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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Streichpraline zur Herstellung eines Brotaufstriches gemäß den Merkmalen im Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Brotaufstriche bekannt. Besonders beliebte Brotaufstriche sind dabei Schokoladencremes bzw. Nussnougatcremes, die auf Brot aufgestrichen werden. Unter einem Brotaufstrich ist ein Aufstrich zu verstehen, der sich sowohl für ein Brötchen, ein Brot als auch eine andere essbare Unterlage versteht.
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Als Alternative zu schokoladeartigen Aufstrichen ist beispielsweise Marmelade bekannt. Jedoch auch Honig oder andere pastöse oder cremige Produkte werden als Brotaufstrich verwendet. Im Zuge der Industrialisierung haben sich Behältnisse für Endkunden etabliert. Dies sind zumeist Gläser oder auch Kunststoff- bzw. Plastikverpackungen mit einer Mengenanforderung, damit der Brotaufstrich mehrere Tage zum Verzehr in einem Privathaushalt zur Verfügung steht. Beispielsweise werden somit Gebinde in der Größenordnung von 100 bis 500 Gramm angeboten.
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Es gibt aus dem Stand der Technik bekannt auch kleinere Portionierungen. Beispielsweise handelt es sich dabei um Portionierungen, die für einen einmaligen Brotaufstrich vorhanden sind. Nachteilig dabei ist, dass hier die Verpackungen, welche meist aus Plastik bestehen, zum einen umweltschädlich sind, da hierdurch Abfall produziert wird. Darüber hinaus wird eine derart kleine Portionierung umständlich von einem Endverbraucher gehandhabt. Es ist zum Teil umständlich, eine derart versiegelte Verpackung zu öffnen und dann die kleine Menge des Brotaufstriches zu entnehmen.
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Beispielsweise ist aus der
DE 91 11 838 U1 ein Behälter für am Tisch zu verbrauchende Nahrungsmittel bekannt, der aus einem von Menschen oder Tieren verdaubaren Material besteht. Hierin kann dann ein Brotaufstrich angeordnet werden. Der Behälter selbst ist aus Teig bzw. einem Gebäckwerkstoff hergestellt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Möglichkeit aufzuzeigen, einen Brotaufstrich bedarfsgerecht zu portionieren, umweltverträglich herzustellen und besonders einfach in seiner Anwendung zu gestalten.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird mit einer Streichpraline zur Herstellung eines Brotaufstriches mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Demnach handelt es sich um eine Streichpraline zur Herstellung eines Brotaufstriches. Die Streichpraline kann auch als Praline bzw. Pralinenform bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um eine Hülle aus Schokolade, die bei Raumtemperatur einen festen Aggregatzustand aufweist. Diese Hülle ist somit der Container bzw. das Behältnis.
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In der Hülle ist eine Füllung vorhanden, die einen pastösen oder flüssigen Aggregatzustand aufweist. Der Aggregatzustand kann auch als cremig bezeichnet werden.
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Die Hülle selbst weist eine Wandstärke von 0,9 bis 1,3 mm, insbesondere 1 bis 1,25 mm auf.
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Wird nunmehr die Streichpraline verwendet, so wird sie auf ein Brot oder eine andere Unterlage aufgelegt und mit einem Gegenstand, bevorzugt einem Messer irreversibel zerstört und gleichzeitig der Inhalt auf dem Brot verteilt. Bevorzugt bricht dabei die Hülle in eine Vielzahl kleiner Stücke, die dann bei dem Streichen mit auf dem Brot verteilt werden.
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Diese Form der Herstellung eines Brotaufstriches ist besonders umweltverträglich, da auf zusätzliches Verpackungsmaterial, beispielsweise Folie oder aber auch starre Kunststoff- oder Glasbehältnisse verzichtet werden kann. Der Endverbraucher kann die Streichpraline somit mit bloßen Händen erfassen und ihrem Einsatzzweck zuführen.
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Optisch ist die Streichpraline ansprechend gestaltet, so dass auch die äußere Erscheinung der Hülle selbst ansprechend auf den Endverbraucher wirkt. Es können beispielsweise durch Hilfsmittel in Form von Kennzeichnungen, beispielsweise farblicher Kennzeichnung und/oder einer Kennzeichnung durch besondere geometrische Formen Rückschlüsse auf den Inhalt bzw. die Füllung in der Hülle gegeben werden.
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Damit die Streichpraline in ihrer Handhabung verbessert ist, ist besonders bevorzugt eine Unterseite flach ausgebildet. Somit kann die Streichpraline auf ein Brot aufgesetzt werden und behält ihre Lage bei, bis der Streichvorgang begonnen hat. Während des Zerbrechens der Hülle aber auch bei dem kurzzeitig nachfolgenden Streichvorgang rollt die Streichpraline somit nicht von dem Brot weg.
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Weiterhin können in der Hülle zumindest abschnittsweise umlaufend Kerben vorhanden sein, insbesondere bevorzugt als Sollbruchstelle. Damit kann der zu Beginn des Streichvorganges zerstörungsbehaftete Prozess des Einwirkens auf die Hülle verbessert werden. Darüber hinaus kann somit sichergestellt werden, dass die Partikel der aufgebrochenen Hülle in viele kleine Einzelteile zerfallen, so dass nicht bei der anschließenden Nahrungsaufnahme große verbleibende Stücke der Hülle als störend empfunden werden.
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Die Füllung selber ist bevorzugt eine Schokoladen Nougat Creme. Diese Schokoladen Nougat Creme weist besonders bevorzugt mindestens 10 Gew.-% Schokolade auf. Es hat sich hier als vorteilig während des Herstellungsprozesses ergeben, dass somit die Hülle nicht während oder nach dem Herstellungsprozess selbst berstet und ein Austreten von der Füllung bzw. in der Füllung enthaltenen Fetten gezielt vermieden wird.
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Besonders bevorzugt weist eine Portionierung der Streichpraline ein Gesamteigengewicht, also von Hülle und Füllung zusammen, von 10 bis 25 Gramm, insbesondere 12 bis 20 Gramm, besonders bevorzugt von ca. 13 bis 15 Gramm auf.
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Die äußeren Abmessungen der Streichpraline sind bevorzugt bei einer Breite 25 bis 25 mm, besonders bevorzugt 28 bis 30 mm und insbesondere 28,5 bis 29,8 mm, anzusehen. Die Höhe der Streichpraline weist bevorzugt zwischen 20 und 30 mm, besonders bevorzugt zwischen 22 und 26 mm, insbesondere zwischen 24,5 bis 25,5 mm, auf.
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Ein weiterer Teil der Erfindung ist der Herstellungsprozess der Streichpraline. Hierzu wird die Füllung auf eine Temperatur von 24 bis 26 °C erwärmt. Dies ist die Verarbeitungstemperatur der Füllung. Unterhalb dieser Temperatur würde die Füllung während der Verarbeitung beispielsweise Fäden ziehen, wodurch ein Verschließen der Hülle nicht möglich wäre.
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Die Schokolade zur Herstellung der Hülle selber wird auf 26 bis 28 Grad temperiert. Hierbei findet eine Vorkristallisation statt. Dies entspricht auch der Verarbeitungstemperatur. Unter oder überhalb der Temperatur würde die Schokolade einen grauen Schleier ziehen und nicht richtig aushärten. Hier wäre dann die Hülle instabil, so dass die Streichpraline selbst während des Transports oder Lagerung durch Temperaturschwankungen platzen könnte.
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Die Schokoladen Nougat Füllung ist besonders bevorzugt eine Creme, die mit einem Anteil von 8 bis 11 Gew.-% Schokolade vermengt ist, um eine Konsistenz zu bekommen. Zusätzliche Schokolade in der Füllung bewirkt eine bessere Bindung der Zutaten.
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Als Binder werden somit bevorzugt zusätzliche 1 bis 6 Vol% insbesondere 2 bis 5 Vol%, ganz besonders bevorzugt 2 bis 3,5 Vol% hinzugefügt.
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Als Binder kann Schokolade verwendet werden, welcher sich insbesondere im Kakogehalt niederschlägt. Durch diese Konsistenz des Binders hat sich in dem Herstellungsprozess und der anschließenden Lagerung ein Optimum ergeben, so dass die Streichpraline zerstörungsfrei hergestellt und gelagert werden kann, gleichsam jedoch zum Auftragen auf einem Untergrund leicht hinsichtlich der äußeren Hülle bricht und sich dann verstreichen lässt.
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Besonders bevorzugt weist die Füllung ein Volumen von 5 bis 10 insbesondere 7 bis 8 Kubikzentimeter (cm3) auf. Die Füllung selber hat dabei ein Gewicht von ganz besonders bevorzugt 8 bis 12, insbesondere 9 bis 10 Gramm (g). Besonders bevorzugt weist die Füllung mit Binder einen Volumenprozentanteil von 5 bis 10, insbesondere 7,5 bis 9 und ganz besonders 8 bis 8,5 Volumenprozent Kakaoanteil auf.
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Die beiden Komponenten werden dann in eine Form gefüllt. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte One-Shot-Form bzw. Maschine, die mit folgenden Parametern betrieben wird.
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Beide Komponenten werden mit Hilfe einer Maschine in eine gebaute Form gefüllt. Hierzu wird eine sogenannte One Shot Maschine verwendet. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass mit einem Abfüllvorgang eine entsprechende Praline mit Hülle hergestellt wird. Zumeist haben diese Maschinen zwei Trichter. Diese werden nachfolgend als linker und rechter Trichter benannt. Hierbei ist auf folgende Parameter zu achten:
- Parameter 1: Einheit Grad Celsius, Kubikzentimeter, %
- Temperatur der Schokolade -> Trichter links :28 Grad
- Temperatur der Füllung-> Trichter rechts: 25,5 Grad
- Schokoladenvolumen/Menge
- Volumen/Menge der Füllung
- Gesamtvolumen/Menge
- Füllgeschwindigkeit -> Vorsaugen, Dosieren, Rücklagen, Saugen
- Parameter 2: Einheit mm, %, Sek.
- Sinken und Heben der Dosierdüsen
- Geschwindigkeit + mm Angaben
- Insgesamt 4 Vorgänge
- Sinken 1
- Heben 1
- Sinken 2
- Heben 2
- Parameter 3: Einheit mm, %, Sek.
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Abstände des Lichtsensors vom ersten Punkt bis zur ersten Füllung Abstände zwischen den einzelnen Füllungen
- Anzahl der Füllungen
- Wartezeit zwischen den Füllungen
- Gesamtgeschwindigkeit der Maschine
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Die Produktion der Streichpraline erfolgt dabei bei einer Raumtemperatur zwischen 19 und 21 °C und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent. Ein temperaturgeführtes Aushärten der Streichpralinen erfolgt bei 19 bis 21 °C ohne Kühlkanal. Der Aushärtevorgang ist nach ca. 2 bis 3 Stunden beendet.
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Im Anschluss erfolgt eine Kühlung über einen Zeitraum von insbesondere 6 bis 24 Stunden, besonders bevorzugt ca. 10 bis 16 Stunden bei 16 bis 18 °C in einem Kühlraum mit einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent.
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Durch die zuvor genannten Parameter, insbesondere während des Aushärtens, wird die Hülle besonders in ihrer Konsistenz und Formstabilität derart hergestellt, dass die Streichpraline nachfolgenden Transport- und Lagerungsvorgängen standhält, so dass es nicht zu einem Platzen der Hülle kommt.
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Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten werden in schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfacheren Verständnis der Erfindung.
- 1 bis 3 zeigen eine Streichpraline in perspektivischer Seiten- und Schnittansicht,
- 4 bis 6 zeigen einen Aufstrichvorgang auf einem Brot und
- 7 zeigt eine modifizierte Variante der Streichpraline mit umlaufenden Sollbruchstellen,
- 8 und 9 zeigen ein Herstellungsprozess einer erfindungsgemäßen Streichpraline.
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In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
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1 zeigt eine Streichpraline 1 in perspektiver Ansicht. Diese hat eine Art halbkugelige Form, die auch in der Seitenansicht gemäß 2 ersichtlich ist. An einer Unterseite 2 ist die Streichpraline 1 abgeflacht ausgebildet. Somit kann sie auf ein später in 4 dargestelltes Brot 3 oder eine sonstige Auflage aufgelegt werden, ohne wegzurollen. Gemäß der Schnittansicht von 3 ist erkennbar, dass eine äußere Hülle 4 vorhanden ist. Die Hülle 4 weist eine Wandstärke W auf, die bevorzugt 1 bis 1,25 mm beträgt. Innerhalb der Hülle 4 ist eine Füllung 5 angeordnet. Bei der Füllung 5 handelt es sich bevorzugt um eine Schokoladen- bzw. Nougat Schokoladen Creme. Die Füllung 5 kann dabei die Streichpraline 1 vollständig ausfüllen oder wie hier dargestellt, einen oberen Luftraum 6 belassen. - Bevorzugt sollte in ein Luftraum vermieden werden. Dieser Luftraum 6 kann auch als Kompensationsraum dienen. Beispielsweise bei Temperaturschwankungen kann sich somit die Füllung 5 ausdehnen, ohne dass die Hülle 4 bricht oder berstet. Ferner sind die Breite B und die Höhe H der erfindungsgemäßen Streichpraline mit dargestellt. Diese liegen bevorzugt in den zuvor im Text erwähnten Bereichen.
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4 zeigt den erfindungsgemäßen Vorteil. Hierbei wird eine Streichpraline 1 auf ein Brot 3 aufgelegt. Sodann wird die Streichpraline 1 mit einem nicht näher dargestellten Gegenstand, insbesondere einem Messer derart zerstört (5), dass diese im Folgenden gemäß 6 auf das Brot 3 verteilt wird. Dabei verbleiben Stücke der Hülle 4 innerhalb der verstrichenen Füllung. Es kann ein homogener Brotaufstrich 8 hergestellt werden.
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7 zeigt eine Streichpraline 1 in einer modifizierten Ausgestaltung. Hier sind Sollbruchstellen 9 vorhanden, beispielsweise in Form von Longituden 10 und Latituden 11. Durch die Sollbruchstellen 9 ist eine spätere einfachere Zerstörung der Hülle 4 in kleinere Stücke 7 möglich.
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8 zeigt eine Abkühlungsphase bei der Herstellung einer erfindungsgemäßen Streichpraline. Im Unterschied zur 9 ist bei der 8 kein Binder in die Füllungsmasse sowie keine Modifikation der Schokolade für die äußere Hülle eingebracht. Die Kurve 3 ist eine Temperaturkurve und auf der Y-Achse mit zweistelligen Zahlenwerten 16, 21, 28 angegeben. Ferner ist auf der Y-Kurve die Dichte in Gramm pro Kubikzentimeter aufgetragen. Zu erkennen ist, dass sowohl nach einer Kühlzeit, welche auf der X-Achse dargestellt ist, bei Eintritt des Kühlprozesses eine Rissbildung und Bruchgefahr der Schale zu verzeichnen ist. Es besteht dann nach der Entnahme aus einer Kühleinrichtung bei ca. 28 Stunden eine zweite Bruchgefahr der Schale, aufgrund der Temperaturänderung, da sich Füllungsmasse und Schokolade der Hülle unterschiedlich während der Temperaturendung hinsichtlich ihrer Dichte ausdehnen.
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Anders ist es in 9. Hier ist die Füllungsmasse in Kurve 1 dargestellt und mit einem Binder versetzt. Ferner ist die Schale der äußeren Hülle modifiziert worden. Bei einem gleichen Kühlvorgang ist jedoch zu verzeichnen, dass die Dichte von Füllungsmasse und äußerer Hülle sich ähnlich zueinander, im Wesentlichen sogar parallel zueinander ändern aufgrund der Temperatureinwirkung. Somit kommt es zu keiner Rissbildung bzw. Bruchgefahr während des Abkühlprozesses und auch nicht während des späteren Lagerungsprozesses.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Streichpraline
- 2 -
- Unterseite zu 1
- 3 -
- Brot
- 4 -
- Hülle
- 5 -
- Füllung
- 6 -
- Luftraum
- 7 -
- Stück
- 8 -
- Brotaufstrich
- 9 -
- Sollbruchstelle
- 10 -
- Longitude
- 11 -
- Latitude
- W -
- Wandstärke
- B -
- Breite
- H -
- Höhe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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