-
Die Erfindung betrifft eine Steckteil-Kopplungsvorrichtung, aufweisend ein Flansch-Kopplungsglied, das ausgebildet ist zum Befestigen des Flanschkopplungsgliedes an einem Befestigungsflansch einer Vorrichtung zum automatischen Führen eines Steckteils, und aufweisend ein Steckteil-Kopplungsglied, das ausgebildet ist zur Befestigung eines Steckteils an dem Steckteil-Kopplungsglied, wobei das Flansch-Kopplungsglied wenigstens ein Verbindungsmittel und das Steckteil-Kopplungsglied wenigstens ein, in einem zusammengefügten Zustand von Flansch-Kopplungsglied und Steckteil-Kopplungsglied mit dem Verbindungsmittel formschlüssig zusammenwirkendes Gegenverbindungsmittel aufweist. Die Erfindung betrifft auch ein zugeordnetes Ladeassistenzsystem.
-
Die
WO 2019/166636 A1 beschreibt einen Endeffektor für eine elektrische Ladeeinrichtung, insbesondere zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines Fahrzeugs, wobei der Endeffektor eine Halterung für einen elektrischen Ladestecker aufweist, und der Endeffektor eine eigene automatische Zustelleinrichtung für die Halterung sowie einen bevorzugt flanschartigen Anschluss zur Verbindung mit einer Positioniervorrichtung der Ladeeinrichtung aufweist, wobei die Zustelleinrichtung dazu ausgebildet ist, den elektrischen Ladestecker automatisch mit einer Ladebuchse am Fahrzeugs zu kuppeln und zu entkuppeln.
-
Die
WO 2019/214935 A1 beschreibt eine Ladeeinrichtung mit einem Ladestecker zur Verbindung mit einem Ladeanschluss eines Fahrzeugs, wobei die Ladeeinrichtung eine Bewegungsvorrichtung umfasst, die dazu ausgebildet ist, den Ladestecker teil- oder vollautomatisiert zu bewegen und mit dem Ladeanschluss zu verbinden, wobei die Bewegungsvorrichtung in einem MRKbeschränkten Bewegungsmodus mit beschränkter Dynamik und/oder beschränkter Kraft, sowie in einem unbeschränkten Bewegungsmodus betreibbar ist, und wobei an dem Ladestecker eine Schutzeinrichtung mit mindestens einem berührungssensiblen und beweglichen Kontaktkörper angeordnet ist, wobei die Bewegungsvorrichtung in Abhängigkeit von der Schutzeinrichtung steuerbar ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steckteil-Kopplungsvorrichtung und/oder ein Ladeassistenzsystem zu schaffen, mit der ein automatisiertes Stecken eines Steckteils an ein Gegensteckteil in besonders sicherer Weise erfolgen kann, insbesondere bei einem Ausfall der Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, das Steckteil in einem Notbetrieb manuell von dem Gegensteckteil abgezogen werden kann, insbesondere ohne dabei die Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils verstellen zu müssen.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Steckteil-Kopplungsvorrichtung, aufweisend ein Flansch-Kopplungsglied, das ausgebildet ist zum Befestigen des Flanschkopplungsgliedes an einem Befestigungsflansch einer Vorrichtung zum automatischen Führen eines Steckteils, und aufweisend ein Steckteil-Kopplungsglied, das ausgebildet ist zur Befestigung eines Steckteils an dem Steckteil-Kopplungsglied, wobei das Flansch-Kopplungsglied wenigstens ein Verbindungsmittel und das Steckteil-Kopplungsglied wenigstens ein, in einem zusammengefügten Zustand von Flansch-Kopplungsglied und Steckteil-Kopplungsglied mit dem Verbindungsmittel formschlüssig zusammenwirkendes Gegenverbindungsmittel aufweist, wobei das wenigstens eine Verbindungsmittel und das wenigstens eine Gegenverbindungsmittel ausgebildet sind zum Ineinanderfügen in einer Fügerichtung, die parallel zur Steckrichtung eines am Steckteil-Kopplungsglied befestigten Steckteils orientiert ist, und wobei das wenigstens eine Verbindungsmittel und das wenigstens eine Gegenverbindungsmittel ausgebildet sind zum Auseinanderbringen in einer die Verbindung von Verbindungsmittel und Gegenverbindungsmittel lösenden Bewegungsrichtung, die entgegen der Steckrichtung eines am Steckteil-Kopplungsglied befestigten Steckteils gerichtet ist.
-
Die Erfindung kann einerseits zur Erhöhung des Bedienkomforts durch vereinfachtes Handling dienen und andererseits zum Schutz der Kinematik, d.h. der Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, vor Zerstörung durch unerwünschte Krafteinleitung bei der sogenannten „Evakuierung“ dienen. Unter „Evakuierung“ wird eine Situation verstanden, in der das Steckteil im Gegensteckteil eingesteckt ist, die Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, insbesondere die Kinematik oder der Roboter nicht mehr in der Lage ist, das Steckteil selbst automatisch aus dem Gegensteckteil zu ziehen oder das Steckteil aus einem anderen Grund nicht von der Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, insbesondere der Kinematik oder des Roboters von dem Steckteil abgezogen werden kann oder die Notwendigkeit oder der Wunsch besteht, das Steckteil bspw. vom Fahrzeug zu entfernen.
-
Eine Evakuierung kann erforderlich werden z.B. bei Ausfall der Versorgungsspannung im gesteckten Zustand und/oder bei einem Defekt an der Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, insbesondere an der Kinematik oder an dem Roboter im gesteckten Zustand. Dem Nutzer soll es einfach gemacht werden, im Evakuierungsfall zuerst das Steckteil-Kopplungsglied vom Flansch-Kopplungsglied trennen zu können, ohne dass dabei eine Bewegung der der Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, insbesondere der Kinematik oder des Roboters erforderlich ist. Am Ende eines Trennvorganges soll die Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, insbesondere die Kinematik oder der Roboter vorzugsweise soweit freistehen, dass sie nur mit der manuellen Bewegung von rotatorischen Gelenken weggeschoben werden kann.
-
Dazu soll die Verbindung von Steckteil-Kopplungsglied und Flansch-Kopplungsglied so ausgeführt werden, dass sie einfach und ohne Kraftaufwand gelöst werden kann und das Steckteil-Kopplungsglied gegen die Steckrichtung geradlinig von dem Gegensteckteil getrennt und nach hinten herausgezogen werden kann. Die Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, insbesondere die Kinematik oder der Roboter soll während des Herausziehens des Steckteils aus dem Gegensteckteil nicht bewegt werden müssen. Das Trennen des Steckteil-Kopplungsglieds von dem Flansch-Kopplungsglied soll demgemäß möglich sein, ohne die Vorrichtung zum automatischen Führen des Steckteils, insbesondere die Kinematik oder den Roboter bewegt werden müssen.
-
Das Verbindungsmittel kann ein Schiebemittel sein und das Gegenverbindungsmittel kann dabei ein Gegenschiebemittel sein, wobei das Schiebemittel und das Gegenschiebemittel ausgebildet sind zum Auseinanderschieben in einer die Verbindung von Schiebemittel und Gegenschiebemittel lösenden Bewegungsrichtung, die entgegen der Steckrichtung des am Steckteil-Kopplungsglied befestigten Steckteils gerichtet ist.
-
Das Schiebemittel kann ein Schieberastmittel sein und das Gegenschiebemittel kann dabei ein Gegenschieberastmittel sein, wobei das Schieberastmittel und das Gegenschieberastmittel ausgebildet sind zum ausrastenden Auseinanderschieben in einer die Verbindung von Schieberastmittel und Gegenschieberastmittel lösenden Bewegungsrichtung, die entgegen der Steckrichtung des am Steckteil-Kopplungsglied befestigten Steckteils gerichtet ist.
-
Das Schiebemittel kann je nach konkreter Ausgestaltung unterschiedlich lang ausgebildet sein. Insbesondere kann das Schiebemittel eine solche Mindestschiebelänge aufweisen, so dass die Mindestschiebelänge ausreichend lang ist, um das Steckteil, welches von dem Steckteil-Kopplungsglied getragen wird, vollständig aus dem Gegensteckteil in der lösenden Bewegungsrichtung, also entgegen der Steckrichtung herausziehen zu können, wenn das Steckteil-Kopplungsglied von dem Flanschkopplungsglied abgezogen wird.
-
Die Steckteil-Kopplungsvorrichtung kann ein Verriegelungsmittel aufweisen, das ausgebildet ist in seinem Verriegelungszustand ein Lösen des Verbindungsmittels des Flansch-Kopplungsglieds von dem Gegenverbindungsmittel des Steckteil-Kopplungsglieds zu verhindern und in seinem Entriegelungszustand ein Lösen des Verbindungsmittels des Flansch-Kopplungsglieds von dem Gegenverbindungsmittel des Steckteil-Kopplungsglieds zuzulassen.
-
Das Verriegelungsmittel kann als ein formschlüssig wirkendes Formschlussverriegelungsmittel ausgebildet sein, das wenigstens ein an dem Flansch-Kopplungsglied ausgebildetes Verriegelungsglied aufweist und wenigstens ein an dem Steckteil-Kopplungsglied ausgebildetes, im Verriegelungszustand mit dem Verriegelungsglied formschlüssig zusammenwirkendes Gegenverriegelungsglied aufweist.
-
Das Verriegelungsglied kann von wenigstens einem Rastriegelvorsprung gebildet werden und das Gegenverriegelungsglied kann dabei von wenigstens einem im Verriegelungszustand mit dem Rastriegelvorsprung formschlüssig zusammenwirkendes Gegenrastriegelrücksprung gebildet werden.
-
Das Verriegelungsglied oder der wenigstens eine Rastriegelvorsprung kann von einem Gewindebolzen gebildet werden und das Gegenverriegelungsglied oder der wenigstens eine Gegenrastriegelrücksprung kann dabei von einem im Verriegelungszustand mit dem Gewindebolzen formschlüssig zusammenwirkenden Innengewinde gebildet werden.
-
Das Verriegelungsmittel kann einen Endanschlag umfassen, an welchem das Flansch-Kopplungsglied oder das Steckteil-Kopplungsglied im Verriegelungszustand des Verriegelungsmittels formschlüssig ansteht, derart, dass bei einem formschlüssigen Anstehen des Flansch-Kopplungsglieds oder des Steckteil-Kopplungsglieds an dem Endanschlag ein weiteres Bewegen des Steckteil-Kopplungsglieds in Steckrichtung des Steckteils unterbunden ist und/oder ein weiteres Bewegen des Flansch-Kopplungsglieds entgegen der Steckrichtung des Steckteils unterbunden ist.
-
Das Verriegelungsmittel kann ein manuelles Betätigungsmittel aufweisen, welches ausgebildet ist zum manuellen Verriegeln und/oder Entriegeln des Verriegelungsmittels. Das manuelle Betätigungsmittel kann von einem drehbaren Handrad gebildet werden.
-
Das manuelle Betätigungsmittel oder das drehbare Handrad kann an einer in Steckrichtung des Steckteils nach vorne weisenden Seite der Steckteil-Kopplungsvorrichtung angeordnet sein. Alternativ kann das manuelle Betätigungsmittel oder das drehbare Handrad an einer in Steckrichtung des Steckteils nach hinten weisenden Seite der Steckteil-Kopplungsvorrichtung angeordnet sein.
-
Das Verriegelungsmittel kann durch ein Sicherungsmittel an dem Flansch-Kopplungsglied oder an dem Steckteil-Kopplungsglied gegen axiales Verstellen gesichert sein.
-
Das Sicherungsmittel kann ausgebildet sein, eine erste Bewegung des manuellen Betätigungsmittels oder eine Drehung des drehbaren Handrads, welche ausgeführt wird, um das Verriegelungsmittel zu lösen, in eine zweite Bewegung umzusetzen, welche das Flansch-Kopplungsglied und das Steckteil-Kopplungsglied voneinander trennt.
-
Mit dem Drehen des manuellen Betätigungsmittels bzw. des drehbaren Handrads wird nicht nur die Verrieglung zwischen dem Flansch-Kopplungsglied und dem Steckteil-Kopplungsglied gelöst, sondern gleichzeitig das Steckteil-Kopplungsglied von dem Flansch-Kopplungsglied weggedrückt, bzw. wegbewegt, d.h. getrennt.
-
Die Steckteil-Kopplungsvorrichtung kann eine das Gegenverbindungsmittel des Steckteil-Kopplungsglieds mit dem Verbindungsmittel des Flansch-Kopplungsglieds gegeneinander linear verschiebbar lagernde Schlittenführung aufweisen.
-
Die Schlittenführung kann als eine Schwalbenschwanzführung ausgebildet sein, welche wenigstens einen schienenartigen Schwalbenschwanzführungsvorsprung und wenigstens einen in den Schwalbenschwanzführungsvorsprung formschlüssig verschiebbar eingreifenden schienenartigen Schwalbenschwanzführungsrücksprung umfasst, wobei entweder der Schwalbenschwanzführungsvorsprung an dem Verbindungsmittel und der Schwalbenschwanzführungsrücksprung an dem Gegenverbindungsmittel ausgebildet ist oder der Schwalbenschwanzführungsrücksprung an dem Verbindungsmittel und der Schwalbenschwanzführungsvorsprung an dem Gegenverbindungsmittel ausgebildet ist.
-
De Schlittenführung, insbesondere der Schwalbenschwanzführungsvorsprung und der Schwalbenschwanzführungsrücksprung können, je nach konkreter Ausgestaltung, unterschiedlich lang ausgebildet sein. Insbesondere kann die Schlittenführung eine solche Mindestschiebelänge aufweisen, so dass die Mindestschiebelänge ausreichend lang ist, um das Steckteil, welches von dem Steckteil-Kopplungsglied getragen wird, vollständig aus dem Gegensteckteil in der lösenden Bewegungsrichtung, also entgegen der Steckrichtung herausziehen zu können, wenn das Steckteil-Kopplungsglied von dem Flanschkopplungsglied abgezogen wird.
-
Das Flansch-Kopplungsglied kann eine Gestalt aufweisen, die auf das Steckteil-Kopplungsglied derart angepasst ist, dass das Flansch-Kopplungsglied im Hinblick auf die lösende Bewegungsrichtung des Steckteil-Kopplungsglieds relativ zum Flansch-Kopplungsglied, wenn das Steckteil-Kopplungsglied entgegen der Fügerichtung an dem Flansch-Kopplungsglied abgezogen wird, zur Durchführung der Abzugsbewegung in der lösenden Bewegungsrichtung vorsprungsfrei und/oder hinterschneidungsfrei ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass das Steckteil-Kopplungsglied nach hinten, also in lösender Bewegungsrichtung von dem Flansch-Kopplungsglied abgezogen werden kann, ohne dass irgendein Vorsprung des Flansch-Kopplungsglieds einem solchen Abziehen entgegensteht.
-
Das Auseinanderbringen des Verbindungsmittels und des Gegenverbindungsmittels entgegen der Steckrichtung des Steckteils kann in einer geraden Bewegungsrichtung erfolgen.
-
Das Flansch-Kopplungsglied kann zu seiner Befestigung an einem Befestigungsflansch einer Vorrichtung zum automatischen Führen und/oder Bewegen eines Steckteils Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben umfassen, mit denen das Flansch-Kopplungsglied an dem Befestigungsflansch zu befestigen ist.
-
Die Vorrichtung zum automatischen Führen und/oder Bewegen eines Steckteils kann eine programmgesteuerte Handhabungsmaschine sein, die ausgebildet und eingerichtet ist, ein von der Handhabungsmaschine geführtes Steckteil automatisch in ein mit dem Steckteil im zusammengesteckten Zustand zusammenwirkendes Gegensteckteil in der Fügerichtung einzustecken. Die programmgesteuerte Handhabungsmaschine kann ein Roboter sein.
-
Das Steckteil-Kopplungsglied kann einen Halteabschnitt aufweisen, der ausgebildet ist zur formschlüssigen Aufnahme und zum Halten eines Steckteils an dem Steckteil-Kopplungsglied. Das Steckteil kann komplementär zu einem Gegensteckteil ausgebildet sein, das vorgesehen ist, zum Anstecken des Steckteils an das Gegensteckteil. Das Steckteil kann ein elektrisches Steckteil sein und das Gegensteckteil kann ein elektrisches Gegensteckteil sein, wobei das elektrische Steckteil und das elektrische Gegensteckteil ausgebildet sind, in einem zusammengesteckten Zustand wenigstens eine elektrische Verbindung zwischen zwei elektrischen Geräten herzustellen. Das elektrische Steckteil kann insbesondere als ein Ladesteckteil ausgebildet sein und das elektrische Gegensteckteil kann dabei als ein Ladegegensteckteil ausgebildet sein, wobei das Ladesteckteil und das Ladegegensteckteil ausgebildet sind, in einem zusammengesteckten Zustand wenigstens eine elektrische Verbindung zwischen einer elektrischen Energiequelle und einem elektrischen Energiespeicher eines elektrischen Verbrauchers herzustellen. Der elektrische Verbraucher kann ein elektrischer Antrieb eines Elektrofahrzeugs sein.
-
Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Ladeassistenzsystem, aufweisend eine Vorrichtung zum automatischen Führen und/oder Bewegen eines Steckteils, die eine programmgesteuerte Handhabungsmaschine ist, die ausgebildet und eingerichtet ist, ein von der Handhabungsmaschine geführtes Steckteil automatisch in ein mit dem Steckteil im zusammengesteckten Zustand zusammenwirkendes Gegensteckteil in der Fügerichtung einzustecken, wobei an einem Befestigungsflansch der Handhabungsmaschine eine Steckteil-Kopplungsvorrichtung, wie erfindungsgemäß beschrieben, angebracht ist.
-
Konkrete Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Konkrete Merkmale dieser exemplarischen Ausführungsbeispiele können unabhängig davon, in welchem konkreten Zusammenhang sie erwähnt sind, gegebenenfalls auch einzeln oder in weiteren Kombinationen betrachtet, allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen.
-
Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Vorrichtung zum automatischen Führen eines Steckteils, in der Bauart eines Laderoboters, bei dem das geführte Steckteilmittels einer beispielhaften erfindungsgemäßen Steckteil-Kopplungsvorrichtung an einem Befestigungsflansch der Vorrichtung, d.h. des Laderoboters angekoppelt ist,
- 2 eine perspektivische Darstellung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Steckteil-Kopplungsvorrichtung in einer entkoppelten Anordnung,
- 3 eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Steckteil-Kopplungsvorrichtung in einer gekoppelten Anordnung, mit einem Betätigungsglied an einer von der Steckerebene abgewandten Seite der Steckteil-Kopplungsvorrichtung, und
- 4 eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Steckteil-Kopplungsvorrichtung in einer gekoppelten Anordnung, mit einem alternativen Betätigungsglied an einer der Steckerebene zugewandten Seite der Steckteil-Kopplungsvorrichtung.
-
Im Falle der Ausführungsformen gemäß 1 bis 4 weist die erfindungsgemäße Steckteil-Kopplungsvorrichtung 1 ein Flansch-Kopplungsglied 2 auf, das ausgebildet ist zum Befestigen des Flanschkopplungsgliedes 2 an einem Befestigungsflansch 3 einer Vorrichtung 4 zum automatischen Führen eines Steckteils 5. Die erfindungsgemäße Steckteil-Kopplungsvorrichtung 1 weist außerdem ein Steckteil-Kopplungsglied 6 auf, das ausgebildet ist zur Befestigung eines Steckteils 5 an dem Steckteil-Kopplungsglied 6, wobei das Flansch-Kopplungsglied 2 wenigstens ein Verbindungsmittel 7.1 und das Steckteil-Kopplungsglied 6 wenigstens ein, in einem zusammengefügten Zustand von Flansch-Kopplungsglied 2 und Steckteil-Kopplungsglied 6 mit dem Verbindungsmittel 7.1 formschlüssig zusammenwirkendes Gegenverbindungsmittel 7.2 aufweist. Das wenigstens eine Verbindungsmittel 7.1 und das wenigstens eine Gegenverbindungsmittel 7.2 sind ausgebildet zum Ineinanderfügen in einer Fügerichtung F, die parallel zur Steckrichtung S eines am Steckteil-Kopplungsglied 6 befestigten Steckteils 5 orientiert ist, und wobei das wenigstens eine Verbindungsmittel 7.1 und das wenigstens eine Gegenverbindungsmittel 7.2 ausgebildet sind zum Auseinanderbringen in einer die Verbindung von Verbindungsmittel 7.1 und Gegenverbindungsmittel 7.2 lösenden Bewegungsrichtung L, die entgegen der Steckrichtung S eines am Steckteil-Kopplungsglied 6 befestigten Steckteils 5 gerichtet ist.
-
Die Vorrichtung zum automatischen Führen und/oder Bewegen des Steckteils 5 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels eine programmgesteuerte Handhabungsmaschine d.h. ein Roboter 4a, insbesondere im Wesentlichen in Art eines SCARA-Roboters, wobei der Roboter 4a ausgebildet und eingerichtet ist, das von ihm geführtes Steckteil 5 automatisch in ein mit dem Steckteil 5 im zusammengesteckten Zustand zusammenwirkendes Gegensteckteil in der Fügerichtung F, d.h. in Steckrichtung S einzustecken.
-
Ein Auseinanderbringen des Verbindungsmittels 7.1 und des Gegenverbindungsmittels 7.2 erfolgt entgegen der Steckrichtung S des Steckteils 5 in einer geraden Bewegungsrichtung, wie insbesondere durch die Pfeile in 2 dargestellt ist.
-
Das Flansch-Kopplungsglied 2 umfasst Befestigungsmittel 9, insbesondere in Form von Schrauben (3, 4), zu seiner Befestigung an dem Befestigungsflansch 3 der Vorrichtung 4 zum automatischen Führen und/oder Bewegen des Steckteils 5, d.h. des Roboters 4a, mit denen das Flansch-Kopplungsglied 2 an dem Befestigungsflansch 3 befestigt ist.
-
Das Steckteil-Kopplungsglied 6 weist einen Halteabschnitt 6a auf, der ausgebildet ist zur formschlüssigen Aufnahme und zum Halten des Steckteils 5 an dem Steckteil-Kopplungsglied 2, wir dies in 4 dargestellt ist.
-
Das Steckteil 5 ist komplementär zu einem nicht näher dargestellten Gegensteckteil ausgebildet, das vorgesehen ist, zum Anstecken des Steckteils 5 an das Gegensteckteil.
-
Das Steckteil 5 kann, wie dargestellt, ein elektrisches Steckteil sein und das Gegensteckteil ein elektrisches Gegensteckteil sein, wobei das elektrische Steckteil und das elektrische Gegensteckteil ausgebildet sind, in einem zusammengesteckten Zustand wenigstens eine elektrische Verbindung zwischen zwei elektrischen Geräten herzustellen.
-
Das elektrische Steckteil kann als ein Ladesteckteil ausgebildet sein und das elektrische Gegensteckteil als ein Ladegegensteckteil ausgebildet sein, wobei das Ladesteckteil und das Ladegegensteckteil ausgebildet sind, in einem zusammengesteckten Zustand wenigstens eine elektrische Verbindung zwischen einer elektrischen Energiequelle und einem elektrischen Energiespeicher eines elektrischen Verbrauchers herzustellen.
-
Der elektrische Verbraucher kann ein elektrischer Antrieb eines Elektrofahrzeugs sein. Demgemäß ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels das Steckteil 5 als ein Kfz-Ladestecker des Typs 2 ausgebildet, insbesondere gemäß IEC 62196 Typ 2 bzw. EN 62196 Typ 2.
-
Das Verbindungsmittel 7.1 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels ein Schiebemittel und das Gegenverbindungsmittel 7.2 ein Gegenschiebemittel, wobei das Schiebemittel und das Gegenschiebemittel ausgebildet sind zum Auseinanderschieben in einer die Verbindung von Schiebemittel und Gegenschiebemittel lösenden Bewegungsrichtung L, die entgegen der Steckrichtung S des am Steckteil-Kopplungsglied 6 befestigten Steckteils 5 gerichtet ist.
-
Das Schiebemittel kann, wie dargestellt, als wenigstens ein Schieberastmittel 7.1a ausgebildet sein und das Gegenschiebemittel kann als ein Gegenschieberastmittel 7.2b ausgebildet sein, wobei das Schieberastmittel 7.1a und das Gegenschieberastmittel 7.2b ausgebildet sind zum ausrastenden Auseinanderschieben in einer die Verbindung von Schieberastmittel 7.1a und Gegenschieberastmittel 7.2b lösenden Bewegungsrichtung L, die entgegen der Steckrichtung S des am Steckteil-Kopplungsglied 6 befestigten Steckteils 5 gerichtet ist. Das Schiebemittel kann je nach konkreter Ausgestaltung unterschiedlich lang ausgebildet sein. Insbesondere kann das Schiebemittel eine solche Mindestschiebelänge aufweisen, so dass die Mindestschiebelänge ausreichend lang ist, um das Steckteil 5, welches von dem Steckteil-Kopplungsglied 6 getragen wird, vollständig aus dem Gegensteckteil in der lösenden Bewegungsrichtung L, also entgegen der Steckrichtung S herausziehen zu können, wenn das Steckteil-Kopplungsglied 6 von dem Flanschkopplungsglied 2 abgezogen wird.
-
Die Steckteil-Kopplungsvorrichtung 1 weist eine das Gegenverbindungsmittel 7.2 des Steckteil-Kopplungsglieds 6 mit dem Verbindungsmittel 7.1 des Flansch-Kopplungsglieds 2 gegeneinander linear verschiebbar lagernde Schlittenführung 13 auf.
-
Die Schlittenführung 13 ist im Falle des dargestellten Ausführungsbeispiels als eine Schwalbenschwanzführung ausgebildet, welche wenigstens einen schienenartigen Schwalbenschwanzführungsvorsprung und wenigstens einen in den Schwalbenschwanzführungsvorsprung formschlüssig verschiebbar eingreifenden schienenartigen Schwalbenschwanzführungsrücksprung aufweist, wobei entweder der Schwalbenschwanzführungsvorsprung an dem Verbindungsmittel 7.1 und der Schwalbenschwanzführungsrücksprung an dem Gegenverbindungsmittel 7.2 ausgebildet ist, wie dies in 2 dargestellt ist, oder der Schwalbenschwanzführungsrücksprung an dem Verbindungsmittel und der Schwalbenschwanzführungsvorsprung an dem Gegenverbindungsmittel ausgebildet ist (nicht dargestellt). Somit kann auch die Schlittenführung 13, insbesondere der Schwalbenschwanzführungsvorsprung und der Schwalbenschwanzführungsrücksprung, je nach konkreter Ausgestaltung, unterschiedlich lang ausgebildet sein. Insbesondere kann die Schlittenführung 13 eine solche Mindestschiebelänge aufweisen, so dass die Mindestschiebelänge ausreichend lang ist, um das Steckteil 5, welches von dem Steckteil-Kopplungsglied 6 getragen wird, vollständig aus dem Gegensteckteil in der lösenden Bewegungsrichtung L, also entgegen der Steckrichtung S herausziehen zu können, wenn das Steckteil-Kopplungsglied 6 von dem Flanschkopplungsglied 2 abgezogen wird.
-
Das Flansch-Kopplungsglied 2 weist eine Gestalt auf, die auf das Steckteil-Kopplungsglied 6 derart angepasst ist, dass das Flansch-Kopplungsglied 2 im Hinblick auf die lösende Bewegungsrichtung L des Steckteil-Kopplungsglieds 6 relativ zum Flansch-Kopplungsglied 2, wenn das Steckteil-Kopplungsglied 6 entgegen der Fügerichtung F an dem Flansch-Kopplungsglied 2 abgezogen wird (2), zur Durchführung der Abzugsbewegung in der lösenden Bewegungsrichtung L vorsprungsfrei und/oder hinterschneidungsfrei ausgebildet ist.
-
Die Steckteil-Kopplungsvorrichtung 1 weist ein Verriegelungsmittel 8 auf, das ausgebildet ist in seinem Verriegelungszustand (3, 4) ein Lösen des Verbindungsmittels 7.1 des Flansch-Kopplungsglieds 2 von dem Gegenverbindungsmittel 7.2 des Steckteil-Kopplungsglieds 6 zu verhindern und in seinem Entriegelungszustand (2) ein Lösen des Verbindungsmittels 7.1 des Flansch-Kopplungsglieds 2 von dem Gegenverbindungsmittel 7.2 des Steckteil-Kopplungsglieds 6 zuzulassen.
-
Das Verriegelungsmittel 8 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels als ein formschlüssig wirkendes Formschlussverriegelungsmittel ausgebildet, das wenigstens ein an dem Flansch-Kopplungsglied 2 ausgebildetes Verriegelungsglied aufweist und wenigstens ein an dem Steckteil-Kopplungsglied 6 ausgebildetes, im Verriegelungszustand mit dem Verriegelungsglied formschlüssig zusammenwirkendes Gegenverriegelungsglied aufweist.
-
Das Verriegelungsglied wird im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels von einem Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels gemäß 3 ist das manuelle Betätigungsmittel 11 d.h. das drehbare Handrad an einer in Steckrichtung S des Steckteils 5 nach hinten weisenden Seite der Steckteil-Kopplungsvorrichtung 1 angeordnet8.1 gebildet und das Gegenverriegelungsglied wird von einem im Verriegelungszustand mit dem Gewindebolzen 8.1 formschlüssig zusammenwirkenden Innengewinde 8.2 gebildet.
-
Das Verriegelungsmittel 8 umfasst einen Endanschlag 10, an welchem das Steckteil-Kopplungsglied 6 im Verriegelungszustand des Verriegelungsmittels 8 formschlüssig ansteht, derart, dass bei einem formschlüssigen Anstehen des Steckteil-Kopplungsglieds 6 an dem Endanschlag 10 ein weiteres Bewegen des Steckteil-Kopplungsglieds 6 in Steckrichtung S des Steckteils 5 unterbunden ist und/oder ein weiteres Bewegen des Flansch-Kopplungsglieds 2 entgegen der Steckrichtung S des Steckteils 5 unterbunden ist.
-
Das Verriegelungsmittel 8 umfasst ein manuelles Betätigungsmittel 11, welches ausgebildet ist zum manuellen Verriegeln und/oder Entriegeln des Verriegelungsmittels 8. Das manuelle Betätigungsmittel 8 wird im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels von einem drehbaren Handrad gebildet. Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels gemäß 3 ist das manuelle Betätigungsmittel 11 d.h. das drehbare Handrad an einer in Steckrichtung S des Steckteils 5 nach hinten weisenden Seite der Steckteil-Kopplungsvorrichtung 1 angeordnet.
-
Im Falle des alternativen Ausführungsbeispiels gemäß 4 ist das manuelle Betätigungsmittel 11 d.h. das drehbare Handrad hingegen an einer in Steckrichtung S des Steckteils 5 nach vorne weisenden Seite der Steckteil-Kopplungsvorrichtung 1 angeordnet.
-
Das Verriegelungsmittel 8 bzw. der Gewindebolzen 8.1 ist zusätzlich durch ein Sicherungsmittel 12 an dem Steckteil-Kopplungsglied 6 gegen axiales Verstellen gesichert.
-
Das Sicherungsmittel 12 kann dabei ausgebildet sein, eine erste Bewegung des manuellen Betätigungsmittels 11 d.h. eine Drehung des drehbaren Handrads, welche ausgeführt wird, um das Verriegelungsmittel 8 zu lösen, in eine zweite Bewegung umzusetzen, welche das Flansch-Kopplungsglied 2 und das Steckteil-Kopplungsglied 6 voneinander trennt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2019/166636 A1 [0002]
- WO 2019/214935 A1 [0003]