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Die seit Jahren in der Praxis bewährte Erfindung der Entspannsicherung für das Schloss des Repetierbüchsensystems Mauser® 98 nach System „Niesser“ (Gebrauchsmuster
DE 296 01 006 U1 , AZ 296 01 006.5, Bekanntmachung im Patentblatt am 09.05.1996) ermöglicht durch das Entspannen und Entkoppeln der Schlagfeder vom Schlösschen das gefahrlose Führen der mit einer Patrone im Patronenlager geladenen Repetierbüchse. Die Waffe wird erst wieder unmittelbar vor Schussabgabe von Hand gespannt. Die Verwendung der originalen Flügelsicherung ist dadurch entbehrlich.
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System „Niesser“:
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Zu und
Das Entspannen und Entkoppeln der Schlagfeder erfolgt durch Druck auf den Drücker (1.1) und die Spannstange (1.) nach vorn, wobei die Steuerkugel aus der Rast in der Führungsnut (2.1) im Spannteil (2.) geschoben wird. Dadurch gleiten der durch die Stiftschraube (4.2) verbundene Spannring (4.), das Spannteil und die durch den Verbindungsbolzen (1.2) verbunden Spannstange (1) durch die Kraft der Schlagfeder nach hinten. Das Spannteil (2.) liegt mit seinem hinteren Ende auf der hinteren Schulter der Ausnehmung des Schlagbolzens auf. Die Feder und das Schlösschen sind entkoppelt, die Schlagfeder ist entspannt. Der Schlagbolzen bleibt auch bei Betätigung des Abzugs in dieser Position. Der hintere Bereich des Spannteils drückt den Kammersperrbolzen nach unten in die Ausnehmung in der Kammer. Dadurch wird die Kammer gegen unbeabsichtigtes Öffnen verriegelt. Zum Entfernen einer bereits geladenen Patrone wird der Drücker (1.1) um ca. 4,0mm nach vorn gedrückt. Dadurch wird der Weg für den Kammersperrbolzen wieder freigegeben und dieser durch die Drehbewegung der Kammer in das Schlösschen gedrückt. Beim Schließen der Kammer gleitet der Spannring (4.), das Spannteil (2.) und die Spannstange (1) wieder nach hinten bis zur Anlage auf der hinteren Schulter der Ausnehmung des Schlagbolzens. Das System bleibt entspannt. Durch Druck auf den Drücker (1.1) und die Spannstange (1) wird das Spannstück nach vorn bis zum vorderen Anschlag geschoben. Die Kugel D=1,9mm ist in der Führungsnut (2.1) im Spannteil (2) und in der AufnahmeQuerbohrung (3) im Schlösschen zwangsgesteuert. Beim anschließenden Zurückgleiten setzt sich die Kugel D=1,9mm wieder in die Rast in der Führungsnut (2.1) im Spannteil (2.). das System ist wieder gespannt und schussbereit. Nach Abschlagen des Schlosses und erneutem Ladevorgang ist das System wieder gespannt.
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Die Kraftübertragung der Schlagfeder zwischen Schlagbolzen und Schlösschen erfolgt hier ausschließlich über die geringen Oberflächen der Kugel D=1,9 mm und der Führungsnut (2.1) sowie der halben Bohrung D=2,0mm im vorderen Bereich des Schlösschens. Der gehärtete Kammersperrbolzen wird bei unsachgemäßem Versuch die Kammer bei entspanntem System zu öffnen auf das Spannteil (2.) gedrückt. Dadurch kann es zum vorzeitigen Verschleiß bzw. zu Materialverformungen im Bereich der Führungsnut (2.1) und in Folge zu Funktionsstörungen kommen.
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System „Knaus“:
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Zu bis
Das Entspannen und Entkoppeln der Schlagfeder erfolgt durch Druck auf den Drücker (1.1) und die Spannstange (1.) nach vorn, wobei der, sich mit seiner geschlossenen Seite am Kammersperrbolzen (5.1) abstützenden Steuerdrehkopf (9.) vom Anschlagstift (8.1) um ca. 70° gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird. Der Anschlagsstift (8.1) steckt in der Durchgangsbohrung (8.) im Schlösschen. Bei der folgenden, federbelasteten Rückwärtsbewegung wird der Steuerdrehkopf (9.) um weitere ca. 20° vom Kammersperrbolzen (5.1) und damit mit seiner Nut in Richtung der Längsachse des Systems gedreht.
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Der mit seinem Drehzapfen D=2,5mm in die Spannstange (1.) gesteckte Steuerdrehkopf (9.) gleitet über den Kammersperrbolzen (5.1) bis zur Anlage an der hinteren Schulter der Ausnehmung des Schlagbolzens. Die Schlagfeder und das Schlösschen sind entkoppelt, die Schlagfeder ist entspannt. Der Schlagbolzen bleibt auch bei Betätigung des Abzugs in dieser Position. Der erhöhte Bereich Spannstange (1.) drückt den Kammersperrbolzen (5.1) nach unten in die Ausnehmung in der Kammer. Dadurch wird die Kammer gegen unbeabsichtigtes Öffnen verriegelt. Zum Entfernen einer bereits geladenen Patrone wird der Drücker (1.1) um ca. 4,0mm nach vorn gedrückt. Dadurch wird der Weg für den Kammersperrbolzen wieder freigegeben und dieser beim Öffnen des Schlosses durch die Drehbewegung der Kammer in das Schlösschen gedrückt. Beim Schließen der Kammer gleitet der Steuerdrehkopf (9.) mit der Spannstange (1.) wieder nach hinten bis zur Anlage (13.) auf der hinteren Schulter der Ausnehmung des Schlagbolzens. Das System bleibt entspannt. Durch Druck auf den Drücker (1.1) und die Spannstange (1.) wird der Steuerdrehkopf nach vorn über den Kammersperrbolzen (5.1) bis zum vorderen Anschlagstift (8.1) geschoben. Dieser dreht den Steuerdrehkopf (9.K) um ca. 70° gegen den Uhrzeigersinn. Bei der folgenden, federbelasteten Rückwärtsbewegung wird der Steuerdrehkopf (9.) um weitere ca. 20° und damit mit seiner Nut quer zur Längsachse des Systems gedreht. Der Steuerdrehkopf (9.) stützt sich mit seiner geschlossenen Seite am Kammersperrbolzen (5.1) ab. Das System ist wieder gespannt und schussbereit. Nach Abschlagen des Schlosses und erneutem Ladevorgang ist das System wieder gespannt.
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Zu Längsschnitt / Querschnitt und Ansicht von unten auf unterschiedliche Positionen des Steuerdrehkopfs (9.).
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Umschaltung (10.):
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Durch Druck gegen den Anschlagstift (8.1) dreht der Steuerdrehkopf (9.) ca. 70° gegen den Uhrzeigersinn und wird bei der federbelasteten Rückwärtsbewegung durch den Kammersperrbolzen (5.1) um weiter ca. 20° gedreht. Die so in Achsrichtung gedrehte Nut im Steuerdrehkopf (9.) lässt diesen über den Kammersperrbolzen (5.1) bis zur Anlage (13.) an der hinteren Schulter der Aussparung im Schlagbolzen zurückgleiten. Der Kammersperrbolzen (5.1) wird in der Bohrung (5.) im Schlösschen verschoben. Im entspannten Zustand von der Erhebung der Spannstange (1.) nach unten gedrückt, steht er in die Aussparung der geschlossenen und damit verriegelten Kammer.
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Im gespannten Zustand wird durch die Drehbewegung beim Öffnen der Kammer der Kammersperrbolzen (5.1) nach oben bis zur Aussparung in der Spannstange gedrückt.
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gespannt (11.):
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Die Nut im Steuerdrehkopf (9.) steht quer zur Längsachse des Systems. Der Steuerdrehkopf (9.) wird vom Kammersperrbolzen (5.1) in der vorderen Position gehalten.
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entspannt (12.):
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Der Steuerdrehkopf (9.) ist mit seiner Drehachse in die Querbohrung der Spannstange (1.) gesteckt. Er liegt auf der hinteren Schulter (13.) der Aussparung im Schlagbolzen an.
Die Nut im Steuerdrehkopf (9.) steht in Richtung der Längsachse des Systems.
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Ziele:
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Die handwerkliche Herstellung der Bauteile der Entspannsicherung nach System „Niesser“ und der Einbau in die jeweiligen Waffen verschiedener Fertigungen mit unterschiedlichen Maßtoleranzen erfordert aufgrund der filigranen Steuerungsmechanik insbesondere bei der Herstellung der Aufnahmebohrung (3.) für die Kugel D=1,9mm mit unterbrochenem Schnitt im gehärtetem Schlösschen und des Spannteils (2.) mit Führungsnut (2.1) aus gehärtetem Federstahl und diffiziler Kontur einen großen technischen und zeitlichen Aufwand mit hohem Werkzeugverschleiß.
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Ziel der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung ist es, mit einer grundlegend anderen, unkomplizierteren und damit wirtschaftlicher herzustellenden Mechanik die oben beschriebenen Funktionen der Handspanneinrichtung System „Niesser“ bei identischer Bedienung und gleichem äußeren Erscheinungsbild zu erlangen.
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Der in den Schutzansprüchen 2 - 8 beschriebene grundlegende Unterschied der Systeme besteht in der Konstruktion der Steuerung des Entspann- bzw. Spannvorgangs.
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Während beim System „Niesser“ die Bewegungsabläufe durch die Führungsnut (2.1) im Spannteil (2) und die Aufnahmebohrung (3.) im Schlösschen mit der darin bewegten Stahlkugel D=1,9mm gesteuert werden, bewirken beim System „Knaus“ der Steuerdrehkopf (9.) mit dem Anschlagstift (8.1) und zusätzlich zu seiner ursprünglichen Funktion auch der Kammersperrbolzen (5.1) die Bewegungsabläufe bei der Bedienung der Handspannung.
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Die Kraft der Schlagfeder wird bei der neuen Konstruktion vom Kammersperrbolzen (5.1) D=2,5mm auf das Schlösschen übertragen, bisher von der 1/2 Steuerkugel D=1,9mm.
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Zudem wird durch die neu konstruierten Bewegungsabläufe in der Steuerungsmechanik sowie aufgrund der größeren Flächen an den belasteten Teilen weniger Verschleiß der Mechanik und eine geringere Störanfälligkeit erreicht.
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Insgesamt sind für das System „Knaus“ 3 Bauteile weniger erforderlich. Die Bohrung (6.) für die Schlagbolzensperre, die Kugel (6.1) D=2,5mm sowie die Feder (6.2) D=2,4mm x 5,0mm sind bei der neuen Konstruktion entbehrlich.
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Konstruktionsbedingt sind die einzelnen Bauteile weitgehend unabhängig von den unterschiedlichen Fertigungs- und Maßtoleranzen der jeweiligen Waffen und erlauben eine weitgehend maschinelle Vorfertigung sowie eine unkomplizierte Montage bzw. Demontage.
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Bezugszeichenliste
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für - :
- Ansicht von unten, gespannt, System „Niesser“
- Längsschnitt, gespannt, System „Niesser“
- Ansicht von unten, gespannt, System „Knaus“
- Längsschnitt, gespannt, System „Knaus“
- Längsschnitt, entspannt, System „Knaus“
- Längsschnitt und Querschnitt, System „Knaus“
- Ansicht von unten, System „Knaus“
- Ablaufdiagramm, System „Knaus“
- (1.)
- Spannstange
- (1.1)
- Drücker oder Drückhülse
- (1.2)
- Verbindungsbolzen D=2,5mm
- (1.3)
- Steuerfräsung
- (2.)
- Spannteil
- (2.1)
- Führungsnut für Kugel D=1,9mm
- (2.2)
- Längsnut im Schlagbolzen
- (3.)
- Aufnahmebohrung D=2,0mm für Kugel D=1,9mm
- (4.)
- Spannring
- (4.1)
- Aufnahmenut Spannteil
- (4.2)
- Bohrung/Gewinde D=2,5mm / Stiftschraube D=2,5mm x 4,0mm
- (4.3)
- Verbindungsstift D=2,5mm
- (5.)
- Bohrung D=2,5mm für Kammersperrbolzen
- (5.1)
- Kammersperrbolzen D=2,5mm
- (6)
- Bohrung D=2,5mm für Schlagbolzensperre
- (6.1)
- Kugel D=2,5mm für Schlagbolzensperre
- (6.2)
- Feder D=2,4mm x 5,0mm
- (7.)
- Bohrung für Bremsfeder D=3,0mm
- (7.1)
- Bremsfeder D=2,9 x 10,0mm
- (8.)
- Bohrung D=2,5mm für Anschlagstift
- (8.1)
- Anschlagstift D=2,5mm x 4,0mm
- (9.)
- Steuerdrehkopf D=8,0 x 5,7mm
- (10.)
- Position Umschaltung
- (11.)
- Position gespannt
- (12.)
- Position entspannt
- (13.)
- Entspannanlage
- (14.)
- Bewegungsrichtung nach vorn mit Daumen
- (14.1)
- Bewegungsrichtung nach hinten mit Feder
- (15.)
- 4 Takte a - d
- (15.a)
- aus gespannter Position Vorwärtsbewegung und Umschaltung an vorderem Anschlag
- (15.b)
- Rückwärtsbewegung und entspannte Position an hinterer Anlage
- (15.c)
- Vorwärtsbewegung und Umschaltung am vorderen Anschlag
- (15.d)
- Rückwärtsbewegung und Anlage am Kammersperrbolzen, gespannte Position
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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