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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Toilettengestell für Kinder
mit einer Sitzbrille und einem klappbaren Gestell. Zur Aufnahme
der Fäkalien
ist an der Sitzbrille bzw. am Toilettengestell ein Fäkalienbeutel
vorgesehen.
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Ähnliche
Einrichtungen sind beispielsweise aus der
DE 36 31 896 A1 bzw. aus
der
DE 196 25 980 A1 bekannt.
Bei den bekannten Einrichtungen sind Sitzbrille und Gestell getrennt
voneinander ausgeführt.
Die Sitzbrille wird entweder auf ein Scherentragegestell, das einen
faltbaren Fäkalienbehälter aufnimmt,
aufgesetzt (
DE 36 31
896 A1 ) oder ist als faltbarer Sitzrahmen ausgebildet,
an dem ein Fäkaliensack
fixiert ist, der auf einen faltbaren Sockel bzw. ein Unterteil aufgesetzt
wird. Hier ist die gesamte Einrichtung als Einmaltoilette ausgebildet
(
DE 196 25 980 A1 ).
Bei den bekannten Einrichtungen sind mehrere getrennte Einzelteile
erforderlich, die im Bedarfsfall zusammengebaut werden müssen. Sind
diese Einzelteile insgesamt als Wegwerf- oder Einwegteile ausgebildet,
so entsteht nach der Benutzung relativ viel Abfall. Vor der Verwendung
ist ein relativ großes
Transportvolumen erforderlich, um für mehrmaligen Gebrauch alles
Notwendige mitzuführen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes
Toilettengestell insbesondere für
Kinder bereitzustellen, daß diese
Nachteile zumindest teilweise ausräumt.
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Diese
Aufgabe löst
das Toilettengestell nach Anspruch 1. Die Erfindung zeichnet sich
dadurch aus, daß das
Gestell Klapp elemente aufweist, die an der Sitzbrille angeordnet
sind und jeweils über
eine Scharnieranordnung zwischen einer Ruhelage (an die Brille angeklappt)
und einer Gebrauchslage (von der Brille weggeklappt) verschwenkbar
angeordnet sind. Zusätzlich
ist in bzw. an der Sitzbrille ein Fäkalienbeutel anbringbar. Damit
steht ein wiederverwendbares Toilettengestell zur Verfügung, dessen klappbares
Gestell im Bedarfsfall ausgeklappt wird und das mit einem Fäkalienbeutel
versehen wird. Zum Transport wird das Gestell eingeklappt und kann vergleichsweise
kleinvolumig mitgeführt
werden. Die erforderlichen Fäkalienbeutel
sind ebenfalls zusammengefaltet und gegebenenfalls auf einer Rolle platzsparend
mitzuführen.
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In
der Weiterbildung nach Anspruch 2 sind die Klappelemente in der
Ruhelage an der Unterseite der Sitzbrille anliegend und in der Gebrauchslage von
der Unterseite abstehend angeordnet. Dadurch entsteht in der Ruhelage
ein flaches leicht verstaubares Element und in der Gebrauchslage
ein Toilettengestell, das eine komfortable Sitzhöhe – insbesondere für Kinder – aufweist.
Kinder können
dann das Toilettengestell weitgehend ohne zusätzliche Hilfe und praktisch
an jedem Ort (unterwegs, im Schwimmbad, auf dem Spielplatz, etc.)
benutzen. Nach dem Gebrauch muß nur
der Fäkalienbeutel
abgenommen und entsorgt werden. Das Toilettengestell selbst kann
leicht zusammengeklappt und wieder verstaut werden.
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Die
Weiterbildung nach Anspruch 3, nach dem die Klappelemente einen
Schwenkweg von über 90° aufweisen,
erlaubt eine stabile Aufstellung. Es besteht keine Gefahr, daß das Toilettengestell
während
der Benutzung zusammenklappt. Die U-förmige Ausbildung der Klappelemente
mit zwei von einem als Scharnierelement dienendem Verbindungsjoch ausgehenden
Stützelementen
gestattet eine besonders einfache und kostengünstig herzustellende Ausführung, bei
der nur wenig Einzelteile erforderlich sind (Anspruch 4). Die Geometrie
des Klappelements gemäß Anspruch
5 erhöht
die Stabilität
in der Gebrauchslage zusätzlich,
so daß ein
fast beliebiger Untergrund (Sand, Gras) als Unterlage zum Aufstellen dienen
kann.
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Die
Weiterbildungen gemäß der Ansprüche 6 bis
8 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Scharnierverbindung.
Dabei dient gemäß Anspruch
6 das Verbindungsjoch mit seinem zylindrischen Außenquerschnitt
gleichzeitig als Scharnierwelle, die in einer entsprechenden Lagerschale
an der Sitzbrille angeordnet ist. Die Ausführungen der Lagerschale bzw.
der Lagerschalen nach Anspruch 7 gestatten zum einen eine einfache
Montage durch Einklipsen des Verbundjochs in die Lagerschale. Zum
anderen kann bei entsprechender Abstimmung der Lagerschale auf den
Außendurchmesser
des Verbundjochs ein entsprechender Reibschluß zwischen Außenseite
des Verbundjochs und Innenseite der Lagerschale erzielt werden,
der dazu führt,
daß die Klappelemente
jeweils in ihrer jeweiligen Schwenkstellung verbleiben, ohne daß dazu eine
zusätzliche Fixierung
erforderlich wäre.
Insbesondere in Verbindung mit der Gestaltung gemäß Anspruch
2 wird dadurch die Funktionsstabilität weiter erhöht. Die
Ausführung
nach Anspruch 8 erlaubt dabei eine besonders einfache und stabile
Definition der Gebrauchslage, ohne daß dazu komplizierte Anschlagmechanismen
erforderlich wären.
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Die
Ausführung
nach Anspruch 9, bei der die Sitzbrille selbst über entsprechende Scharniere klappbar – also zusammenfaltbar – ausgeführt ist, verringert
das Transportvolumen zusätzlich.
Insbesondere bei einer Ausführung
für Kleinkinder
ist so ein Toilettengestell dann sogar klein zusammengefaltet in
einer Handtasche mitzuführen.
Durch die weitere Gestaltung gemäß Anspruch
10 wird trotz des vorhandenen Scharniers an der Sitzbrille die Gebrauchsfähigkeit
keineswegs beeinflußt.
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Anspruch
11 betrifft einen abnehmbaren Fäkalienbeutel
für das
erfindungsgemäße Toilettengestell,
der die Sitzfläche,
also die Oberseite der Sitzbrille, vollständig abdeckt. Dadurch besteht
keine Gefahr, daß das
Toilettengestell selbst beim Gebrauch verschmutzt wird. Nach dem
Gebrauch sind alle eventuell benetzten Flächen des Fäkalienbeutels auf der Innenseite
des Beutels; dieser kann leicht verschlossen werden, die Außenseiten
bleiben zuverlässig
sauber, so daß auch
ein benutzter Fäkalienbeutel
ohne weiteres bis zur nächsten
Entsorgungsmöglichkeit
mitgeführt
werden kann.
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Die
Fixierung erfolgt gemäß Anspruch
12 über
ein elastisches Randelement, das auf einfache Weise die erforderliche
Fixierung des Fäkalienbeutels
am Toilettengestell sicherstellt. Die Saugeinlage gemäß Anspruch
13 verringert die Spritzgefahr beim Gebrauch und verringert das
Auslaufrisiko des Fäkalienbeutels,
selbst wenn dieser nicht vollständig
verschlossen oder beschädigt
sein sollte. Die kegelstumpfförmige
Gestaltung der Seitenwände
des Fäkalienbeutels
nach Anspruch 14 erleichtert die Verwendung zusätzlich.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Dabei
zeigt:
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1 eine
Ansicht der Sitzbrille eines erfindungsgemäßen Toilettengestells von unten;
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2 eine
Einzelansicht eines Klappelements für das Toilettengestell in 1;
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2a ein
Fußelement
für das
Klappelement aus 2;
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2b eine
alternatives Fußelement;
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3 eine
teilgeschnittene Darstellung in einer Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Toilettengestells
in Gebrauchslage; und
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4 eine
schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Toilettengestells mit Fäkalienbeutel.
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Die 1 bis 3 zeigen
Aufbau und Funktion des Toilettengestells. 1 zeigt
die Sitzbrille 1 des Toilettengestells 2, das
vollständig
in 3 abgebildet ist. Die Sitzbrille 1 besteht
aus zwei Hälften 1a und 1b,
die jeweils über
Scharniere 3 klappbar miteinander verbunden sind, so daß die beiden
Sitzbrillenhälften 1a und 1b zusammengeklappt werden
können.
Das in 1 rechts dargestellte Scharnier 3 ist
aus einem einfachen Scharnierband gebildet und an der Unterseite 9 der
Sitzbrille 1 angeordnet, und zwar so, daß die Unterseiten 9 beim
Zusammenklappen aufeinanderliegen. Die auseinandergeklappte Sitzbrille 1 ist
ringförmig
ausgebildet und hat innen und außen zur Erhöhung des Sitzkomforts einen
abgerundeten Rand 5 (außen) und 6 (innen)
(siehe auch 3). Bei der gezeigten Scharnieranordnung 3 verhindern
die aneinanderliegenden Stirnflächen
der Sitzbrillenhälften 1a und 1b in
auseinandergeklappter Stellung, daß die Sitzbrille über diese
Stellung hinaus wieder zusammengeklappt werden kann. Die Stirnflächen dienen
als Scharnieranschlag.
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In
einer anderen nicht dargestellten Ausführung können anstatt des dargestellten
Scharnierbands 3 auch sogenannte Filmscharniere (nicht
dargestellt) verwendet werden, um die Sitzbrillenhälften 1a und 1b klappbar
miteinander zu verbinden. Bei dieser Ausführung können die beiden Sitzbrillenhälften 1a und 1b zusammen
mit dem verbindenden Filmscharnier dann einstückig als Kunststoffspritzgußteil hergestellt
werden. Geeignete Werkstoffe sind zum Beispiel Polycarbonat oder
Polyamid 6. Das Filmscharnier kann an der Oberseite 7 der
Sitzbrille verlaufen. Dies verhindert, daß an der Oberseite 7 ein
Scharnierspalt verläuft,
in dem sich bei Verwendung des Toilettengestells 2 Haut
einklemmen kann. Bei so einer Ausführung liegen in zusammengeklapptem
Zustand jeweils die Oberseiten 7 der Sitzbrillenhälften 1a und 1b aneinander.
Zur Stabilisierung der Sitzbrille 1 in ausgeklappter Stellung
sind dann zusätzliche
Verriegelungselemente (nicht dargestellt) an der Unterseite 9 der
Sitzbrille 1 vorgesehen, damit diese bei Belastung nicht
zusammenklappt.
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Das
dargestellte Ausführungsbeispiel
der Sitzbrille 1 ist länglich
ausgebildet und hat eine Länge L
von ca. 270 mm und eine Breite B von ca. 210 mm. Die langlochartig
ausgebildete Öffnung 11 ist
bei dieser Ausführung
ca. 170 mm lang (l) und 110 mm breit (b). Die Breite des Sitzbereichs
beträgt
ca. 50 mm. Die Abmessungen sind auf die Bedürfnisse von Kleinkindern abgestimmt
und können
so verändert werden,
daß sie
auch auf die Körpergröße von größeren Kindern
bzw. die Anatomie erwachsener Menschen abgestimmt sind.
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Zum
Aufstellen sind zwei U-förmige
Klappelemente 13 vorgesehen, die jeweils zwei als Stützelemente
dienende Stützfüße 15 aufweisen,
die über ein
Verbindungsjoch 17 miteinander verbunden sind. Das Verbindungsjoch 17 weist
einen zylindrischen Außenquerschnitt
auf und dient gleichzeitig als Scharnierwelle. Dazu werden die Klappelemente 13 jeweils
in an der Unterseite 9 der Sitzbrille angeordnete offene
Scharnierspangen 19 eingesetzt (siehe 3),
die an der Sitzbrille 1 ausgeformt sind. Ist die Sitzbrille 1 als
Spritzgußteil
hergestellt, so können
die Scharnierspangen 19 einstückig daran ausgebildet sein.
In einer anderen Ausführung
können
sie auch in geeigneter Weise an der Sitzbrille befestigt sein. Die Scharnierspangen 19 umschlingen
das Verbindungsjoch 17 in einem Winkel von mehr als 180 °, so daß das Verbindungsjoch 17 sicher
in die Scharnierspange 19 "eingeklipst" werden kann. Abmessungen von Verbindungsjoch 17 und
Scharnierspange 19 sind dabei so aufeinander abgestimmt,
daß zwischen Scharnierspangen 19 und
Verbindungsjoch 17 eine gewisse Reibung besteht, so daß die Klappelemente 13 in
jeder Klappstellung verharren. Die Elastizität der Scharnierspangen 19 ist
dabei so, daß die
Klappelemente 13 elastisch in die Scharnierspange 19 eingedrückt (eingeklipst)
werden können – gegebenenfalls
unter Zuhilfenahme eines Werkzeugs. Die Fixierung des Verbindungsjochs 17 in
der Scharnierspange 19 ist dabei jedoch so stabil, daß normale "Betriebsbelastungen" nicht dazu führen, daß die Klappelemente 13 am
Verbindungsjoch 17 aus den Scharnierspangen 19 herausgehebelt
werden.
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Die
Klappelemente 13 können
dann an die Unterseite 9 der Sitzbrille 1 angeklappt
werden. Die Stützfüße 15 liegen
in dieser Stellung innerhalb der Kontur der Sitzbrille, also im
Bereich der Sitzfläche an
der Sitzbrille 1 an. Um die Ausklappstellung (siehe 3)
zu definieren, ist im Bereich der Scharnierspangen 19 am
Verbindungsjoch 17 eine Anschlagleiste 21 vorgesehen,
die bei Erreichen der Ausklappstellung an eine Stirnseite 22 der
Scharnierspange 19 anschlägt und so die Gebrauchslage der
Stützfüße 15 bzw.
der Klappelemente 13 definiert. Der Schwenkweg beträgt dabei
mehr als 90°, vorzugsweise
100–120° und insbesondere
105–110°, so daß das Toilettengestell 2 in
der Gebrauchslage stabil auf eine Unterlage aufgestellt werden kann, ohne
daß Gefahr
besteht, daß die
Klappelemente 13 bei Gebrauch einklappen. Um die Gebrauchslage weiter
zu stabilisieren, stehen die Stützfüße 15 vom Verbindungsjoch 17 in
einem Winkel von über
90°, vorzugsweise
100–120° und insbesondere
105–110°, ab. Das
Toilettengestell kann so auch auf unebenem oder weichem Untergrund
verwendet werden. Zur Verbesserung der Stabilität können zusätzlich Fußelemente 15a an den
Stützfüßen angebracht
werden, diese können
aus einem weichelastischen, rutschfesten Werkstoff hergestellt werden.
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Die
Klappelemente 13 können
aus einem entsprechenden Metallrohr gebogen sein oder als Spritzgußteil ausgeführt werden. 2b zeigt
ein alternatives Klappelemente 13b, das nicht U-förmig, sondern
geschlossen bügelförmig ausgebildet
ist. Damit wird die Gefahr, daß bei
Benutzung das Toilettengestell im Boden einsinkt, z.B. Gras- oder
Sandboden, weiter verringert. Zusätzlich wird die Stabilität der Klappelemente 13 weiter
erhöht.
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Die
schematische Darstellung in 4 zeigt die
Fixierung eines abnehmbaren Fäkalienbeutels 23 im
Toilettengestell 2. Die Öffnungsseite des Fäkalienbeutels 23 weist
einen elastischen Randbereich 25 auf, der von innen durch
die Öffnung 11 der
Sitzbrille 1 nach oben und außen über den Sitzbereich und den
Außenrand 5 geführt wird
und sich unterhalb des Randes 5 zur Fixierung wieder zusammenzieht.
Damit ist deren Bereich vom Fäkalienbeutel 23 vollständig abgedeckt.
Der Fäkalienbeutel 23 deckt
dabei auch eventuell vorhandene Scharnierfugen ab und verringert
zusätzlich
die Klemmgefahr.
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In
einer anderen Ausführung
ist im Rand 5 eine um die Sitzbrille 1 herum verlaufende
Aufnahmenut (nicht dargestellt) vorgesehen, die den elastischen
Randbereich (25) des Fäkalienbeutels 23 in definierter
Lage aufnimmt. Bei entsprechender Abstimmung der Beutelgeometrie
auf das Toilettengestell 2 ist so sichergestellt, daß das erforderliche
Beutelvolumen immer gleich und vollständig zur Verfügung steht.
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Zum
Verschließen
und Abnehmen weist der Fäkalienbeutel 23 weitere
Laschen 26 auf (oder Zugelemente). Aber auch Klebebereiche
(nicht dargestellt) können
dazu dienen, den Fäkalienbeutel 23 nach
Gebrauch sicher und auch geruchsdicht zu verschließen. Die
Seitenwände 24 des
Fäkalienbeutels 23 verlaufen
sich trichterförmig
konisch nach unten verjüngend.
Diese Maßnahmen
erleichtern das Einsetzen und Fixieren des Fäkalienbeutels an der Sitzbrille
bzw. am Toilettengestell 2.
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Die
Saugeinlage 25 kann zusätzlich
aus Windelanwendungen bekannte feuchtigkeitsbindende Mittel enthalten.
Die Auslaufgefahr und eine mögliche
Geruchsbelästigung
wird so weiter herabgesetzt. Die Saugeinlage 25 ist in
ihren Abmessungen etwas kleiner als die Öffnung 11 in der Sitzbrille 1 ausgebildet.
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Weitere
Ausführungen
und Abwandlungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich für den Fachmann
aus den nachfolgenden Schutzansprüchen.