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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Tiergesundheit und betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von Hufen und Schenkeln von Nutztieren bei Verletzungen.
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TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
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Sowohl im Bereich der Nutztierhaltung als auch im Sport kommt es immer wieder zu Verletzungen, insbesondere im Bereich der Hufe und der Schenkel. Dabei kann es sich um Pilzerkrankungen, Abschürfungen oder sogar offene Wunden handeln, die gereinigt und medizinisch versorgt werden müssen. Üblicherweise erfolgt dies durch einen festen und sterilen Verband, der regelmäßig gewechselt werden sollte. Wichtig ist dabei ein hohes Maß an Hygiene, damit es nicht zu Entzündungen kommt, die den Heilungsprozess verzögern. Um dies zu erreichen, werden die Tiere üblicherweise in ihren Ställen gehalten.
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Eine solche Vorgehensweise ist jedoch aus verschiedenen Gründen nicht optimal. Zum einen heilen viele dieser Verletzungen schneller ab, wenn Luft an die Wunden gelangt, was bei festen Verbänden nicht immer der Fall ist. Zum anderen ist es sehr wohl gewünscht, dass sich das Tier bewegt, um Versteifungen der Gelenke zu verhindern.
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RELEVANTER STAND DER TECHNIK
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Vorrichtungen zum Schutz von Klauen und Hufen von Nutztieren sind grundsätzlich bekannt:
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Aus
CN 208972370 U (YUNNAN COLLEGE OF AGRICULTURE) ist eine komplexe Vorrichtung zum Schutz der Klauen von Rindern bekannt. Die zum Bereich der Rinderzucht gehörende Kuhhufschutzvorrichtung besteht aus einer Sohle, einem Oberleder, einem Schuhzylinder, einem Metallring, einem Reißverschluss, einer Schnalle, einem Verbindungsstreifen, einem Auspuffrohr, einem Luftansaugrohr, einem Rückschlagventil, einem Bewegungssensor, einem Körpertemperatursensor, einem Herzfrequenzsensor, einem Gerätekasten und einem Datenverarbeitungsmodul.
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ZU LÖSENDE AUFGABE
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat daher darin bestanden, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe man Hufe und/oder Schenkel von Nutztieren, insbesondere von Pferden schützen kann, so dass Verletzungen und Wunden nach dem Reinigen weiter sauber bleiben und sich nicht entzünden können , ohne dass hierzu ein Verband angelegt werden und das Tier im Stall bleiben muss. Die Vorrichtung sollte so flexibel sein, dass sie sich leicht an unterschiedliche Physiognomien von Tieren anpassen lässt. Ferner sollte sie gewähren, dass unter den genannten Sauberkeitsbedingungen auch Medikamente appliziert werden können.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand der Erfindung ist ein medizinischer Überzieher für Nutztiere in Form eines Strumpfes, welcher sich dadurch auszeichnet, dass
- (a) der untere Teil des Strumpfes, der den Huf des Nutztieres aufnimmt, aus einem wasserdichten widerstandsfähigen Gummi- oder Planenmaterial und
- (b) der obere Teil des Strumpfes, der das Bein des Nutztieres ummantelt, aus einem wasserdichten, aber atmungsaktiven Material besteht.
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Der Überzieher wird wie ein Strumpf über den Huf und den Unterschenkel des verletzten Tieres gezogen. Er besteht aus zwei Teilen mit jeweils unterschiedlichen Materialien. Der untere Teil umschließt den Huf und reicht gegebenenfalls noch ein geringes Stück, beispielsweise bis zum Sprunggelenk hinauf. Der obere Teil schließt hier an und endet typisch zwischen Kniegelenk und Hüfte des Nutztiers, wobei dessen Beweglichkeit nicht eingeschränkt wird. Mit Hilfe des Überziehers wird zum einen erreicht, dass Verletzungen am Huf oder Fleischwunden nach dem Säubern nicht mehr verbunden werden müssen, sondern unter Zutritt von Luft schneller abheilen. Gleichzeitig wird eine weitere Verschmutzung und nachfolgende Entzündung vermieden, so dass das Nutztier bis zur Genesung weiter auf die Weide kann. Zudem lässt der Überzieher es zu, dass Medikamente verabreicht werden, nämlich entweder, indem sie direkt auf die Wunde aufgetragen werden oder der Strumpf mit einem entsprechenden Medikament in flüssiger, pastöser oder cremeartigen Form gefüllt wird. Dies ist vor allem interessant, wenn Verletzungen an den Hufen kuriert werden sollen.
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Auf diese Weise wird eine Vorrichtung, die der Tiergesundheit dient, zur Verfügung gestellt, die in Form und Größe an die Maße eines Pferdes, eines Ponys, eines Esels, eines Schafs oder einer Ziege angepasst werden kann.
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Typischerweise ist der untere Teil des Strumpfes der Anatomie des Hufes des Nutztieres nachgebildet. Das Material, aus dem dieser Teil des Strumpfes besteht, ist so auszuwählen, dass es beim Bewegen des Tieres über Steine oder Waldboden nicht leicht verschleißt. Vorzugsweise besteht der untere Teil des Überziehers aus zwei Teilen, der Sohle, die beispielsweise aus Gummi- oder Kautschuk gefertigt ist, und dem Hufschuh, der beispielsweise aus Planenstoff besteht.
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Der obere Teil des Strumpfes besteht aus einem atmungsaktiven Material, welches vorzugsweise aber auch wasserabweisend ist. Geeignet ist dazu beispielsweise typisches Outdoormaterial, wie Goretex®. Oberer und unterer Teil des Überziehers sind fest miteinander verbunden, beispielsweise durch Vulkanisieren. Vorzugsweise ist der Überzieher wenigstens im Bereich des oberen Teils des Strumpfes auf seiner Innenseite mit einem säurebeständigen Material ausgekleidet, welches sowohl wärme- wie kältebeständig ist.
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Vorzugsweise ist der obere Teil des Überziehers weit geschnitten, so dass er sowohl für die schlanken Schenkel eines Ponys als auch für die kräftigeren Schenkel eines Kaltblüters geeignet ist. An seiner Außenseite sind daher in der Regel Klettverschlüsse angebracht, mit denen sich das Material raffen und befestigen lässt, so dass es eng am Schenkel anliegt, ohne ihn einzuschnüren. Auf diese Weise kann der Überzieher auch an unterschiedliche Beinlängen angepasst werden.
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Um zu verhindern, dass der Überzieher vom Schenkel rutscht, ist vorteilhafterweise am Saum des Strumpfes ein verstellbarer Haltegurt vorhanden, der beispielsweise über den Hals des Tieres geführt und mit Schnallen auf die richtige Länge eingestellt und verschlossen wird. Wird der Überzieher am Hinterbein angebracht, wird der Haltegurt über den Rücken des Tieres geführt. Der Haltegurt kann auch über den Saum hinaus bis zum unteren Teil des Überziehers verlängert sein, um diesem einen besseren Halt zu verschaffen.
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Die Erfindung wird durch die folgende näher erläutert, ohne darauf eingeschränkt zu sein. Die Bezugszeichen haben die folgenden Bedeutungen:
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- Gummisohle des unteren Teils des Überziehers
- 2
- Hufschuh, beispielsweise aus Planenstoff
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- Befestigungsband für sicheren Halt
- 4
- Klettbänder mit Verschlüssen zum Raffen des oberen Teils des Überziehers
- 5
- Oberer Teil des Überziehers, beispielsweise aus Outdoorstoff
- 6
- Innenschuh aus wasserdichtem Material
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- Schnallen
- 8
- Schnalle zur individuellen Längenanpassung
- 9
- Haltegurt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CN 208972370 U [0005]
- WO 2014138790 A1 [0006]
- WO 2018033650 A1 [0006]
- CN 203775975 U [0006]
- CN 304872465 S [0006]