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Die Erfindung betrifft einen Formstein aus Beton zur Begrenzung von Fahrbahnen für Straßen, wobei der Formstein eine Fahrbahnseite und eine der Fahrbahnseite gegenüberliegende Bankettseite aufweist, sowie ferner zwei gegenüberliegende Stirnseiten, die die Fahrbahnseite und Bankettseite miteinander verbinden, sowie weiterhin eine Oberseite und eine Unterseite, wobei im Bereich der Oberseite Vertiefungen als Rinnen zum Ableiten von Niederschlagswasser in Richtung der Bankettseite ausgebildet sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Der Formstein weist also definitionsgemäß eine Fahrbahnseite auf, mit der er im Einbauzustand angrenzend zur Fahrbahn einer Straße oder dergleichen verlegt wird. Ferner weist der Formstein eine gegenüberliegende Bankettseite auf, mit der er im Einbauzustand angrenzend zu einem Bankett verlegt wird. Mehrere Formsteine werden im Einbauzustand mit benachbarten Stirnseiten in einer Reihe verlegt, sodass die Straße bzw. die Fahrbahn und das Bankett durch die Formsteine bzw. eine Formsteinreihe voneinander abgegrenzt sind. Die Verlegung der Formsteine erfolgt dabei in der Regel auf einer geeigneten, vorzugsweise ebenen, insbesondere horizontalen Unterlage.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Formsteine weiterzuentwickeln und insbesondere Alternativen zu bereits bekannten Formsteinen der bezeichneten Art zur Verfügung zu stellen.
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Ein erfindungsgemäßer Formstein weist entsprechend die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Es ist demnach vorgesehen, dass die Tiefe der Rinnen konstant in Richtung der Bankettseite ist, und dass die Breite der Rinnen in Richtung der Bankettseite zunimmt, und dass die Oberseite des Formsteins in Richtung der Bankettseite geneigt ist.
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Ein Vorteil dieser Lösung ist neben der Ableitung des anfallenden Niederschlagswassers in Richtung des Banketts auch, dass durch die zunehmenden Breite der Rinnen ein akustisches bzw. taktil erfassbares Warnsignal beim Verlassen der Fahrbahn generiert wird, das den Fahrer des Fahrzeugs entsprechend vor dem Verlassen der Fahrbahn warnt. Dabei wird das Warnsignal umso stärker, je weiter die Reifen des Fahrzeugs auf den Formsteinen in Richtung der Bankettseite geraten.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Breite der Rinnen sich schrittweise in Richtung der Bankettseite vergrößert, insbesondere in mehreren Stufen, sodass die Rinnen in Richtung der Bankettseite mehrere Abschnitte mit voneinander unterschiedlicher Breite aufweisen.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die einzelnen Abschnitte der Rinnen in Richtung der Bankettseite eine jeweils in sich im Wesentlichen konstante Breite aufweisen.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass zwischen den Abschnitten jeweils Übergangsbereiche angeordnet sind, in denen sich die Breite der Rinnen in Richtung der Bankettseite schrittweise oder kontinuierlich verbreitert.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Rinnen ausgehend von der Oberseite in den Formstein eingeformt sind, und dass deren jeweiligen Rinnenböden über die gesamte Länge parallel zur geneigten Oberseite verlaufend ausgerichtet sind.
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Eine Besonderheit kann darin bestehen, dass sich eine oder mehrere Rinnen bis in die Fahrbahnseite erstrecken. Mit anderen Worten enden diese Rinnen nicht (wie vielfach üblich) mit Abstand zur Fahrbahnseite, sondern diese sind bis zur Fahrbahnseite durchgeführt. Ein Vorteil dieser Lösung kann darin bestehen, dass diese Rinnen insbesondere zur Notentwässerung der Fahrbahn dienen können, beispielsweise bei einer Absenkung bzw. Setzung des Asphalts der Fahrbahn.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Rinnen mit Abstand zur Bankettseite enden.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Rinnen senkrecht zur Bankettseite verlaufend ausgerichtet sind.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass zwischen benachbarten Rinnen Rippen angeordnet sind, wobei die Rippen im Querschnitt eine trapezförmige Gestalt aufweisen, vorzugsweise mit wenigstens einer schräg verlaufenden aufrechten Seitenfläche, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, dass die Seitenfläche im Verlauf abgetreppt ausgebildet sein kann.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass im Bereich der Unterseite wenigstens eine nutenförmige Vertiefung eingeformt ist, die im Wesentlichen parallel zur Bankettseite gerichtet verläuft, und welche einen asymmetrischen Querschnitt zur Erhöhung der Verschiebesicherheit des Formsteins gegenüber der Bankettseite aufweist.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Vertiefung im Querschnitt wenigstens eine schräg gerichtete Seitenwand aufweist, die gegenüber der Bankettseite geneigt ist und die auf der von der Bankettseite abgewandten Seite der der nutartigen Vertiefung angeordnet ist.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass Bankettseite und Fahrbahnseite des Formsteins parallel zueinander gerichtet verlaufen und jeweils einen geradlinigen Verlauf aufweisen.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Stirnseiten im Grundriss komplementär zueinander gekrümmt ausgebildet sind.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen und den Zeichnungen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Formstein,
- 2 eine Seitenansicht A des Formsteins gemäß 1,
- 3 eine Seitenansicht B des Formsteins gemäß 1,
- 4 eine Seitenansicht C des Formsteins gemäß 1,
- 5 eine Seitenansicht D des Formsteins gemäß 1,
- 6 einen Formstein gemäß 1 in einer ersten räumlichen Darstellung,
- 7 einen Formstein gemäß 1 in einer zweiten räumlichen Darstellung,
- 8 eine Draufsicht auf den Formstein gemäß 1,
- 9 einen Vertikalschnitt durch den Formstein entlang Schnittlinie A - A in 9,
- 10 einen Vertikalschnitt durch den Formstein entlang Schnittlinie B - B in 9,
- 11 eine Draufsicht auf eine Reihe von Formsteinen gemäß 1,
- 12 eine Seitenansicht A der Formsteinreihe gemäß 11,
- 13 eine Seitenansicht B der Formsteinreihe gemäß 11,
- 14 eine Seitenansicht C der Formsteinreihe gemäß 11,
- 15 eine Seitenansicht D der Formsteinreihe gemäß 11,
- 16 eine Formsteinreihe gemäß 11 in einer ersten räumlichen Darstellung,
- 17 eine Formsteinreihe gemäß 11 in einer zweiten räumlichen Darstellung,
- 18 eine Draufsicht auf eine Reihe von Formsteinen gemäß 1,
- 19 einen Vertikalschnitt durch die Reihe von Formsteinen entlang Schnittlinie A - A in 18, und
- 20 einen Vertikalschnitt durch die Reihe von Formsteinen entlang Schnittlinie B - B in 18.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines Formsteins 10 aus Beton beschrieben.
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Der Formstein 10 verfügt über zwei gegenüberliegende, geradlinige und parallele aufrechte Seitenflächen, nämlich eine Fahrbahnseite 11 und eine der Fahrbahnseite 11 gegenüberliegende Bankettseite 12.
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Ferner verfügt der Formstein 10 über zwei gegenüberliegende konvex bzw. konkav gekrümmte Stirnseiten 13, 14, die Fahrbahnseite 11 und Bankettseite 12 miteinander verbinden, sowie weiterhin eine Oberseite 15 und eine Unterseite 16, wobei im Bereich der Oberseite 16 Vertiefungen als Rinnen 17 zum Ableiten von Niederschlagswasser in Richtung der Bankettseite 12 ausgebildet sind.
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Ferner dienen die Rinnen 17 aufgrund Ihrer zunehmenden Breite auch dazu, ein akustisches bzw. taktil erfassbares Warnsignal beim Verlassen der Fahrbahn abzugeben. Dabei wird das Warnsignal umso stärker, je weiter das Fahrzeug sich auf den Formsteinen 10 der Bankettseite 12 nähert.
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Der Formstein 10 ist dazu bestimmt, mit der Fahrbahnseite 11 im Einbauzustand angrenzend zu einer Fahrbahn einer Straße oder dergleichen verlegt zu werden. Ferner weist der Formstein 10 eine gegenüberliegende Bankettseite 12 auf, mit der er im Einbauzustand angrenzend zum Bankett verlegt wird.
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Mehrere Formsteine 10 werden im Einbauzustand mit benachbarten Stirnseiten 13, 14 einander zugewandt in einer Reihe verlegt, sodass die Straße und das Bankett durch die Formsteine 10 bzw. eine Formsteinreihe 18 voneinander abgegrenzt sind.
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Verlegt werden die Formsteine 10 auf einer geeigneten Unterlage, die vorzugsweise eben und insbesondere horizontal verlaufend ausgebildet ist. Als Unterlage kommen alle in der Praxis üblichen Mittel in Frage, insbesondere Streifenfundamente.
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Eine erste Besonderheit des Formsteins 10 besteht darin, dass die Oberseite 15 zur Bankettseite 12 hin (leicht) geneigt ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Steinhöhe auf der Fahrbahnseite 11 ca. 150 mm betragen und auf der Bankettseite 12 ca. 140 mm. Auf diese Weise wird anfallendes Niederschlagswasser in Richtung der Bankettseite 12 hin abgeleitet.
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Ferner sind in die in die Oberseite 15 eingeformten Rinnen 17 ebenfalls in Richtung der Bankettseite 12 hin geneigt, nämlich über die gesamte Länge der Rinnen 17 parallel zur Oberseite 15 verlaufend ausgebildet. Auf diese Weise verläuft ein Rinnenboden 20 der Rinnen 17 parallel zur Oberseite 15. Die Tiefe der Rinnen 17 ist konstant über deren gesamte Länge.
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Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass sich wenigstens einige Rinnen 17 des Formsteins 10 (durchgehend) bis in die Fahrbahnseite 11 des Formsteins 10 erstrecken. Auf diese Weise kann Wasser von der Fahrbahn über eine oder mehrere Rinnen 17 in Richtung der Bankettseite 12 erstrecken. Dies kann beispielsweise hilfreich sein, wenn sich ein Asphaltbelag der Fahrbahn (bereichsweise) gesenkt bzw. gesetzt hat. Ohne die sich in die Fahrbahnseite 11 erstreckenden Rinnen 17 würden sich im Übergang von der Fahrbahn zum Formstein 10 Wasseransammlungen bilden.
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Im vorliegenden Fall sind alle Rinnen 17 des Formsteins 10 bis zur Fahrbahnseite 11 durchgeführt. Es versteht sich aber auch, dass nur eine oder mehrere Rinnen 17 entsprechend ausgebildet sind und andere Rinnen 17 mit Abstand zur Fahrbahnseite 11 enden.
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Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass die Breite der Rinnen 17 sich ausgehend von der Fahrbahnseite 11 in Richtung der Bankettseite 12 ändert.
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Die Breite der Rinnen 17 im Bereich der Oberseite 15 vergrößert sich im gezeigten Ausführungsbeispiel schrittweise in Richtung der Bankettseite 12. Im vorliegenden Fall sind drei Abschnitte 21, 22, 23 vorgesehen, in denen die Rinnen 17 jeweils eine konstante Breite über die Länge der Abschnitte 21 ... 23 aufweisen. Zwischen den Abschnitten 21 und 22 einerseits und den Abschnitten 22 und 23 andererseits sind Übergangsbereiche 24, 25 vorgesehen, in denen sich die Breite der Rinnen 17 kontinuierlich verbreitert. Denkbar ist natürlich auch eine schrittweise Verbreiterung und/oder eine geringe oder größere Anzahl an Abschnitten 21, 22, 23.
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Die Rinnen 17 verlaufen senkrecht zur Fahrbahnseite 11 und zur Bankettseite 12 des Formsteins 10.
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Eine weitere Besonderheit ist hinsichtlich der zwischen zwei benachbarten Vertiefungen bzw. Rinnen 17 angeordneten Rippen 31 gegeben. Im Querschnitt sind die Rippen 31 im Wesentlichen trapezförmig ausgebildet, mit wenigstens einer schräg gerichteten, aufrechten, Seitenfläche 32. Diese Seitenfläche 32 ist zudem stufenartig abgetreppt, sodass die Rippe 31 zur Oberseite 15 hin schrittweise eine geringere Breite aufweist. Die gegenüberliegende Seitenfläche 33 der Rippen 31 kann aufrecht bzw. nicht geneigt ausgebildet sein und muss entsprechend keinen gestuften Verlauf aufweisen (5).
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In die Unterseite 16 sind zwei nutenartige Vertiefungen 26 eingeformt, die parallel zur Fahrbahnseite 11 und zur Bankettseite 12 gerichtet verlaufen.
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Die Vertiefungen 26 sind im Querschnitt übereinstimmend asymmetrisch ausgebildet, mit geneigten Seitenwänden 27, 28. Dabei ist die jeweils der Fahrbahnseite 11 zugewandte Seitenwand 28 stärker gegenüber der Unterseite 16 geneigt als die jeweils der Bankettseite 12 zugewandte Seitenwand 27, sodass auf diese Weise, insbesondere die Neigung der Seitenwand 28 eine Verschiebsicherung gegenüber der Bankettseite 12 aufweist.
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An den Stirnseiten 13, 14 sind Abstandhalter 29 angeformt.
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In den 11, 16 und 17 ist noch ersichtlich, dass sich durch Abwinklung benachbarter Formsteine 10 zueinander in der Formsteinreihe 18 auch Radien verlegen lassen, zur Anpassung an den Fahrbahnverlauf.
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Die Formsteine 10 werden entsprechend DIN EN 1338 hergestellt und können eine unbehandelte Oberfläche bzw. Oberseite 15 aufweisen. Denkbar ist auch der Einsatz eines Vorsatzes aus farbechten Edelsplitten. Denkbar sind auch andere Oberflächenausführungen z.B. gewaschen / gestrahlt, etc.
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Die Formsteine 10 dienen zur Sicherung der Fahrbahnbankette gegen Ausbrüche und Ausspülungen und sind auf ein planebenes Streifenfundament einzubauen.
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Aufgrund der Konstruktion der Rinnen 17 ergibt sich eine ansteigende akustische Wahrnehmung bei zunehmendem Verlassen der Fahrspur.
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Die nach außen hin erweiterte Entwässerungsstruktur der Rinnen 17 mit Außengefälle dient zur Vermeidung von Aquaplaning und Zusetzen der Rinnen 17.
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Die abgeschrägte Außenkante bzw. Fase 30 ermöglicht einen Schutz der Reifenflanken der Fahrzeuge.
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Die Formsteine 10 können gleichzeitig eine Höhenorientierung für den Asphaltfertiger sein.
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Durch eine reduzierte Breite der Formsteine 10 kann zum Schutz von bestehendem Wurzelwerk beigetragen werden.
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Durch eine reduzierte Baulänge der Formsteine 10 kann zur Erhöhung der Bruchlast und Optimierung der Radienausbildung beigetragen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Formstein
- 11
- Fahrbahnseite
- 12
- Bankettseite
- 13
- Stirnseite
- 14
- Stirnseite
- 15
- Oberseite
- 16
- Unterseite
- 17
- Rinne
- 18
- Formsteinreihe
- 20
- Rinnenboden
- 21
- Abschnitt
- 22
- Abschnitt
- 23
- Abschnitt
- 24
- Übergangsbereich
- 25
- Übergangsbereich
- 26
- Vertiefung
- 27
- Seitenwand
- 28
- Seitenwand
- 29
- Abstandhalter
- 30
- Fase
- 31
- Rippe
- 32
- Seitenfläche
- 33
- Seitenfläche