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Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Solche Zerkleinerungsmaschinen sind allgemein in der Recyclingindustrie zur Zerkleinerung von Fertigteilen bekannt und bestehen meist aus einem mehr oder weniger komplex aufgebauten Gehäuse, in dem ein Zerkleinerungsmechanismus auf das zugeführte Recyclinggut zerstörend einwirkt.
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Die Zerkleinerung von Fertigteilen dient der Vorbereitung zum Trennen von Materialien, aus denen die Fertigteile bestehen. Die Zerkleinerung und Materialtrennung von Fertigteilen bekommt beim Recyceln von Materialien immer größere Bedeutung, insbesondere auch bei Großgeräten, wie z.B. Automobilen, Karosserien und Schaltschränken.
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Bekannt sind beispielsweise Zerkleinerungsmaschinen mit einem horizontal angeordneten, in dem Gehäuse drehbar gelagerten Rotor, wobei der Rotor oftmals mit Zerkleinerungswerkzeugen bestückt ist. Im Gehäuse sind dabei ein Guteinlass zur Zuführung der Fertigteile bzw. des Recyclingguts und mindestens ein Gutauslass zum Auswurf des zerkleinerten Materials vorgesehen. Diese Zerkleinerungsmaschinen sind auch unter der Bezeichnung Horizontal-Shredderanlagen bekannt.
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Bei der weiteren Verarbeitung und Verwertung des Zerkleinerungsguts kommt der Eigenschaft des von der Zerkleinerungsmaschine hergestellten, bzw. ausgeworfenen Materials (Stückgutgröße, Materialreinheit, etc.) immer größere Bedeutung zu.
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Es sind deshalb Zerkleinerungsmaschinen bekannt, die je nach Anforderung an die Materialeigenschaft des ausgeworfenen zerkleinerten Recyclingguts einen Gutauslass im oberen Gehäusebereich (
EP 0 103 778 B1 ) oder im unteren Gehäusebereich (
DE 35 19 516 C2 ) aufweisen.
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Aus der
DE 35 19 516 C2 ist eine Zerkleinerungsmaschine mit einem umlaufenden Rotor bekannt, bei der auf parallel zur Rotorachse angeordneten, sogenannten Hammerachsen, freischwingende Hämmer als Zerkleinerungswerkzeuge angeordnet sind. Im Gehäuse der Zerkleinerungsmaschine sind ein Guteinlass und ein Gutauslass vorgesehen. Das über den Guteinlass dem Gehäuse zugeführte Recyclingmaterial wird von den Hämmern zerkleinert. Der im unteren Gehäusebereich angeordnete Gutauslass wird bei dieser Zerkleinerungsmaschine durch einen sogenannten Auslassrost, bzw. Klassierrost und eine an der aufwärtsdrehenden Seite des Rotors sich unmittelbar an den Rost anschließenden Endklappe abgedeckt. Aufgrund seiner Anordnung im unteren Gehäusebereich wird der Auslassrost auch als Bodenrost oder Unterrost bezeichnet. Die Stückgröße des durch den Auslassrost ausgeworfenen Materials wird einerseits durch den Abstand der Hämmer vom Gehäuseboden, der in diesem Fall durch die dem Rotor zugewandte Seite des Bodenrostes gebildet ist und andererseits durch die Maschenweite des Auslassrostes beeinflusst. Zur weiteren Stückgrößenbeeinflussung kann die Endklappe in mehreren Positionen relativ im Abstand zum Rotor, bzw. den freischwingenden Hämmern verstellt werden. Die verschiedenen Positionen der Endklappe sind mit einer Rasterklinke fixierbar.
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Es ist auch bekannt, beispielsweise zur Stückgrößenbeeinflussung die Maschenweite des Auslassrostes entweder durch Austausch von einzelnen Roststangen oder durch Einbringen (z.B. Einschwenken) einer Vorrichtung in den Gitterrost, ähnlich der Funktion beim Zusammenfügen einer Matrize und Patrize zu verändern. Nachteilig bei dieser Art der Stückgrößenbeeinflussung ist, dass sich Matritze und Patritze unter der mechanischen Einwirkung des Zerkleinerungsguts verformen und gegeneinander verklemmen können. Weiterhin ist bekannt, durch den Austausch des gesamten Auslassrostes gegen einen Auslassrost mit einer anderen Gittermaschenweite die Größe des Auslassstückgutes zu beeinflussen. Die Umrüstzeiten sind dabei jedoch erheblich und der Stillstand der Großindustriellen Zerkleinerungsmaschine über Stunden und manchmal Tage ist unvermeidbar.
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Aus der
EP 0 103 778 B1 ist deshalb eine Zerkleinerungsmaschine mit einer weiteren Möglichkeit der Stückgrößenbeeinflussung bekannt, bei der der im oberen Bereich des Gehäuses angeordnete Auslass- oder Klassierrost verstellbeweglich gelagert ist. Der sogenannte Oberrost wird dazu mit einem Antrieb versehen, um seinen Stellwinkel gegenüber der Auswurfflugrichtung des Materials zu verändern. Auf diese Weise kann ohne aufwändigen Austausch des Rostes der dem Material in Flugrichtung für den Durchtritt zur Verfügung stehende Öffnungsquerschnitte des Auslassrostes zur Beeinflussung der Größe und Dichte des zerkleinerten Materials verändert werden.
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Auch sind universell einsetzbare Zerkleinerungsmaschinen bekannt, in denen Materialien sowohl zerkleinert als auch getrennt werden können. Dies wird dort im Wesentlichen dadurch erreicht, dass für die beiden unterschiedlichen Bearbeitungsverfahren (Zerkleinern einerseits und Trennen andererseits) die Drehrichtung des Rotors jeweils umgekehrt wird. Aus der
DE 41 20 456 C2 ist z.B. bekannt, in der einen Drehrichtung die Hämmer zur Zerkleinerung mit einem Amboss zusammen wirken zu lassen, so dass zerkleinerte Teile durch den unten im Gehäuse angeordneten Auslassrost austreten können. In der anderen Drehrichtung des Rotors erfolgt über eine schwenkbar gelagerte, im oberen Bereich des Gehäuses angeordnete Auswurfklappe der getrennte Auswurf der Materialanteile, die nicht durch den Auslass- bzw. Bodenrost hindurchtreten konnten. Die Rotoren weisen üblicherweise ein hohes Gewicht auf und drehen mit hoher Geschwindigkeit. Die für die Umschaltung zwischen Zerkleinern und Trennen aufgrund der Massenträgheit des Rotors notwendige Zeit des Motors für ein Abbremsen aus hoher Geschwindigkeit und ein Wiederanlaufen in entgegengesetzter Richtung ist erheblich.
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Zur weiteren Verbesserung der Recyclinggutverarbeitung besteht seit geraumer Zeit die Anforderung in einem Arbeitsgang, d.h. möglichst mit einer Maschine, ohne längere Umrüst- oder Standzeiten, unterschiedlichste Fertigteile sowohl zu zerkleinern als auch die bereits zerkleinerten Materialien trennen zu können. Für diese Anwendungen sind z.B. sogenannten Doppelausgang-Zerkleinerungsmaschinen, oder Doppelausgang-Shredder bekannt. Auch diese bekannten Zerkleinerungsmaschinen weisen einen horizontal angeordneten, in dem Gehäuse drehbar gelagerten Rotor, mit freischwingenden Hämmern auf Hammerachsen auf. Im Gehäuse ist in einem seitlichen Bereich ein Guteinlass zur Zuführung des Recyclingguts vorgesehen. Im unteren Gehäusebereich ist ein erster Gutauslass mit einem Bodenrost angeordnet, dessen kreisförmige Kontur den Schlagkreis des Rotors umgreift. In einem in Rotationsrichtung des Rotors dem Bodenrost nachgelagerten oberen Gehäusebereich ist ein zweiter Gutauslass mit einem horizontal und zum Rotor beabstandet angeordnetem eben ausgeformten Oberrost vorgesehen.
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Bei der beispielsweise aus der
DE 299 10 501 U1 bekannten Zerkleinerungsmaschine mit einem Armkreuzrotor ist zwischen Bodenrost und Oberrost zusätzlich eine durch eine schwenkbare Klappe geschlossene dritte Gehäuseöffnung als Grobteilausschleusung für den Auswurf von nichtzerkleinerbarem Stückgut angeordnet. Ohne den Rotor anhalten zu müssen, ist es daher möglich, beispielsweise den eben ausgeformten Oberrost von außen abzudecken und die Klappe der dritten Gehäuseöffnung für den Austritt von Material zu öffnen.
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Weiter sind Zerkleinerungsmaschinen bekannt, bei denen der Bodenrost eine die Kontur des Schlagkreises des Rotors umgreifende Form aufweist und schwenkbar ausgeführt ist. Einerseits kann der um eine Schwenkachse verschwenkbare Bodenrost dann z.B. federnd gelagert werden, um ein Verklemmen von schwer zerkleinerbarem Stückgut zwischen Rotor und Rost zu verhindern, andererseits kann durch ein Wegschwenken des Bodenrostes der untere Gutauslass für den Austritt von Material freigegeben werden. Dies erfordert jedoch einen hohen Energieaufwand zur Bewegung der auf den schweren Bodenrost schwenkend einwirkenden Verstellmechanik. Zur Veränderung der Durchlassgröße des Bodenrostes für das zerkleinerte Stückgut kann ein, an derselben Schwenkachse angelenktes ebenfalls schwenkbeweglich gelagertes weiteres Bodenrostteil vorgesehen werden. Dieses weitere Bodenrostteil muss aufwändig an die Außenkontur des Bodenrostes angepasst sein und weist beispielsweise mit den Durchlassöffnungen im Bodenrost in Eingriff bringbare Anformungen auf. Neben einem hohen Aufwand mehrerer unter starker mechanischer Beanspruchung stehender Bauteile ist nachteilig, dass sich beide Teile mit- und gegeneinander verklemmen können. Eine Trennung der beiden Teile ist oftmals nur unter Zuhilfenahme weiterer Werkzeuge und mit hohem Zeitaufwand möglich, was wiederum Ausfallzeiten der Zerkleinerungsmaschine zur Folge hat.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Zerkleinerungsmaschinen weisen im Zerkleinerungsbetrieb immer mindestens eine für einen Materialaustritt geeignete Gehäuseöffnung auf, sind aber nur für jeweils eine spezielle Zerkleinerungsanforderung optimiert und daher nicht, oder nur mit erhöhtem Umrüstaufwand für verschiedene Zerkleinerungsanforderungen geeignet. Je nach Material des zugeführten zu zerkleinernden Schrottguts kann es daher erforderlich sein, das ausgeworfene Material ein zweites Mal der Anlage zuzuführen, was einen erhöhten Zeitaufwand erfordert. Die Maschine steht dann nicht für Erstzerkleinerungen zur Verfügung. Alternativ kann es erforderlich sein, das grob vorgeshredderte Material einem zweiten Zerkleinerungsprozess in einer weiteren, nachgeschalteten Shredderanlage mit einem Bodenrost, der an die gewünschte Korngröße angepasst ist zu unterziehen. Diese Variante erfordert zwei Shredderanlagen und verursacht daher hohe Kosten. Sogenannter Kühlschrott, mit einem Schüttgewicht von größer 1.700 kg/m
3 sind mit derartigen Maschinen oder den vorgenannten Verfahren nicht herstellbar. Kühlschrott wird auch als metallisches Kühlmittel z.B. in der
DE 38 07 812 C2 beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einsatzbereich von Zerkleinerungsmaschinen der eingangs genannten und gattungsgemäßen Art so zu verbessern, dass die vorgehend genannten Nachteile vermieden werden und Stand-, Ausfall- und Umrüstzeiten für verschiedene Zerkleinerungsanforderungen oder Einsatzbereiche reduziert oder vermieden werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Qualität des zerkleinerten Recyclingmaterials zu verbessern, so dass mit derselben Zerkleinerungsmaschine metallische Kühlmittel nach den in der
DE 38 07 812 C2 beschriebenen Verfahren und Definitionen herstellbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zerkleinerungsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend anhand der Figuren genauer beschrieben.
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Dabei zeigen
- 1 Schnittdarstellung einer Zerkleinerungsmaschine
- 2 Schnittdarstellung Unterteil Rostabdeckung offen
- 3 Schnittdarstellung Unterteil Rostabdeckung geschlossen
- 4 Schrägansicht Unterteil Rostabdeckung offen
- 5 Schrägansicht Unterteil Rostabdeckung geschlossen
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Die in 1 dargestellte erfindungsgemäße Zerkleinerungsmaschine 1 ist bevorzugt als Horizontal-Shredderanlage ausgeführt, bei der ein zylinderförmiges Hammerwerk 12 in einem feststehenden Grundgestell 2 drehbar gelagert ist. Die Drehachse 4 des Hammerwerkes 12 ist dabei beidseitig in Aufnahmen in den Seitenwänden 3 horizontal gelagert und wird über einen nicht weiter dargestellten Motor in Drehbewegung 6 versetzt. An einem Seitenbereich des Gehäuses der Horizontal-Shredderanlage befindet sich an der abwärtsdrehenden Seite des Hammerwerkes 12 eine Öffnung 5 zur Zuführung von Zerkleinerungsgut. Die Hämmer des sich im Betrieb drehenden Hammerwerkes 12 treffen mit großer Kraft und hoher Geschwindigkeit auf das zugeführte Zerkleinerungsgut, schlagen es gegen einen parallel zur Drehachse 4, sich über die Breite der Zuführungsöffnung 5 längs erstreckend angeordneten Amboss 21 und wirken auf diese Weise zerstörend auf das Zerkleinerungsgut ein. Im Gehäuse der Horizontal-Shredderanlage ist mindestens ein Gutauslassbereich 7 vorgesehen, der der Zerkleinerungsgutzuführung 5 und dem Amboss 21 in Drehrichtung 6 des Hammerwerkes 12 nachgeordnet ist. Ein erster Gutauslassbereich 7 befindet sich unten im Gehäuse und ist mit einem Auslassrost 9 versehen dessen Innenfläche an die Zylinderform des Hammerwerkes 12 angepasst ist. Der Auslassrost 9 ist daher bevorzugt in Form eines Zylindermantelsegmentes mit im Wesentlichen konstanter, vorbestimmter und an die Materialeigenschaft des Zerkleinerungsguts angepassten Manteldicke ausgeführt, wobei der Innenradius des Zylinders größer als der Schlagkreis der nicht weiter dargestellten Hämmer des Hammerwerkes 12 ist, bzw. mindestens dem Radius des Schlagkreises entspricht. Die Maschenweite des Bodenrost 9 ist ausschlaggebend für die Korngröße des Auslassgutes und auch die Leistung der gesamten Schredderanlage, d.h. die erzeugbaren Tonnen pro Stunde (t/h). Zum vereinfachten Austausch kann der Auslassrost 9 in zwei oder mehr Segmente unterteilt sein. Der Auslassrost 9 wird aufgrund seiner Anordnung im Bodenbereich des Gehäuses auch als Bodenrost 9 bezeichnet und liegt im, bzw. am Grundgestell 2 der Shredderanlage 1 ortsfest auf einem Rahmen 8. Im Gegensatz zu Anlagen mit schwenkbarem Bodenrost, ist mit einem feststehenden Bodenrost gewährleistet, dass die Innenfläche des Bodenrostes 9 über ihren gesamten Wirkbereich gegenüber dem Hammerwerk 12 denselben relativen, vorbestimmten Abstand aufweist was sich vorteilhaft auf die Qualität des durch den Bodenrost 9 nach unten aus der Shredderanlage austretenden Materialauswurfs/Recyclingguts auswirkt. Erfindungsgemäß ist zur weiteren Verbesserung der Qualität des Materialauswurfs eine Abdeckvorrichtung 10, 10' zum wahlweisen Verschließen oder Öffnen eines Teils oder des gesamten mit dem Auslassrost 9 versehenen Gutauslassbereichs 7 vorgesehen. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass bei laufender Maschine, das heißt bei sich drehendem Rotor ohne Ausfallzeiten und ohne weiteren Personalaufwand der Auslassrost 9 verschließbar, bzw. abdeckbar ist. Ein Maschinenführer im Leitstand der Shredderanlage kann den Verschlussmechanismus betätigen und muss lediglich darauf achten, dass während sich die Abdeckvorrichtung 10, 10' bewegt, dem Rotor kein Zerkleinerungsgut zugeführt wird. Dies lässt sich selbstverständlich auch durch eine entsprechende Steuerungslogik gewährleisten.
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In vorteilhafter Weise ist dabei die Kontur der Innenfläche der Abdeckvorrichtung 10, 10' an die Außenkontur des Auslassrostes 9 angepasst und daher insbesondere ebenfalls als Zylindermantelsegment ausgeformt. Bevorzugt weist die Innenfläche der Abdeckvorrichtung 10, 10' flächig angeordnete, austauschbare und einen vorzeitigen Verschleiß der Abdeckvorrichtung 10, 10' verhindernde, sogenannte Schleißplatten auf. Zur Erhöhung der Stabilität und um einer übermäßigen mechanischen Beanspruchung des Auslassrostes 9 vorzubeugen, kann der Auflagerahmen 8 im bzw. am Grundgestell 2 der Shredderanlage auf dem der Auslassrost 9 aufliegt, eine oder mehrere, sich in Drehrichtung 6 des Hammerwerkes 12 längserstreckende Stabilisierungsstreben 27 (s. 4,5) aufweisen. Der Auslassrost 9 liegt dann zusätzlich auf den Stirnflächen der Stabilisierungsstreben 27 auf, wobei die Kontur der Stirnflächen ebenfalls an die Außenkontur des Auslassrostes 9 angepasst ist. In diesem Fall ist die Abdeckvorrichtung 10, 10' in mehrere, an die Öffnungen des Gutauslassbereichs angepasste Zylindermantelsegmente 28 (s. 4,5) unterteilt, die gemeinsam an den Stabilisierungsstreben 27 vorbei, zum Verschließen oder Öffnen des Gutauslassbereichs 7 vorbeigeschwenkt werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Zerkleinerungsmaschine ist die mindestens eine Abdeckvorrichtung 10, 10' schwenkbar um eine im Grundgestell 2 ortsfeste parallel zur Drehachse 4 des Hammerwerkes 12 angeordnete Achse 11, 11', bzw. Schwenkachse gelagert. Die Abdeckvorrichtung 10, 10' kann auf diese Weise in eine, an der Außenseite des Auslassrostes 9 anliegende Verschlussstellung (s. 3, 5) gebracht und dort arretiert oder festgestellt werden. Die Feststellung oder Arretierung erfolgt dabei in vorteilhafter Weise mit einem hydraulisch oder motorisch betätigbaren konisch ausformten Zapfen oder Verriegelungsbolzen 29 (s. 3, 4, 5), der bei Aktivierung in eine Bohrung 30 in der Abdeckvorrichtung eingreift. Zur Bewegung der Abdeckvorrichtung 10, 10' von ihrer Offenstellung (s. 2, 4) in die Verschlussstellung (s. 3, 4), sind zwei an den Seitenwänden 3 am Grundgestell 2 gelagerte und beabstandet zu der Schwenkachse 11, 11' der Abdeckvorrichtung 10, 10' angelenkte in 1 nicht weiter dargestellte Hydraulikzylinder 31 (s. 2, 3, 4, 5) vorgesehen.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, dass bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine im Zerkleinerungsbetrieb alle ansonsten für einen Materialaustritt vorgesehenen Gehäuseöffnungen verschlossen bzw. abgedeckt werden können. Der sich weiterhin drehende Rotor 12 wirkt dabei weiter auf das zerkleinerte Schrottgut im Inneren ein, um auf diese Weise dessen hohe Verdichtung zu bewirken. Mit der Zerkleinerungsmaschine ist Schrottgut von hoher Güte herstellbar. Insbesondere kann auf diese Weise, ohne aufwändiges Umrüsten der Zerkleinerungsmaschine sogenannter Kühlschrott gemäß den in der
DE 38 07 812 C2 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine ist die Achse 11, 11' der schwenkbar gelagerten Abdeckvorrichtung 10, 10' unterhalb der Drehachse 4 des Hammerwerkes 12 im Grundgestell 2 angeordnet, um eine möglichst kompakte und stabile Bauweise zu realisieren.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine sind zwei unabhängig voneinander um beabstandet angeordnete Achsen 11, 11' schwenkbar gelagerte Abdeckvorrichtungen 10, 10' vorgesehen. Dabei sind beide Schwenkachsen 11, 11' je ortsfest, aber parallel zur und unterhalb der Drehachse 4 des Hammerwerkes 12 im Grundgestell 2 angeordnet.
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Vorteilhaft ist die Drehachse 4 des Hammerwerkes 12 zwischen den Achsen (11,11') der beiden Abdeckvorrichtungen (10,10') angeordnet.
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Die Schwenkachse 11 der der Zerkleinerungsgutzuführung 5 in Drehrichtung 6 des Hammerwerkes 12 nachgeordneten ersten Abdeckvorrichtung 10 ist unterhalb des mit Hämmern des Hammerwerkes 12 in Wirkverbindung bringbaren Amboss 21 geschützt angeordnet. Die Schwenkachse 11' der zweiten Abdeckvorrichtung 10' ist unterhalb oder auf gleicher Höhe der Drehachse 4 des Hammerwerkes 12, aber oberhalb der Schwenkachse 11 der ersten Abdeckvorrichtung 10 angeordnet. Das sich in Richtung der Drehachse 4 des Hammerwerks 12 erstreckende Zylindermantelsegment der ersten Abdeckvorrichtung 10 weist dabei einen kürzeren Kreisbogenabschnitt auf, als das Zylindermantelsegment der zweiten Abdeckvorrichtung 10'. Vorteilhaft sind die Kreisbogenabschnitte der Abdeckvorrichtungen 10, 10' von ihrer Länge her derart dimensioniert, dass sich die Drehachse 4 des Hammerwerks 12 senkrecht oberhalb des Berührungspunktes beider Abdeckvorrichtungen 10, 10' in der Geschlossen Stellung befindet.
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Auf diese Weise sind die kleine erste Abdeckvorrichtung 10 unabhängig von der zweiten größeren Abdeckvorrichtung 10' je einzeln oder gemeinsam schwenkbar und in einer Verschlussstellung feststellbar, bzw. arretierbar. Mithilfe einer Steuerungsanordnung können je nach Anforderung an den zu erzeugenden Materialauswurfs, bzw. das Recyclinggut oder je nach Produktionsanforderung oder Produkt verschiedene Stellungen der beiden schwenkbaren Abdeckvorrichtungen 10, 10' relativ zum Bodenrost 9 eingestellt werden. Insbesondere folgende Einstellungen, der nachfolgend auch als Rostabdeckungen bezeichneten Abdeckvorrichtungen 10, 10' haben sich als vorteilhaft erwiesen:
- Beide Rostabdeckungen 10, 10' Auf (s. 2, 4); beide Rostabdeckungen 10, 10' Zu (s. 3, 5); erste Rostabdeckung 10 Auf, zweite Rostabdeckung 10' Zu; erste Rostabdeckung 10 Zu, zweite Rostabdeckung 10' Auf; oder beide Rostabdeckungen 10, 10' zu 50% Auf.
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In 2 sind zwei der zur Bewegung der Abdeckvorrichtungen 10, 10' vorgesehenen vier Hydraulikzylinder 31 sind dabei an den Seitenwänden 3 am Grundgestell 2 jeweils vorzugsweise unterhalb der Schwenkachsen 11, 11' der Rostabdeckungen 10, 10' gelagert/befestigt. Auf diese Weise sind sie zu Wartungszwecken leicht zugänglich. Zur optimalen Kraftübertragung sind die Hydraulikzylinder 31 beabstandet zu den jeweiligen Schwenkachsen 11, 11' an den Abdeckvorrichtungen 10, 10' angelenkt. Mit einer nicht weiter dargestellten und nicht weiter beschriebenen Steuerung zur Betätigung der Hydraulikzylinder 31 können Wegmesssysteme der Hydraulikzylinder abgefragt und auf diese Weise z.B. die oben beschriebene 50% Offen Stellungen der Rostabdeckungen 10, 10' eingestellt werden. Je nach Anforderung an die Art und Güte des Materialauswurfs, bzw. des herzustellenden Recyclingguts sind natürlich auch Zwischenstellungen, auch manuell durch den Maschinenführer einstellbar. In der an der Außenseite des Auslassrostes 9 anliegenden Verschlussstellung der Rostabdeckungen 10, 10' werden zusätzlich je zwei, in den Seitenwänden 3 am Grundgestell 2 parallel zur Schwenkachse 11, 11' der Rostabdeckungen 10, 10' hydraulisch verschieblich gelagerte Verriegelungsbolzen 29 in Bohrungen 30 in den Abdeckvorrichtungen 10, 10' eingefahren. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die, während des Zerkleinerungsprozesses auftretenden, radial nach außen gerichteten Kräfte, die durch das sich in den Maschen des Auslassrostes ansammelnde Zerkleinerungsgut entstehen, nicht über die Rostabdeckung 10, 10' auf die Hydraulikzylinder 31 abgeleitet sondern von der Verriegelungsmechanik 29, 30 aufgenommen werden. Damit ein Öffnen, bzw. Entriegeln der jeweiligen Rostabdeckungen 10, 10' unter Last, bzw. Druck möglich ist, sind die Verriegelungsbolzen 29 in vorteilhafter Weise konisch ausgeführt. Auf diese Weise ist auch für den Verriegelungsvorgang, bei dem die Bolzen in Bohrungslager 30 in den Rostabdeckungen 10, 10' eingefahren werden müssen, die erforderliche Zentrierung gewährleistet.
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Bei einer erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine ist der oberhalb des zylinderförmigen Hammerwerkes 12 gelegene Gehäuseraum als Prallschacht 17 ausgebildet. Der mit einer sogenannten oberen Rostabdeckung 18 verschließbare Oberrost 19 trennt den Gehäuseraum, in dem das Hammerwerk 12 , bzw. der Rotor angeordnet ist vom oberen Prallschacht 17. Wird die obere Rostabdeckung 18 vom Oberrost 19 weggeklappt, so kann Zerkleinerungsgut durch den Oberrost 19 in den oberen Prallschacht 17 gelangen und insbesondere Material der sogenannten Leichtfraktion kann über den Kaminaustritt 26 aus dem Shreddergehäuse kontrolliert entweichen. Eine Materialtrennung nach Schwerem Zerkleinerungsgut und Leichtfraktion Zerkleinerungsgut ist auf diese Weise gewährleistet. Dem mit dem Bodenrost 9 abgedeckten unteren Gutauslassbereich 7 ist in Drehrichtung 6 eine weitere, mit einer Klappe 23 verschließbare Gutauslassöffnung 22 ohne Klassierrost vorgesehen, die auch als Grobausschleusung bezeichnet wird. Befinden sich schwer oder nicht zerkleinerbare Teile, wie z.B. Fahrzeugachsen im Innenraum kann die Klappe 23 der Grobausschleusung zum Auswurf dieser Teile geöffnet werden. Der Auswurfbereich 16 im Gehäusemittelteil 13 wird dabei durch die Gehäusewandungen des Shredders gebildet und im Querschnitt durch diese begrenzt. Der im Grundgestell 2 ausgangsseitig angeordnete Auswurfbereich 15 ist in seinem Querschnitt an den Auswurfbereich 16 im Gehäusemittelteil 13 angepasst. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Auswurfbereich 15 im Grundgestell 2 auch bei zusätzlich geöffneter Bodenrostabdeckung 10' mindestens den gleichen offenen Querschnitt aufweist, wie der durch die Gehäusewandungen im Gehäusemittelteil 13 gebildete Auswurfbereich 16.
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In 2 ist eine seitliche Ansicht einer Schnittdarstellung des Unterteils 2 mit Rostabdeckung 10, 10' in einer Offen Stellung schematisch dargestellt. Dabei weisen die Rostabdeckungen 10, 10' benachbart zur Anlenkstelle der Hydraulikzylinder 31 Bohrungen 30 für schematisch dargestellte Verriegelungsbolzen 29 auf. Durch Betätigung der Hydraulikzylinder 31 können die Rostabdeckungen 10, 10' um Schwenkachsen 11, 11' in Richtung des auf dem Rahmen 8 aufliegenden Auslassrostes 9 geschwenkt werden und auf diese Weise den Gutauslassbereich 7 verschließen, bzw. abdecken (s. 3).
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3 zeigt eine seitliche Ansicht einer Schnittdarstellung des Unterteils 2 bei der die Rostabdeckung 10, 10' geschlossen am Auslassrost 9 anliegt. Der Gutauslassbereich 7 ist vollständig geschlossen und die Rostabdeckungen 10, 10' durch Verriegelungsbolzen 29 zur Entlastung der Hydraulikzylinder 31 gesichert.
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Die in 4 dargestellte Schrägansicht auf die Unterseite des Grundgestells 2 zeigt die Rostabdeckungen 10, 10' in einer Offen Stellung. Der Boden- bzw. Auslassrost 9 liegt einerseits im Bereich der Seitenwand 3 auf dem Rahmen 8 auf und andererseits auf zwei Stabilisierungsstreben 27. Der Gutauslassbereich 7 wird auf diese Weise durch die Stabilisierungsstreben 27 dreigeteilt. Die Rostabdeckung 10, 10' besteht in dieser Ausführungsform aus drei Zylindermantelsegmenten 28. Die Zylindermantelsegmente 28 sind über Verbindungsachsen 32 zu Rostabdeckungen 10, 10' verbunden. Die Hydraulikzylinder 31 sind an den Verbindungsachsen 32 zur gemeinsamen, gleichzeitigen Betätigung der aus Zylindermantelsegmenten 28 bestehenden Rostabdeckungen 10, 10' angelenkt.
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5 zeigt eine Schrägansicht auf die Unterseite des Grundgestells 2 wobei sowohl die erste kürzere Rostabdeckung 10, also auch die zweite längere Rostabdeckung 10' geschlossen ist. Die Hydraulikzylinder 31 sind dabei ausgefahren und die Verriegelungsbolzen 29 greifen in die, in 5 nicht dargestellten Bohrungen 30 (s. 2) auf beiden Seiten der Abdeckvorrichtungen 10, 10' ein und arretieren auf diese Weise die Abdeckvorrichtungen 10, 10' in der Geschlossen Stellung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zerkleinerungsmaschine
- 2
- Grundgestell
- 3
- Seitenwand
- 4
- Drehachse Hammerwerk
- 5
- Zerkleinerungsgutzuführung
- 6
- Drehrichtung Rotor
- 7
- Gutauslassbereich
- 8
- Rahmen
- 9
- Auslassrost
- 10,10'
- Abdeckvorrichtung/Rostabdeckung
- 11,11'
- Achse der Abdeckvorrichtung/Schwenkachse Rostabdeckung
- 12
- Hammerwerk
- 13
- Gehäusemittelteil
- 14
- Gehäuseoberteil
- 15
- Auswurfbereich Grundgestell
- 16
- Auswurfbereich Gehäusemittelteil
- 17
- Prallschacht
- 18
- obere Rostabdeckung
- 19
- Oberrost
- 20
- Durchtrittsöffnung Gehäuseober- unterteil
- 21
- Amboss
- 22
- Gutauslassöffnung Gehäusemittelteil
- 23
- Klappe
- 24
- Schwenkachse Klappe
- 25
- Schleißteile an Abdeckvorrichtung
- 26
- Kaminaustritt Leichtteileauswurf
- 27
- Stabilisierungsstreben
- 28
- Zylindermantelsegmente Abdeckvorrichtung
- 29
- Verriegelungsbolzen
- 30
- Bohrung in Abdeckvorrichtung für Verriegelungsbolzen
- 31
- Hydraulikzylinder
- 32
- Verbindungsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0103778 B1 [0006, 0009]
- DE 3519516 C2 [0006, 0007]
- DE 4120456 C2 [0010]
- DE 29910501 U1 [0012]
- DE 3807812 C2 [0014, 0015, 0022]