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Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Möbelfuß mit einer Gewindehülse mit Innengewinde und einer Gewindestange mit Außengewinde, die miteinander in Gewindeeingriff stehen und zum Zweck der Höhenverstellung gegeneinander verdrehbar sind.
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Insbesondere befasst sich die Erfindung mit einem Möbelfuß in der Form eines Sockelhöhenverstellers, beispielsweise für Küchenmöbel.
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Ein Sockelhöhenversteller mit den oben genannten Merkmalen ist aus
DE 20 2017 107 693 U1 bekannt. Indem die Gewindestange mehr oder weniger weit in die Gewindehülse eingeschraubt wird, lässt sich die Sockelhöhe des Möbels stufenlos verstellen. Wenn die Höhe jedoch um einen großen Betrag verstellt werden soll, so sind zahlreiche Umdrehungen der Gewindestange erforderlich, so dass der Verstellvorgang zeitraubend ist.
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In
DE 42 03 515 C1 wird ein Sockelhöhenversteller beschrieben, der mehrere teleskopartig ineinander gesteckte Hülsen mit stufenweisen abnehmenden Innen- und Außendurchmessern aufweist. Durch Entfernen oder Hinzufügen einer Hülse lässt sich die Sockelhöhe sehr schnell um einen hohen Betrag verstellen, jedoch ist hier nur eine stufenweise Verstellung in relativ groben Stufen möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Möbelfuß zu schaffen, der eine schnelle stufenlose Höhenverstellung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Gewindehülse längsgeschlitzt ist und mindestens zwei elastisch auseinander biegbare Gewindesegmente bildet, die in einem elastisch aufgeweiteten Zustand auf dem Außengewinde der Gewindestange verschiebbar sind, und dass auf der Gewindehülse eine Verriegelungshülse angeordnet ist, die axial in eine Position verschiebbar ist, in der sie die Gewindesegmente mit dem Außengewinde in Eingriff hält.
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Bei diesem Möbelfuß lässt sich eine schnelle Höhenverstellung um große Höhendifferenzen dadurch erreichen, dass die Gewindehülse axial auf der Gewindestange verschoben wird. Unter axialer Belastung gleiten die schrägen Flanken der Innen- und Außengewinde aufeinander auf, so dass die Gewindesegmente auseinandergebogen werden und dadurch der Gewindeeingriff aufgehoben wird. Die Gewindestange und die Gewindehülse lassen sich somit ähnlich wie bei einer Ratsche gegeneinander verschieben.
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Wenn keine axiale Kraft mehr wirkt, federn die Gewindesegmente zurück, und der Gewindeeingriff wird wieder hergestellt. Um den Möbelfuß in der so eingestellten Position zu sichern, wird die Verriegelungshülse über die Gewindesegmente geschoben, so dass ein elastisches Auseinanderbiegen der Gewindesegmente nicht mehr möglich ist. In diesem Zustand ist eine stufenlose Feineinstellung der Sockelhöhe möglich, indem die Gewindestange und die Gewindehülse gegeneinander verdreht werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Je nach gewünschter Schwergängigkeit oder Leichtgängigkeit der Schnellverstellung kann die Gewindehülse zwei oder mehr Gewindesegmente aufweisen.
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Die Gewindehülse und/oder die Gewindestange können als Kunststoff-Spritzteile ausgebildet sein. Die Gewindestange kann einen einstückig angeformten Fußteller aufweisen, der zugleich eine Drehhandhabe bildet, mit der sich die Höhenverstellung mittels Gewinde auch unter Last bewerkstelligen lässt.
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Je nach gewünschter Maximalhöhe und Größe des Verstellbereiches können die Gewindehülse und/oder die Gewindestange unterschiedliche Längen aufweisen. Beispielsweise kann der Möbelfuß ein Sockelfuß für Küchenmöbel sein oder auch ein Bettfuß.
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Denkbar ist auch die Herstellung eines Sortiments mit Gewindehülsen und Gewindestangen mit unterschiedlichen Längen jedoch einheitlichen Durchmessern, die sich auf unterschiedliche Weise miteinander kombinieren lassen.
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Die Erfindung ist analog auch bei sogenannten Kippsicherungen anwendbar. Unter einer Kippsicherung versteht man einen abgewandelten Möbelfuß, der in erster Linie dazu dient, einen Möbelkorpus zugfest mit dem Fußboden oder einem anderen Bauteil zu verbinden, um ein Kippen des Möbelkorpus zu verhindern.
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Im folgenden werden ein Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Gewindehülse und eine Gewindestange eines erfindungsgemäßen Möbelfußes;
- 2 eine Ansicht des kompletten Möbelfußes in entriegeltem Zustand;
- 3 eine Ansicht des Möbelfußes in verriegeltem Zustand; und
- 4 einen Möbelfuß in der Form einer Kippsicherung.
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In 1 sind eine Gewindehülse 10 und eine Gewindestange 12 gezeigt, die miteinander in Gewindeeingriff stehen und zusammen die wesentlichen Teile eines Möbelfußes bilden. Sowohl die Gewindehülse 10 als auch die Gewindestange 12 können im Spritzgießverfahren aus Kunststoff hergestellt sein. Die Gewindehülse 10 ist am oberen Ende geschlossen und bildet einen zylindrischen Kopf, der sich beispielsweise in eine Steckaufnahme eines Kastengleiters eines Küchenmöbels einstecken lässt.
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Die Gewindestange 12 bildet am unteren Ende einen Fußteller 14 mit wesentlich größerem Durchmesser, der das auf dem Möbelfuß lastende Gewicht des Möbels auf eine größere Bodenfläche verteilt. An seinem Umfang weist der Fußteller 14 vertikale Rippen 16 auf, an denen ein dazu passendes schlüsselartiges Werkzeug angreifen kann, mit dem sich die Gewindestange 12 relativ zur Gewindehülse 10 verdrehen lässt. Ein Mitdrehen der Gewindehülse 10 wird dadurch verhindert, dass der zylindrische Kopf dieser Gewindehülse an seinem äußeren Umfang vertikale Rippen 18 aufweist, die in entsprechenden Nuten der Steckaufnahme eingreifen.
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In der Umfangswand der Gewindehülse 10 sind im Bereich des unteren Endes zwei einander diametral gegenüberliegende, zum unteren Ende offene Schlitze 20 gebildet, die den unteren Teil der Gewindehülse 10 in zwei Gewindesegmente 24 unterteilen.
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Während die Gewindestange 12 praktisch auf ihrer gesamten Länge ein Außengewinde 26 aufweist, ist ein dazu komplementäres Innengewinde 28 der Gewindehülse nur im Bereich der unteren Enden der Gewindesegmente 24 ausgebildet. Aufgrund einer gewissen Eigenelastizität des Kunststoffmaterials lassen sich die Gewindesegmente 24 so weit elastisch auseinanderbiegen, dass die Gewindegänge des Innengewindes 28 aus den Gewindezügen des Außengewindes 26 austreten. Auf diese Weise wird eine Schnellverstellung der Höhe des Möbelfußes ermöglicht, ohne dass die Gewindeteile mühsam gegeneinander verdreht werden müssen.
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Bei dem Außengewinde 26 und dem Innengewinde 28 kann es sich um Dreiecks- oder Trapezgewinde handeln, so dass die Gewindegänge schräge Flanken haben. Wenn dann eine axiale Kraft auf die Gewindehülse 10 ausgeübt wird, während die Gewindestange 12 festgehalten wird, so verursachen die schrägen Flanken der Gewinde eine radial auswärts gerichtete Kraft, die die Gewindesegmente 24 auseinander biegt. Sobald die axiale Kraft nachlässt, sorgen die elastischen Rückstellkräfte dafür, dass die Innen- und Außengewinde in der dann erreichten Position wieder ineinander einrasten. Wahlweise kann durch einen quer durch die Gewindestange 26 gesteckten Stift 30 ein Anschlag gebildet werden, der den Verstellbereich der Gewindehülse 10 begrenzt. Die Gewindestange 12 kann auch mehrere Querbohrungen aufweisen, die es erlauben, den Stift 30 in unterschiedlichen Höhen einzustecken, so dass der Verstellbereich nach Bedarf gewählt werden kann.
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2 zeigt den kompletten Möbelfuß einschließlich einer axial auf die Gewindehülse 10 aufgeschobenen Verriegelungshülse 32. Diese Verriegelungshülse befindet sich hier in einer Entriegelungsstellung im Bereich des oberen Endes der Gewindehülse 10. In dieser Stellung ist eine Schnellverstellung möglich, da die Verriegelungshülse 32 das Auseinanderbiegen der Gewindesegmente 24 nicht verhindert.
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Wenn der Gewindeeingriff zwischen der Gewindehülse und der Gewindestange in der mittels Schnellverstellung eingestellten Position gesichert werden soll, so wird die Verriegelungshülse 32 nach unten in die in 3 gezeigte Position geschoben, in der sie die Gewindesegmente 24 zusammenhält und so ein Auseinanderbiegen dieser Segmente verhindert. In diesem verriegelten Zustand kann der Möbelfuß auch einer hohen axialen Belastung standhalten. Eine Feinverstellung der Fußhöhe ist aber nach wie vor möglich, indem die Gewindestange und die Gewindehülse relativ zueinander gedreht werden.
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Die Verriegelungshülse 32 hat am unteren Ende einen Bund 34, der die axiale Verschiebung dieser Hülse erleichtert.
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Wahlweise können das untere Ende der Gewindehülse 10 und die Verriegelungshülse 32 leicht konisch ausgebildet sein, so dass die Verriegelungshülse in der Verriegelungsstellung klemmend in Position gehalten wird.
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4 zeigt ein Beispiel einer Kippsicherung 36 mit zwei Gewindestangen 12a und 12b, die mit den entgegengesetzten Enden einer Gewindehülse 10' in Gewindeeingriff stehen. Die Gewindehülse 10' weist Schlitze 20 an beiden Enden auf, so dass nach dem gleichen Prinzip wie bei dem Möbelfuß in 1 bis 3 eine Schnellverstellung beider Gewindestangen ermöglicht wird. Zur Sicherung dient jeweils eine Verriegelungshülse 32'.
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Die Gewindestange 12a hat einen Kopf 14a, der fest am Boden eines Möbelkorpus 38 angebracht ist. Die Gewindestange 12b hat dagegen einen Fußteller 14b, der mit einem Fußbodenbelag 40 verschraubt ist, so dass eine zugfeste und kippstabile Verbindung zwischen dem Möbelkorpus und dem Fußboden geschaffen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017107693 U1 [0003]
- DE 4203515 C1 [0004]