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Die Erfindung betrifft eine Verpackung für ein schüttfähiges Lebens- und/oder Genussmittel, insbesondere für geröstete Kaffeebohnen oder ein hieraus hergestelltes Kaffeepulver. Die Verpackung soll wiederverwendbar sein, um den Vertrieb des Lebens- und/oder Genussmittels in einem Mehrwegpfandsystem ermöglichen.
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Stand der Technik
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Schüttfähige Lebens- und/oder Genussmittel werden üblicherweise in Säcken, Tüten oder Dosen verpackt. Die Art der Verpackung hängt dabei insbesondere von der Empfindlichkeit des Lebens- und/oder Genussmittels gegenüber Feuchtigkeit, Luft und/oder Licht ab. Denn die Verpackung soll das Lebens- und/oder Genussmittel vor vorzeitigem Verderb schützen. Bei gerösteten Kaffeebohnen oder einem hieraus hergestellten Kaffeepulver dient die Verpackung zugleich dem Schutz des Aromas.
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Das Rösten von Kaffeebohnen fördert die Bildung von Geschmacks- und Aromastoffen. Ferner kann durch das Rösten die Bekömmlichkeit des Kaffees beeinflusst werden. Nach dem Rösten können die Kaffeebohnen gemahlen werden, so dass nicht ganze Kaffeebohnen, sondern Kaffeepulver in den Handel gelangt.
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Zum Verpacken von gerösteten und ggf. gemahlenen Kaffeebohnen haben sich insbesondere aus Kunststoff, Metall oder einem Verbundwerkstoff gefertigte Tüten und Dosen durchgesetzt. Diese werden nach dem Befüllen luftdicht verschlossen, beispielsweise verschweißt oder versiegelt. Auf diese Weise bleibt das volle Aroma des Kaffees bis zum Öffnen der Verpackung erhalten. Da sich nach dem Öffnen die Verpackung nicht mehr luftdicht verschließen lässt, muss der Inhalt umgefüllt oder innerhalb einer gewissen Zeit aufgebraucht werden.
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Beim Öffnen einer verschweißten bzw. versiegelten Verpackung wird diese in der Regel zerstört. Das heißt, dass sie nicht wiederverwendbar ist, sondern entsorgt werden muss. In der Regel geschieht dies zusammen mit dem Hausmüll, so dass letztendlich die Verpackung in der Müllverbrennung landet. Denn ein Recycling der Verpackung ist - sofern überhaupt möglich - aufwändig und teuer. Damit gehen jedoch wertvolle Ressourcen verloren.
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Geröstete Kaffeebohnen sowie hieraus hergestelltes Kaffeepulver weisen die Eigenart auf, dass sie - selbst bei luftdichter Verpackung - Kohlenstoffdioxid ausgasen. Innerhalb der Verpackung kann sich somit ein gefährlicher Überdruck aufbauen, der in der Folge zum Platzen bzw. Bersten der Verpackung führen kann. Um dies zu vermeiden, wird in der Regel beim Verpacken der Ware ein Unterdruck bzw. Vakuum innerhalb der Verpackung erzeugt. Ferner kann die Verpackung mit einem Einweg-Sicherheitsventil ausgestattet werden. Das heißt, dass Gas von innen nach außen gelangen kann, nicht jedoch von außen nach innen, um das Aroma der verpackten Ware zu schützen.
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Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung für ein schüttfähiges Lebens- und/oder Genussmittel, insbesondere für geröstete Kaffeebohnen oder ein hieraus hergestelltes Kaffeepulver, anzugeben, die eine sichere Lagerung selbst über einen längeren Zeitraum ermöglicht und zugleich möglichst ressourcenschonend und umweltfreundlich ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird die Verpackung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Schutzansprüchen zu entnehmen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die für ein schüttfähiges Lebens- und/oder Genussmittel, insbesondere für geröstete Kaffeebohnen oder ein hieraus hergestelltes Kaffeepulver, vorgeschlagene Verpackung umfasst einen Behälter, der zur Begrenzung eines Aufnahmeraums einen Boden und mindestens eine Seitenwand aufweist, sowie einen Deckel, der mit dem Behälter kraft- und/oder formschlüssig verbindbar ist, so dass die Verpackung zur portionsweisen Entnahme des Lebens- und/oder Genussmittels wiederholt öffen- und verschließbar ist. Im oder am Deckel ist dabei ein als Rückschlagventil ausgeführtes Sicherheitsventil zur Druckentlastung des Aufnahmeraums angeordnet.
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Im Unterschied zu einer Tüte weist die vorgeschlagene Verpackung einen Behälter mit einem Boden und mindestens einer Seitenwand auf. Der Boden steift den Behälter aus, so dass dieser eine gewisse Formsteifigkeit besitzt. Die Formsteifigkeit weist der Behälter auch bei geöffnetem Deckel auf, so dass die Entnahme des hierin verpackten schüttfähigen Lebens- und/oder Genussmittels vereinfacht wird. Zur Entnahme kann das schüttfähige Lebens- und/oder Genussmittel einfach aus dem Behälter ausgeschüttet werden. Unter einem „schüttfähigen“ Lebens- und/oder Genussmittel wird vorliegend insbesondere ein trockenes, rieselfähiges Lebens- und/oder Genussmittel verstanden.
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Der Behälter der vorgeschlagenen Verpackung ist dank des Bodens aufstellbar. In Abhängigkeit von der Querschnittsform des Behälters, die bevorzugt zumindest abschnittsweise rund und/oder eckig ist, erstreckt sich die mindestens eine Seitenwand umlaufend oder bildet mit weiteren Seitenwänden ein Vieleck aus.
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Um die Verpackung wiederholt öffnen und schließen zu können, muss die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen dem Deckel und dem Behälter zerstörungsfrei lösbar sein. Die Verbindung darf somit nicht stoffschlüssig analog einer Verschweißung oder Versiegelung sein. Durch die Möglichkeit des wiederholten Öffnens und Schließens ist der Behälter nach seiner Entleerung wiederverwendbar. Das heißt, dass der Behälter nach seiner Entleerung erneut befüllt werden und in den Handel gelangen kann. Dies wiederum ermöglicht die Errichtung eines Mehrweg-Pfandsystems. Im Ergebnis wird somit weniger Verpackungsmaterial benötigt. Zugleich wird weniger Müll produziert. Beides führt dazu, dass Ressourcen und Umwelt geschont werden.
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Durch Ausstattung der Verpackung mit einem als Rückschlagventil ausgeführten Sicherheitsventil, ist sie insbesondere zum Verpacken von schüttfähigen Lebens- und/oder Genussmittel geeignet, die ausgasen. Mit Hilfe der vorgeschlagenen Verpackung kann somit insbesondere ein Mehrweg-Pfandsystem für geröstete Kaffeebohnen oder hieraus hergestelltes Kaffeepulver errichtet werden. Innerhalb der Verpackung ausgasendes Kohlenstoffdioxid kann über das Sicherheitsventil ausströmen, so dass keine Gefahr eines Berstens der Verpackung besteht. Zudem wird das Aroma der in dem Behälter aufgenommenen Ware geschützt. Ist die verpackte Ware aufgebraucht, gibt der Endkunde die leere Verpackung an den Handel oder den Abfüller zurück. Sofern die Verpackung keine Beschädigungen aufweist, wird sie gereinigt und erneut befüllt.
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Die vorgeschlagene Verpackung ist vorzugsweise mehrteilig ausgeführt. Das heißt, dass der Behälter und der Deckel als separate Teile ausgeführt sind. Sofern der Behälter und/oder der Deckel einer im Mehrweg-Pfandsystem rückgeführten Verpackung beschädigt sein sollte bzw. sollten, kann er durch einen anderen Behälter bzw. anderen Deckel einfach ausgetauscht werden. Zudem können rückgeführte Behälter und Deckel getrennt voneinander gereinigt werden. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn - gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung - Behälter und Deckel nicht aus dem gleichen Material gefertigt sind. Bevorzugt kann nach dem erneuten Befüllen des Behälters dieser mit dem gereinigten ersten Deckel oder mit einem neuen Deckel verschlossen werden.
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Die Anordnung des Sicherheitsventils im oder am Deckel erleichtert die Reinigung des Behälters der Verpackung. Sollte aufgrund des Sicherheitsventils eine Reinigung des Deckels nicht möglich sein, kann zumindest der Behälter in den Pfandkreislauf rückgeführt werden. Vorzugsweise ist das Sicherheitsventil lösbar im oder am Deckel angeordnet, so dass das Sicherheitsventil entfernt und der Deckel getrennt vom Sicherheitsventil gereinigt und/oder einem Recycling zugeführt werden kann. Gleiches kann analog für das Sicherheitsventil gelten.
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Die vorgeschlagene mehrteilige Ausführung der Verpackung schließt nicht aus, dass der Deckel verliersicher am Behälter gehalten sein kann. Darüber hinaus kann der Deckel mehrteilig ausgeführt sein bzw. die Verpackung kann neben dem Behälter und dem Deckel weitere Teile aufweisen, die beispielsweise der Verbindung des Deckels mit dem Behälter dienen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen der Behälter und der Deckel in Eingriff miteinander bringbare Verbindungsmittel zur Realisierung eines Formschlusses auf. Der Formschluss gewährleistet eine sichere Verbindung zwischen dem Behälter und dem Deckel. Dank des Formschlusses hält die Verbindung sogar einer gewissen Druckbelastung stand. Sollte die Funktion des Sicherheitsventils, beispielsweise aufgrund unsachgemäßer Lagerung, zeitweise eingeschränkt sein, so dass der Druck innerhalb der Verpackung ansteigt, bleibt die Verbindung zwischen dem Behälter und dem Deckel erhalten.
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Die in Eingriff miteinander bringbaren Verbindungsmittel können beispielsweise als Gewinde, Nocken und/oder als Rastmittel ausgeführt sein. Der Behälter kann zum Beispiel ein Außengewinde und der Deckel ein Innengewinde aufweisen. In diesem Fall muss zum Öffnen und Verschließen der Verpackung der Deckel gegenüber dem Behälter verdreht werden. Anstelle eines Gewindes kann der Deckel aber auch nur kleine Vorsprünge in Form von Nocken aufweisen, welche die Verbindungsmittel des Behälters hintergreifen, wenn der Deckel in einer kurzen Drehbewegung auf den Behälter gesetzt wird. Ferner kann der Behälter einen sich in Umfangsrichtung erstreckenden, außenliegenden Wulst aufweisen, der von einem sich in Umfangsrichtung ersteckenden innenliegenden Wulst des Deckels beim Verschließen des Behälters hintergriffen wird. In diesem Fall muss zum Öffnen eine Zugkraft und zum Schließen eine Druckkraft auf den Deckel aufgebracht werden.
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Bevorzugt sind der Deckel und der Behälter über einen Schraubverschluss, einen Drehverschluss, einen Twist-Off-Verschluss, einen Schnappverschluss oder einen Bügelverschluss verbindbar. Der Bügelverschluss erfordert gegenüber den anderen Verschlussarten separate Verbindungsmittel in Form von Federklammern, wie sie beispielsweise früher zum Einwecken von Lebensmitteln genutzt wurden. Diese können aber verliersicher am Deckel oder am Behälter gehalten werden.
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Des Weiteren bevorzugt ist der Behälter zumindest abschnittsweise hohlzylinderförmig gestaltet. Die Hohlzylinderform gewährleistet bei einem unerwünschten Druckanstieg im Inneren der Verpackung eine gleichmäßige Verteilung der Drucklast. Der Behälter weist somit eine erhöhte Robustheit auf. Besonders bevorzugt ist der Behälter dosen- oder flaschenförmig gestaltet. Die Dosen- oder Flaschenform ist besonders einfach zu reinigen und hat sich zudem bereits in anderen Mehrweg-Pfandsystemen bewährt. Dies ermöglicht den Einsatz bereits vorhandener Lager- und/oder Lieferstrukturen. Die Dosen- oder Flaschenform gewährleistet zudem eine durch den Endverbraucher einfach zu handhabende Verpackung, die darüber hinaus sicher auf dem Boden des Behälters abgestellt und gelagert werden kann.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Behälter ganz oder zumindest teilweise aus Glas, Keramik, Kunststoff und/oder aus Metall, insbesondere Leichtmetall, gefertigt ist. Diese Materialien beeinflussen die Qualität eines im Behälter aufgenommenen Lebens- und/oder Genussmittels in der Regel nicht. Zudem sind sie von der Lebensmittelindustrie als Verpackungsmaterial zugelassen.
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Behälter aus Kunststoff oder Leichtmetall zeichnen sich insbesondere durch ein geringes Gewicht aus, so dass das Handling der Behälter bzw. Verpackungen, insbesondere beim Transport, vereinfacht wird. Behälter aus Glas, Keramik oder Metall sind formstabil und damit besonders robust. Darüber hinaus sind sie unempfindlich gegenüber hohen Temperaturen, so dass sie bei über 100°C, beispielsweise bei etwa 160°C gespült werden können, um schädliche Keime, Bakterien und/oder Viren abzutöten. Auf diese Weise sind hohe Hygienestandards erfüllbar.
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Ist der Behälter aus mehr als einem Material bzw. Werkstoff gefertigt, sind die unterschiedlichen Materialien bzw. Werkstoffe bevorzugt derart angeordnet und/oder miteinander verbunden, dass sie leicht voneinander zu trennen sind. Die Materialien bzw. Werkstoffe des Behälters können somit getrennt voneinander, das heißt einfach recycelt werden. Auf die Verwendung eines Verbundwerkstoffs wird vorzugsweise verzichtet. Weiterhin vorzugsweise ist der Behälter aus nur einem Material bzw. Werkstoff, das heißt aus Glas, Keramik, Kunststoff oder Metall gefertigt. Der Behälter kann in diesem Fall besonders einfach recycelt werden.
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Der Deckel ist bevorzugt ganz oder zumindest bereichsweise aus Glas, Keramik, Kork, Kunststoff, Metall, insbesondere Leichtmetall, und/oder einem Verbundwerkstoff gefertigt. Die Verwendung der vorgeschlagenen Werkstoffe stellt sicher, dass die Qualität des verpackten Lebens- und/oder Genussmittels nicht beeinträchtigt wird.
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Im Unterschied zum Behälter kann der Deckel aus einem Verbundwerkstoff gefertigt sein, beispielsweise eine innenseitige Gummierung oder dergleichen als Dichtung aufweisen. Die Dichtung wirkt dem Eintritt von Feuchtigkeit oder Luft in die Verpackung entgegen.
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Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass der Deckel innenseitig oder außenseitig eine in Kontakt mit dem Behälter bringbare Dichtung aufweist. Die separate Ausführung der Dichtung vereinfacht ein Recyceln der einzelnen Materialien bzw. Werkstoffe.
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Der Deckel weist ferner bevorzugt eine Gasaustrittsöffnung auf, die über das Sicherheitsventil freigebbar oder verschließbar ist. Die Druckentlastung des Aufnahmeraums des Behälters wird somit über die Gasaustrittsöffnung im Deckel bewirkt. Im Behälter muss demnach keine Gasaustrittsöffnung vorgesehen werden, so dass die Herstellung des Behälters erleichtert wird. Dies gilt insbesondere, wenn der Behälter aus Glas hergestellt werden soll.
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Vorteilhafterweise ist das Sicherheitsventil zumindest abschnittsweise an einer Innenseite des Deckels und/oder in der Gasaustrittsöffnung angeordnet. Durch die innenseitige Anordnung ist das Sicherheitsventil geschützt. Insbesondere wird ein Abreißen des Ventils bei unsachgemäßer Lagerung und/oder unsachgemäßem Transport verhindert. Die zumindest abschnittsweise Anordnung des Sicherheitsventils in der Gasaustrittsöffnung des Deckels kann zur Verbindung des Sicherheitsventils mit dem Deckel genutzt werden. Beispielsweise kann ein vorstehender, rohrförmiger Abschnitt des Sicherheitsventils in die Gasaustrittsöffnung des Deckels eingesteckt oder eingepresst werden, so dass das Sicherheitsventil verliersicher im Deckel gehalten ist. Zum Reinigen des Deckels kann das Sicherheitsventils herausgezogen und anschließend wiedereingesetzt werden. Die Steck- oder Pressverbindung zwischen dem Sicherheitsventil und dem Deckel erleichtert zudem ein Recycling der Verpackung. Alternativ kann das Sicherheitsventil auch stoffschlüssig mit dem Deckel verbunden, beispielsweise verschweißt oder verklebt, sein. In diesem Fall ist vorzugsweise das Sicherheitsventil zumindest teilweise aus Kunststoff gefertigt, beispielsweise aus Polyethylen (PE, HDPE, LLDPE), Polypropylen (PP) und/oder aus Polytetrafluorethylen (PTFE). Es können auch unterschiedliche Kunststoff kombiniert werden. Dies gilt insbesondere, wenn das Sicherheitsventil mehrteilig ausgeführt ist. Beispielsweise kann das Sicherheitsventil eine Membran aus einem ersten Kunststoff sowie einen Membranhalter und/oder ein Ventilgehäuse aus einem weiteren Kunststoff aufweisen.
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Vorteilhafterweise ist das Sicherheitsventil, zumindest teilweise, aus einem kompostierbaren Kunststoff, gefertigt. Ein defektes Ventil kann somit ganz oder teilweise umweltfreundlich entsorgt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Behälter eine Flasche mit einem Flaschenhals, der zur formschlüssigen Verbindung mit dem Deckel außen- oder innenliegende Verbindungsmittel, wie beispielsweise ein Gewinde, einen Wulst und/oder Rastmittel aufweist. Der Behälter kann beispielsweise analog einer Pfandflasche für eine Flüssigkeit, insbesondere ein Getränk, ausgebildet sein. Der Flaschenhals erleichtert die portionsweise Entnahme des im Behälter aufgenommenen Lebens- und/oder Genussmittels. Zudem erleichtert der Flaschenhals die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung des Deckels mit dem Behälter. Durch den verengten Durchmesser im Bereich des Flaschenhalses verringert sich zugleich der abzudichtende Durchmesser im Verbindungsbereich zwischen dem Deckel und dem Behälter. Zu klein sollt der Durchmesser jedoch nicht sein, um bei der portionsweisen Entnahme des aufgenommenen Lebens- und/oder Genussmittels ein Verstopfen der Entnahmeöffnung zu vermeiden. Ein Flaschenhals, wie ihn beispielsweise eine klassische Milchflasche aufweist, hat sich hinsichtlich der Form und Größe als besonders vorteilhaft herausgestellt.
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Der Deckel weist weiterhin bevorzugt einen Kragenabschnitt mit außen- oder innenliegenden Verbindungsmitteln zur formschlüssigen Verbindung mit dem Behälter auf. Der Deckel ermöglicht auf diese Weise die Ausbildung eines Schraub-, Dreh-, Twist-Off- oder Schnappverschlusses. Derartige Verschlüsse sind dem Endkunden vertraut und erleichtern somit die Handhabung der Verpackung
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Analog einer Mehrweg-Pfandflasche für Getränke, wie beispielsweise Milch, ist bzw. sind der Behälter und/oder der Deckel einer erfindungsgemäßen Verpackung wiederverwendbar und damit mehrwegfähig. Auf diese Weise kann ein Mehrweg-Pfandsystem für schüttfähige Lebens- und/oder Genussmittel, wie beispielsweise geröstete Kaffeebohnen oder ein hieraus hergestelltes Kaffeepulver, errichtet werden. Ein im oder am Deckel angeordnetes Sicherheitsventil stellt dabei sicher, dass kein Überdruck entsteht, der zu einem Bersten der Verpackung führen könnte. Da das Sicherheitsventil als Rückschlagventil ausgeführt ist, kann zugleich kein Gas von außen in den Behälter gelangen, so dass die Qualität, insbesondere das Aroma, des verpackten Lebens- und/oder Genussmittels nicht beeinträchtigt wird.
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Die Wiederverwendbarkeit des Behälters und/oder Deckels schont Ressourcen und Umwelt, da weniger Verpackungsmaterial benötigt wird, das am Ende entsorgt werden muss.
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Vorteilhafterweise ist bzw. sind der Behälter und/oder der Deckel aus einem recycelten oder recycelbaren Material gefertigt. Damit entfällt die Entsorgung des Behälters und/oder Deckels, da das Material recycelt werden kann.
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Bevorzugt ist der Aufnahmeraum des Behälters ganz oder teilweise mit einem schüttfähigen Lebens- und/oder Genussmittel, insbesondere mit gerösteten Kaffeebohnen oder einem hieraus hergestellten Kaffeepulver, gefüllt. Die gefüllte Verpackung kann dann als Ware in den Handel gegebene und verkauft werden. Der Verkauf erfolgt vorzugsweise zuzüglich Pfand, damit die leere Verpackung vom Endkunden zurück an den Händler oder den Abfüller gegeben wird. Die zurückgegebene Verpackung kann anschließend neu befüllt und zum Verkauf in den Handel gegeben werden. Auf diese Weise kann ein Mehrweg-Pfandsystem errichtet werden. Insbesondere können geröstete und ggf. gemahlene Kaffeebohnen in einem Mehrweg-Pfandsystem vertrieben werden.
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Ferner bevorzugt wird daher ein schüttfähiges Lebens- und/oder Genussmittel vorgeschlagen, das in einer erfindungsgemäßen Verpackung verpackt ist. Bei dem schüttfähigen Lebens- und/oder Genussmittel kann es sich insbesondere um geröstete Kaffeebohnen oder ein hieraus hergestelltes Kaffeepulver handeln.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Behälters für eine erfindungsgemäße Verpackung und
- 2 einen schematischen Längsschnitt durch einen mit dem Behälter der 1 verbindbaren Deckel für eine erfindungsgemäße Verpackung.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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Der in der 1 dargestellte Behälter 2 für eine erfindungsgemäße Verpackung 1 weist einen Aufnahmeraum 3 zur Aufnahme eines schüttfähigen Lebens- und/oder Genussmittels (nicht dargestellt), insbesondere für geröstete Kaffeebohnen oder ein hieraus hergestelltes Kaffeepulver, auf. Der Aufnahmeraum 3 wird durch einen Boden 4 und eine zumindest abschnittsweise hohlzylinderförmige Seitenwand 5 begrenzt. Nach oben verengt sich der Hohlzylinder, so dass eine Flasche mit einem Flaschenhals ausgebildet wird. Im Bereich des Flaschenhalses weist der Behälter 2 eine Entnahmeöffnung 13 zur portionsweisen Entnahme des im Behälter 2 aufgenommenen schüttfähigen Lebens- und/oder Genussmittels auf. Im Bereich des Flaschenhalses weist der Behälter 2 zudem Verbindungsmittel 8 in Form eines Außengewindes auf, das der formschlüssigen Verbindung mit einem Deckel 6 dient. Der Deckel 6 ist beispielhaft in der 2 dargestellt.
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Gemäß der 2 weist der Deckel 6 einen Kragenabschnitt 14 mit innenliegenden Verbindungsmittel 9 in Form eines Innengewindes auf. Über das Innengewinde ist der Deckel 6 auf das Außengewinde des Behälters 2 aufschraubbar. Beim Aufschrauben gelangt eine innenseitig am Deckel 6 angeordnete Dichtung 10 zur Anlage an einer die Entnahmeöffnung 13 begrenzenden Stirnfläche 15 des Behälters 2, so dass der Aufnahmeraum 3 des Behälters 2 nach außen luftdicht abgedichtet ist. Zugleich wird verhindert das Gas von außen nach innen eintritt, so dass das Aroma der im Behälter 2 aufgenommenen Ware geschützt ist. Auf der Innenseite 12 des Deckels 6 ist ein als Rückschlagventil ausgeführtes Sicherheitsventil 7 angeordnet, mittels dessen eine im Deckel 6 ausgebildete Gasaustrittsöffnung 11 freigebbar und verschließbar ist. Das Sicherheitsventil 7 öffnet selbsttätig, sobald eine bestimmte Druckdifferenz zwischen Innen- und Außendruck erreicht ist. Auf diese Weise verhindert das Sicherheitsventil 7 - bei verschlossener Verpackung 1 - einen gefährlichen Überdruck im Aufnahmeraum 3, der die Verpackung 1 bzw. den Behälter 2 zum Bersten bringen könnte. Die Ausbildung des Sicherheitsventils 7 als Rückschlagventil verhindert das Eindringen von Außenluft und Feuchtigkeit in den Behälter 2.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verpackung
- 2
- Behälter
- 3
- Aufnahmeraum
- 4
- Boden
- 5
- Seitenwand
- 6
- Deckel
- 7
- Sicherheitsventil
- 8
- Verbindungsmittel
- 9
- Verbindungsmittel
- 10
- Dichtung
- 11
- Gasaustrittsöffnung
- 12
- Innenseite
- 13
- Entnahmeöffnung
- 14
- Kragenabschnitt
- 15
- Stirnfläche