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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schlaginstrument, welches im Prinzip einer Cajon ähnlich ist, umfassend wenigstens eine Schlagfläche, wenigstens eine weitere Fläche, in der sich gegebenenfalls ein Schallloch befinden kann, wobei die weitere Fläche einer Schlagfläche mit Abstand gegenüberliegt, sowie Rahmenelemente, welche wenigstens eine Schlagfläche in einer Richtung etwa senkrecht zu ihrer Flächenausdehnung mit wenigstens einer weiteren Fläche verbinden.
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Eine herkömmliche Cajon hat in der Regel einen quaderförmigen Korpus, auf dem der Musiker auch sitzen kann sowie mehrere seitliche Schlagflächen, wobei durch Schlagen mit der Hand auf diese Schlagflächen die Töne erzeugt werden. Dabei entstehen unterschiedliche Töne, je nachdem, an welcher Stelle man auf die Schlagflächen schlägt. Der quaderförmige Korpus der herkömmlichen Cajon wird zumeist hochkant aufgestellt, so dass die Grundfläche, auf der die Cajon steht, etwas kleiner ist als die seitlichen Flächen des Quaders, die als Schlagflächen dienen.
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Das Deutsche Gebrauchsmuster
DE 20 2011 001 566 U1 beschreibt ein Cajon-Trainings-Pad, welches anders als eine herkömmliche Cajon sehr flach ist und im Prinzip nur aus einer Bodenplatte und einer Frontpatte besteht, die voneinander beabstandet sind und in ihren Randbereichen durch einen umlaufenden Rahmen miteinander verbunden sind. Die Bodenplatte kann ein Schallloch haben und die Frontplatte dient als Schlagfläche, auf der die Töne erzeugt werden. Bei diesem Cajon-Trainings-Pad handelt es sich um ein Bauteil mit quadratischem Grundriss, welches nur eine frontseitige Schlagfläche hat, die in einer Ebene liegt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Schlaginstrument mit den eingangs genannten Merkmalen zur Verfügung zu stellen, welches vielseitiger nutzbar ist und die Erzeugung unterschiedlicher Töne ermöglicht, dabei aber einen vergleichsweise einfachen Aufbau hat und folglich kostengünstig herstellbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Schlaginstrument der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Schlaginstrument wenigstens zwei Schlagflächen umfasst, welche in einem stumpfen Winkel zueinander angeordnet sind. Anders als bei einer herkömmlichen Cajon ergibt sich somit insgesamt kein quaderförmiger Korpus, sondern die Cajon hat einen Korpus mit zwei oder mehreren Schlagflächen die nicht in einem rechten, sondern in einem stumpfen Winkel zueinanderstehen. Der abgewinkelte Korpus kann dabei vergleichsweise flach sein, so dass die jeweiligen Schlagflächen und die diesen gegenüber liegenden weiteren Flächen einen recht engen Abstand zueinander aufweisen. Der Korpus der Cajon kann beispielsweise nur jeweils etwa die Materialstärke eines Brettes aufweisen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Schlaginstrument wenigstens drei Schlagflächen auf, von denen jeweils zwei Schlagflächen paarweise in einem rechten oder stumpfen Winkel zueinanderstehen. In diesem Fall ist eine Anordnung mit drei nebeneinander liegenden Schlagflächen bevorzugt, so dass eine mittlere und zwei äußere Schlagflächen vorhanden sind. Bei drei Schlagflächen können diese etwa eine trapezförmige Anordnung einnehmen, bei zwei stumpfen Winkeln, oder auch eine etwa U-förmige Anordnung, bei der eine oder beide äußeren Schlagflächen in einem rechten Winkel zu einer mittleren Schlagfläche stehen, so dass sich ein nach unten hin offenes eckiges U ergibt.
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Die Schlagflächen und auch die weiteren Flächen der Cajon können aus verschiedenen Materialien bestehen, beispielsweise aus Massivholz, verarbeiteten Holzmaterialien, Holzfaserplatten verschiedener Dichte, mitteldichter Faserplatte, hochdichter Faserplatte, Spanplatte, Sperrholz oder aber auch aus Kunststoff oder Verbundmaterialien.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Schlaginstrument eine erste äußere Schlagfläche auf, eine zweite mittlere Schlagfläche sowie eine dritte äußere Schlagfläche, wobei die erste äußere Schlagfläche mit der zweiten mittleren Schlagfläche einen rechten oder stumpfen Winkel einnimmt und die zweite mittlere Schlagfläche mit der dritten äußeren Schlagfläche einen rechten oder stumpfen Winkel einnimmt. Bei dieser bevorzugten Ausführungsvariante ergibt sich insgesamt eine Anordnung ähnlich wie bei einem Tisch, welcher auf dem Korpus der beiden äußeren Schlagflächen stehen kann, derart, dass dann die mittlere Schlagfläche etwa waagrecht liegt. In einem Spezialfall ist es so, dass beide äußere Schlagflächen mit der mittleren Schlagfläche jeweils einen rechten Winkel einnehmen, das heißt die beiden äußeren Schlagflächen verlaufen jeweils senkrecht nach unten, wenn sich die mittlere Schlagfläche horizontal erstreckt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung nehmen die drei Schlagflächen des erfindungsgemäßen Schlaginstruments in der Seitenansicht des Schlaginstruments gesehen eine trapezförmige Anordnung ein, wobei die mittlere Schlagfläche eine Grundseite des Trapezes bildet und die erste äußere Schlagfläche und die dritte äußere Schlagfläche jeweils Schenkel des Trapezes bilden. Bei dieser bevorzugten Variante nehmen die beiden äußeren Schlagflächen jeweils einen stumpfen Winkel mit der mittleren Schlagfläche ein und die beiden äußeren Schlagflächen erstrecken sich dann von der horizontalen Schlagfläche aus jeweils geneigt nach außen und unten.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung nehmen die erste äußere Schlagfläche und die dritte äußere Schlagfläche des Schlaginstruments jeweils den gleichen rechten oder stumpfen Winkel mit der zweiten mittleren Schlagfläche ein. In diesem Fall ergibt sich eine symmetrische Anordnung, bei der eine Symmetrieebene senkrecht durch die Mitte der mittleren Schlagfläche verläuft.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung nehmen die erste äußere Schlagfläche und die dritte äußere Schlagfläche des Schlaginstruments jeweils einen Winkel von 45° bis 90°, vorzugsweise von 55° bis 65° mit der zweiten mittleren Schlagfläche ein. Eine solche Anordnung der Schlagflächen hat den Vorteil, dass sie sehr bequem vom Benutzer zu bespielen ist, denn die beiden geneigten äußeren Schlagflächen lassen sich im Wechsel mit der mittleren Schlagfläche sehr schnell erreichen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung bestehen die Schlagfläche oder die Schlagflächen des erfindungsgemäßen Schlaginstruments und die weitere Fläche oder die weiteren Flächen aus hochdichter Faserplatte oder Massivholz, vorzugsweise mit einer Materialstärke von etwa 2 mm bis etwa 4 mm. Die genannten Materialien haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen, um einerseits einen guten Klang zu erzeugen und gleichzeitig eine günstige Herstellung der Cajon zu ermöglichen, insbesondere bei Verwendung von Faserplatten.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung umfassen die Rahmenelemente des erfindungsgemäßen Schlaginstruments Leisten oder Stege aus mitteldichter Faserplatte oder Massivholz, wobei diese Leisten oder Stege die jeweiligen Hohlräume zwischen den Schlagflächen und den von diesen beabstandeten weiteren Flächen in den Bereichen, in denen jeweils zwei Schlagflächen im Winkel aufeinandertreffen, voneinander trennen. Diese Leisten oder Stege verbinden dann jeweils die Schlagflächen mit den von diesen beabstandeten weiteren Flächen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung umfasst das erfindungsgemäße Schlaginstrument mehrere weitere Flächen, die beabstandet zu den Schlagflächen liegen und diesen zugeordnet sind, wobei die weiteren Flächen jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Schalllöchern aufweisen und/oder unterschiedlich große Schalllöchern aufweisen. Durch die Anzahl bzw. die Größe der in den weiteren Flächen vorhandenen Schalllöcher kann man auf diese Weise den jeweiligen Klang, d.h. die Tonhöhe der jeweiligen Schlagfläche variieren.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Schlaginstrument wenigstens einen unterhalb wenigstens einer der Schlagplatten montierten Snareteppich auf. Durch den Snareteppich wird ein besonderer Klangeffekt erzeugt, da dieser zu Schwingungen angeregt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Schlaginstrument Keilflächen auf, an denen der Snareteppich so befestigt ist, dass er im montierten Zustand unter Spannung steht.
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Nachfolgend wird die folgende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Cajon;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Cajon gemäß dem Ausführungsbeispiel von 1 schräg von unten her gesehen;
- 3 eine teilweise Schnittansicht durch eine Cajon gemäß der Darstellung von 1 in einem vergrößerten Maßstab.
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Zunächst wird auf die 1 und 2 Bezug genommen. Bei dem erfindungsgemäßen Schlaginstrument handelt es sich im Prinzip um eine Art Cajon, wobei dieses jedoch eine andere äußere Form aufweist als eine herkömmliche Cajon. Diese Cajon besteht aus drei Schlagflächen, die miteinander jeweils in einem stumpfen Winkel stehen und in der Seitenansicht gesehen eine Trapezform bilden, bei der eine der beiden Grundseiten fehlt. Es ist eine erste äußere Schlagfläche 11 vorhanden, die in einem stumpfen Winkel zu einer zweiten mittleren Schlagfläche 12 steht, welche wiederum in einem stumpfen Winkel zu einer dritten äußeren Schlagfläche 13 angeordnet ist. Dabei bildet die zweite mittlere Schlagfläche 12 die obere Grundseite der Trapezanordnung, während die beiden äußeren Schlagflächen 11 und 13, die sich seitlich jeweils an die mittlere Schlagfläche 12 anschließen, jeweils Schenkel der Trapezform bilden. Im Gebrauch wird die erfindungsgemäße Cahon so aufgestellt, dass die jeweiligen distalen Enden der beiden äußeren Schlagflächen 11 und 13 auf einer horizontalen Untergrundfläche aufstehen, wobei die zweite mittlere Schlagfläche dann eine horizontale Lage einnimmt.
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Anders als bei einer herkömmlichen Cajon ist der Korpus der Cajon in den Bereichen der drei Schlagflächen jeweils verhältnismäßig flach, das heißt jeweils ähnlich wie bei Brettern, wobei diese jeweils hohl sind und aus je zwei Platten bestehen, nämlich jeweils der oberseitigen Platte, die eine Schlagfläche bildet und jeweils einer weiteren Fläche, die jeweils mit etwas Abstand zu der Schlagfläche verläuft. Dieser Aufbau ergibt sich aus der Schnittdarstellung gemäß 3, ist aber in der Ansicht gemäß 1 nicht erkennbar, da die die Schlagfläche bildenden Platten und die die weiteren Flächen bildenden Platten durch Rahmenelemente jeweils so miteinander verbunden sind, dass sich ein geschlossener Korpus ergibt, der aber flach ist und nur eine Materialstärke von beispielsweise etwa 20 mm bis 25 mm aufweist. Der Korpus mit der ersten äußeren Schlagfläche 11, derjenige, welcher die zweite mittlere Schlagfläche 12 bildet und derjenige, welcher die dritte äußere Schlagfläche 13 bildet, sind jeweils in stumpfen Winkeln miteinander so verbunden, dass sich die vorgenannte Trapezanordnung ergibt.
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Der Benutzer stellt die erfindungsgemäße Cajon so auf einen Untergrund wie es in den 1 und 2 gezeigt ist und hat dann die Möglichkeit, entweder auf der oberen mittleren zweiten Schlagfläche 12 Töne zu erzeugen, die dann etwa horizontal verläuft oder aber auf einer der beiden äußeren Schlagflächen 11 und 13, die dann in einem Winkel schräg nach außen hin verlaufen. Die drei Schlagflächen können unterschiedlich groß sein, einen unterschiedlichen inneren Aufbau aufweisen und/oder auch eine unterschiedliche Anzahl von Schalllöchern aufweisen, wodurch sich verschieden Töne ergeben, je nachdem, auf welche Schlagfläche der Benutzer schlägt.
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In 2 erkennt man die weiteren Flächen 14 (links außen), 15 (in der Mitte) und 16 (rechts außen), die sich jeweils an der Unterseite des Korpus der Cajon befinden und die mit den oben beschriebenen drei Schlagflächen 11, 12 und 13 jeweils verbunden sind. Die weitere Fläche 14 verläuft dabei an der Unterseite des Korpus parallel und mit vergleichsweise kleinem Abstand zur ersten äußeren Schlagfläche 11, die weitere Fläche 15 verläuft entsprechend an der Unterseite des Korpus unterhalb und parallel zu der zweiten mittleren Schlagfläche 12, während die dritte weitere Fläche 16 an der Unterseite des Korpus parallel und unterhalb der dritten äußeren Schlagfläche 13 angeordnet ist. In 2 kann man weiterhin erkennen, dass sich in der linken äußeren weiteren Fläche 14 zwei Schalllöcher 17 befinden, während sich in der mittleren weiteren Fläche 15 ein Schallloch 18 befindet, welcher beispielsweise im Durchmesser etwas größer sein kann als die beiden Schalllöcher 17. In der anderen weiteren Fläche 16 rechts außen ist in dem Beispiel kein Schallloch vorgesehen. In den weiteren Flächen muss somit nicht unbedingt ein Schallloch vorhanden sein.
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Weitere Einzelheiten betreffend den jeweiligen Aufbau des Korpus der Cajon ergeben sich aus der Schnittdarstellung gemäß 3, auf die nachfolgend Bezug genommen wird. Dies 3 zeigt einen Schnitt in Querrichtung durch den mittleren Korpus der Cajon mit der zweiten mittleren Schlagfläche 12. Dieser zweiten mittleren Schlagfläche 12 liegt mit Abstand die parallele weitere Fläche 15 des mittleren Korpus gegenüber. Man erkennt in 3 weiterhin, dass diese weitere Fläche 15 ein Schallloch 18 aufweist. Durch den Abstand der zweiten mittleren Schlagfläche 12 von der weiteren Fläche 15 ist zwischen diesen ein Hohlraum 19 gebildet. Wenn man nun auf die zweite mittlere Schlagfläche 12 schlägt, wird ein Ton erzeugt, wobei durch die Verformung der Schlagfläche 12 eine Druckwelle entsteht und die Luft durch das Schallloch 18 entweichen kann.
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Die beiden gegenüberliegenden Flächen 12 und 15 des Korpus der Cajon werden durch Leisten oder Stege 20 zusammengehalten, welche mit den beiden Flächen beispielsweise verleimt sind. Durch diese Leisten oder Stege 20 wird außerdem der Hohlraum 19 im mittleren Bereich des Korpus von demjenigen in den beiden äußeren Bereichen der beiden äußeren Schlagflächen 11 und 13 getrennt. Da die beiden äußeren Schlagflächen 11 und 13 in einem stumpfen Winkel zu der mittleren Schlagfläche 12 verlaufen, sind hier die Leisten und Stege 20 auf Gehrung geschnitten. Die Leisten oder Stege 20, die die jeweiligen Schlagflächen mit den von diesen beabstandeten weiteren Flächen verbinden, verlaufen somit nicht nur in Längsrichtung des Korpus, wie man aus den 2 und 3 erkennt, sondern auch jeweils entlang der Kanten zwischen den jeweils im Winkel aneinanderstoßenden drei Bereichen des Korpus und in den Endbereichen des Korpus in Querrichtung, wie auch aus 2 erkennbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- erste äußere Schlagflächen
- 12
- zweite mittlere Schlagflächen
- 13
- dritte äußere Schlagfläche
- 14
- weitere Fläche links außen
- 15
- weitere Fläche in der Mitte
- 16
- weitere Fläche rechts außen
- 17
- Schalllöchern
- 18
- Schallloch
- 19
- Hohlraum
- 20
- Leisten, Stege
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011001566 U1 [0003]