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Die Offenbarung betrifft eine Trage- oder Haltevorrichtung für medizinische Pumpen.
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Hintergrund der Offenbarung
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Die Entwicklung in der modernen Medizin, insbesondere der Intensivmedizin, hat zu Infusionstherapien geführt, die den gezielten Einsatz und die exakte Dosierung hochwirksamer Medikamente erfordern. Im Rahmen dieser Therapien müssen je nach Krankheitsbild oftmals mehrere Medikamente und optional parenterale Ernährungen verabreicht werden. Somit besteht ein Bedarf an modularen Infusionseinrichtungen, welche in der Lage sind, einfach mit mehreren Fluidpumpen/Infusionspumpen ausgerüstet zu werden. Hierfür ist es üblich, die Infusionspumpen als Verbund während des Einsatzes in oder an oder mittels einer Trage- oder Halteeinrichtung anzuordnen, um eine bestimmungsgemäße Bedienung sowie einen bestimmungsgemäßen Einsatz der Pumpen sicherzustellen.
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Stand der Technik
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Bekannt sind modulare Infusionsvorrichtungen, die mehrere Infusionspumpen enthalten. So zeigt beispielsweise
DE 40 30 368 C1 eine Infusionsvorrichtung, bei der zahlreiche Infusionsgeräte/Infusionspumpen an einem gemeinsamen Geräteträger befestigt werden. Der Geräteträger weist dabei eine Säule auf, an die U-förmige Gehäuse der Infusionsgeräte angeschoben werden. An der Säule sind Tragelemente als Schiebeführungen für die Gehäuse und Kopplungselemente, die mit entsprechenden Gegenstücken der Gehäuse verbunden werden, vorgesehen.
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Auch ist in
DE 10 2017 122 044 A1 eine Träger- oder Halteeinrichtung/Geräteträger zum positionssicheren Halten zumindest einer Infusionspumpe während deren Betriebs gezeigt. Hierfür weist die Träger- oder Halteeinrichtung zumindest einen zum Halten der Infusionspumpe vorgesehenen Steckplatz auf, wobei der Steckplatz mit einer mit der Infusionspumpe bei deren Verbringung aus einer distalen Position in die proximale Betriebsstellung zusammenwirkende Führungsstruktur versehen ist.
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Bekannte Trage- oder Haltevorrichtungen können mehrere Pumpen aufnehmen. Da eine einzelne Pumpe mehrere Kilogramm wiegen kann, ist eine vollbestückte Haltevorrichtung schwer und damit unhandlich zu bewegen. Die Oberfläche der Trage- oder Haltevorrichtung ist meist glatt und schlecht zu greifen. Besonders Hochheben und Tragen der Haltevorrichtungen sind eine Belastung für Benutzer, beispielsweise Pflegepersonal. Eine Gefahr, dass die gesamte Haltevorrichtung mitsamt Pumpen fallengelassen und dadurch beschädigt wird, besteht dabei immer. Durch Fehlbedienung, beispielsweise durch Anheben des Systems an den Tablaren, können Beschädigungen am System auftreten. So können z.B. die Tablare abbrechen.
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Zusammenfassung der Offenbarung
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Die Aufgabe der Offenbarung ist es daher, die Nachteile des Stands der Technik zu beheben und eine Trage- oder Haltevorrichtung (Pumpenrack) bereitzustellen, die bequem angehoben werden kann.
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Die Aufgabe der Offenbarung wird durch eine Trage- oder Haltevorrichtungen (Pumpenrack) mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Offenbarung sind Gegenstand der beigefügten Unteransprüche.
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Die Offenbarung betrifft eine Trage- oder Haltevorrichtung zum (positionssicheren) Aufnehmen zumindest einer medizinischen Pumpe, vorzugsweise einer Spritzenpumpe und/oder einer Schlauch-/Infusionspumpe, mit einem säulenförmigen Grundkörper, von dessen einer Vorderseite eine Mehrzahl an in Säulenrichtung beabstandeten Tablaren vorragt, welche jeweils zum Aufnehmen einer medizinischen Pumpe ausgebildet sind. Die Trage- oder Haltevorrichtung weist einen Tragegriff zum Anheben/ Tragen der Trage- oder Haltevorrichtung auf, der an einer Rückseite des Grundkörpers angebracht ist, die der Vorderseite mit der Mehrzahl an Tablaren gegenüberliegt.
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In anderen Worten ausgedrückt hat die Trage- oder Haltevorrichtung, die auch als ein Anordnungssystem, ein Regal oder ein Pumpenrack bezeichnet werden kann, einen Tragegriff. Der Tragegriff ist auf der Rückseite des Anordnungssystems angebracht. Durch den Tragegriff kann ein Benutzer das Anordnungssystem mit den Pumpen einfach und bequem hochheben.
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Eine solche Trage- oder Haltevorrichtung ist in der Regel bevorzugt mit einem, eine Steuerungselektronik enthaltenen Cover ausgerüstet oder ausrüstbar, die es erlaubt, mehrere Fluidpumpen einfach zu koppeln und zentral zu überwachen oder zu steuern. Der Tragegriff ist bevorzugt so angeordnet, dass ein solches Cover ggf. ein- oder aufgesetzt werden kann, ohne das hierfür der Tragegriff entfernt werden muss.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung ist der Tragegriff fest an der Trage- oder Haltevorrichtung fixiert/ starr mit dieser verbunden. D.h. der Tragegriff ist nicht abwinkelbar oder schwenkbar an der Trage- oder Haltevorrichtung angelenkt. Dies hat den Vorteil, dass der Tragegriff beispielsweise ein darunter angeordnetes Cover der vorstehenden Bauart gegen äußere Krafteinwirkungen gleichzeitig wie eine Stoßstange schützt.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung überragt der Tragegriff den säulenförmigen Grundkörper. Da der Tragegriff über den säulenförmigen Grundkörper hinaussteht, kann der Benutzer den Tragegriff und somit die Trage- oder Haltevorrichtung von oben greifen. Das erleichtert das Tragen und Hochheben der Trage- oder Haltevorrichtung.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung ist der Tragegriff zur Vorderseite des Grundkörpers hin gewinkelt. Der Tragegriff ist nach vorne in Richtung der Tablare und der Pumpen gebogen und der Griff bzw. die vorgesehene Greifposition befindet sich in etwa über den Pumpen des Systems und damit im Wesentlichen über dem Schwerpunkt der Trage- oder Haltevorrichtung einschließlich der darin gelagerten Pumpen. So kann die Trage- oder Haltevorrichtung mitsamt Pumpen hochgehoben werden, ohne, dass die Trage- oder Haltevorrichtung zur Vorderseite hin kippt.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung endet der Tragegriff in einem T-förmigen Griff/ Henkel. Dieser Griff erleichtert dem Benutzer das Greifen des Tragegriffs. Damit kann der Benutzer die Trage- oder Haltevorrichtung bequem und ergonomisch greifen und hochheben.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung ist der Tragegriff in einer Nut an der Rückseite des Grundkörpers angebracht bzw. fixiert. Die Nut an der Rückseite des Grundkörpers ist eigentlich dafür vorbereitet und ausgebildet, neben dem Tragegriff auch andere Klemmen und/oder Haltevorrichtungen aufzunehmen, mittels denen die Trage- oder Haltevorrichtung beispielsweise an einem Stativ fixierbar ist. Beispielsweise wird die Trage- oder Haltevorrichtung mithilfe von Klemmen an einer Infusionsstange angebracht. Da die Nut schon zur Befestigung existiert, ist es einfach den Tragegriff am Grundkörper darin anzubringen.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung ist der Tragegriff lösbar an der Trage- oder Haltevorrichtung befestigt. Wenn die Trage- oder Haltevorrichtung an die Stange oder eine sonstige Halterung angebracht werden soll, ist der Tragegriff überflüssig oder störend. Deshalb kann der Tragegriff schnell und einfach von der Trage- oder Haltevorrichtung gelöst werden.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung ist der Tragegriff mit mindestens eines Spreizelements in der Nut befestigt. Das Spreizelement wird in die Nut eingesetzt. Nach dem Einsetzen in die Nut wird das Spreizelement derart auf gespreizt, dass das Spreizelement einen Hinterschnitt in der Nut bildet. Alternativ kann das Spreizelement derart in die Nut eingepresst werden, dass eine kraftschlüssige Verbindung mit der Nut entsteht.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung weist die Nut eine Phase auf. Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung ist das Spreizelement ein Nutenstein mit einer Feder. Der Nutenstein ist durch eine Schraubverbindung in die Kontur der Phase eingeklemmt. Für die Schraubverbindung wird vorzugsweise eine Torxschraube verwendet. Durch die Verwendung der Schraube kann der Nutenstein und damit der Tragegriff schnell und einfach montiert und wieder demontiert werden.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung liegt der Schwerpunkt des Systems aus dem Tragegriff und der Trage- oder Haltevorrichtung beim Hochheben des Systems im Wesentlichen über den Pumpen. Da sich der Tragegriff in etwa über den Pumpen befindet und die Pumpen die schwersten Teile des Gesamtsystems aus Trage- oder Haltevorrichtung und mehreren Pumpen ist, befindet sich der Tragegriff über dem Schwerpunkt des Systems. Dadurch kippt die Trage- oder Haltevorrichtung nicht in eine Richtung, wenn sie hochgehoben wird. Dadurch werden Beschädigungen durch versehentliches Anstoßen vermieden. Ferner werden auch Verletzungen der Benutzer verhindert, da es unwahrscheinlicher ist, sich beim Hochheben oder Tragen an der Trage- oder Haltevorrichtung anzustoßen.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung ist der Tragegriff aus Aluminium gefertigt. Dadurch ist der Tragegriff leicht und fühlt sich hochwertig an.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Offenbarung liegt der Tragegriff bündig an der Rückseite der Trage- oder Haltevorrichtung an. Der Tragegriff steht im Bereich der Rückseite des Grundkörpers nicht oder nur unwesentlich über den Grundkörper hinaus. Dadurch benötigt die Trage- oder Haltevorrichtung nicht mehr Platz mit Tragegriff als ohne.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine offenbarungsgemäße Trage- oder Haltevorrichtung mit einem Tragegriff;
- 2 zeigt eine Rückseite der Trage- oder Haltevorrichtung mit einer Nut;
- 3 zeigt einen Nutenstein mit einer Feder; und
- 4 den Nutenstein in der Nut.
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Detaillierte Figurenbeschreibung
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1 zeigt ein Anordnungssystem 1 mit vier medizinischen Pumpen 2, die an dem Anordnungssystem 1 angebracht sind. Bei dem Anordnungssystem 1 handelt es sich um die anspruchsgemäße Trage- oder Haltevorrichtung und das Anordnungssystem 1 kann auch ein Regal, ein Stapelsystem oder ein Rack für medizinische Pumpen sein. Das Anordnungssystem 1 hat einen sich in einer Höhenrichtung erstreckenden, länglichen Grundkörper 4, an dem die Pumpen 2 vertikal übereinanderliegend angebracht sind. Die Pumpen 2 sind dabei derart angeordnet, dass Rückseiten der Pumpen 2 an einer Vorderseite des Grundkörpers 4 anliegen. An der Vorderseite springen Tablare 6 von dem Grundkörper 4 vor, die dazu vorbereitet sind, die Pumpen 2 aufzunehmen. Die Tablare 6 sind dabei als im Wesentlichen rechteckige Platten ausgebildet. Das Anordnungssystem 1 weist auf einer kurzen Seite des Grundkörpers eine Abdeckung/ ein Cover 8 auf. Die Seite, an der die Abdeckung 8 befestigt ist, ist die Oberseite des Anordnungssystems 1. Die Abdeckung 8 ist mit dem Grundkörper 4 verbindbar. In der Abdeckung 8 befindet sich eine Ausgabeeinheit, die akustische und visuelle Alarmsignale ausgeben kann.
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Das Anordnungssystem 1 weist einen Tragegriff 10 auf, der an einer Rückseite des Grundkörpers 4 befestigt ist. Die Rückseite ist dabei die Seite des Grundkörpers, die der Vorderseite mit den Tablaren 6 und den Pumpen 2 gegenüberliegt. Der Tragegriff 10 hat im Wesentlichen ein flaches Rechteckprofil. Der Tragegriff 10 verläuft auf der Höhe der Rückseite parallel zur Rückseite und steht über die Abdeckung 8 hinaus. In diesem Abschnitt ist der Tragegriff vertikal angeordnet. Über der Abdeckung 8 ist der Tragegriff 10 nach vorne, d.h. in Richtung der Vorderseite, abgeknickt und bildet somit einen nach vorne stehenden Abschnitt aus. Der Winkel zwischen dem vertikalen Abschnitt und dem nach vorne stehenden Abschnitt ist vorzugsweise größer als 90°. Der nach vorne stehende Abschnitt mündet in einen T-förmigen Henkel/ Griff 12. Der Griff 12 ist über den Pumpen 2 und der Abdeckung 8 angeordnet. Damit ist der Griff 12 über dem Schwerpunkt des vollbesetzten Anordnungssystems 1 positioniert.
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Der Tragegriff 10 ist aus Metall, beispielsweise Aluminium, gefertigt. Der Tragegriff 10 ist beispielsweise ein Flachmetall, das durch Abkanten gefertigt wird.
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2 zeigt die Rückseite des Grundkörpers 4 mit einer Nut 14. Die Nut 14 verläuft in Längsrichtung des Grundkörpers 4 und ist in der Mitte des Grundkörpers 4 ausgebildet. Die Nut 14 ist dafür vorbereitet, dass der Tragegriff in der Nut befestigt ist. In der Nut können aber auch andere Klemmen bzw. Haltevorrichtungen befestigt werden. Der Tragegriff 10 wird beispielsweise durch einen Nutenstein 16 in der Nut 14 befestigt. Der Nutenstein 16 wird durch eine Schraube gespreizt und stellt dadurch eine kraftschlüssige Verbindung zur Nut 14 her. Es ist auch denkbar, dass die Nut 14 Vertiefungen aufweist, in die der Nutenstein 16 formschlüssig einrasten kann.
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3 zeigt eine isometrische Ansicht des Nutensteins 16. Der Nutenstein 16 hat eine längliche Form und ein durchgehendes Gewinde 17. Der Nutenstein 16 hat auf der einen Seite eine Kante, die in die Nut 14 passt. Auf der anderen Seite weist der Nutenstein 16 eine Phase auf, die in eine Phase 15 der Nut passt. Ferner weist der Nutenstein 16 eine Feder 18 auf. Die Feder 18 hält den Nutenstein 16 in der Nut 14. Durch eine Schraube, die durch das Gewinde 17 gedreht wird, wird der Nutenstein 16 mit der Nut 14 verkeilt. 4 zeigt den Nutenstein 16 in der Nut 14. Die Form des Nutensteins 16 passt zu der Phase 15 der Nut 14. Durch den Nutenstein 16 wird der Tragegriff 10 am Grundkörper 4 befestigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4030368 C1 [0003]
- DE 102017122044 A1 [0004]