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Die Erfindung betrifft einen künstlichen Angelköder, mit einem Grundkörper aus Weichplastik, der in Längsrichtung mindestens einen durchgehenden Schlitz aufweist, welcher beabstandet von Endbereichen des Grundkörpers endet, und einer Vorrichtung zur Befestigung einer Angelleine.
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Ein derartig künstlicher Angelköder ist aus dem druckschriftlich nicht nachweisbaren Stand der Technik allgemein bekannt. Der Angelköder, der meist die Form eines Fisches hat, ist grundsätzlich vorteilhaft, weil er aufgrund seiner Instabilität durch den in Längsrichtung angeordneten Schlitz einen sehr unruhigen hektischen Lauf im Wasser hat.
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Auch hat dieser künstliche Angelköder den weiteren Vorteil, dass der Haken innerhalb des Schlitzes angeordnet werden kann und, dass der Haken, sobald ein Raubfisch den Köder einsaugt und sich der Köder krümmt vollständig freigesetzt wird, wodurch die Chance steigt den Fisch an den Haken zu bekommen.
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Nachteiliger Weise ist jedoch der Einsatz dieses künstlichen Angelköders relativ begrenzt, das heißt dieser Angelköder ist beispielsweise zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten beziehungsweise bei bestimmten Fischarten aufgrund des hektischen, unruhigen Lauf bedingt einsetzbar.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, einen neuen künstlichen Angelköder zu schaffen, der wesentlich größeren universellen Einsatzbereich hat und auch bei verschiedenen Angeltechniken eingesetzt werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus einem künstlichen Angelköder gemäß dem nachfolgenden Anspruch 1:
- Künstlicher Angelköder, mit einem Grundkörper aus Weichplastik, der in Längsrichtung mindestens einen durchgehenden Schlitz aufweist, welcher beabstandet von Endbereichen des Grundkörpers endet, und einer Vorrichtung zur Befestigung einer Angelleine, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz wenigstens eine Einrichtung zum zumindest partiellen Öffnen aufweist, wodurch das Laufverhalten des Angelköders veränderbar ist.
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Der erfindungsgemäße künstliche Angelköder hat den wesentlichen Vorteil, dass der Schlitz durch die Einrichtung zumindest partiellen Öffnen in seiner Länge variiert werden kann, wodurch das Laufverhalten von ruhigen Lauf bis aggressiven, hektischen Lauf des Angelköders im Wasser in Abhängigkeit von der Notwendigkeit verändert werden kann.
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Solange der Schlitz vollständig geschlossen ist, hat der Köder einen ruhigen Lauf. Je mehr der Schlitz geöffnet wird, desto größer ist die Flexibilität des Angelköders beziehungsweise die Aggressivität des Laufes.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Schlitz zusätzlich mit einer Einrichtung versehen, welche das partielle Öffnen und Schließen des Schlitzes ermöglicht.
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Bevorzugt ist der künstliche Angelkörper als Fisch ausgebildet, wobei bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel im Schlitz ein kreisförmiger bis ovaler langgestreckter Körper angeordnet ist, der über schmale Stoffbrücken mit den Seitenflächen des Schlitzes verbunden ist.
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Auf vorteilhafte Weise stellen die schmalen Stoffbrücken zwischen dem langgestreckten Körper und den Seitenflächen des Schlitzes Sollbruchlinien dar, an denen man sehr einfach per Hand einen Teil oder den gesamten ovalen langgestreckten Körper herausreißen kann, so dass das Laufverhalten des künstlichen Angelköders sehr schnell an die Notwendigkeit der Tageszeit, der Jahreszeit, der Aktivität des Fisches bzw. der zu angelnden Art des Fisches angepasst werden kann.
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Bei einer weiteren Ausführungsform weist der langgestreckte Körper quer zur Längserstreckung des Schlitzes Materialschwächezonen auf. Dies hat den Vorteil, dass der langgestreckte, über schmale Stoffbrücken an den Seitenflächen des Schlitzes angeordnete Körper noch einfacher partiell entfernt werden kann.
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Auch ist es möglich, dass im Schlitz quer zur Schlitzerstreckung eine schlitzverschließende flächige Stoffbrücke angeordnet ist, die partiell beseitigbar ist. Dies kann beispielsweise auch sehr einfach mit einem Angelmesser geschehen.
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Bei einer anderen Variante weist der Schlitz eine Vielzahl von beabstandeten Stegen auf, die wahlweise durchtrennbar sind.
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Eine weitere grundsätzliche Ausführungsform sieht eine Vielzahl von beabstandete sowie lösbaren Verbindungen in den gegenüberliegenden Schlitzflächen vor, die wahlweise geöffnet oder verschlossen werden können.
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In diesem Zusammenhang wäre es theoretisch möglich die lösbaren Verbindungen als Rastverbindungen, als Druckknöpfe, in Form eines Klettverschlusses oder durch gegenüberliegende Hakenteile auszubilden.
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Letztlich ist auch ein Grundkörper des künstlichen Angelköders denkbar, der nicht nur einen durchgehenden Schlitz, sondern eine Vielzahl von Längsschlitzen beispielsweise durch um jeweils 90° Grad versetzt aufweist, wodurch das Laufverhalten des künstlichen Angelköders gegebenenfalls noch besser der Angelsituation angepasst werden kann.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines fischförmigen Angelköders,
- 2 Darstellung einer Draufsicht auf den Fischkörper,
- 3 eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie III in 2,
- 4a ein Längsschnitt durch den Fischkörper,
- 4b eine vergrößerte Darstellung des mit IVb gekennzeichneten Bereiches in 4a,
- 5 - 7 Darstellung des Fischkörpers mit unterschiedlich weit geöffneten Längsschlitz,
- 8a u. 8b Draufsicht auf einen Fischkörper sowie Querschnittsdarstellungen mit zahlreichen öffnenbaren und verschließbaren Verbindungselem enten,
- 9a u. 9b Darstellung eines Fischkörpers mit Längsschlitz und beabstandeten stegartigen Stoffbrücken, 10 und 10a Darstellung eines Fischkörpers mit mehreren Längsschlitzen
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In der 1 ist ein künstlicher Angelköder aus Weichplastik insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Konkret kann der Angelköder 10 aus Gummi, PVC, Plastisol beziehungsweise anderen nicht toxischen Stoffen gebildet sein.
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Der künstliche Angelköder 10 ist fischförmig ausgebildet und weist neben einem Kopfteil 11 und einem Schwanzteil 12 ein bauchiges Mittelteil 13 auf. Im Kopfteil 11 des künstlichen Angelköders 10 ist ein Jig 14 befestigt dessen metallischen Kopf 15 eine Öse 16 sowie ein Befestigungssteg 17 mit mindestens einem Widerhaken 18 aufweist, der in ein Hakenteil 19 übergeht.
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Obwohl in der 2, bei der es sich um eine Draufsicht gemäß Ansichtspfeil II in 1 auf den künstlichen Angelköder 10 handelt, der Jig 14 nicht dargestellt ist, erkennt man in Zusammenschau mit 1 die Funktion.
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Der Jig 14 wird dadurch am Kopfteil 11 befestigt, dass der Haken 19 vorweg durch das Kopfteil 11 in Richtung zu einem Längsschlitz 20 geschoben wird, bis dass der metallische Kopf 15 am Kopfteil 11 des fischförmigen Angelköders 10 anliegt. Dadurch das am Befestigungssteg 17 ein Widerhaken 18 angeordnet ist, wird damit auch eine feste Verankerung des Jig 14 im Kopfteil 11 erreicht. An der Öse 16 wird die nicht dargestellte Angelleine befestigt.
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In der 2 erkennt man, dass der Längsschlitz 20 im Wesentlichen im Mittelteil 13 des fischförmigen Angelköders 10 angeordnet ist. Der Längsschlitz 20 hat eine Breite b und eine Länge L, wobei mittig im Längsschlitz 20 ein langgestrecktes Profil 21 angeordnet ist, welches beidseitig über Stoffbrücken 22 mit Seitenflächen 23 des Längsschlitzes 20 - wie in der Schnittzeichnung gemäß 3 dargestellt - verbunden ist. Die beidseitigen Stoffbrücken 22 wirken wie Sollbruchlinien, welche mit geringem Kraftaufwand zerstört werden können.
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Letztlich ist in der 2 sowie in den 4a und 4b zu erkennen, dass das langgestreckte Profil 21 beabstandete Materialschwächezonen 24 aufweist, die dem einfachen, teilweisen Heraustrennen des langgestreckten Profils 21 dienen.
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Beispiele dieser Vorgehensweise sind in den 5 und 7 zu erkennen.
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Während in der 5 lediglich das letzte Teilelement des langgestreckten Profils 21 in der Nähe des Schwanzteils 12 aus dem Längsschlitz 20 herausgetrennt und vom langgestreckten Profil 21 abgerissen worden ist, zeigt die 6 den Einsatzfall, bei dem bereits ungefähr die Hälfte der Länge des Längsschlitzes 20 offen ausgebildet ist. Letztlich ist in 7 zu erkennen, dass der Längsschlitz 20 weitgehend - bis auf ein Element nahe des Kopfteiles 11 - offen ausgebildet ist.
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Durch die dünnen Stoffbrücken 22 einerseits sowie die Materialschwächezonen 24 andererseits ist es somit auf vorteilhafte Weise möglich, den fischartigen Angelköder 10, was seinen Lauf angeht, auf die speziellen Notwendigkeiten exakt einzustellen. Während ein fischartiger Angelköder 10 gemäß 7 einen sehr hektischen, unruhigen Lauf hat, dürfte dieser Angelköder 10 gemäß 5 relativ ruhig im Wasser gleiten.
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In den 8a und 8b ist beispielhaft die grundsätzliche Möglichkeit dargestellt, dass zwischen den Seitenflächen 23 des Längsschlitz 20 gegenüberliegende lösbare und wieder verschließbare Befestigungsmittel 25 - hier als Hakenteile 25 symbolisch dargestellt - vorhanden sind.
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Der Grundgedanke besteht darin, dass ein gummiartiger, fischförmiger Angelköder 10 ein Produkt ist, was mehrfach verwendet werden kann. Da jedoch bei jeder Verwendung unterschiedliche Bedingungen in Hinblick auf Tageszeit, Jahreszeit und zu angelnder Fischart bestehen könnten, wäre mit lösbaren Verbindungsmitteln - hier Hakenteile 25 -auch ein partielles oder vollständiges Wiederverschließen des Längsschlitzes 20 möglich, wodurch für einen Angelköder 10 bei dem der Längsschlitz 20 schon einmal geöffnet worden ist, weiterhin auch ein universeller Einsatz möglich wäre.
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Letztlich zeigen die 9a und 9b noch eine Ausführungsform bei der im Längsschlitz 20 zwischen den Seitenflächen 23 beabstandet stegartige Stoffbrücken 26 angeordnet sind, die eine stoffschlüssige Verbindung zwischen den Seitenflächen 23 des Längsschlitzes 20 herstellen.
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Durch partielles Durchtrennen einzelner stegartiger Stoffbrücken 26 kann auf einfache Weise das Bewegungsverhalten des Angelköders 10 verändert werden.
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Letztlich ist in den 10 und 10a eine Ausführungsform eines fischförmigen Angelköders 10 mit mehreren Längsschlitzen 27 dargestellt. Durch die Anordnung mehrerer um 90° Grad angeordnete Längsschlitze 26 und die partielle Entfernung eines mittig angeordneten langgestreckten Profils 28 welches - auf nicht dargestellte Weise - über dünne Stoffbrücken am Angelköder 10 befestigt ist, könnte das Bewegungsverhalten des fischförmigen Angelköders 10 weiter variiert und der speziellen Angelsituation angepasst werden.
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- 10
- fischförmiger Angelköder
- 11
- Kopfteil
- 12
- Schwanzteil
- 13
- Mittelteil
- 14
- Jig
- 15
- Kugel
- 16
- Öse
- 17
- Befestigungssteg
- 18
- Wiederhaken
- 19
- Hakenteil
- 20
- Längsschlitz
- 21
- langgestrecktes Profil
- 22
- Stoffbrücken
- 23
- Seitenfläche von 20
- 24
- Materialschwächezonen
- 25
- Hakenteile
- 26
- stegartige Stoffbrücke
- 27
- Längsschlitze
- 28
- langgestrecktes Profil
- b
- Breite von 20
- L
- Länge von 20