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Die Erfindung betrifft ein Sichtschutzsystem. Ferner betrifft die Erfindung eine Gabione hierfür.
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Zum Sicht-, Lärm- oder Windschutz aber auch zur ästhetischen Gestaltung werden oftmals mit einem Füllmaterial befüllte Gabionen beziehungsweise ein Sichtschutzsystem mit einer Gabione als Alternative zu Mauern oder Zäunen aufgestellt.
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Bekannte Gabionen bestehen in der Regel aus zwischen zwei vertikal längserstreckten Pfosten in zwei nebeneinander liegenden Vertikalebenen gehaltenen Stabmatten. Zwischen den Pfosten und den Stabmatten ist dabei in der Regel ein Freiraum gebildet, der mit einem Füllmaterial aufgefüllt ist.
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Eine Gabione dieser Art ist in der
DE 10 2015 104 832 A1 angegeben. Die zwischen den Pfosten gehaltenen Stabmatten bestehen hier aus gitterförmig miteinander verflochtenen, horizontal und vertikal orientierten Stäben. Zur Befestigung der Stabmatten mit den Pfosten dienen eine Mehrzahl an Rasthaken beziehungsweise Klemmen sowie Schrauben als Verbindungsmittel.
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Durch die Stabmatten wirken Gabionen der vorgenannten Art optisch korpulent beziehungsweise massiv. Zudem ist die Anzahl herzustellender und zu bevorratender Teile durch die vertikal orientierten Stäbe und die benötigten Verbindungsmittel hoch. Die Stabmatten werden meistens vormontiert verpackt bereitgestellt, sodass die Gabionen ein hohes Verpackungsvolumen aufweisen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein kompaktes Sichtschutzsystem mit einem schlanken Design, welches platzsparend transportiert werden kann, sowie eine Gabione hierfür anzugeben.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Schutzanspruchs 1 auf. Demzufolge umfasst eine erfindungsgemäße Gabione zwei vertikal längserstreckte und in einer Längsrichtung fluchtend voneinander distanzierte Pfosten, eine Mehrzahl an zwischen einander zugewandten Pfostenseiten der Pfosten in der Längsrichtung orientiert gehaltener Stäbe, wobei die Stäbe in zwei voneinander beabstandeten Vertikalebenen jeweils horizontal fluchtend und vertikal übereinander gehalten sind, und wenigstens ein fluchtend zwischen den Pfosten gehaltenes, vertikal längserstrecktes Tragprofil. Für jeden Stab weisen die Pfosten an den einander zugewandten Pfostenseiten zueinander fluchtende Pfostenöffnungen und das Tragprofil wenigstens eine zu den Pfostenöffnungen fluchtend angeordnete Profilöffnung auf, wobei die Stäbe in den Pfostenöffnungen und in den Profilöffnungen geführt sind.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die horizontal in der Längsrichtung orientierten Stäbe mit dem wenigstens einen Tragprofil und den Pfosten werkzeuglos montierbar sind, indem die Stäbe durch die Pfostenöffnungen der Pfosten und durch die Profilöffnungen des Tragprofils hindurchgesteckt sind. Auf diese Weise ist eine Montage der erfindungsgemäßen Gabione vereinfacht. Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Gabione als ein kompakt verpackter Bausatz bereitgestellt werden, der platzsparend transportiert und vor Ort montiert werden kann. Das wenigstens eine Tragprofil dient hierbei als ein Distanzhalter für die Stäbe und verhindert ein Ausbauchen derselben infolge von Windlasten und insbesondere infolge von in die Gabione aufgenommenen Füllmaterials. Auf zusätzliche, vertikal oder diagonal orientierte Stäbe kann somit verzichtet werden, wodurch die erfindungsgemäße Gabione ein ästhetisch anmutendes sowie schlankes und platzsparendes Design angibt und in der Längsrichtung oder in einer vertikalen Höhe variabel ausführbar ist.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Pfostenöffnungen der Pfosten in Anschlussprofilen bereitgestellt, die an den einander zugewandten Pfostenseiten der Pfosten gehalten sind. Die Pfosten können somit als kostengünstige Gleichbauteile mit einem geschlossenen, stabilen Pfostenquerschnitt hergestellt und dadurch die erfindungsgemäße Gabione besonders kompakt verpackt bereitgestellt werden. Dabei ist es denkbar, dass die Pfosten und die übrigen Komponenten der Gabione separat verpackt bereitgestellt werden. Zudem ist es hierdurch möglich, die Pfosten zueinander auszurichten und mit dem Untergrund zu verbinden beziehungsweise in ein gegebenenfalls auszuhärtendes Fundament einzubetten, bevor die Stäbe und das wenigstens eine Tragprofil daran montiert werden.
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Innen bezeichnet nachfolgend eine räumliche Lageangabe mit einer Orientierung zu einem Inneren der Gabione hin, welches entlang der Längsrichtung mittig zwischen den Pfosten und senkrecht zu der Längsrichtung mittig zwischen den beiden Vertikalebenen der Stäbe liegt. Die Lageangaben oben und unten beziehen sich auf einen Untergrund, auf dem die Gabione aufgestützt ist, wobei unten eine räumliche Orientierung zum Untergrund hin beziehungsweise in den Untergrund hinein und oben eine räumliche Orientierung vom Untergrund wegführend bezeichnet.
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Die Anschlussprofile weisen vorzugsweise einen zu dem Tragprofil hin offenen, bevorzugt C-förmigen Profilquerschnitt mit beidseitig nach innen umschlagenen, zueinander parallel und senkrecht zu der Längsrichtung orientierten Profilabschnitten auf, in denen die Pfostenöffnungen vorgesehen sind. Stabenden der Stäbe sind auf diese Weise von den Anschlussprofilen verdeckt und von außen nicht sichtbar. Die Stäbe scheinen durch diese Profilform optisch fließend in die Anschlussprofile überzugehen.
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Die Pfostenöffnungen der Pfosten weisen vorzugsweise einen Öffnungsquerschnitt mit einer Unterbrechung auf derart, dass die Stäbe durch die Unterbrechung hindurch in die Pfostenöffnungen eingehangen sind. Auf diese Weise kann eine vorgefertigte Einheit aus den Stäben und dem wenigstens einen Tragprofil zwischen die Pfosten eingehangen werden. Ein Montageaufwand ist hierdurch deutlich reduziert.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Tragprofil einen Z-förmigen Profilquerschnitt mit zwei durch einen diagonalen Mittelabschnitt verbundenen und einander gegenüberliegenden Schenkeln auf. Die Schenkel sind derart umgebogen, dass in jedem Schenkel zwei einander in der Längsrichtung parallel gegenüberliegende Öffnungsabschnitte gebildet sind, wobei in den einander gegenüberliegenden Öffnungsabschnitten eines Schenkels die Profilöffnungen jeweils zueinander fluchtend angeordnet sind. Der Z-förmige Profilquerschnitt des Tragprofils verleiht der erfindungsgemäßen Gabione ein besonderes, einzigartiges Design und ermöglicht eine wirtschaftliche Fertigung des Tragprofils als ein einteiliges Blechbauteil.
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Vorzugsweise sind dabei in zwei einander diagonal gegenüberliegenden ersten Öffnungsabschnitten des Tragprofils erste Profilöffnungen mit einem geschlossenen Öffnungsquerschnitt und in zwei einander diagonal gegenüberliegenden zweiten Öffnungsabschnitten des Tragprofils zweite Profilöffnungen mit einem von einer Öffnungsunterbrechung unterbrochenen Öffnungsquerschnitt vorgesehen, wobei die Stäbe durch die Öffnungsunterbrechungen hindurch in die zweiten Profilöffnungen eingehangen sind. Die Stäbe sind in den ersten Profilöffnungen ringsum sicher geführt. Durch das Einhängen der Stäbe in die unterbrochenen, zweiten Profilöffnungen ist die Montage vereinfacht und auf einen erforderlichen Mindestaufwand reduziert.
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Vorzugsweise weisen die Stäbe einen kreisförmigen Stabquerschnitt und die ersten Profilöffnungen einen dazu formkorrespondierenden kreisförmigen Öffnungsquerschnitt und die Pfostenöffnungen und die zweiten Profilöffnungen einen zu dem Stabquerschnitt der Stäbe formkorrespondierenden kreissegmentförmigen Öffnungsquerschnitt auf, wobei die Unterbrechungen in den Pfostenöffnungen und eine Öffnungsunterbrechung in den zweiten Profilöffnungen nach innen zu den Stäben der benachbarten Vertikalebene zeigen. Ein unbeabsichtigtes Herausdrücken der Stäbe aus den zweiten Profilöffnungen, beispielsweise durch in die Gabione aufgenommenes Füllmaterial, ist durch diese Orientierung der Öffnungsunterbrechungen unterbunden.
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Eine standsichere Befestigung der Pfosten mit dem Untergrund ist auf verschiedene Weisen möglich.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist diesbezüglich vorgesehen, dass wenigstens einer der Pfosten an einem dem Untergrund zugewandten unteren Pfostenende eine Bodenplatte mit Durchgangsöffnungen für Verbindungsmittel und insbesondere für Gewindestangen beziehungsweise Erdanker aufweist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist wenigstens einer der Pfosten einen Einbettungsabschnitt zum Einbetten in den Untergrund auf. Für einen besonders stabilen und festen Halt, sind dabei die Pfosten in ein in den Untergrund eingelassenes Fundament aus Beton und vorzugsweise in ein Streifenfundament mit Bewehrung für eine besonders sichere Ableitung von Linienlasten infolge einer Gewichtskraft der Gabione in den Untergrund eingelassen. Vorzugsweise ist hierfür der Pfosten gegenüber der Ausführungsform des Pfostens mit der Bodenplatte um den Einbettungsabschnitt verlängert. Eine hierfür besonders vorteilhafte Länge des Einbettungsabschnitts beträgt 500 mm.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Pfosten über ein auf dem Untergrund aufgelegtes und sich in der Längsrichtung von einem ersten Pfosten zu einem zweiten Pfosten erstreckendes unteres Abschlussprofil beziehungsweise auf Höhe eines dem Untergrund gegenüberliegenden oberen Pfostenendes über ein sich in der Längsrichtung von dem ersten Pfosten zu dem zweiten Pfosten erstreckendes oberes Abschlussprofil verbunden.
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Vorzugsweise weisen dabei das untere Anschlussprofil beziehungsweise das obere Anschlussprofil wenigstens eine korrespondierend zu dem Profilquerschnitt des wenigstens einen Tragprofils geformte Ausnehmung auf, in die das Tragprofil endseitig eingesteckt ist.
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Vorteilhaft sind demzufolge einzig die Anschlussprofile mit den Pfosten und die Abschlussprofile mit den Pfosten beziehungsweise mit dem wenigstens einen Tragprofil verschraubt. Die Stäbe, das wenigstens eine Tragprofil sowie die Anschluss- und Abschlussprofile sind ineinandergesteckt und demzufolge werkzeuglos miteinander montierbar. Dadurch kann die benötigte Anzahl an Verbindungsmitteln beziehungsweise Schrauben sehr gering gehalten und die Montage der Gabione vereinfacht werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind zwischen den Stäben, den Pfosten und dem wenigstens einen Tragprofil aufgespannte Freiräume mit einem Füllmaterial und bevorzugt mit Schottersteinen und besonders bevorzugt mit einer Körnung von 25 mm bis 40 mm gefüllt. Besonders geeignet sind hierfür frostsichere, druckfeste Schottersteine, beispielsweise aus Granit, Basalt, Quarzit, Dolomit oder Kalkstein.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Stäbe vorzugsweise einen Stabdurchmesser von 3 mm bis 5 mm auf. Eine Maschenweite zwischen den vertikal übereinanderliegenden Stäben beträgt vorzugsweise jeweils 15 mm bis 30 mm und besonders bevorzugt 18 mm bis 22 mm.
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Die Maschenweite der Stäbe und die Körnung des Füllmaterials sind vorteilhaft aufeinander abgestimmt. Eine enge Maschenweite zwischen den Stäben sieht eine hohe Anzahl an Stäben vor und ermöglicht somit eine sichere Aufnahme eines feinkörnigen Füllmaterials. Andersherum kann für die Aufnahme eines grobkörnigen Füllmaterials eine geringere Anzahl und eine breitere Maschenweite für die Stäbe gewählt werden.
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Die Komponenten der erfindungsgemäßen Gabione sind bevorzugt aus einem langlebigen und insbesondere korrosions- beziehungsweise witterungsbeständigen und frostfesten Werkstoff hergestellt. Hierzu geeignet ist ein rostfreier Stahl, bevorzugt verzinkter Stahl und besonders bevorzugt Edelstahl.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Schutzanspruchs 16 auf. Demzufolge umfasst ein erfindungsgemäßes Sichtschutzsystem wenigstens eine erste erfindungsgemäße Gabione und wenigstens einen vertikal längserstreckten weiteren Pfosten, wobei zwischen dem weiteren Pfosten und einer zu dem weiteren Pfosten horizontal fluchtend und diesem zugewandt angeordneten Pfostenseite eines Pfostens der ersten Gabione eine weitere erfindungsgemäße Gabione ausgebildet oder ein weiteres Sichtschutzelement gehalten ist.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das erfindungsgemäße Sichtschutzsystem die erfindungsgemäße Gabione mit weiteren Gabionen oder anderen Sichtschutzelementen in einer hohen Variantenvielfalt kombiniert und erweitert werden kann. Die Pfosten der erfindungsgemäßen Gabione können hierbei als ein einer einzigen Gabione beziehungsweise einem einzigen Sichtschutzelement zugeordneter Einzelpfosten oder vorteilhaft als ein mehrfach verwendetes Stützelement in Form eines zusätzlich zu der ersten Gabione einer weiteren Gabione beziehungsweise einem weiteren Sichtschutzelement zugeordneter Zwischenpfosten beziehungsweise Eckpfosten ausgebildet sein. Insbesondere Übergangsstellen mit einem schrägen beziehungsweise unebenen Untergrund können mit dem weiteren Sichtschutzelement überbrückt werden.
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Das weitere Sichtschutzelement des erfindungsgemäßen Sichtschutzsystems kann beispielsweise ein Glasscheibensichtschutzelement, ein Lamellensichtschutzelement oder ein Metallscheibensichtschutzelement sein.
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Die Pfosten der erfindungsgemäßen ersten Gabione und der wenigstens eine weitere Pfosten sind bevorzugt als Gleichteile ausgebildet. Demzufolge kann das erfindungsgemäße Sichtschutzsystem mit einer geringen Anzahl unterschiedlicher und zu bevorratender Komponenten hergestellt werden.
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Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Erfindungsgemäß beschriebene Merkmale und Details der erfindungsgemäßen Gabione gelten selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Sichtschutzsystem und umgekehrt. So kann auf die Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen werden. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung und haben keinen einschränkenden Charakter.
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Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gabione in einer perspektivischen Ansicht,
- 2 die erfindungsgemäße Gabione nach 1 in einer Draufsicht,
- 3 die erfindungsgemäße Gabione nach 1 in einer Unteransicht,
- 4 die erfindungsgemäße Gabione nach 1 in einer Seitenansicht,
- 5 eine vergrößerte Detailansicht eines unteren Pfostenendes eines ersten Pfostens der erfindungsgemäßen Gabione nach 1,
- 6 eine vergrößerte Detailansicht eines unteren Endes eines Tragprofils der erfindungsgemäßen Gabione nach 1,
- 7 eine vergrößerte Detailansicht eines unteren Pfostenendes eines zweiten Pfostens der erfindungsgemäßen Gabione nach 1,
- 8 eine vergrößerte Detailansicht eines oberen Pfostenendes des zweiten Pfostens der erfindungsgemäßen Gabione nach 1,
- 9 den Schnittverlauf A-A gemäß 2,
- 10 den Schnittverlauf B-B gemäß 9,
- 11 eine vergrößerte Detailansicht der erfindungsgemäßen Gabione nach 1 ohne Ansicht unterster Stäbe,
- 12 eine vergrößerte Detailansicht der erfindungsgemäßen Gabione nach 1 ohne Ansicht der Stäbe und mit einer angedeuteten Einsteckrichtung für eines der Tragprofile und
- 13 eine vergrößerte Detailansicht eines oberen Pfostenendes des ersten Pfostens der erfindungsgemäßen Gabione nach 1.
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Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gabione 1 ist in den 1 bis 13 angegeben. Die Gabione 1 sieht zwei vertikal längserstreckte, vierkantige Pfosten 2.1, 2.2 vor, die in einer Längsrichtung L voneinander distanziert und horizontal fluchtend zueinander ausgerichtet sind. Zwischen den beiden Pfosten 2.1, 2.2 ist eine Mehrzahl horizontal in die Längsrichtung L orientierter und mit einer konstanten Maschenweite 20 vertikal gleichmäßig übereinander angeordneter Stäbe 4 gehalten. Die Stäbe 4 sind dabei in zwei nebeneinanderliegenden Vertikalebenen angeordnet. An einander zugewandten Pfostenseiten 19.1, 19.2 der Pfosten 2.1, 2.2 ist jeweils ein Anschlussprofil 9.1, 9.2 montiert, in welches Stabenden der Stäbe 4 aufgenommen sind. Zudem sieht die Gabione 1 fünf in der Längsrichtung L gleichmäßig zwischen den Pfosten 2.1, 2.2 verteilt angeordnete, vertikal längserstreckte Tragprofile 3 auf, welche als Distanzhalter für die Stäbe 4 dienen. Die Tragprofile 3 sind mit einem unteren Ende in ein unteres Abschlussprofil 10.1 eingesteckt, ein gegenüberliegendes oberes Ende der Tragprofile 3 ist von einem oberen Abschlussprofil 10.2 abgedeckt.
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Die Abschlussprofile 10.1, 10.2 sind horizontal in der Längsrichtung L längserstreckt und reichen von einem ersten Pfosten 2.1 bis zu einem zweiten Pfosten 2.2. Das untere Abschlussprofil 10.1 bedeckt einen figürlich nicht dargestellten Untergrund und schließt bündig mit einem unteren Pfostenende 15.1 der Pfosten 2.1, 2.2 ab. Das obere Abschlussprofil 10.2 schließt bündig mit einem oberen Pfostenende 15.2 der Pfosten 2.1, 2.2 ab.
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Die Pfosten 2.1, 2.2 weisen an dem dem Untergrund zugewandten unteren Pfostenende 15.1 jeweils eine ringsum herausragende, rechteckige Bodenplatte 11 mit vier ringsum gleichmäßig verteilt angeordneten Durchgangsöffnungen 12 in Eckbereichen der Bodenplatte 11 auf. Über die Bodenplatte 11 sind die Pfosten 2.1, 2.2 auf dem Untergrund aufgestützt. Die Durchgangsöffnungen 12 dienen dabei zur Durchführung von figürlich nicht dargestellten Verbindungsmitteln, insbesondere Gewindestangen oder Erdankern, mit denen die Pfosten 2.1, 2.2 mit dem Untergrund fest verbunden werden können.
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Die an den Pfosten 2.1, 2.2 gehaltenen Anschlussprofile 9.1, 9.2 weisen einen im Wesentlichen C-förmigen Profilquerschnitt auf, der zu den Stäben 4 hin offen ist und zwei nach innen umschlagene Profilabschnitte 7 aufweist, in denen eine zu der Anzahl an Stäben 4 korrespondierende Anzahl an Pfostenöffnungen 5 vorgesehen ist. Die Pfostenöffnungen 5 weisen einen kreissegmentförmigen Öffnungsquerschnitt mit schräg nach innen und oben zeigenden Unterbrechungen 8 auf. Eine Breite der Unterbrechungen 8 ist leicht größer als ein Stabdurchmesser der Stäbe 4, sodass die Stäbe 4 durch die Unterbrechungen 8 hindurch in die Pfostenöffnungen 5 eingehangen werden können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gabione 1 sind die Pfostenöffnungen 5 vertikal gleich beabstandet verteilt in den Profilabschnitten 7 der Anschlussprofile 9.1, 9.2 angeordnet, wobei in jedem Anschlussprofil 9.1, 9.2 die Pfostenöffnungen 5 auf einer vertikal gleichen Höhe angeordnet sind.
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Die zwischen den Pfosten 2.1, 2.2 gehaltenen Tragprofile 5 weisen zur Führung der Stäbe 4 eine zu der Anzahl der Stäbe 4 korrespondierende Anzahl an ersten Profilöffnungen 6.1 und zweiten Profilöffnungen 6.2 auf. Die Profilöffnungen 6.1, 6.2 sind fluchtend zu den Pfostenöffnungen 5 der Anschlussprofile 9.1, 9.2 angeordnet, sodass die Stäbe 4 darin knickfrei horizontal längserstreckt gehalten sind.
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Ein Profilquerschnitt der Tragprofile 3 ist Z-förmig. Er weist zwei durch einen diagonalen Mittelabschnitt 16 verbundene, C-förmige Schenkel 17.1, 17.2 auf, die einander auf gleicher Höhe gegenüberliegen. Die Schenkel 17.1, 17.2 sind so umgebogen, dass in jedem Schenkel 17.1, 17.2 zwei einander in der Längsrichtung L parallel gegenüberliegende Öffnungsabschnitte 18.1, 18.2 gebildet sind. Dabei sind in jedem Schenkel 17.1, 17.2 in einem ersten Öffnungsabschnitt 18.1 jeweils erste Profilöffnungen 6.1 mit einem geschlossenen Öffnungsquerschnitt 18.1 und in einem in der Längsrichtung L gegenüberliegenden zweiten Öffnungsquerschnitt 18.2 jeweils zweite Profilöffnungen 6.2 mit einem durch eine Öffnungsunterbrechung 21 unterbrochenen Öffnungsquerschnitt vorgesehen. In dem figürlich dargestellten Ausführungsbeispiel der Gabione 1 sind die Öffnungsquerschnitte 18.1, 18.2 so angeordnet, dass sich die beiden ersten Öffnungsquerschnitte 18.1 mit den ersten Profilöffnungen 6.1 diagonal gegenüberliegen und dass sich die beiden zweiten Öffnungsquerschnitte 18.2 mit den zweiten Profilöffnungen 6.2 diagonal gegenüberliegen. Auf diese Weise sind die Stäbe 4 in den ersten Profilöffnungen 6.1 der Tragprofile 3 ringsum sicher geführt und durch die Öffnungsunterbrechungen 21 hindurch in die zweiten Profilöffnungen 6.2 eingehangen. Ein Montageaufwand zur Führung der Stäbe 4 in den Tragprofilen 3 ist somit auf ein notwendiges Minimum reduziert. Zudem sind die Tragprofile 3 gegenüber den Stäben 4 in der Längsrichtung L verschiebbar, was deren Ausrichtung und somit ebenfalls die Montage der Gabione 1 vereinfacht.
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Das untere Abschlussprofil 10.1 weist zur werkzeuglosen Steckaufnahme der Tragprofile 3 jeweils eine zu dem Z-förmigen Profilquerschnitt der Tragprofile 3 formkorrespondierende Ausnehmung 13 auf. Eine Steckrichtung der Tragprofile 3 ist hierfür in der 12 schematisch durch einen eingezeichneten Pfeil angedeutet, wobei aus Vereinfachungsgründen auf eine Ansicht der Stäbe 4 verzichtet ist.
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Das obere Abschlussprofil 10.2 weist einen C-förmig offenen Querschnitt auf und ist auf die Tragprofile 3 aufgesteckt, wobei es bündig auf einer Höhe mit den oberen Pfostenenden 15.2 der Pfosten 2.1, 2.2 gehalten ist. Es bildet somit eine obere Abschlusskante der Gabione 1.
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Zur Montage der erfindungsgemäßen Gabione 1 sind zuerst die Pfosten 2.1, 2.2 auszurichten und mit dem Untergrund zu befestigen. Dann werden die Anschlussprofile 9.1, 9.2 mit den Pfosten 2.1, 2.2 verschraubt, wobei vorzugsweise deren Innenseiten mit elastischem Quellband beklebt werden. Das Quellband schützt die Anschlussprofile 9.1, 9.2 vor Beschädigungen durch ein in die Gabione 1 aufgenommenes Füllmaterial und stellt eine Pufferzone für thermische Längendehnungen, eventuelle Fertigungsungenauigkeiten und dergleichen auf. Im Anschluss daran wird das untere Abschlussblech 10.1 auf den Untergrund aufgelegt und bevorzugt mit den Pfosten 2.1, 2.2 verschraubt. Sodann werden die Stäbe 4 durch die Profilöffnungen 6.1, 6.2 der Tragprofile 3 hindurchgeführt beziehungsweise darin eingehangen. Die montierte Einheit aus den Stäben 4 und den Tragprofilen 3 wird dann in die Pfostenöffnungen 5 der Anschlussprofile 9.1, 9.2 eingehangen.
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In die zwischen den Pfosten 2.1, 2.2 und den Tragprofilen 3 beziehungsweise zwischen den Tragprofilen 3 und den Stäben 4 gebildeten Freiräume 14 kann dann jeweils ein Füllmaterial eingefüllt werden. Als Füllmaterial sind insbesondere Schottersteine mit einer Körnung von 25 mm bis 40 mm geeignet. Es können aber auch Glasscheiben oder Matten mit einer Begrünung und Erde als Füllmaterial in die Freiräume 14 eingefüllt werden. Abschließend wird dann das obere Abschlussprofil 10.2 auf die Tragprofile 3 aufgesetzt und mit diesen verschraubt.
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Die Erfindung ist nicht auf das figürlich dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gabione 1 begrenzt. Insbesondere sind die Komponenten hinsichtlich ihrer Anzahl, Dimensionierung, körperlichen Gestalt und Anordnung zueinander in weiten Grenzen frei wählbar. So ist beispielsweise die Maschenweite 20 zwischen den Stäben 4 und demzufolge die Anzahl der Stäbe 4 flexibel anpassbar.
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Selbstverständlich ist die Gabione 1 auch in ihrer Dimension entlang der Längsrichtung L längenvariabel gestaltbar, wobei die Abschlussprofile 10.1, 10.2 und die Stäbe 4 entsprechend verkürzt oder verlängert sind und eine unterschiedliche Anzahl an Tragprofilen 3 vorgesehen ist. Ein maximaler Abstand zwischen den Pfosten 2.1, 2.2 und dem benachbarten Tragprofil 3 beziehungsweise zwischen benachbarten Tragprofilen 3 sollte vorzugsweise höchstens 280 mm bis 300 mm betragen.
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Nach einem alternativen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gabione 1 sind die Pfosten 2.1, 2.2 zur Einbettung in den Untergrund beziehungsweise in ein in den Untergrund eingelassenes Fundament ausgebildet. Dabei ist auf die Bodenplatte 11 verzichtet und die Pfosten 2.1, 2.2 weisen einen Einbettungsschaft zum Einbetten auf. Gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Pfosten 2.1, 2.2 mit der Bodenplatte 11 weisen die Pfosten 2.1, 2.2 eine um den Einbettungsschaft verlängerte Pfostenlänge auf, wobei der Einbettungsschaft bevorzugt eine Länge von 500 mm aufweist und die Pfosten 2.1, 2.2 bevorzugt eine maximale Gesamtlänge von höchstens 2500 mm aufweisen.
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Zur Wandmontage können die Pfosten 2.1, 2.2 nach einem alternativen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gabione 1 einen angeschweißten Wandwinkel aufweisen.
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Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gabione
- 2.1
- erster Pfosten
- 2.2
- zweiter Pfosten
- 3
- Tragprofil
- 4
- Stab
- 5
- Pfostenöffnung
- 6.1
- erste Profilöffnung
- 6.2
- zweite Profilöffnung
- 7
- Profilabschnitt
- 8
- Unterbrechung
- 9.1
- erstes Anschlussprofil
- 9.2
- zweites Anschlussprofil
- 10.1
- unteres Abschlussprofil
- 10.2
- oberes Abschlussprofil
- 11
- Bodenplatte
- 12
- Durchgangsöffnung
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Freiraum
- 15.1
- unteres Pfostenende
- 15.2
- oberes Pfostenende
- 16
- Mittelabschnitt
- 17.1
- erster Schenkel
- 17.2
- zweiter Schenkel
- 18.1
- erster Öffnungsabschnitt
- 18.2
- zweiter Öffnungsabschnitt
- 19.1
- erste Pfostenseite
- 19.2
- zweite Pfostenseite
- 20
- Maschenweite
- 21
- Öffnungsunterbrechung
- L
- Längsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015104832 A1 [0004]