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Die Erfindung betrifft eine Abschirmvorrichtung für einen Arbeitsplatz, bestehend aus einer den Arbeitsplatz zumindest teilweise umgebenden Wandung.
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Die erfindungsgemäße Abschirmvorrichtung ist insbesondere für Großraumbüros und/oder Großraumwerkstätten vorgesehen. Lärm und mangelnde Privatsphäre zählen zu den wichtigsten Ursachen für Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Es ist daher bereits mehrfach versucht worden, die Arbeitsplätze in Großraumbüros und Großraumwerkstätten für die Mitarbeiter angenehmer zu gestalten.
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Eine bekannte Maßnahme zur Abschirmung von Arbeitsplätzen sind leichte mobile Stellwände, die zwischen den Arbeitsplätzen oder um einen einzelnen Arbeitsplatz herum aufgestellt werden. Derartige Stellwände sind aber häufig sehr störend und erfüllen vielfach nicht den gewünschten Effekt.
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Ferner sind für Großraumbüros und Großraumwerkstätten Lärmschutzkabinen bekannt, in die sich die Mitarbeiter zurückziehen können, wenn Arbeiten mit erhöhter Konzentration und ohne Lärmbelästigung ausgeführt werden müssen. Solche Kabinen, die stationär aufgestellt werden, sind relativ aufwendig und benötigen einen zusätzlichen Abstellplatz, der häufig nicht vorhanden ist oder nicht erwünscht ist. Darüber hinaus stören derartige Kabinen das Design eines elegant durchgestylten Großraumbüros.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abschirmvorrichtung für einen Arbeitsplatz zu schaffen, die einen nur geringen vorrichtungstechnischen Aufwand erfordert, optisch nicht störend wirkt und von dem jeweils betroffenen Mitarbeiter selbsttätig mit geringem Aufwand in die geeignete Position gebracht werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Wandung über dem jeweiligen Arbeitsplatz positioniert ist und dass die Wandung bei Bedarf zum Abschirmen des Arbeitsplatzes abgesenkt werden kann.
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Nach dem Herablassen der Wandung kann der jeweilige Mitarbeiter ohne störende Einflüsse aus seiner Umgebung arbeiten und gleichzeitig stört er auch nicht andere im näheren Umfeld tätige Mitarbeiter.
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Die zum Abschirmen des Arbeitsplatzes dienende Wandung ist vorzugsweise gewölbt ausgebildet und sollte den Arbeitsplatz in abgesenktem Zustand zumindest teilweise gegenüber der Umgebung abschirmen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wandung rundum geschlossen ausgebildet und kann im abgesenkten Zustand den jeweiligen Arbeitsplatz komplett umgeben.
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Wenn es sich um einen frei im Raum positionierten Arbeitsplatz handelt, kann die Wandung beispielsweise als Zylinder, vorzugsweise als Kreiszylinder, ausgebildet sein.
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Wenn sich der Arbeitsplatz vor einer Wand oder in einer Raumecke befindet, genügt gegebenenfalls ein Halbzylinder bzw. ein Viertelzylinder.
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Alternativ kann die Wandung je nach Bedarf auch andere Ausgestaltungen haben, beispielsweise als Quader, Würfel, Polygon oder dergleichen Dabei können die jeweiligen Abschirmvorrichtungen rundum geschlossen oder auch entsprechend den jeweiligen Platzverhältnissen nach einer Seite hin offen ausgebildet sein.
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Wenn die zur Abschirmung dienende Wandung rundum geschlossen ist, ist es in jedem Fall vorteilhaft, diese nach oben offen zu gestalten oder mit einer oberen Öffnung zu versehen, damit eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist.
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In jedem Falle sollte die Wandung aus einem festen Material hergestellt sein, damit beim täglichen Gebrauch eine ausreichende Stabilität gewährleistet und eine ausreichende Lebensdauer gewährleistet ist.
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Die erfindungsgemäße Wandung soll in erster Linie schalldämmend wirken, da Schallbelästigungen in Großraumbüros und Großraumwerkstätten den Hauptstörfaktor darstellen.
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Um dieses Ziel zu erreichen, ist das Material der Wandung zweckmäßig mit schalldämmenden Stoffen beschichtet.
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Beispielsweise kann die Wandung aus einem Hartfasermaterial bestehen, dass auf einer Seite oder auch beidseitig mit Filz beschichtet ist.
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Weiterhin kann die erfindungsgemäße Abschirmvorrichtung auch zur Verbesserung und Ergänzung des Arbeitsplatzes genutzt werden. Dazu können zweckmäßig an der Innenseite der Wandung Vorrichtungen zur Befestigung von Arbeitsmitteln vorgesehen sein. So kann beispielsweise als zusätzliche Ausstattung an der Innenseite der Wandung ein PC-Arbeitsplatz installiert sein, der nur zeitweise benötigt wird. Ferner können weitere Monitore, Displays und Halterungen für sonstige Arbeitsmittel und gegebenenfalls auch Befestigungs- oder Aufhängeeinrichtungen für Werkzeuge an der Innenseite der Wandung angebracht sein.
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Vorzugsweise ist die Wandung unter der Raumdecke an mindestens einem heb- und senkbaren Seil mit einem Seilzug aufgehängt.
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Dabei kann das Seil um Rollen nach Art eines Flaschenzugs geführt sein, um die Wandung, wenn es sich beispielsweise um eine schwere Ausführung handelt, mit geringem Kraftaufwand zu heben und zu senken.
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Ferner kann das Seil mit einem Gegengewicht zum Ausgleich des Gewichts der Wandung ausgestattet sein, um dem jeweiligen Nutzer einen größeren Kraftaufwand zu ersparen.
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Alternativ kann als Seilzug auch ein Federzug verwendet werden, der nur einen minimalen vorrichtungstechnischen Aufwand erfordert.
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Der Seilzug ist zweckmäßig derart ausgestattet, dass er auch von Hand durch die jeweilige Bedienungsperson betätigt werden kann.
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Alternativ kann der Seilzug selbstverständlich auch elektromotorisch betätigt werden, und zwar insbesondere dann, wenn es sich um eine relativ schwere Konstruktion handelt oder wenn ein leichtes Betätigen durch den jeweiligen Nutzer gewünscht wird.
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Um die Betätigung der erfindungsgemäßen Abschirmvorrichtung noch bequemer zu gestalten, kann die Antriebseinheit des Seilzugs auch mit Hilfe einer Fernbedienung gesteuert werden, sodass keine aufwändige Handhabung durch die Bedienungsperson erforderlich ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt und im Nachstehenden im Einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- 1: einen Arbeitsplatz mit einer darüber aufgehängten Abschirmvorrichtung,
- 2: die gleiche Formation wie in 1 mit abgesenkter Abschirmvorrichtung,
- 3: die Abschirmvorrichtung in Kombination mit einem Seilzug in nach oben gezogener Stellung,
- 4: die gleiche Formation wie in 3 mit abgesenkter Abschirmvorrichtung,
- 5: eine Abschirmvorrichtung, die von einem Metallkreuz getragen wird,
- 6: eine weitere Variante der Abschirmvorrichtung mit einem Gegengewicht im Seilzug,
- 7: eine weitere Variante der Abschirmvorrichtung, die mit einem Flaschenzug in einer oberen Position gehalten wird, und
- 8: die gleiche Formation wie in 7 mit abgesenkter Abschirmvorrichtung.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Abschirmvorrichtung 1 aus einer rundum geschlossenen Wandung 3, die die Form eines Zylinders 4 aufweist.
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Der im vorliegenden Fall rundum geschlossene Zylinder 4 ist dabei an der Raumdecke 7 mit Hilfe von Seilen 8 aufgehängt, und zwar unmittelbar über einem Arbeitsplatz 2. Der Durchmesser des Zylinders 4 ist dabei so groß bemessen, dass er im abgesenkten Zustand, wie in 2 dargestellt, den Arbeitsplatz 2 mit ausreichendem Abstand umgibt.
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Der die Abschirmvorrichtung 1 bildende Zylinder 4 ist aus festem und im Wesentlichen steifen Material hergestellt. Das Material ist so ausgewählt, dass es schalldämmend wirkt. Das Material der den Zylinder 4 bildenden Wandung 3 kann dabei mit schalldämmenden Stoffen beschichtet sein.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Abschirmvorrichtung besteht die den Zylinder 4 bildende Wandung 3 aus einem Hartfasermaterial, das einseitig oder beidseitig mit Filz beschichtet ist.
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Nach dem Herablassen der als Zylinder 4 ausgebildeten Abschirmvorrichtung 1 werden eventuell auftretende störende Umgebungsgeräusche weitgehend eliminiert, sodass der jeweilige Nutzer ohne störende Einflüsse aus seiner unmittelbaren Umgebung arbeiten kann.
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Wenn der Nutzer selbst störende Geräusche erzeugt, beispielsweise an einem Arbeitsplatz 2 in einer größeren Werkshalle, so werden bei abgesenkter Abschirmvorrichtung 1 auch diese Geräusche gedämpft, sodass auch die im näheren Umfeld arbeitenden Personen weniger gestört werden.
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Wie in den 1 und 2 dargestellt, können an der Innenwand des Zylinders 4 beliebige zusätzliche Arbeitsmittel 6 befestigt werden, die nicht ständig gebraucht werden und bei Bedarf durch Absenken des Zylinders 4 bereitgestellt werden. Wenn die Abschirmvorrichtung 1 beispielsweise in Großraumbüros verwendet wird, so können an der Innenwand des Zylinders 4 gegebenenfalls zusätzliche Monitore und Displays befestigt werden. In Großraumwerkstätten können an der Innenfläche des Zylinders 4 beispielsweise verschiedene Werkzeuge lösbar befestigt sein, insbesondere bestimmte Spezialwerkzeuge, die nicht ständig gebraucht werden und bei abgesenktem Zylinder 4 dem Nutzer zur Verfügung stehen.
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Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Abschirmvorrichtung 1 dienen insbesondere zur Abschirmung eines freistehenden Arbeitsplatzes 2. Wenn dagegen Arbeitsplätze vor einer Wand installiert sind, so braucht die Wandung 3 nur in Form eines halben Zylinders ausgebildet zu sein. Für Arbeitsplätze in einer Raumecke genügt unter Umständen auch bereits eine sich um 90° erstreckende Zylinderfläche.
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Die erfindungsgemäße Abschirmvorrichtung ist keineswegs auf eine zylinderförmige Wandung 3 beschränkt. Je nach den gegebenen Platzverhältnissen oder dem gewünschten Design sind auch anders gestaltete Wandungen 3 möglich, beispielsweise in Form von Quadern, Würfeln, Polygonen usw., die den jeweiligen Arbeitsplatz komplett umgeben bzw. nur teilweise abschirmen.
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Bei rundum geschlossenen Wandungen 3, beispielsweise bei einem Zylinder 4, sollte die Oberseite offen sein oder sollte eine größere Öffnung 5 aufweisen, damit in der Abschirmvorrichtung kein Luftstau entsteht und eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist.
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Bei dem in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Abschirmvorrichtung wieder als Zylinder 4 ausgebildet. Am oberen Rand des Zylinders 4 sind Seile 8 befestigt, die über feste Rollen 10, welche an der Raumdecke 7 installiert sind, zu einem Seilzug 9 verbunden sind, sodass der Nutzer die Abschirmvorrichtung bei Bedarf selbst absenken bzw. nach oben bewegen kann.
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Bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zylinder 4 an einem Metallkreuz 11 aufgehängt. Das Metallkreuz 11 kann dann mithilfe des Seils 8, das über zwei fest an der Raumdecke installierte Rollen 10 geführt ist, von dem Nutzer per Hand betätigt werden.
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Das gleiche gilt für das Ausführungsbeispiel gemäß 6, bei dem an dem Seil 8 ein Gegengewicht 12 befestigt ist, welches das Gewicht des Zylinders 4 ausgleicht, sodass der Nutzer keine größere Kraftanstrengung zum Betätigen der Abschirmvorrichtung 1 aufzuwenden braucht.
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Ähnliches gilt für die Ausführungsform gemäß den 7 und 8. In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt das Heben und Senken der Abschirmvorrichtung 1 mittels eines Seilzugs, der nach Art eines Flaschenzugs 14 um eine an der Raumdecke 7 angebrachte feste Rollen 10 und zwei lose Rollen 13 geführt ist. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel kann in dem Seil 8 ein Gegengewicht 12 zum Ausgleich des Gewichts des Zylinders 4 bzw. der Wandung 3 vorgesehen sein.
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Über die in den 1 bis 8 gezeigten Seilzüge 9 hinaus können auch andere Seilzüge verwendet werden, beispielsweise ein an sich bekannter, in der Zeichnung nicht gesondert dargestellter Federzug, bei dem sich beim Herunterziehen des Zylinders 4 eine Feder spannt, die beim Nachobenschieben des Zylinders 4 das Seil mit Hilfe der Feder aufgewickelt.
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Alternativ zu der Handbetätigung der Abschirmvorrichtung 1 können die verschiedenen Versionen der Seilzüge 9 auch elektromotorisch betätigt werden. Die in der Zeichnung nicht gesondert dargestellten elektrischen Antriebe des Seilzugs 9 können bei Bedarf von dem Nutzer über eine Fernbedienung gesteuert werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für jedes Großraumbüro oder jede Großraumwerkstätte eine sehr angenehme Bereicherung. Die als Zylinder 4 oder in einer anderen Form gestalteten Wandungen 3 können dabei gleichzeitig zur Raumgestaltung in Form von Designelementen mit entsprechend angepassten Farben und Mustern ausgestattet werden. In jedem Falle dürfte die zumindest zeitweise erzielbare Geräuschdämpfung und das Gefühl einer neu geschaffenen Privatsphäre zur Zufriedenheit der jeweiligen Mitarbeiter beitragen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abschirmvorrichtung
- 2
- Arbeitsplatz
- 3
- Wandung
- 4
- Zylinder
- 5
- obere Öffnung
- 6
- Arbeitsmittel
- 7
- Raumdecke
- 8
- Seil
- 9
- Seilzug
- 10
- feste Rollen
- 11
- Metallkreuz
- 12
- Gegengewicht
- 13
- lose Rollen
- 14
- Flaschenzug