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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schließvorrichtung für Möbel, Behältnisse etc., die zwei zusammenwirkende Schließmechanismen aufweist. Insbesondere werden eine Riegel- oder Drehstangen-Schließvorrichtung und eine Push-Push-Schließvorrichtung zusammengeführt. Die Schließvorrichtung kann so in die Oberfläche der Tür des Möbels oder Behältnisses integriert werden, dass das Bedienelement plan mit der Einbauoberfläche abschließt.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl unterschiedlicher Schließvorrichtungen für Türen aller Art - in Wohnräumen, an Möbeln und Behältnissen, an Fahrzeugen etc. - bekannt.
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Gegenstand der
DE 29 23 099 C2 ist eine Betätigungsvorrichtung für einen Drehstangenverschluss. Die Betätigungsvorrichtung sieht einen Schwenkhebel vor, der die Drehstange bewegt. Der Schwenkhebel ist in seiner Ruheposition in einer Griffmulde versenkt, wo er von einem federbelasteten Fixierelement gehalten wird. Das Fixierelement wird zum Lösen des Schwenkhebels von diesem weggedrückt. Die Konstruktion ist vorzugsweise für den Einsatz an Containern oder LKWs vorgesehen.
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Die
DE 10 2010 061 335 A1 betrifft einen versenkbaren Griff für beispielsweise einen Backofen, der federbeaufschlagt ausschwenkt und von einer Push-Push-Verriegelungsmechanik in der versenkten Stellung gehalten wird. Nicht vorgesehen ist, dass der Griff beim Bewegen einen Schließmechanismus betätigt.
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Die
DE 10 2013 010 835 B4 offenbart ein versenkbares Druckknopfelement für ein verschließbares oder abschließbares Möbelteil. Der Druckknopf ist mittels eines Push-Push-Mechanismus zwischen einer versenkten Ruheposition und einer nicht versenkten Betätigungsposition umschaltbar. In der Betätigungsposition kann durch Drehen des Druckknopfelementes ein Drehstangen-Schließmechanismus zwischen geschlossener und offener Stellung wechseln.
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Gegenstand der
DE 20 2008 015 712 U1 ist ein Möbelschloss zur Verwendung an Türen oder Klappen mit einem Schlossgehäuse und einer durch eine Handhabe angetriebenen Schließvorrichtung, wobei die Handhabe über ein Zahngetriebe die Schließeinrichtung unmittelbar formschlüssig manuell antreibt. Bei der Schließeinrichtung handelt es sich vorzugsweise um einen Drehstangen-Schließmechanismus. Als besonderer Vorteil wird genannt, dass die Handhabe im geschlossenen Zustand flach an der Tür anliegt.
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In der
EP 3 690 173 A1 wird ein Öffnungsmechanismus für Kühlschranktüren mit davor gesetzter Schranktür beschrieben. Der Öffnungsmechanismus sieht eine Betätigungsvorrichtung vor, die an einem Ende drehbar an der Kühlschranktür angelenkt ist und mit dem anderen Ende verschiebbar an einer Schiene der Schranktür befestigt ist. Beim Öffnen wird die Betätigungsvorrichtung von der Schranktür wegbewegt und gleitet dabei in besagter Schiene. Mit dem Öffnen der Schranktür wird so die Kühlschranktür mit aufgezogen. Im geschlossenen Zustand wird die Betätigungsvorrichtung in einer Push-Push-Schließvorrichtung fixiert. Zum Öffnen des Kühlschrankes ist somit ein Druck in Schließrichtung notwendig, um das anschließende Öffnen zu ermöglichen.
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Insbesondere bei Boots- oder Yachteinrichtungen ist es wesentlich, einen Schließmechanismus einzusetzen, der ein unbeabsichtigtes Öffnen sicher verhindert und der keine hervorstehenden Bauteile (bspw. Öffnungshandhabe) aufweist, die bei starkem Seegang oder aufgrund beengter Platzverhältnisse eine Verletzungsgefahr in sich bergen würden.
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Es stellt sich somit die Aufgabe, den vorhandenen Stand der Technik so weiterzuentwickeln, dass die genannten Ziele erreicht werden. Darüber hinaus soll der gesamte Schließmechanismus möglichst geräuscharm und ohne Spiel der Einzelteile zu betätigen sein.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer integrierbaren Schließvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den rückbezogenen Unteransprüchen offenbart.
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Integrierbar heißt im vorliegenden Zusammenhang, dass die Schließvorrichtung in die Oberfläche der Tür oder des Behältnisses, in das sie eingebaut wird, so eingepasst werden kann, dass sie im verriegelten Zustand mit der Oberfläche, in die sie eingepasst wird, keine Kanten oder Vorsprünge ausbildet. Vorzugsweise schließt das Bedienelement der Schließvorrichtung und eventuell sichtbare Teile des Schlossgehäuses plan mit der Oberfläche ab. Plan schließt im vorliegenden Zusammenhang ein, dass das Bedienelement oder sonstige Schlossbauteile im geschlossenen Zustand der Schließvorrichtung nicht oder nur geringfügig (max. 1-5mm) über die Einbauoberfläche hinausragt.
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Die erfindungsgemäße integrierbare Schließvorrichtung ist für den Einbau in eine Einbauoberfläche einer Tür für Möbel, Behältnisse etc. geeignet. Die erfindungsgemäße integrierbare Schließvorrichtung weist mindesten die folgenden Bestandteile auf:
- - ein Schlossgehäuse,
- - eine Abdeckplatte,
- - ein Bedienelement,
- - einen Schieber,
- - eine Push-Push-Schließvorrichtung und
- - mindestens ein Verriegelungselement.
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Das Schlossgehäuse nimmt die Abdeckplatte, den Schieber und die Push-Push-Schließvorrichtung auf und stellt eine Anlenkung für das Bedienelement bereit. Die Anlenkung für das Bedienelement ist vorzugsweise in der Nähe einer Seitenwand angeordnet. Dem Bedienelement wird eine Achse oder ein- oder mehrere Zapfen bereitgestellt, um die das Bedienelement drehbar ist. Gleichzeitig wird das Bedienelement von der Anlenkung gehalten. Vorzugsweise ist das Bedienelement als flache Platte ausgeführt, die im geschlossenen Zustand plan mit der Oberkante des Schlossgehäuses abschließt.
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Weiterhin weist das Schlossgehäuse eine oder mehrere Durchtrittsöffnungen für Schließelemente auf.
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Die Abdeckplatte teilt das Schlossgehäuse parallel zur Einbauoberfläche in zwei Bereiche. Die Abdeckplatte ist in Ihrem Abstand zur Einbauoberfläche justierbar und sie trägt die Push-Push-Schließvorrichtung. Durch die Justierung der Abdeckplatte ist die Position der Push-Push-Schließvorrichtung so einstellbar ist, dass das Bedienelement im geschlossenen Zustand der integrierbaren Schließvorrichtung plan mit der Einbauoberfläche abschließt.
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Die Push-Push-Schließvorrichtung arretiert im geschlossenen Zustand der integrierbaren Schließvorrichtung das Bedienelement in der geschlossenen Position. Durch Druck in die Schließrichtung der Tür, in der die Schließvorrichtung integriert ist, wird das Bedienelement aus dem gelösten in den arretierten Zustand oder aus dem arretierten in den gelösten Zustand überführt. Eine Push-Push-Schließvorrichtung funktioniert nach dem sogenannten Kugelschreiberprinzip und ändert den Schließzustand mit jedem erneuten Druck in Schließrichtung alternierend zwischen geschlossen und offen. Das Bedienelement weist an seiner dem Schlossgehäuse zugewandten Seite ein Rastelement auf, das in die Push-Push-Schließvorrichtung eingreift und dieser als Halteelement dient sowie Druckbewegungen auf das Bedienelement an die Push-Push-Schließvorrichtung weitergibt.
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Das Bedienelement weist an der Seite, an der es drehbar in der Anlenkung im Schlossgehäuse gelagert ist und von der Einbauoberfläche abgewandt, einen oder mehrere Betätigungshebel auf, die durch eine dafür vorgesehene Öffnung der Abdeckplatte mit einem oder mehreren Schlitzen im Schieber in Eingriff stehen. Der Schlitz (bzw. die Schlitze) verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Einbauoberfläche. Eine Bewegung des Bedienelementes wird von den Bedienhebeln nachvollzogen, die in besagtem Schlitz gleitend die Bewegung an den Schieber weitergeben. Die Drehbewegung des Bedienelementes um die Anlenkung wird dadurch in eine Bewegung der Bedienelemente umgesetzt, die so im Schlitz des Schiebers eine Schubbewegung erzeugen. Die Drehbewegung des Bedienelementes wird somit in eine geradlinige Bewegung des Schiebers parallel zur Einbauoberfläche umgesetzt. Bevorzugt weist der Boden des Schlossgehäuses eine Konturierung auf, die eine seitliche Führung des Schiebers bei dessen Bewegung realisiert.
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Der Schieber setzt die geradlinige Bewegung in eine Bewegung eines Schließelementes um, mit dem der Schieber durch die eine oder die mehreren Durchtrittsöffnungen mechanisch verbunden ist. Insgesamt gesehen, bewirkt die Reihe von Umsetzungen, dass eine Zugbewegung des Bedienelementes weg von der Einbauoberfläche zu einer entriegelnden Bewegung des Verriegelungselementes und eine Druckbewegung auf das Bedienelement in Richtung zur Einbauoberfläche zu einer verriegelnden Bewegung des Verriegelungselementes gewandelt wird.
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Optional wird die Bewegung der Einzelteile durch mindestens eine Feder koordiniert, die am Bedienelement derart angreift, dass das Bedienelement nach dem Entriegeln der Push-Push-Schließvorrichtung soweit als möglich aus der Einbauoberfläche herausgedrückt wird und dass so die Entriegelung der integrierbaren Schließvorrichtung vollständig erfolgt. Vorzugsweise handelt es sich bei der Feder bzw. den Federn um eine oder zwei Schraubenfedern (Schenkelfedern), die an der Anlenkung um die dort befindlichen Stifte, die Achse oder sonstige Elemente zur drehbaren Lagerung des Bedienelementes herumgeführt ist bzw. sind und die sich an dem Bedienelement und dem Schlossgehäuse oder der Abdeckplatte abstützen. Die Schraubenfedern sind so vorgespannt, dass die Öffnungsbewegung nicht zu einer vollständigen Entspannung der Federn führt. Die Federkraft ist ausreichend, um die innere Reibung in der Schließvorrichtung sowie den Verriegelungselementen entgegenstehende Kräfte (Reibung, Klemmen der Verriegelungselemente an ihren Gegenstücken) zu überwinden.
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Da die Abdeckplatte in ihrer Position justierbar ist, kann sich durch das Justieren der Abstand zwischen Abdeckplatte und Schieber verändern. Dies kann zum Klappern des Schlosses und zu einer undefinierten Bewegung des Schiebers führen. Um dem entgegenzuwirken wird optional zwischen Abdeckplatte und Schieber eine Feder angeordnet, die den Schieber von der Abdeckplatte weg, gegen den Boden des Schlossgehäuses presst, so dass der Schieber, auch bei veränderter Höhe der Abdeckplatte über dem Boden des Schlossgehäuses, kein Spiel erhält bzw. vorhandenes Spiel nicht vom Schieber ausgenutzt werden kann. Vorzugsweise handelt es sich bei dieser Feder um eine oder mehrere Blattfedern. Optional ist auch mindestens eine Schrauben- oder Dosenfeder geeignet. Vorzugsweise ist die Feder am Schieber befestigt.
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Um die Reibung zwischen Schieber und Abdeckplatte und/oder Schieber und Schlossgehäuseboden bzw. Schlossgehäusewandung zu reduzieren und so das Schloss leichtgängig und leise zu gestalten, sind die reibenden Oberflächen optional mit Kunststoff beschichtet oder selbst aus Kunststoff hergestellt. Vorzugsweise kommt für eine Kunststoffbeschichtung PTFE (Teflon) zum Einsatz. Der Schieber gleitet dann auf der Kunststoffschicht.
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In einer ersten Ausführungsform fallen Schließelement und Verriegelungselement als ein Riegel zusammen. Der Riegel wird durch die Bewegung des Schiebers zwischen der geschlossenen Stellung (Riegel in das Schlossgehäuse eingezogen) und der geöffneten Stellung (Riegel ragt aus dem Schlossgehäuse heraus) bewegt. Vorzugsweise ist der Riegel als Bestandteil des Schiebers ausgeführt. In einer weiteren Ausführungsform ist der Riegel in eine dafür vorgesehene Aussparung des Schiebers lösbar oder unlösbar montiert.
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In einer zweiten Ausführungsform ist das Verriegelungselement eine oder mehrere Klammern einer Schließstange eines Drehstangenschlosses. Die Schließstange ist das Schließelement.
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Dabei sind eine oder zwei Drehstangen des Drehstangenschlosses durch die Durchführungsöffnungen in das Innere des Schlossgehäuses geführt. Dort weist die Drehstange bzw. weisen die Drehstangen vorzugsweise eine Kröpfung auf, mit der sie in einem Schlitz des Schiebers derart gelagert sind, dass eine geradlinige Bewegung des Schiebers in eine Drehbewegung der Schließstangen umgewandelt wird. Optional handelt es sich um zwei getrennte Drehstangen, deren Kröpfung unabhängig voneinander in jeweils einem gesonderten Schlitz oder einem gemeinsamen Schlitz des Schiebers läuft.
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In einer Abwandlung der zweiten Ausführungsform werden die eine oder zwei Drehstangen des Drehstangenschlosses durch die Durchführungsöffnungen in das Innere des Schlossgehäuses geführt und dort formschlüssig in der Rotationsachse eines Exzenters gehalten. Der Exzenter weist einen außermittig angeordneten Stift auf, der in einem Schlitz des Schiebers derart gelagert ist, dass eine geradlinige Bewegung des Schiebers in eine Drehbewegung der Schließstangen umgewandelt wird. Optional ist für jede der beiden Drehstangen ein eigener Exzenter vorgesehen, der dann in jeweils einem eigenen Schlitz des Schiebers oder aber in einem gemeinsamen Schlitz des Schiebers läuft.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Schieber für beide Ausführungsformen geeignet. Er weist somit sowohl einen oder mehrere Schlitze zur Aufnahme der Kröpfung der Drehstange bzw. des Stiftes des Exzenters als auch eine Aussparung zur Aufnahme eines Riegels auf. Optional sind mit einem derartigen Schieber auch die beiden Ausführungsformen (mit Drehstange und mit Riegel) kombinierbar, um eine bessere Zuhaltung zu ermöglichen.
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Optional ist der Schlitz des Schiebers, in dem die Kröpfung der Schließstange oder der Stift des Exzenters läuft, mit einem Kunststoffmaterial derart ausgekleidet ist, dass in dem Schlitz kein Spiel der Schließstange oder des Stiftes möglich ist. Vorzugsweise kommt auch hier PTFE (Teflon) als Schlitzauskleidung zum Einsatz. In einer abweichenden Variante ist der Schieber aus Kunststoff hergestellt und der Schlitz so eng gestaltet, dass die Kröpfung der Drehstangen bzw. der Stift in dem Schlitz ohne oder nur mit sehr geringem Spiel gleitet.
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Die Verriegelungselemente sind dazu ausgelegt, im geschlossenen Zustand hinter korrespondierende Elemente am Korpus des Möbelstücks bzw. Behältnisses, in dessen Tür die erfindungsgemäße Schließvorrichtung integriert ist, zu greifen und die Tür zu zuhalten. Im geöffneten Zustand ist der Riegel in das Schlossgehäuse eingezogen bzw. die Drehstange in eine Position gedreht, in der die Klammern nicht mehr hinter die korrespondierenden Elemente (meist Stifte oder Zapfen) zu greifen. Die Zuhaltung der Tür ist dann aufgehoben und die Tür kann geöffnet werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleich wirkenden Ausführungsformen. Ferner ist die Erfindung auch nicht auf die speziell beschriebenen Merkmalskombinationen beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein, sofern sich die Einzelmerkmale nicht gegenseitig ausschließen, oder eine spezifische Kombination von Einzelmerkmalen nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Figurenliste
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- 1 zeigt schematisch die wichtigsten Einzelkomponenten der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung in einer ersten Ausführungsform. Die Schließvorrichtung ist hier als Drehstangenschloss ausgeführt. Die Drehstangen sind nicht dargestellt, werden jedoch durch die Durchführungsöffnungen 21 an beiden Seiten des Schlossgehäuses 20 in dieses eingeführt.
- 2 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung der Schließvorrichtung nach 1.
- 3 zeigt schematisch die wichtigsten Einzelkomponenten der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform. Die Schließvorrichtung ist hier als Riegelschloss ausgeführt. Im montierten Zustand ist der Riegel 120 durch die Durchführungsöffnung 21 geführt.
- 4 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung der Schließvorrichtung nach 3.
- 5 zeigt schematisch eine perspektivische Darstellung der montierten Schließvorrichtung nach 3 in verschlossenem Zustand, wobei der Riegel 120 aus dem Schlossgehäuse 20 herausragt.
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Ausführungsbeispiele
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Beispiel 1 (Fig. 1, Fig. 2)
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Das Schlossgehäuse 20 weist seitliche Durchführungsöffnungen 21 auf, durch die die Schließstange (nicht dargestellt) eines Drehstangenschlosses ins Innere des Schlossgehäuses 20 geführt ist. Das Schlossgehäuse 10 ist aus Edelstahl (1.4404) gefertigt. Seine Abmessungen betragen ca. 70 x 50 x 35 mm. Auf der Oberseite des Schlossgehäuses 20 ist das Bedienelement 10 angeordnet. Das Bedienelement 10 ist als flache Platte ausgeführt und besteht aus Edelstahl (1.4404). An einer hinteren Längsseite des Schlossgehäuses 20 ist das Bedienelement 10 drehbar (herausklappbar aus dem Schlossgehäuse 20) angelenkt. Die Anlenkung und Lagerung erfolgen mittels der Gleitlagerbuchse 60 und der Schraube 80. Das Bedienelement 10 bildet in geschlossenem Zustand die obere Abdeckung des Schlossgehäuses 20 und schließt dann mit dessen Rand ab. An der dem Schlossgehäuse zugewandten Seite des Bedienelementes 10 sind ein Rastelement 12 und zwei Bedienhebel 11 (siehe auch 3) angeordnet. Im Schlossgehäuse 20 befinden sich weiterhin die Abdeckplatte 30 und der Schieber 40. Die Abdeckplatte 30 besteht aus Edelstahl (1.4404) und ist mittels der Gewindestifte 90 in ihrer Höhe über dem Boden des Schlossgehäuses 20 justierbar. Die Abdeckplatte 30 trägt die Push-Push-Schließvorrichtung 100, in die das Rastelement 12 eingreift. Die Push-Push-Schließvorrichtung 100 hält das Bedienelement 10 im geschlossenen Zustand in Position. Eine Justierbewegung der Abdeckplatte 30 verändert somit auch die Höhe der Push-Push-Schließvorrichtung 100. So kann die Schließstellung des Bedienelementes 10 feinjustiert werden. Die Feder 110 (Schenkelfeder) stützt sich am Schlossgehäuse 20 ab und übt Druck auf das Bedienelement 10 aus. Wenn die Push-Push-Schließvorrichtung 100 durch Druck auf das geschlossene Bedienelement 10 in Schließrichtung entriegelt wird, drückt die Feder 110 das Bedienelement 10 soweit als möglich in Öffnungsrichtung. Die Bedienhebel 11 sind auf der Seite des Bedienelementes 10 angeordnet, an der dieses angelenkt ist. Sie greifen durch eine dafür vorgesehene Öffnung in der Abdeckplatte 30 in den Schlitz 44 des Schiebers 40 ein. Bei Bewegung des Bedienelementes 10 wird so der Schieber 40 über die Bedienhebel 11 mitbewegt. Der Schieber besteht aus Kunststoffmaterial. Er trägt auf seiner, der Abdeckplatte 30 zugewandten Seite zwei Federn (einseitig befestigte Federblätter), die ihn von der Abdeckplatte 30 weg, in Richtung des Bodens des Schlossgehäuses drücken. So gleitet der Schieber 40 ohne Spiel im Schlossgehäuse 20. Das Schlossgehäuse 20 weist in seinem Boden Führungskanten auf, an denen der Schieber 40 entlanggleitet und die so dessen seitliche Führung realisieren.
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Bei der Bewegung des Schiebers 40 werden die Führungsstifte der Exzenter 70 in dem Schlitz 41 des Schiebers 40 bewegt. Aufgrund der exzentrischen Lagerung werden die Exzenter 70 in den Lagerbuchsen (Kunststofflager 50) gedreht. Die Schließstangen des Drehstangenschlosses sind formschlüssig in den Exzentern 70 eingelassen, so dass sich die Drehbewegung der Exzenter 70 auf die Schließstangen überträgt. Die Drehbewegung der Schließstangen verursacht ein Entriegeln bzw. Verriegeln der an den Schließstangen angeordneten Verriegelungselemente (nicht dargestellt).
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Beispiel 2 (Fig. 3, Fig. 4, Fig 5)
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Das zweite Ausführungsbeispiel ist in seinem prinzipiellen Aufbau mit dem ersten identisch. Die Schließvorrichtung weist jedoch keine Exzenter und Schließstangen etc. auf. Das Schlossgehäuse 20 besitzt eine Durchführungsöffnung 21 für einen Riegel 120, der in diesem Beispiel als Schließelement und Verriegelungselement dient. Der Riegel 120 ist in einem dafür vorgesehenen Schlitz 42 (siehe 2) des Schiebers 40 angeordnet. Bei der Bewegung des Schiebers 40 wird der Riegel 120 aus dem Schlossgehäuse 20 herausgeschoben (Verschließen) oder in das Schlossgehäuse 20 eingezogen (Entriegeln).
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Besonders vorteilhaft ist, dass für beide Ausführungsbeispiele identisch aufgebaute Abdeckplatten 30 und Schieber 40 zum Einsatz kommen können. Wenn beim Schlossgehäuse 20 beide Durchführungsöffnungsarten (sowohl für Schließstangen als auch für Riegel) vorgesehen werden, kann auch das Schlossgehäuse 20 für beide Ausführungsformen identisch gestaltet sein. Die nicht genutzte Durchführungsöffnung bzw. Öffnungen kann/können durch geeignete Kunststoffabdeckungen verschlossen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bedienelement
- 11
- Bedienhebel
- 12
- Rastelement
- 20
- Schlossgehäuse
- 21
- Durchführungsöffnung
- 30
- Abdeckplatte
- 40
- Schieber
- 41
- Schlitz zur Betätigung eines Exzenters/einer Kröpfung der Schließstange
- 42
- Aufnahme für einen Riegel
- 43
- Feder, zwischen Schieber und Abdeckplatte
- 44
- Schlitz in dem Bedienhebel angreift
- 50
- Kunststofflager
- 60
- Gleitlagerbuchse
- 70
- Exzenter
- 80
- Schraube
- 90
- Gewindestift
- 91
- Zylinderschrauben
- 100
- Push-Push-Schließvorrichtung
- 110
- Schenkelfeder
- 120
- Riegel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2923099 C2 [0003]
- DE 102010061335 A1 [0004]
- DE 102013010835 B4 [0005]
- DE 202008015712 U1 [0006]
- EP 3690173 A1 [0007]