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Die
Erfindung betrifft ein Schloss für eine Schiebetür.
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Ein
derartiges Schloss ist aus der
DE 10 2004 023 608 A1 bekannt. Dieses Schloss
weist ein Schlossgehäuse auf, das an der Schiebetür
befestigt werden kann. Das Schloss verriegelt mit einem zargenseitig
montierten Schließteil. Im Schlossgehäuse ist
ein linear verstellbarer Schieber aufgenommen. Dieser arbeitete
mit einen verschwenkbar im Schlossgehäuse gelagerten Riegel
zusammen. Der Schieber kann beim Verstellen der Schiebetür
in die Schließstellung an dem Schließteil ausgelenkt
werden. In der Schließstellung der Schiebetür
gibt der Schieber dann den Riegel frei, so dass dieser mit dem Schließteil
verriegelt. Im Schlossgehäuse ist weiterhin eine schwenkbare
Auslösmechanik gehalten, die zur Entsperrung des Riegels
verstellbar ist. Das Schloss benötigt zur Verwirklichung
seiner Funktionalität eine Vielzahl von Bauteilen, die
teilweise zudem verstellbar gelagert sein müssen Somit
ist der Teile- und Montageaufwand sehr hoch.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Schloss der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei dem mit geringem konstruktivem Aufwand eine
zuverlässige Schlossfunktion erreicht wird.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Demgemäß wird ein Schloss mit einem Riegel vorgeschlagen,
der zwischen einer Sperr- und einer Öffnungsstellung hin-
und her bewegbar ist, wobei an den Riegel ein Hebel angekoppelt
ist, der gegen die Vorspannung einer Feder in seiner der Sperrstellung
zugeordneten Ausgangsposition gehalten ist und den Riegel in der
Sperrstellung hält, und wobei an den Hebel ein Stellelement
angekoppelt ist, mit dem mittels des Hebels der Riegel gegen die
Vorspannung der Feder von der Sperr- in die Öffnungsstellung
bewegbar ist.
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Der
Riegel ist mit dem Hebel gekoppelt und von diesem in der Sperrstellung
gehalten. Damit wirkt die Vorspannung der Feder sowohl auf den Hebel
als auch auf den Riegel und hält diese beiden Bauteile
in Position. Auf diese Weise lässt sich zum einen ein geringer
Teileaufwand erreichen. Zum anderen ist eine einfache Riegelauslenkung
an dem zargenseitigen Schließteil möglich. Zusammen
mit der festen Kopplung des Riegels mit dem Hebel lässt
sich dann eine zuverlässige Schlossbedienung erreichen.
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Die
Zuverlässigkeit des Schlosses lässt sich noch
weiter dann verbessern, wenn vorgesehen ist, dass der Riegel mittels
eines Betätigungsansatzes in Verstellrichtung des Riegels
bidirektional formschlüssig mit dem Hebel gekoppelt ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Erfindungsvariante kann es vorgesehen sein, dass der
Riegel eine Schließaufnahme für ein türzargen-seitig
montierbares Schließteil aufweist, wobei das Schließteil
eine gegenüber der Schließbewegung der Schiebetür
geneigte Auslenkschräge aufweist, die in einen steile Rastflanke übergeht,
dass die Auslenkschräge den Riegel aus der Schließstellung
herausbewegt und dass die Rastflanke den Riegel in seiner Schließstellung
sichert. Mit dieser Gestaltung lässt sich eine passive
Auslenkung des Riegels ohne weitere Bauteile erreichen. Selbstverständlich
kann im Rahmen der Erfindung die Auslenkschräge und die
Rastflanke am Riegel vorgesehen sein (kinematische Umkehr).
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Ein
Toleranzausgleich kann einfach dadurch erfolgen, dass die Rastflanke
mit einer treppenförmigen Profilierung mit in Richtung
der Schließbewegung der Schiebetür ansteigender
Steigung versehen ist. Die Treppenprofilierung ermöglicht
einen Toleranzausgleich in zwei Richtungen (in der Türblattebene).
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Wenn
vorgesehen ist, dass das Stellelement mittels eines Federelementes
in seiner der Sperrstellung zugeordneten Stellposition gehalten
und gegen die Vorspannung des Federelementes verstellbar ist, dann
lässt sich der Hebel von dem Stellelement entkoppeln. Das
Federelement dient dann dazu, das Stellelement und gegebenenfalls
mit diesem die Griffe in der Rückstellposition zu halten.
Auf diese Weise kann für die den Hebel und den Riegel vorspannende Feder
eine geringere Federrate gewählt werden, so dass der Riegel
auch bereits mit geringem Kraftaufwand auslösbar ist.
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Wenn
vorgesehen ist, dass das Stellelement mittels zweier Griffe betätigbar
ist, wobei die Griffe von gegenüberliegenden Seiten (Türseiten)
zugänglich sind, dann wird die Schlossbedienung von jeder Türseite
mit einem eigenen Griff möglich. Dies erlaubt eine ausreichend
ergonomische Griffdimensierung in Richtung der Türblattdicke.
Dies bringt vor allem bei Schiebetüren mit geringer Wandstärke
Vorteile.
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Zu
diesem Zweck kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Griffe
Griffschalen aufweisen, die als muldenförmige Vertiefungen
ausgebildet sind, wobei die muldenförmigen Vertiefungen
zu den jeweils gegenüberliegenden Türseiten hin
geöffnet sind und/oder dass die Griffschalen zueinander
versetzt angeordnet sind. Die Griffschalen können einfach
gefertigt werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
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1 in
perspektivischer Teildarstellung eine Schiebetür mit einem
Schloss sowie eine Türzarge,
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2 eine
in der 1 mit „II" gekennzeichnete Detaildarstellung,
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3 die
Darstellung gemäß 1 in Seitenansicht
und im Vollschnitt und
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4 in
perspektivischer Rückansicht eine Abdeckung des Schlosses.
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Die 1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Schloss 30, das
an einer Schiebtür 20 angebaut werden kann. Die
Schiebetür 20 lässt sich gegen eine Zarge 10 schieben
(siehe Doppelpfeil). Die Zarge 10 weist vorliegend eine
längsgerichtete Nut 11 auf. In dieser greift der
vertikale Rand der Schiebetür 20 im Schließzustand
ein.
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In
den 2 und 3 ist die Schlossgestaltung
näher detailliert. Aus der 3 lässt
sich ersehen, dass das Schloss 30 eine Abschlussplatte 50 aufweist.
Diese weist an ihren längsseitigen Enden Schraubaufnahmen
auf. Durch diese können Befestigungsschrauben 51 eingeführt
und stirnseitig in den Rand der Schiebetür 20 eingeschraubt
werden. Die Abschlussplatte 50 trägt ein Schlossgehäuse 50.1, das
in eine randseitige Ausnehmung 21 der Schiebetür 20 ragt.
Das Schlossgehäuse 50.1 weist einen Boden 51 auf,
von dem die Seitenwände 52, 53 rechtwinklig
aufsteigen.
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Auf
der Bodenplatte 51 sind Schraubdome 54 angeformt.
Auf diese kann ein das Schlossgehäuse 50.1 komplettierender
Deckel (nicht dargestellt) aufgelegt und verschraubt werden.
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In
dem Schlossgehäuse 50.1 ist ein Hebel 55 schwenkbar
auf einem Lagerzapfen 55.1 gelagert. Der Hebel 55 weist
eine Federaufnahme 55.2 auf, an der eine Feder 56 (Schraubfeder)
abgestützt ist. Die Feder 56 ist an ihrem dem
Hebel 55 abgekehrten Bereich gegenüber der Seitenwand 53 abgestützt
und spannt den Hebel 55 vor. Mithin kann der Hebel 55 gegen
die Federvorspannung im Gegenuhrzeigersinn verstellt werden. An
dem, dem Lagerzapfen 55.1 abgewandten Ende ist der Hebel 55 mit
einem gabelförmigen Verbindungsstück 55.3 ausgestattet.
Das Verbindungsstück 55.3 fasst beidseitig ein
Betätigungsteil 57.1 eines Riegels 57 ein
und legt es somit bidirektional formschlüssig fest. Wie
die 2 deutlicher zeigt, ist der Riegel 57 mittels
Riegelführungen 51.1 linear in Bildebene senkrecht
verschiebbar geführt. Die Linearbewegung ist mit Riegelanschlägen 51.2 begrenzbar.
Der schieberartige Riegel 57 ist mit einer quadratischen,
fensterförmigen Ausnehmung versehen, die eine Schließaufnahme 57.2 bildet.
Die Schließaufnahme 57.2 ist derart ausgebildet,
dass sie von einem hakenförmigen Schließteil 13 durchgriffen
werden kann. Das Schließteil 13 ist in der Nut 11 der
Zarge 10 befestigt. Hierzu weist das Schließteil 13 eine
Befestigungsplatte 12 mit zwei Schraubaufnahmen 15 auf.
Durch die Schraubaufnahmen 15 können Befestigungsschrauben
hindurchgeführt und in die Zarge 10 eingeschraubt
werden.
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An
der Befestigungsplatte 12 ist der hakenförmige
Schließteil 13 befestigt. Der Schließteil 13 weißt
eine in Richtung der Schiebebewegung der Schiebetür 20 geneigte
Auslenkschräge 16 auf, die in eine steile Rastflanke 14 übergeht.
Die Rastflanke 14 ist zum Toleranzausgleich mit einer treppenförmigen Profilierung
versehen.
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Wie
die 3 weiter zeigt, sind auf dem Boden 51 Lagerteile 51.3 angeformt.
Die Lagerteile 51.3 nehmen ein bolzenartiges Stellglied 60 linear
verschiebbar auf (Verschieberichtung senkrecht in der Bildebene).
Der nicht dargestellte Deckel des Schlossgehäuses 50.1 weist
ebenfalls Lagerteile auf, die die Führung des Stellgliedes 60 zum
Zweck der einfachen Montage desselben komplettieren. Das Stellglied 60 ist
mittels eines Federelementes 61 vorgespannt. Ein verbreiterter
Bund 62 des Stellgliedes 60 begrenzt dabei die
Verschiebung des Stellgliedes 60 in der vorgespannten Ausgangsposition.
Das Stellglied 60 steht in der Schließstellung
des Riegels 57 gemäß 3 mit
seinem einen Ende auf dem Hebel 55 auf, und zwar in Abstand
zum Lagerzapfen 55.1. Das vorgespannte Stellglied 60 stützt
zwei übereinandergeordnete Griffe 46 ab. Jeder
Griff 46 ist auf einer Abdeckung 40 montiert,
wie die 4 zeigt. Die Griffe 46 sind
identisch ausgebildet. Sie weisen eine Führungsplatte 47 und
eine daran angeformte muldenförmige Griffschale 48 auf.
Auf der Wand 41 sind vier Führungen 44 montiert,
die die Führungsplatte 47 an ihren gegenüberliegenden Rändern
fassen und linear verschiebbar aufnehmen (Verschieberichtung: senkrecht
in der Bilderebene gemäß 3 oder 4).
Die Verschiebebewegung ist mit Anschlägen 45 begrenzbar.
Die 4 zeigt die Abdeckung 40, welche den
oberen Griff 46 hält. Der untere Griff 46 ist
an der anderen Abdeckung 40 auf gleiche Weise gehalten
und geführt. Zur Komplettierung des Schlosses 30 werden
die beiden Abdeckungen 40 von den gegenüberliegenden
Türseiten eingesetzt und mittels Befestigungsschrauben,
welche in Schraubenaufnahmen 42 eingeführt werden
mit dem Türblatt verschraubt. Über zusätzliche
mittige Schraubenaufnahmen 43 können die Abdeckungen 40 im
Mittenbereich direkt miteinander verbunden werden.
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Die
Griffschalen 48 sind über Betätigungsansätze 49 aneinander
gelegt und können so miteinander linear verschoben werden.
Die untere Griffschale 48 stützt sich mit ihrem
Betätigungsansatz 49 auf dem Stellglied 60 ab.
Das Federelement 61 hält das Stellglied 60 und
die beiden Griffe 61 in der in 3 gezeigten,
der Schließstellung zugeordneten Ausgangslage.
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Wenn
die Schiebetür 20 in die Schließposition
verfahren wird, dann gleitet die Auslenkschräge 16 des
Schließteils 13 an dem Riegel 57 auf
und verschiebt diesen nach unten (siehe 2) bis das Schließteil 13 die
Schließaufnahme 57.2 durchfasst und die Rastflanke 14 die
die Schließaufnahme 57.2 begrenzende untere horizontale
Formfläche hinterschnappt. Die Feder 56 drückt
dabei den Riegel 57 über den Hebel nach oben in
die Schließposition.
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Zum Öffnen
der Schiebetür 20 kann der Benutzer in die ihm
zugewandte Griffschale 48 greifen und diese nach unten,
gegen die Vorspannung des Federelementes 61 drücken.
Dann wird das Stellglied 60 verschoben und mit diesem der
Hebel 55 verstellt. Der Hebel 55 verschiebt den
Riegel 57 bis dieser das Schließteil 13 freigibt.
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Die
Schiebetür 20 kann dann geöffnet werden.
Wenn der Benutzer die Griffschale 58 loslässt, verstellen
das Federelement 61 und die Feder 56 die gesamte
Schlossanordnung in die Ausgangsposition.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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