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Die Erfindung betrifft einen Dichtstopfen zum Abdichten eines Rohr- oder Schlauchabschnitts eines Hauseinführungssystems, wobei das Hauseinführungssystem Rohre oder Schläuche aufweist, die eine Bodenplatte eines Gebäudes durchgreifen, und durch die Medienleitungen durch die Bodenplatte hindurch in das Gebäudeinnere geführt sind, wobei in Montagesolllage in einem oder in beiden Enden des Rohres oder Schlauches ein massiver Dichtstopfen angeordnet ist, der mit einer Mantelfläche an der Innenfläche des Rohr- oder Schlauchendes dicht anliegt, wobei der Dichtstopfen mindestens einen freilegbaren oder durchstoßbaren Durchgangskanal aufweist durch den mindestens eine Medienleitung dicht geführt oder führbar ist.
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Solche Stopfen dienen dazu einen Rohr- oder Schlauchabschnitt eines Hauseinführungssystems gegen den Eintritt von Schmutz und Flüssigkeit, insbesondere Wasser, abzudichten. Hauseinführungssysteme weisen Rohre oder Schläuche auf, die eine Bodenplatte eines Gebäudes durchgreifen. Durch die Rohre oder Schläuche können Medienleitungen, beispielsweise für Gas, Strom, Wasser und Telekommunikation, durch die Bodenplatte hindurch in das Gebäudeinnere geführt werden. Dazu werden die Medienleitungen von außen an das Gebäude herangeführt und mit ihrem freien Ende durch das außerhalb vom Gebäude angeordnete Ende des Rohres oder Schlauches in das Rohr oder den Schlauch eingeschoben und durch dieses/n hindurch in das Gebäudeinnere eingeführt. Damit das außenliegende Ende des Rohres oder Schlauches gegen den Eintritt von Schmutz und Feuchtigkeit abgedichtet ist, wird auf die jeweilige Medienleitung ein Dichtstopfen aufgeschoben, bevor die Leitung in das jeweilige Rohr oder den Schlauch eingeschoben wird. Damit der Dichtstopfen auf das freie Ende der Medienleitung aufgesteckt werden kann, weist dieser einen durchstoßbaren Durchgangskanal auf, durch den die Medienleitung hindurchgesteckt wird. Dann wird die Leitung durch das Rohr oder den Schlauch in das Gebäude eingeschoben. Der Dichtstopfen wird dann, wenn die Medienleitung mit ihrem freien Ende das Gebäudeinnere erreicht hat, in das außenliegende Ende des Rohres oder Schlauches eingesteckt und dichtet den Rohr- oder Schlauchabschnitt vom außen ab.
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Auch das im Gebäudeinneren ausmündende Ende des Rohres oder Schlauches, aus dem das freie Ende der Medienleitung im Gebäudeinneren austritt, kann auf diese Weise mit einem Dichtstopfen abgedichtet werden.
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An dem Rohr oder Schlauch können zusätzlich Fixiermittel vorgesehen sein, beispielsweise eine Rohrschelle oder Schlauchschelle, um den Stopfen in dem Rohr bzw. Schlauch sicher zu halten.
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Da der Dichtstopfen über das freie Ende der Medienleitung auf diese aufgesteckt und auf die Leitung aufgeschoben werden muss, muss dieser auf die jeweilige Leitung aufgebracht sein, bevor die Leitung durch das Rohr oder den Schlauch in das Gebäudeinnere eingeschoben ist. Eine nachträgliche Montage ist nicht möglich. Sofern es versäumt wurde einen Dichtstopfen auf die Medienleitung aufzuschieben, muss die Medienleitung zuerst wieder aus dem Rohr oder dem Schlauch herausgezogen werden, und ein Stopfen muss montiert werden.
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Beim Durchführen der Medienleitungen durch das Rohr oder den Schlauch, ist der Dichtstopfen zudem störend, da er mit zunehmender Einschubtiefe der Medienleitung in das Rohr oder den Schlauch weiter auf die Medienleitung aufgeschoben werden muss.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt somit darin, einen Dichtstopfen zu schaffen, der nachträglich, d.h. nach dem Einschieben der Medienleitung durch das Rohr oder den Schlauch in das Gebäudeinnere, an der Medienleitung montiert werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass der Dichtstopfen mindestens einen dessen Körper bis zu einem Bereich, in dem mindestens ein Durchgangskanal angeordnet ist, durchgreifenden Schlitz aufweist, der aus dem Mantel des Körpers des Dichtstopfens seitlich offen ausmündet.
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Durch den seitlich aus dem Mantel ausmündenden Schlitz kann die Medienleitung in den Durchgangskanal eingelegt werden. Der Stopfen muss also nicht über ein freies Ende der Leitung aufgesteckt und an die gewünschte Position verschoben werden, sondern es ist möglich den Dichtstopfen direkt an einer beliebigen Stelle an der Medienleitung zu befestigen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit die Medienleitung zunächst bequem in das Rohr oder den Schlauch einzuschieben und erst anschließend den Dichtstopfen an der gewünschten Stelle der Medienleitung zu befestigen.
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Um das Einlegen der Medienleitungen zu erleichtern, kann der Schlitz zum Einlegen der Leitung von Hand aufgedehnt und vergrößert werden.
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Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der Dichtstopfen weitere freilegbare oder durchstoßbare Durchgangskanäle aufweist, die über den Körper durchgreifende weitere Schlitze miteinander und/oder mit dem Durchgangskanal verbunden sind.
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Um mehrere Medienleitungen in einem Dichtstopfen dicht führen zu können, weist dieser mehrere Durchgangskanäle auf, wobei die Durchgangskanäle durch weitere den Körper des Dichtstopfens durchgreifende Schlitze verbunden sind. Die Leitungen können zuerst durch den Schlitz in den Durchgangskanal eingeschoben werden und dann über die weiteren Schlitze in die entsprechenden weiteren Durchgangskanäle geschoben werden.
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Alternativ ist bevorzugt vorgesehen, dass der Dichtstopfen mehrere Schlitze und mehrere Durchgangskanäle aufweist, wobei jeder Schlitz den Körper des Dichtstopfens bis zu einem Bereich durchgreift, in dem jeweils ein Durchgangskanal angeordnet ist.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass der Durchgangskanal durch mehrere konzentrische Bereiche gebildet ist, von denen ein oder mehrere zur Bildung eines Durchgangskanals gewünschten Durchmessers entfernbar sind.
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Die konzentrischen Bereiche weisen vom Mittelpunkt des Durchgangskanals ausgehend zunehmende Durchmesser auf. Um den Durchgangskanal an den Durchmesser einer Medienleitung anzupassen, können die Bereiche mit einem zu geringen Durchmesser nach dem Freilegen oder Durchstoßen des Durchgangskanals axial aus dem Körper des Dichtstopfens herausgedrückt und abgetrennt werden.
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Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass der Dichtstopfen aus einem Elastomer besteht.
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Dies ermöglicht es, den Schlitz des Dichtstopfens weiter zu öffnen bzw. aufzudehnen, wobei der Dichtstopfen anschließend wieder in seine ursprüngliche Form übergeht und die Medienleitungen dicht umschließt und führt. Zudem eignet sich dieses Material besonders gut, um eine Abdichtung des Rohr- oder Schlauchabschnitts zu erreichen.
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Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Dichtstopfen an einem Endbereich einen radial abragenden Flanschrand aufweist, der in Montagelage an das Rohr- oder Schlauchende anlegbar ist.
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Durch den Flanschrand ist die Einschubtiefe des Dichtstopfens in das Rohr oder den Schlauch festgelegt und begrenzt.
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Auch ist bevorzugt vorgesehen, dass der oder die Durchgangskanal oder -kanäle an den Durchmesser der durch diese/n hindurchzuführende Medienleitung/en angepasste Durchmesser aufweisen.
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Der Dichtstopfen kann somit Medienleitungen mit verschiedenen Durchmessern dicht führen und den Rohr- oder Schlauchabschnitt sicher abdichten.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Dichtstopfen eine konische Form aufweist.
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In Einschubrichtung des Dichtstopfens in das Rohr oder den Schlauch weist der Dichtkörper eine sich konisch verjüngende Form auf, sodass das Einstecken des Stopfens in das Rohr- oder Schlauchende vereinfacht ist und quasi eine Einführhilfe gebildet ist, wenn der Dichtstopfen mit dem im Querschnitt dünneren Ende voraus in das jeweilige Ende eingedrückt wird.
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Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass der Flanschrand jeweils im Bereich eines aus dem Mantel ausmündenden Schlitzes eine Einführschräge aufweist.
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Dadurch können die Leitungen in einfacher Weise in den Schlitz eingeführt werden.
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Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Dichtstopfens sind in den Figuren dargestellt und nachfolgend näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 einen Dichtstopfen mit mehreren konzentrischen Durchgangskanälen in Ansicht;
- 2 einen Dichtstopfen mit mehreren Durchgangskanälen in Ansicht;
- 3 einen weiteren Dichtstopfen mit mehreren Durchgangskanälen.
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Die Figuren zeigen einen Dichtstopfen 1 zum Abdichten eines Rohr- oder Schlauchabschnitt eines Hauseinführungssystems, wobei das Hauseinführungssystem Rohre oder Schläuche aufweist, die eine Bodenplatte eines Gebäudes durchgreifen, und durch die Medienleitungen durch die Bodenplatte hindurch in das Gebäudeinnere geführt sind, wobei in Montagesolllage in einem oder in beiden Enden des Rohres oder Schlauches ein massiver Dichtstopfen 1 angeordnet ist, der mit einer Mantelfläche 2 an der Innenfläche des Rohr- oder Schlauchendes dicht anliegt, wobei der Dichtstopfen 1 mindestens einen freilegbaren oder durchstoßbaren Durchgangskanal 3 aufweist durch den mindestens eine Medienleitung dicht führbar ist.
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Der Dichtstopfen 1 weist mindestens einen dessen Körper bis zu einem Bereich, in dem ein Durchgangskanal 3 angeordnet ist, durchgreifenden Schlitz 4 auf, der aus dem Mantel 2 des Körpers des Dichtstopfens 1 seitlich offen ausmündet.
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Eine Medienleitung kann durch den Schlitz 4 in den daran anschließenden Durchgangskanal 3 eingelegt werden und muss nicht, wie bisher, auf das freie Ende der Medienleitung aufgesteckt werden. Dadurch ist es möglich das freie Ende der Medienleitung zuerst bequem durch das Rohr oder den Schlauch in das Gebäudeinnere einzuschieben und erst anschließend den Dichtstopfen 1 an der geeigneten Stelle, nahe dem außenliegenden Ende des Rohres oder Schlauches, an der Medienleitung zu befestigen.
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Der Schlitz 4 kann von Hand aufgedehnt und vergrößert werden, um das Einlegen der Medienleitungen zu erleichtern. Auch um dicke Medienleitungen durch den Schlitz 4 zu führen, ist es notwendig den Schlitz 4 entsprechend aufzudehnen.
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1 zeigt einen Dichtstopfen 1, bei dem der Durchgangskanal 3 durch mehrere konzentrische Bereiche gebildet ist. In dem Durchgangskanal 3 ist ein tonnenartiger Elastomerkörper als Bestandteil des Dichtstopfens 1 vorfixiert, der axial aus dem Dichtstopfen herausgedrückt oder gezogen werden kann, um den Kanal für die Medienleitung freizulegen. Um den Durchgangskanal 3 an den Durchmesser einer dickeren Medienleitung anpassen zu können, können ein oder mehrere konzentrische ringförmige Bereiche, die vom Mittelpunkt des Durchgangskanals 3 ausgehend zunehmende Durchmesser aufweisen, aus dem Körper des Dichtstopfens 1 herausgedrückt und abgetrennt werden.
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2 zeigt einen Dichtstopfen 1, der weitere freilegbare oder durchstoßbare Durchgangskanäle 5 aufweist, die über den Körper durchgreifende weitere Schlitze 6 miteinander und mit dem Durchgangskanal 3 verbunden sind. Dadurch können mehrere Medienleitungen in einem Dichtstopfen 1 dicht geführt werden. Die Medienleitungen können zuerst durch den Schlitz 4 in den Durchgangskanal 3 eingeschoben werden und dann über einen der weiteren Schlitze 6 in einen gewünschten weiteren Durchgangskanal 5 geschoben werden. Die weiteren Durchgangskanäle 5 sind unmittelbar oder mittelbar über die weiteren Schlitze 6 mit dem Durchgangskanal 3 verbunden. Zudem weisen die weiteren Durchgangskanäle 5 unterschiedliche Durchmesser auf, sodass es möglich ist, Medienleitungen mit unterschiedlichen Durchmessern dicht durch den Stopfen 1 zu führen. Die Medienleitungen können in einen Durchgangskanal 3 oder 5 mit einem auf die jeweilige Leitung abgestimmten Durchmesser eingeschoben werden.
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In den Durchgangskanälen 3 und 5 sind tonnenartige Elastomerkörper als Bestandteil des Dichtstopfens 1 vorfixiert, die wahlweise herausgezogen oder gedrückt werden können, um den Kanal für die entsprechende Medienleitung freizulegen.
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Der Dichtstopfen 1 besteht aus einem Elastomer, sodass der Schlitz 4 und ggf. die weiteren Schlitze 6 des Dichtstopfens mit einem geringen Kraftaufwand von Hand aufgedehnt werden können, wobei der Dichtstopfen 1 nach Lösen der Kraft wieder in seine ursprüngliche Form übergeht und die Medienleitungen dicht umschließt und führt.
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An einem Endbereich weist der Dichtstopfen 1 einen radial abragenden Flanschrand 7 auf, der in Montagelage an das Rohrende oder Schlauchende anlegbar ist und die Einschubtiefe des Dichtstopfens 1 in das Rohr oder den Schlauch festgelegt und begrenzt. Dadurch ist es verhindert, dass der Stopfen 1 versehentlich zu weit in das Rohr oder den Schlauch eingeschoben wird.
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3 zeigt einen weiteren Dichtstopfen 1 mit mehreren Schlitzen 4 und mehreren Durchgangskanälen 3, wobei der Flanschrand 7 jeweils im Bereich eines aus dem Mantel 2 ausmündenden Schlitzes 4 eine Einführschräge 8 aufweist. Die Leitungen können dadurch in einfacher Weise in den jeweiligen Schlitz 4 und den damit verbundenen Durchgangskanal 3 eingeschoben werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.