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Die Erfindung betrifft eine Abluftführungsvorrichtung für Behandlungstische in Nagelstudios mit integrierter Nagelstaubabsaugvorrichtung.
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In Nagelstudios werden Behandlungstische z. B. für die Maniküre verwendet. Bei der Nagelpflege mittels einer Nagelfeile fallen Staubpartikel an. Damit die Einrichtung sowie Kunden und Mitarbeiter von den Staubemissionen verschont bleiben, sind in den Behandlungstischen Nagelstaubabsaugvorrichtungen vorgesehen. Die Nagelstaubabsaugungen saugen die mit Nagelstaub angereicherte Luft an, filtern die Staubpartikel aus der angesaugten Luft und geben die gefilterte Luft herkömmlicher Weise an einer oder mehreren Geräteseite(n) wieder aus.
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Die Absaugvorrichtungen gewährleisten zwar eine ausreichende Entfernung von Staubpartikeln aus der angesaugten Luft, allerdings erzeugen sie durch die Abgabe der gefilterten Luft diffuse Luftbewegungen und Luftströme, die von Behandlern und Kunden als unangenehm empfunden werden können. Dabei spielt neben der taktilen Wahrnehmung auf der Haut, auch die erkennbare Lautstärke des Luftaustritts eine Rolle.
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Um die Lautstärke und Luftbewegung zu minimieren, sind - in hochpreisigen Nagelstudiotischen - Umleitungssysteme aus dem Stand der Technik bekannt, die im Tisch fest vorinstalliert sind und ein Leitungssystem von der Luftausgabe der Staubabsaugung zu den Tischwangen hin bieten.
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Nagelstudiotische, die über eine fest installierte Tischwangenablufteinrichtung verfügen, sind schwer zu reinigen, kostspielig und weisen eine ausgedehnte Tischbreite auf.
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Die Lagerung der Tischbestandteile erweist sich im Vertrieb und Handel als flächennutzungs- und kostenökonomisch nachteilig. Der Transport solcher Tischsysteme erfolgt im Sperrgut- oder Speditionsbetrieb. Ferner sehen solche Tische die Verwendung eines bestimmten Staubabsaugsystems vor. Eine systemübergreifende Kompatibilität zur hersteller- und formungebundenen Aufnahme von Nagelstaubsaugvorrichtungen und deren Abluftführung bieten diese Tische nicht.
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Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine einfach anzubringende, gewichtsreduzierte und kompakte Abluftführungsanlage zu schaffen, welche unabhängig vom eingesetzten Nagelstaubabsaugsystem eingesetzt und in bereits bestehenden Nagelstudiotischen nachgerüstet und leicht gereinigt werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit den im Schutzanspruch 1 angeführten Merkmalen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung eine oder mehrere Befestigungsvorrichtung(en) an der Oberseite des Erzeugnisses, eine Luftaufnahme- und Luftleistungsvorrichtung sowie eine Luftsammelkammer (Wangenelement) mit Spaltlüftungsvorrichtungen auf. Die Luftaufnahmevorrichtung ist zum Aneinanderfügen mit der Ausgabestelle einer Nagelstaubabsaugung ausgebildet und weist eine luftundurchlässig umschlossene Luftleistungsvorrichtung (Luftkanal) auf.
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Durch die Befestigungsvorrichtung(en) kann die Abluftführungsvorrichtung an der unteren Seite der Arbeitsplatte des Behandlungstisches angebracht werden. Jeder Nagelstudio-Behandlungstisch weist eine Arbeitsplatte auf. Dadurch kann ein bestehender Behandlungstisch mit der Erfindung ausgerüstet werden. Dies erspart die Kosten der Anschaffung einer neuen Tischkonstruktion. Durch die Reduzierung auf lediglich einen Luftkanal und eine daran angebundene Wangenkonstruktion wird eine kosteneffiziente Nachrüstung des Behandlungstisches ermöglicht.
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Dadurch, dass die Erfindung unter dem Tisch angebracht wird und nur die Luftsammelkammer neben der Tischwange auszurichten ist, die für gewöhnlich vom Überhang der Arbeitsplatte verdeckt ist, wird die Tischbreite nicht - oder allenfalls geringfügig - beeinträchtigt. Die Reduktion auf Luftleitungsvorrichtung, Wangenelement und Befestigungsvorrichtung ermöglicht die platzsparende Lagerung des Systems und eine Zulieferung als Standardpaket.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Schutzanspruch 2 dargestellt. Der Luftkanal ist im oberen Viertel des Wangenelements angebracht. Dadurch kann der Kanal an der Arbeitsplatte des Behandlungstisches befestigt werden. Das Wangenelement weist eine Höhe von maximal 1200 mm sowie eine Breite von höchstens 100 mm und der Luftkanal weist eine Höhe von maximal 200 mm und eine Maximalbreite von 400 mm auf. Dadurch kann die Erfindung an alle gängigen Nagelstaubabsaugungen und Nagelstudiotische montiert werden, wobei das Ausmaß kompakt bleibt.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Abluftführungsvorrichtung wenigstens einen Kabeldurchlass auf, wobei die Öffnung zur Kabelführung vorzugsweise im oberen Viertel des Wangenelements angebracht ist. Dadurch wird das Abluftführungssystem vor einem Kontakt mit einem (z. B. eingeklemmten) Stromkabel geschützt. Weiterhin können die Stromkabel der Nagelstaubabsaugung und anderer elektrischer Gerätschaften platzsparend verstaut werden. Dadurch wird die Gesamttischbreite nicht beeinträchtigt.
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Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung weist neben dem Kabeldurchlass auch eine Halterungsvorrichtung für eine Steckdosenleiste auf. Dadurch können über ein im Wangenelement befestigtes Mehrfachstecksystem mehrere Geräte mit Strom versorgt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Abluftführungsvorrichtung ein Wangenelement mit nach unten hin winklig aufeinander zulaufenden Seiten auf. Dadurch reichen die Spaltlüftungsvorrichtungen an den Wangenseiten näher an den Fußboden heran. Durch die Neigung wird eine Luftabgabe in Richtung Boden erreicht.
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Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt der Schutzanspruch 6. Die Frontseite des Wangenelements weist eine Aussparung mit Positionierungsbereich für eine Blendenverkleidung auf. Durch die Aussparung kann im montierten Zustand auf das Innere der Abluftführungsvorrichtung zugegriffen werden. Dadurch kann die Erfindung leicht gereinigt werden und es kann ein Zugriff auf eine Steckdosenleiste und Kabelstränge erfolgen.
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Die Blendenverkleidung kann lösbar in den Positionierungsbereich der Aussparung eingelegt werden. Dadurch wird die Erfindung vor Staub sowie einem ungeschützten Kontakt mit Gegenständen geschützt, wobei weiterhin die vereinfachte Wartung möglich ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 6 erläutert.
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Es zeigen:
- 1 das Wangenelement der Abluftführungsvorrichtung in einer Aufsicht von schräg vorne,
- 2 die Rückseite des Wangenelements von schräg vorne,
- 3 eine Draufsicht der Abluftführungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 4 den Luftkanal und das Wangenelement von schräg vorne,
- 5 das Wangenelement der Abluftführungsvorrichtung von schräg vorne,
- 6 die Abluftführungsvorrichtung an einer Nagelstaubabsaugvorrichtung von schräg vorne.
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In der 1 ist das Wangenelement (7) der Abluftführungsvorrichtung (1) mitsamt seinen Spaltlüftungsvorrichtungen (5) mit offener Rückseite dargestellt. Die Spaltlüftungsvorrichtungen (5) schützen vor einem Zugriff auf das Innere der Abluftführungsvorrichtung (1). Die Spaltlüftungsvorrichtungen (5) weisen Öffnungen zur Abluftausgabe auf.
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2 zeigt die Rückseite des Wangenelements mit befestigtem Luftkanal (8) und daneben angeordnetem Kabeldurchlass (14). Über den Kabeldurchlass können Stromkabel der Nagelstaubabsaugung (3), der Behandlungsgerätschaften oder der Tischbeleuchtung in das Wangenelement (7) der Abluftführungsvorrichtung (1) eingeführt werden. Die Rückseite wird mit der Front des Wangenelements (1) verbunden. Die Lufteintrittsöffnung (4) des Luftkanals (8) wird an der Abluftvorrichtung der Nagelstaubabsaugung (3) angebracht.
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3 zeigt die Abluftführungsvorrichtung (1) mit Wangenelement (7) in einer Ausführung mit nach unten winklig aufeinander zulaufenden Seiten. Am Wangenelement befinden sich die Befestigungsvorrichtungen (2). Über die Befestigungsvorrichtungen (2) wird die Abluftführungsvorrichtung (1) an der Tischplatte des Nagelstudiotisches befestigt. An der Seite (9) der dargestellten Ausführungsform der Abluftführungsvorrichtung (1) ist ein Kabeldurchlass (14)
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4 zeigt den Luftkanal (8) und das Wangenelement (7) mit offener Aussparung (11) in der Front (10). Über die offene Aussparung (11) kann auf das Innere der Abluftführungsvorrichtung (1) zugegriffen werden. Im Inneren ist eine Halterungsvorrichtung (6) für eine Steckdosenleiste angebracht.
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In der 5 ist das Wangenelement (7) der Abluftführungsvorrichtung (1) mit verbundener Blendenverkleidung (12) dargestellt. Die Blendenverkleidung (12) wird in einen Blendenpositionierungsbereich (13) an der Front (1) des Wangenelements (7) eingebracht. Die Blendenverkleidung (12) schützt vor ungewolltem Zugriff auf die Stromkabel und/oder die Steckdosenleiste und/oder das Innere der Abluftführungsvorrichtung (1 ).
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Die 6 zeigt die Abluftführungsvorrichtung (1) im Betrieb an einer Nagelstaubabsaugvorrichtung (3). Der Luftkanal (8) wird an der Abluftausgabevorrichtung der Nagelstababsaugung (3) angebracht.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Abluftleitungsvorrichtung
- (2)
- Befestigungseinrichtung
- (3)
- Staubabsaugung
- (4)
- Lufteintrittsöffnung
- (5)
- Spaltlüftungsvorrichtung(en)
- (6)
- Halterungsvorrichtung für Steckdosenleiste
- (7)
- Wangenelement
- (8)
- Luftkanal
- (9)
- Seiten des Wangenelements
- (10)
- Frontseite des Wangenelements
- (11)
- Zugriffsaussparung am Wangenelement
- (12)
- Blendenverkleidung für die Zugriffsaussparung des Wangenelements
- (13)
- Positionierungsbereich für die Blendenverkleidung des Wangenelements
- (14)
- Kabeldurchführung