit der Toilette.
Es können noch weitere zwei seitliche Überlappungen
(links u. rechts) vorgesehen sein. Somit löst allein das
Vorsehen des Genitalschutzes aus einer flüssigkeitsundurchlässigen
Kunststofffolie die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe.
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Es
kann ferner ein Desinfektionsmittel vorzugsweise als Gel auf die
Unterseite des Folienkörpers aufgetragen sein. Vorzugsweise
ist das Desinfektionsmittel so auf dem Körper aufgebracht,
dass ein Benutzer bei vorschriftsgemäßer Nutzung
nicht in unmittelbaren Kontakt mit dem Desinfektionsmittel geraten
kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer in einer
Zeichnung dargestellter Ausführungsformen näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1a und
b eine Draufsicht auf eine bzw. eine Unteransicht einer ersten Ausführungsform
einer Hygieneauflage,
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2 eine
Draufsicht auf die Hygieneauflage gemäß 1 in Einsatzlage auf einen Toilettensitz,
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3a und
b jeweils eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
der Hygieneauflage,
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4 eine
Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform der Hygieneauflage,
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5 eine
Draufsicht auf die Hygieneauflage gemäß 4 in
Einsatzlage auf einen Toilettensitz,
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6 eine
Schnittansicht gemäß dem Schnittverlauf A-A in 5,
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7 eine
Draufsicht auf eine vierte Ausführungsform der Hygieneauflage,
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8 eine
Schnittansicht gemäß dem Schnittverlauf B-B in 7.
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In
den 1 bis 8 werden
verschiedene Ansichten verschiedener Ausführungsformen
einer Hygieneauflage 1 für einen Toilettensitz
T mit einer oberseitigen Sitzfläche S, einer mittigen Durchgangsöffnung
D, einem vorderen Bereich V, einem mittleren Bereichs M mit der
Durchgangsöffnung D und einem hinteren Bereich H gezeigt.
Die Hygieneauflage 1 weist zur Abdeckung der Sitzfläche
S einen folienartigen Körper 2 mit einer Aussparung 3 für
die Durchgangsöffnung D auf. Der Körper 2 weist
in einem vorderen Randbereich 4 eine taschenartige Aufnahme 5 für
den vorderen Bereich V des Toilettensitzes T auf. Mit Aufnahme des
vorderen Bereich V des Toilettensitzes T wird die Hygieneauflage 1 auf
dem Toilettensitz T lagefixiert. Die taschenartige Aufnahme 5 erstreckt
sich über eine gesamte Breite der Hygieneauflage 1.
Die Hygieneauflage ist aus einer intransparenten, flüssigkeitsundurchlässigen
Kunststofffolie gefertigt. Hier weist die Hygieneauflage 1 eine
rechteckige Grundform auf.
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Die
taschenartige Aufnahme 5 ist mittels eines sich in dem
Randbereich 4 nach außen hin erstreckenden ersten Überstandes 6 gebildet.
Dieser ist unter Ausbildung der taschenartigen Aufnahme 5 mittels
Umlegens, Umbiegens oder Faltens nach innen über sich selbst
zurückgeführt.
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In
der ersten Ausführungsform der Hygieneauflage 1 gemäß den 1 und 2 ist die
taschenartigen Aufnahme 5 randseitig mit dem Körper 2 verbunden,
hier verschweißt, welches durch schematische Schweißnähte 7 angedeutet
wird. In 2 wird schematisch gezeigt,
wie der vordere Bereich V des Toilettensitzes T in die taschenartige
Aufnahme 5 aufgenommen ist, wobei die Hygieneauflage 1 in
einer Aufziehrichtung über den Toilettensitz T aufziehbar
ist. Die Einsatzlage der Hygieneauflage 1 an einem Toilettensitz
T einer Toilette To wird in 6 und 8 verdeutlicht.
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3 zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform
der Hygieneauflage 1, wobei sich der Überstand 6 in 3a von
dem Körper 2 weg erstreckt, während er
in 3b unter Ausbildung der Aufnahme 5 durch
Umklappen über sich selbst zurückgeführt
ist.
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Die
in den 4 bis 8 zeigte Ausführungsformen
der Hygieneauflage 1 weist der Körper 2 einen
als Genitalschutz vorgesehenen zweiten Überstand 8 auf,
der sich in Aufziehrichtung a von dem vorderen Randbereich 4 zur
Aussparung 3 hin in dieselbe hinein erstreckt. Der zweiten Überstand 8 hängt,
wie in 8 in Einsatzlage gezeigt, bei horizontaler Anordnung
der Hygieneauflage 1 unter Eigengewicht nach unten herunter
und schützt wirksam das Genital eines Benutzers. Wie insbesondere
den Schnittansichten in 6 und 8 entnehmbar, wird
der erste Überstand 6 unter den vorderen Bereich
V des Toilettensitzes T geschoben, wobei er unter Ausbildung der
taschenartigen Aufnahme 5 mittels Umlegens in Aufziehrichtung
a über sich selbst zurückgeführt wird.
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In
den Ausführungsformen der Hygieneauflage 1 gemäß den 4 bis 9 sind in einem hinteren Randbereich 9 des
Körpers 2 Klebestreifen 10 angeordnet,
die, was nicht explizit gezeigt ist, über die die Hygieneauflage 1 zur
verbesserten Lagefixierung in dem hinteren Bereich H des Toilettensitzes
T bzw. der Toilette To verklebt wird.
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Der
folienartige Körper 2 der Ausführungsform
der Hygieneauflage 1 gemäß den 7 und 8 weist
seitliche dritte Überstände 11 auf, die
in die Aussparung 3 hineinragen und, wie in 8 deutlich
erkennbar, infolge ihres Eigengewichtes unter seitliche Abdeckung
des Toilettensitzes T an demselben herunterhängen. Diese
dritten Überstände 11 sind durch Einschnitte 12 seitlich
von dem zweiten Überstand 8 beabstandet, so dass
in Einsatzlage ein ungehindertes Herunterhängen der Überstände 8, 11 möglich
ist.
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- 1
- Hygieneauflage
- 2
- Körper
- 3
- Aussparung
- 4
- Randbereich
- 5
- Aufnahme
- 6
- erster Überstand
- 7
- Schweißnaht
- 8
- zweiter Überstand
- 9
- Randbereich
- 10
- Klebstreifen
- 11
- dritter Überstand
- 12
- Einschnitt
- D
- Durchgangsöffnung
- M
- Bereich
- H
- Bereich
- V
- Bereich
- S
- Sitzfläche
- T
- Toilettensitz
- To
- Toilette
- a
- Aufziehrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20022063
U1 [0003]
- - DE 10306609 A1 [0003]
- - DE 9016774 U1 [0019]