-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Messer, insbesondere für einen Fleischwolf. Derartige Fleischwölfe finden insbesondere in der fleischverarbeitenden Industrie Anwendung.
-
Während des Betriebs des Fleischwolfs wird das zu zerkleinernde Gut mittels einer Förderschnecke gegen den Schneidsatz gedrückt. Der Schneidsatz besteht üblicherweise aus Vorschneider, Lochscheiben und Messer. Die eingesetzten Schneidelemente des Schneidsatzes müssen diesen Belastungen standhalten. Die Messer sind auf einem Messerzapfen gelagert und besitzen zur drehfesten Lagerung eine mit einer Bohrung versehene zentrale Nabe. Um Ansammlungen von Zerkleinerungsgut um die Nabe herum zu verhindern, wurden bei einem bekannten Messer gemäß dem Dokument
DE 199 08 665 C1 Dichtringe am inneren Ende der Messerschneiden benachbart zur Nabe vorgesehen. Diese Dichtringe besitzen die Höhe der Messerschneiden. Vorteilhafterweise stellt sich ein Verschleißgleichgewicht zwischen der Verschleißfläche der Messerschneiden und des Dichtrings ein. Die Messer müssen aufgrund der Abnutzung nach einer gewissen Zeit nachgeschliffen werden. Ein solches Messer gemäß dem
DE 199 08 665 C1 zeigt jedoch Nachteile beim Nachschleifen der Messerschneiden.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik soll ein verbessertes Messer vorgeschlagen werden. Diese Aufgabe wird mit einem Messer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Das so ausgestaltete Messer erleichtert das Schleifen der Schneiden und des Dichtrings.
-
Das neue Messer besitzt ebenfalls eine mit einer Bohrung versehene zentrale Nabe zur drehfesten Lagerung auf einem Messerzapfen und mehrere Messerflügel mit Schneiden. Die Schneiden werden bei diesem Messer vorzugsweise auf beiden Seiten vorgesehen. Die radial äußeren Enden der Messerflügel sind mit einem Messerkranz verbunden. Die radial inneren Enden der Messerflügel enden in einem Innenkranz. Zwischen der Nabe und den inneren Enden der Messerflügel ist ein bundartiger Dichtring vorgesehen. Bei einer Ausführungsform weist andererseits die gleiche Höhe wie die Nabe auf, so dass beim Schleifen der Schneiden und des Dichtrings die Nabe nicht hinderlich ist.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform besitzt der Dichtring einerseits die Höhe der Schneiden und hat die Nabe eine geringere Höhe als der benachbarte Dichtring. Auch in diesem Fall behindert die Nabe das Schleifen der Schneiden und des Dichtrings nicht. Die Höhe der Nabe kann dabei so klein sein, dass sie nicht über den Innenkranz hinaus ragt.
-
Der Dichtring wird vorzugsweise nur auf einer Seite des Messers vorgesehen, vorzugsweise auf der Austrittsseite. Auf der anderen Seite, der Seite ohne Dichtring, hat die Nabe hat eine Höhe die größer als die Höhe der Schneiden ist. Auch in diesem Fall behindert die Nabe das Schleifen des Messers weniger, da im Bereich des Innenkranzes des Messers kein Dichtring vorgesehen ist und die Schneiden in einem ausreichenden Abstand von der Nabe angeordnet sind, beispielsweise in einem Abstand von 3 mm bis 25 mm.
-
Zusätzlich kann für eine gute Durchmischung des Zerkleinerungsgutes das Messer Messerflügel mit unterschiedlichen Schneiden besitzen, nämlich einerseits Schneiden, die sich über die gesamte radiale Länge der Messerflügel, also zwischen dem Innenkranz und dem äußeren Messerkranz erstrecken und andererseits Schneiden die in ihrer radialen Länge gekürzt sind. Die Schneiden sind beidseitig am Messerflügel vorhanden, d.h. sowohl an der Eintrittsseite als auch an der Austrittsseite. Hierbei wird insbesondere eine sich abwechselnde Anordnung von ungekürzten und gekürzten Schneiden am Messer vorgesehen. Eine solche Anordnung wird insbesondere für die Austrittsseite aber auch für die Eintrittsseite vorgesehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform besitzt jeder Messerflügel auf der einen Seite jeweils eine gekürzte Schneide und auf der anderen Seite eine ungekürzte Schneide. Durch die unterschiedlich langen Schneiden wird das Zerkleinerungsgut zusätzlich zu der Drehbewegung des Messers vermischt. Für Bestandteile die sich am äußeren Durchmesser des Messers anhäufen, können bei einer bevorzugten Ausführungsform am äußeren Messerkranz mehrere Separieröffnungen vorgesehen werden, die den Weitertransport des Zerkleinerungsguts erleichtern.
-
Die gute Durchmischung des Zerkleinerungsgutes wird des Weiteren durch unterschiedlich große Öffnungen, nämlich Öffnungen jeweils zwischen zwei Messerflügeln, dem Innenkranz und dem äußeren Messerkranz, unterstützt. Die unterschiedlich großen Öffnungen werden beispielsweise durch unterschiedlich breite Messerflügel erzeugt. Aber auch bei gleich breiten Messerflügeln können unterschiedlich große Zwischenräume erzielt werden, wenn die Messerflügel in unterschiedlichen Winkeln vom Innenkranz ab ragen. Es ergeben sich in beiden Fällen jeweils Öffnungen, die unterschiedlich große Winkel zwischen den benachbarten Messerflügeln besitzen. Es hat sich des Weiteren gezeigt, dass solche unterschiedlich großen Öffnungen, insbesondere wenn keine symmetrische Anordnung unterschiedlich großer Öffnungen im Messer vorliegt, bei der Rotation des Messers Schwingungen des Messers unterbinden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Messers für Fleischwölfe dargestellt. Die Zeichnung zeigt:
- 1 eine Ansicht der Austrittsseite des Messers,
- 2 eine Ansicht der Eintrittsseite des Messers gemäß 1,
- 3 eine perspektivische Ansicht des Messers gemäß 1 mit Blick auf die Austrittsseite,
- 4 einen Schnitt durch das Messer gemäß 1.
-
Das Messer 10 besitzt mittig eine Nabe 11 mit einer Durchgangsbohrung 12. Diese zentrale Nabe 11 dient zur drehfesten Lagerung des Messers 10 auf einem Messerzapfen, welcher mit einer Förderschnecke des Fleischwolfs verbunden ist. Bei Rotation der Förderschnecke wird das Messer 10 mitbewegt. In diesem Beispiel besitzt die Nabe 11 eine Kodierung 13, so dass nur passende Messer 10 auf einen kodierten Messerzapfen mit einem gleichen Querschnitt aufgesetzt werden können. Diese Kodierung hat zudem den Vorteil, dass das Messer 10 nicht falsch herum im Fleischwolf angeordnet werden kann, sondern stets in die in 1 gezeigte Austrittsseite in Förderrichtung F des Zerkleinerungsguts zeigt. Das neue Messer 10 besitzt mehrere Messerflügel 14, die sich vom Innenkranz 19 bis zum äußeren Messerkranz 15 erstrecken. In diesem Fall sind 8 Messerflügel 14 vorgesehen. Entlang der radialen Länge dieser Messerflügel 14 sind bei vier Messerflügeln 14 Schneiden 16 vorahnden, die sich über die gesamte Länge erstrecken und bei vier Messerflügel 14 sind gekürzte Schneiden 17 vorgesehen, die ausgehend vom Messerkranz sich nur über eine Teillänge der Messerflügel 14 erstrecken. In diesem Beispiel erstrecken sich die gekürzten Schneiden 17 an den Messerflügeln 14 ausgehend vom äußeren Messerkranz 15, d.h. nahe dem Innenring sind Ausnehmungen vorhanden. Diese Ausnehmungen erleichtern die Durchmischung beim Rotieren des Messers. Bei weiteren Ausführungen eines Messers, die nicht gezeigt sind, sind die Ausnehmungen auch mittig am Messerflügel 14 vorgesehen sein, d.h. es können auch gekürzte Schneiden am Messerflügel angeordnet werden mit Schneidbereichen nahe des Innenkranzes und nahe des Außenkranzes oder auch nur im Bereich des Innenkranzes 19 und eine Ausnehmung im Bereich des äußeren Messerkranzes 15. Alle vorgenannten Anordnungen unterstützen eine Durchmischung des Zerkleinerungsgutes.
-
Zur guten Durchmischung des Zerkleinerungsgutes und zur Verhinderung von Schwingungen des Messers 10 beim Betrieb des Fleischwolfs werden des Weiteren unterschiedlich große Öffnungen 21 vorgesehen, welche unterschiedlich große Winkel α1 bis α8 zwischen den benachbarten Messerflügeln 14 zeigen. In diesem Beispiel sind alle Messerflügel 14 gleich breit. Die unterschiedlich großen Öffnungen 21 zwischen jeweils zwei Messerflügeln 14, dem Innenkranz 19 und dem äußeren Messerkranz 15 werden dadurch erzielt, dass die Messerflügel 14 in unterschiedlichen Winkeln vom Innenkranz 19 ab ragen. Es liegt eine asymmetrische Anordnung der Öffnungen 21 im Messer 10 vor, so haben die angegeben Winkel folgende Werte α1=41°, α2=42°, α3=48°, α4=43°, α5=47°, α6=46°, α7=44°, α8=49°. Diese asymmetrische Anordnung von größeren und kleineren Öffnungen 21 beeinflusst entscheidend den ruhigen Rotationslauf des Messers 10.
-
Auf der in 1 und 3 gezeigten Austrittsseite des Messers 10 ist am äußeren Radius des Innenkranzes 19 ein Dichtring 18 vorhanden. Dieser Dichtring 18 befindet sich benachbart zur Nabe 11 und angrenzend zu den ungekürzten Schneiden 16. In 4 ist die linke Seite die Austrittsseite, denn das Fördergut wird in Förderrichtung F von der rechten Seite an das Messer herangedrückt. Aus der 4 wird deutlich, dass die Schneiden 16, 17 - hier sind nur Schneiden 17 zu sehen - die gleiche Höhe haben wie der Dichtring 18 und auch die gleiche Höhe wie die Nabe 11, denn die Stirnseite der Nabe 11, die Schneiden 17 und das Ende des Dichtrings 18 befinden sich auf einer Höhe. Wird ein solches Messer 10 nach einem gewissen Verschleiß ausgebaut und einem Schleifvorgang unterzogen, so behindert die Nabe 11 diesen Schleifvorgang nicht, da sich die Stirnseite der Nabe 11 in gleicher Höhe wie der Dichtring 18 und die Schneiden 16, 17 befindet.
-
Auf der gegenüberliegenden Seite des Messers, der Eintrittsseite ist kein Dichtring vorhanden. Hier ist benachbart zur Nabe 11 der Innenkranz 19, von dem sich die Messerflügel 14 nach außen bis zum äußeren Messerkranz 15 erstrecken. Die in 2 gezeigte Eintrittsseite des Messers 10 ist in 4 die rechte Seite. Das in Förderrichtung F bewegte Zerkleinerungsgut trifft also zuerst auf diese Eintrittsseite des Messers 10. Da an dieser Seite kein Dichtring vorhanden ist, befinden sich die Messerschneiden 16, 17 in einem Abstand A von der Nabe 11. Dieser Abstand A ist in diesem Beispiel 5 mm und damit so groß, dass beim Schleifen der Schneiden 16, 17 auf der Eintrittsseite die Nabe 11 nicht hinderlich ist. Die Nabe 11 kann demzufolge an der Eintrittsseite eine größere Höhe H besitzen und über die Schneiden 16, 17 hinaus ragen. In diesem Beispiel ist die Höhe H 2,5 mm. In anderen Ausführungsbeispielen liegt die Höhe H bei 1.5 bis 5 mm.
-
Auch auf dieser Eintrittsseite sind Messerflügel 14 mit gekürzten Schneiden 17 und ungekürzten Schneiden 16 vorgesehen. Wie besser aus 3 zu ersehen, hat jeder Messerflügel 14, der auf der Eintrittsseite eine ungekürzte Schneide 16 besitzt, auf der Austrittsseite eine gekürzte Schneide 17 und jeder Messerflügel 14, der auf der Eintrittsseite eine gekürzte Seite 17 besitzt, hat auf der Eintrittsseite eine ungekürzte Schneide 16. Diese Anordnung führt zu einer guten Durchmischung des Zerkleinerungsgutes. Sollten sich Bestandteile des Zerkleinerungsgutes am äußeren Durchmesser, d.h. an der Innenseite des äußeren Messerkranzes ansammeln, so können diese an der Austrittsseite über Separieröffnungen 20 in Förderrichtung weiter bewegt werden. In diesem Beispiel sind vier Separieröffnungen 20 vorhanden, gezeigt in 3. Bei weiteren Ausführungen des Messers 10, die nicht gezeigt sind, sind auch weniger oder mehr Separieröffnungen 20 vorgesehen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Messer
- 11
- Nabe
- 111
- Nabenoberfläche, Austrittsseite
- 112
- Nabenoberfläche, Eintrittsseite
- 12
- Bohrung
- 13
- Kodierung
- 14
- Messerflügel
- 15
- Messerkranz
- 16
- Schneide, lang
- 17
- Schneide, kurz
- 18
- Dichtring
- 19
- Innenkranz
- 20
- Separieröffnung
- 21
- Öffnung
- A
- Abstand
- F
- Förderrichtung
- H
- Höhe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-