DE202015005933U1

DE202015005933U1 - Nachrüstbare Schublade für Tische

Info

Publication number: DE202015005933U1
Application number: DE202015005933.3U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2015-04-01
Filing date: 2015-09-30
Publication date: 2015-10-26
Anticipated expiration: 2025-10-01

Abstract

Möbelstück umfassend einen Korpus (2) sowie eine an dem Korpus (2) in im Wesentlichen horizontaler Richtung ausziehbar angebrachte Schublade (1), wobei die Schublade (1) gegenüber einem festen Element des Korpus (2) relativ in ihrer Höhenposition verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkvorrichtung (3b, 10) oder Hubvorrichtung (9) für ein Absenken der Schublade, bevor diese ausgezogen wird, an dem festen Element des Korpus angebracht ist und dass eine Ausziehführung (4a, 4b) für das Ausziehen der Schublade in einem dem festen Element abgewandten Endbereich an der Schwenkvorrichtung oder Hubvorrichtung angebracht ist.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, Möbel, insbesondere Tischen mit Blende vornehmlich nachrüstbar, aber auch ab Werk mit einer Schublade auszurüsten.
Stand der Technik
Die DE 202 09 517 U1 beschreibt eine Vorrichtung, mit der eine Schublade gegenüber einem festen Möbelteil in der Höhe verstellbar ist. Diese Vorrichtung dient im Wesentlichen dem Höhenausgleich von Schubladen auf Grund von Fertigungstoleranzen.
Die DE 20 2012 012 186 U1 zeigt eine Hebesenkvorrichtung mit horizontalem Auszugsmechanismus für einen Einlegebogen oder den Boden einer Innenlade gegenüber einem festen Möbelteil. Diese Hebesenkvorrichtung soll die Entnahme von Staugut erleichtern.
Die DE 10 2004 054 152 B4 beschreibt eine Tastaturschublade für elektronische Datenverarbeitungsanlagen, bei der beim Ausziehen für den Gebrauch der Tastatur ein Teil der Schublade durch eine Schwenkvorrichtung die Tastatur so in eine Kipplage bringt, dass die Tastatur leichter zu bedienen ist.
Nachrüstbare Schubladen sind nicht bekannt.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
Aus Gründen von Kosten oder technischer Probleme werden Tische, aber auch andere geeignete Möbel häufig ohne Schubladen hergestellt, obwohl diese grundsätzlich einen nützlichen und zusätzlichen Stauraum bieten.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, für Möbel jeglicher Art ohne Schubladen eine nachrüstbare Schublade zu schaffen, die einfach zu montieren und im eingeschobenen Zustand so angebracht ist, dass sie von einer Blende verdeckt werden kann und im Falle von Tischen den am Tisch Sitzenden nicht behindert. Selbstverständlich sind auch Möbel ab Werk mit dieser Schublade ausrüstbar.
Die erfindungsgemäße Lösung des Problems ist eine an der Unterseite eines Regalbretts, Einlegebodens oder eines Tisches befestigte Grundplatte, an der der distale Teil einer Schwenk- oder Senkvorrichtung fixiert ist, während der proximale Teil der Schwenk- oder Zugvorrichtung mit einem Auszugsmechanismus verbunden ist, an dem wiederum die Schublade fixiert ist. Die Grundplatte lässt sich mittels gebräuchlicher Befestigungsmittel problemlos und schnell unter der Unterseite von Regalbrettern oder Tischplatte anbringen.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung und ihre Funktionsweise werden beispielhaft anhand der Zeichnungen und der sich darauf beziehenden Beschreibung erläutert. Es zeigen
1a die Vorderansicht einer eingeschobenen und hochgeschwenkten Schublade,
1b die Seitenansicht einer eingeschobenen und hochgeschwenkten Schublade,
1c die Seitenansicht einer abgeschwenkten Schublade,
1d die Seitenansicht einer abgeschwenkten und ausgezogenen Schublade,
2 die Seitenansicht einer der 1 entsprechenden abgeschwenkten und ausgezogenen Schublade, bei der die Ausziehführung seitlich am Boden der Schublade fixiert ist,
3 die Seitenansicht einer mit Teleskopstäben abgesenkten und ausgezogenen Schublade.
4 die Seitenansicht einer mittels Schwenkführungsplatten abgeschwenkten und ausgezogenen Schublade,
5 die Seitenansicht einer mittels Teleskopstäben abgeschwenkten und beidseitig ausziehbaren Schublade.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung (1a–d) sind die Anschläge (3a) der Wandtafelscharniere parallel zur Auszugsrichtung der Schublade (1) an den Seitenwangen einer Grundplatte (5) fixiert, welche formschlüssig an der Unterseite z. B. einer Tischplatte (2) mittels gebräuchlicher Befestigungsmittel fixiert ist (1a). Die distalen Enden der gelenkigen Schwenkarme (3b) der Wandtafelscharniere sind mit der äußeren Schiene (4a) einer Ausziehführung verbunden (6), während die innere, bewegliche Schiene (4b) an den Seitenflächen der Schublade (1) fixiert ist (1b–d).
Dabei wird die Schublade alleine durch den Kraftschluss der Nietverbindungen (8) zwischen Anschlag (3a) und gelenkigen Schwenkarm (3b) der Scharniere in der eingeschwenkten Position gehalten ohne den am Tisch sitzenden zu behindern.
Um ein Verkanten oder Verdrehen der Schublade beim Ausziehen zu unterbinden und ein gleichmäßiges Ausziehen zu gewährleisten, werden zweckmäßigerweise jeweils wenigstens 2 Wandtafelscharniere an beiden Seiten der Schublade verwendet (1b, c und d).
Durch seitlich an den gelenkigen Schwenkarmen (3b) der Wandtafelscharniere befestigte Griffe (7) wird die Schublade (1) durch den vorgegebenen Radius der gelenkigen Schwenkarme (3b) in einer Teilkreisbewegung bis zum Anschlag nach unten und in die Auszugsposition (1c) geschwenkt. Dabei arretiert die Schublade (1) durch den Kraftschluss der Nietverbindungen (8) der beiden Schenkel (3a, b) der Wandtafelscharniere in jeder gewählten Position. In der Auszugsposition kann die Schublade (1) mit Hilfe der Ausziehführung (4a, b) horizontal ausgezogen und genutzt werden (1d).
Die innere, bewegliche Schiene (4b) der Ausziehführung kann selbstverständlich auch seitlich an der Unterseite der Schublade fixiert sein (2).
In einer weiteren Ausführung (3) kann der aus den 1a–d, 2 und 4 ersichtliche Schwenkvorgang durch einen Hub/Senkvorgang ersetzt werden. Besonders vorteilhaft hierfür sind Teleskopstäbe (9), die kraftschlüssig an einem Ende (14) mit den Seitenwangen der Grundplatte (5) und am anderen Ende (15) mit der äußeren Schiene (4a) der Ausziehführung fixiert ist. Durch vertikales Ziehen an den an der äußeren Schiene (4a) befestigten Griffen (7) wird die Schublade (1) in die Auszugsposition abgesenkt.
Zur Vermeidung von Verkanten oder Verdrehen der Schublade beim Ausziehen sind jeweils wenigstens 2 Teleskopstangen auf beiden Seiten der Schublade vorteilhaft.
In einer weiteren Ausführung (4) kann das teilkreisförmige Schwenken der Schublade (1) erfindungsgemäß durch Schwenkführungsplatten (10) bewirkt werden, die am distalen Ende mit einer drehbaren Achse (11) an den Seitenwangen einer Grundplatte (5) fixiert sind. Die Schwenkführungsplatte (10) weist eine kreisförmig gebogene Führungsnut (12) auf, in die ein an der äußeren Schiene (4a) der Ausziehführung fixierter Stift (13) eingreift und die Schublade (1) beweglich mit der Schwenkführungsplatte (10) verbindet. Die Kreisform der Führungsnut (12) ist selbstverständlich an den Schwenkradius der Schwenkführungsplatten (10) angepasst.
In einer vorteilhaften Ausführung ist die Schwenkführungsplatte (10) als im Wesentlichen rechtwinkliges Dreieck ausgebildet, wobei sich die drehbare Achse (11) im spitzen Winkel des Dreiecks befindet.
Im eingeschobenen und hochgeschwenkten Zustand der Schublade (1) befinden sich die Stifte (13) am distalen Ende der kreisförmig gebogenen Führungsnut (12).
Wird die Schublade (1) an den Griffen (7) abgeschwenkt, schwenken die Schwenkführungsplatten (10) in den drehbaren Achsen (11) in einer kreisförmigen Bewegung nach unten, wobei die Stifte (13) in den kreisförmig gebogenen Führungsnuten (12) zwangsweis in einer Teilkreisbewegung zum proximalen Ende der Führungsnuten (12) geführt werden, wodurch die Schublade (1) in die Auszugsposition gebracht wird.
Auch in dieser Ausführung sind zweckmäßigerweise jeweils wenigstens zwei Schwenkführungsplatten (10) an beiden Seiten der Schublade (1) angebracht.
Wie in 5 ersichtlich ist, lässt sich die Schublade (1) mittels geeigneten Ausziehführungen selbstverständlich mit allen Abschwenk- (3a und b; 10) und Hub-/Senkvorrichtung (9) wahlweise nach beiden Seiten ausziehen.
Die Schwenkvorrichtungen lassen sich selbstverständlich direkt an der Unterseite von Regalbrettern, Einlegeböden, Tischen oder anderen Möbeln befestigen. Dazu müssen die Vorrichtungen allerdings auf beiden Seiten exakt in Flucht und zueinander parallel angebracht werden. Die Fixierung der Abschwenk- oder Absenkvorrichtung zusammen mit der Schublade an einer Grundplatte ist jedoch besonders vorteilhaft, da damit die gesamte Einheit ohne besondere Justierung einfach und schnell an der Unterseite von Regalbrettern, Einlegeböden, Tischen oder ähnlichem befestigt werden kann
Alle Schwenkvorrichtung können selbstverständlich auch elektrisch betrieben werden.
Bezugszeichenliste

1: Schublade
2: Möbel
3a: Anschlag des Wandtafelscharniers
3b: gelenkiger Schwenkarm des Wandtafelscharniers
4a: äußere Schiene der Ausziehführung
4b: innere Schiene der Ausziehführung
5: Grundplatte
6: Fixierung gelenkiger Schwenkarm – äußere Schiene der Ausziehführung
7: Griffe
8: Nietverbindung der beiden Schenkel des Wandtafelscharniers
9: Teleskopstab
10: Schwenkführungsplatte
11: drehbare Achse
12: Führungsnut
13: Stift
14: Verbindung des Teleskopstabs mit der Grundplatte
15: Verbindung des Teleskopstabs mit der äußeren Schiene der Ausziehführung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 20209517 U1 [0002]
DE 202012012186 U1 [0003]
DE 102004054152 B4 [0004]

Claims

Möbelstück umfassend einen Korpus (2) sowie eine an dem Korpus (2) in im Wesentlichen horizontaler Richtung ausziehbar angebrachte Schublade (1), wobei die Schublade (1) gegenüber einem festen Element des Korpus (2) relativ in ihrer Höhenposition verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkvorrichtung (3b, 10) oder Hubvorrichtung (9) für ein Absenken der Schublade, bevor diese ausgezogen wird, an dem festen Element des Korpus angebracht ist und dass eine Ausziehführung (4a, 4b) für das Ausziehen der Schublade in einem dem festen Element abgewandten Endbereich an der Schwenkvorrichtung oder Hubvorrichtung angebracht ist.
Möbelstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkvorrichtung wenigstens einen gelenkig angebrachten Schwenkarm (3b) an jeder Seite der Schublade (1) umfasst und die Ausziehführung (4a, 4b) an dem dem festen Element (2) abgewandten Endbereich der Schwenkarme (3b) angebracht ist.
Möbelstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkvorrichtung an jeder Seite der Schublade (1) wenigstens zwei jeweils gelenkig angebrachte Schwenkarme (3b) aufweist, die in Längsrichtung mit Abstand zueinander angeordnet sind.
Möbelstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkvorrichtung an jeder Seite der Schublade (1) wenigstens eine im Umriss etwa dreieckige Schwenkführungsplatte (10) umfasst, die gelenkig an einem festen Element (2, 5) des Korpus angebracht ist.
Möbelstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkführungsplatten (10) etwa kreisbogenförmig verlaufende Führungsnuten (12) aufweisen, in die jeweils ein an der Ausziehführung (4a) angebrachter Stift (13) eingreift.
Möbelstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtung an jeder Seite der Schublade (1) wenigstens einen Teleskopstab (9) umfasst, der jeweils an einem Ende (14) an einem festen Element (2, 5) des Korpus angebracht ist und der jeweils am anderen Ende mit einem Element (4b) der Ausziehführung der Schublade verbunden ist.
Möbelstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein elektromotorisches, hydraulisches und/oder pneumatisches Antriebselement für die Betätigung wenigstens eines beweglichen Elements der Schwenkvorrichtung (3b, 10) oder der Hubvorrichtung (9) vorgesehen ist.