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Die Erfindung betrifft einen Laufrollenbeschlag für eine Schiebetür mit einem Laufrollenträger, an dem eine Laufrolle drehbar gelagert ist, sowie eine Schiebetür mit einem solchen Laufrollenbeschlag.
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Ein solcher Laufrollenbeschlag ist beispielsweise durch die
DE 20 2009 011 042 U1 bekannt geworden. Dieser bekannte Laufrollenbeschlag weist außerdem einen Aktivator auf, der mit einem Einzugsdämpfer zusammenwirkt, um die Schiebetür gedämpft in ihre geschlossene Stellung einzuziehen.
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Außerdem sind Laufrollenträger mit einer Aushängesicherung, die das Aushängen des Laufrollenträgers aus einer Laufschiene verhindert, und mit einem erweiterten Endanschlag, der das Vorbeischieben von innen- und außenlaufenden Schiebetüren verhindert, bekannt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen vielseitig einsetzbaren, aber dennoch kostengünstigen Laufrollenbeschlag bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Laufrollenträger ein Spritzgussteil aus z.B. Kunststoff ist und mindestens ein Funktionselement des Laufrollenbeschlags aufweist, das über mindestens eine Sollbruchstelle und/oder mindestens ein Filmscharnier einstückig an dem Laufrollenträger angebunden ist. Der Laufrollenträger und das mindestens eine Funktionselement sind somit ein einstückiges Spritzgussteil.
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Ein Funktionselement des Laufrollenbeschlages ist ein Element des Laufrollenbeschlages, das eine Funktion für den Laufrollenbeschlag ausübt. Diese Funktion kann beispielsweise ausgeübt werden, solange das Funktionselement mit dem Laufrollenträger einstückig verbunden ist, oder aber erst dann ausgeübt werden, nachdem das Funktionselement von dem Laufrollenträger mittels einer Sollbruchstelle abgetrennt oder mittels eines Filmscharniers gegenüber dem Laufrollenträger verschwenkt wurde. Die Funktion kann beispielsweise auch ausgeübt werden, nachdem das Funktionselement mittels einer Sollbruchstelle von dem Laufrollenträger getrennt und an anderer Stelle wieder an dem Laufrollenträger befestigt wurde. Wird das Funktionselement nicht benötigt, kann es über die Sollbruchstelle vom Laufrollenträger entfernt werden.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, dass der Laufrollenbeschlag verschiedene Funktionselemente aufweist, die je nach Bedarf aktiviert oder deaktiviert werden können. Vorteilhaft werden eventuell benötigte Funktionselemente gleich einstückig mit dem Laufrollenbeschlag mitgeliefert und müssen nicht lose als separate Elemente mitgeliefert werden.
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Der Laufrollenträger kann beispielsweise als eine an der Schiebetür zu befestigende Montageplatte ausgebildet sein. Alternativ kann der Laufrollenbeschlag auch eine an der Schiebetür zu befestigende Montageplatte aufweisen, an der wiederum der Laufrollenträger befestigt ist.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine Funktionselement als ein zum Zusammenwirken mit einem Einzugsdämpfer bestimmter Aktivator ausgebildet, der an dem Laufrollenträger über mindestens eine Sollbruchstelle angebunden ist. Vorzugsweise kann der Laufrollenträger eine Aufnahme für den von dem Laufrollenträger abgebrochenen Aktivator aufweisen. Der Einzugsdämpfer dient dazu, eine Schiebetür gedämpft in ihre geschlossene oder geöffnete Endposition einzuziehen. Dazu fängt ein Fangmechanismus des Einzugsdämpfers den Aktivator ein, der dann samt der Schiebetür in die Endlage gezogen wird. Die Funktionsstellung kann dabei die ursprüngliche angespritzte Position an dem Laufrollenträger sein oder aber eine andere Position, in die der herausgebrochene Aktivator dann am Laufrollenträger befestigt wird.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine Funktionselement als ein Aushängesicherungsteil für die Schiebetür ausgebildet, das über mindestens ein Filmscharnier an den Laufrollenträger angebunden und in einer gegenüber dem Laufrollenträger vorstehenden Schwenkendposition feststellbar ist. In seiner Schwenkendposition sichert das Aushängesicherungsteil den Laufrollenbeschlag gegen Aushängen aus der Laufschiene. Vorzugsweise sind das Aushängesicherungsteil und der Laufrollenträger in der Schwenkendposition miteinander lösbar verrastet, um ein Aushängen zu ermöglichen. Vorteilhaft weist das Aushängesicherungsteil eine Aufnahme zum Befestigen eines von dem Laufrollenträger abgebrochenen Aktivators auf.
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In einer dritten bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine Funktionselement als ein erweiterter Endanschlag ausgebildet, der an den Laufrollenträger über mindestens eine Sollbruchstelle angebunden ist. Der erweiterte Endanschlag verhindert, dass die innen- und außenlaufenden Schiebetüren vollständig aneinander vorbeigeschoben werden können. Wird der erweiterte Endanschlag nicht benötigt kann er über die Sollbruchstelle von dem Laufrollenträger entfernt werden.
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Vorzugsweise weist der Laufrollenträger mindestens eine Aufnahme zum Befestigen eines von dem Laufrollenträger abgebrochenen Funktionselements auf.
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Die Erfindung betrifft auch eine Schiebetüranordnung mit mindestens zwei in parallelen Ebenen verschiebbaren Schiebetüren, welche sich beim Verschieben zumindest teilweise überlappen können, wobei an mindestens einer der Schiebetüren ein wie oben beschriebener Laufrollenbeschlag befestigt ist. Vorzugsweise ist an jeder der Schiebetüren ein wie oben beschriebener Laufrollenbeschlag befestigt. Mit dem Laufrollenbeschlag wird die Schiebetür in eine horizontale Laufschiene eingehängt und ist darin verschiebbar geführt.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Es zeigen:
- 1A, 1B einen erfindungsgemäßen Laufrollenbeschlag für eine innenlaufende Schiebetür in einer perspektivischen Ansicht (1A) und in einer Draufsicht (1B);
- 2A, 2B den Laufrollenbeschlag aus 1 mit einem herausgebrochenen Aktivator und einem Aushängesicherungsteil (2A) und mit dem in den Laufrollenbeschlag eingesteckten Aktivator (2B);
- 3A, 3B einen erfindungsgemäßen Laufrollenbeschlag für eine außenlaufende Schiebetür in einer perspektivischen Ansicht (3A) und in einer Explosionsdarstellung (3B);
- 4A, 4B den Laufrollenbeschlag aus 3 ohne einen abgebrochenen Aktivator (4A) und mit dem in den Laufrollenbeschlag eingesteckten Aktivator (4B);
- 5 im Querschnitt ein Möbel mit einer horizontalen Laufschiene, in der eine innenlaufende Schiebetür mittels des in 1 gezeigten Laufrollenbeschlags verschiebbar geführt ist;
- 6 im Querschnitt ein Möbel mit einer horizontalen Laufschiene, in der eine außenlaufende Schiebetür mittels des in 3 gezeigten Laufrollenbeschlags verschiebbar geführt ist; und
- 7 im Querschnitt ein Möbel mit einer horizontalen Laufschiene, in der eine innenlaufende Schiebetür mittels des in 1 gezeigten Laufrollenbeschlags und eine außenlaufende Schiebetür mittels des in 3 gezeigten Laufrollenbeschlags verschiebbar geführt sind.
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Der in 1A, 1B gezeigte Laufrollenbeschlag 10 dient zur Führung einer hängend in einer horizontalen Laufschiene 1 verschiebbar geführten, innenlaufenden Schiebetür 2a (5 und 7), und der in 3A, 3B gezeigte Laufrollenbeschlag 20 dient zur Führung einer hängend in der horizontalen Laufschiene 1 verschiebbar geführten, außenlaufenden Schiebetür 2b (6 und 7). Die innen- und die außenlaufenden Schiebetüren 2a, 2b sind in zwei parallelen Ebenen verschiebbar und können beim Verschieben teilweise miteinander überlappen.
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Der in 1A, 1B gezeigte Laufrollenbeschlag 10 für die innenlaufende Schiebetür 2a weist einen Laufrollenträger 11 auf, an dem eine Laufrolle 12 drehbar gelagert ist. Der Laufrollenträger 11 ist ein einstückiges Spritzgussteil aus z.B. Kunststoff und weist mehrere, hier lediglich beispielhaft drei Funktionselemente 13, 14, 15 des Laufrollenbeschlags 10 auf, die über mindestens eine Sollbruchstelle 16 und/oder mindestens ein Filmscharnier 17 einstückig an dem Laufrollenträger 11 angebunden sind. Wie gezeigt, kann der Laufrollenträger 11 als eine an der innenlaufenden Schiebetür 2a zu befestigende Montageplatte ausgebildet sein.
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Das erste Funktionselement 13 ist ein zum Zusammenwirken mit einem laufschienenseitigen Einzugsdämpfer 5a bestimmter Aktivator, der über mehrere, hier zwei Sollbruchstellen 16 an den Laufrollenträger 11 angebunden ist. Nach Aufbrechen der Sollbruchstellen 16 kann der Aktivator 13 von dem Laufrollenträger 11 abgenommen (2A) und in eine Steckaufnahme 18 des Laufrollenträgers 11 eingesteckt werden(2B), um mit dem Einzugsdämpfer 5a zusammenzuwirken. Dazu fängt ein Fangmechanismus des Einzugsdämpfers 5a den Aktivator 13 ein, der dann samt der innenlaufenden Schiebetür 2a in die Endlage gezogen wird.
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Das zweite Funktionselement 14 ist ein Aushängesicherungsteil, das über ein Filmscharnier 17 an den Laufrollenträger 11 angebunden ist. Das Aushängesicherungsteil 14 kann mittels des Filmscharniers 17 in eine über den Laufrollenträger 11 vorstehende Endposition geschwenkt und in dieser Endposition festgestellt, z.B. verrastet werden (2A, 2B), um den in der horizontalen Laufschiene 1 eingehängten Laufrollenbeschlag 10 gegen Aushängen zu sichern. Wie gezeigt, weist das Aushängesicherungsteil 14 bevorzugt auch die Steckaufnahme 18 für den Aktivator 13 auf.
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Das dritte Funktionselement 15 ist ein erweiterter Endanschlag in Form eines nach oben überstehenden Vorsprungs, der über mehrere Sollbruchstellen 16 an den Laufrollenträger 11 angebunden ist. Der erweiterte Endanschlag 15 bildet einen Anschlag für die außenlaufende Schiebetür 2b, der verhindert, dass die innen- und außenlaufenden Schiebetüren 2a , 2b vollständig aneinander vorbeigeschoben werden können. Sollen die innen- und außenlaufenden Schiebetüren 2a, 2b hingegen vollständig aneinander vorbeigeschoben werden können, wird der erweiterte Endanschlag 15 an den Sollbruchstellen 16 von dem Laufrollenträger 11 abgebrochen.
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Der in 3A, 3B gezeigte Laufrollenbeschlag 20 für die außenlaufende Schiebetür 2b weist einen Laufrollenträger 21, an dem eine Laufrolle 22 drehbar gelagert ist, und eine separate, hier beispielhaft rechtwinklig umgebogene Montageplatte 29 aus z.B. Metall auf. Der Laufrollenträger 21 ist ein einstückiges Spritzgussteil aus z.B. Kunststoff und weist ein Funktionselement 23 des Laufrollenbeschlags 20 auf, das über eine oder mehrere (hier zwei) Sollbruchstellen 26 einstückig an dem Laufrollenträger 21 angebunden ist. Wie gezeigt, ist der Laufrollenträger 21 an der Montageplatte 29 befestigt, die an der außenlaufenden Schiebetür 2b befestigt wird.
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Das Funktionselement 23 ist ein zum Zusammenwirken mit einem laufschienenseitigen Einzugsdämpfer 5b bestimmter Aktivator in Form eines Steckzapfens, der an dem Laufrollenträger 21 zunächst funktionslos nach oben vorsteht. Nach Aufbrechen der Sollbruchstellen 26 kann der Aktivator 23 von dem Laufrollenträger 21 abgenommen und in zwei Steckaufnahmen 28 des Laufrollenträgers 21 eingesteckt werden (4A, 4B), um nun nach unten vorstehend mit dem Einzugsdämpfer 5b zusammenzuwirken. Dazu fängt ein Fangmechanismus des Einzugsdämpfers 5b den Aktivator 23 ein, der dann samt der außenlaufenden Schiebetür 2b in die Endlage gezogen wird.
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5 bis 7 zeigen einen Möbelkorpus 3 mit einer horizontalen, zweispurigen Laufschiene 1.
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Wie in 5 gezeigt, ist der Laufrollenbeschlag 10 an einer innenlaufenden Schiebetür 2a befestigt und mit seiner Laufrolle 12 in eine vordere Laufspur 4a der Laufschiene 1 eingehängt, wodurch die innenlaufende Schiebetür 2a in der Laufschiene 1 verschiebbar geführt ist. Nach dem Einhängen wird das Aushängesicherungsteil 14 manuell nach innen in die über den Laufrollenträger 11 vorstehende Endposition hochgeschwenkt und dabei verrastet. In dieser Endposition untergreift das Aushängesicherungsteil 14 mit geringem Spiel die Laufschiene 1 und sichert so den in der Laufschiene 1 eingehängten Laufrollenbeschlag 10 gegen Aushängen. An der Laufschiene 1 ist ein Einzugsdämpfer 5a zum gedämpften Einziehen der innenlaufenden Schiebetür 2a in die geschlossene Stellung befestigt. In 5 ist der Aktivator 13 in das Aushängesicherungsteil 14 eingesteckt und steht soweit nach innen vor, dass er mit dem Einzugsdämpfer 5a zusammenwirken kann. Zum Aushängen der innenlaufenden Schiebetür 2a wird das Aushängesicherungsteil 14 manuell entrastet und nach unten verschwenkt, so dass es nicht mehr über den Laufrollenträger 11 vorsteht.
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Wie in 6 gezeigt, ist der Laufrollenbeschlag 20 an einer außenlaufenden Schiebetür 2b befestigt und mit seiner Laufrolle 22 in eine hintere Laufspur 4b der Laufschiene 1 eingehängt, wodurch die außenlaufende Schiebetür 2b in der Laufschiene 1 verschiebbar geführt ist. Nach dem Einhängen untergreift ein nach unten vorstehender Haken 29 des Laufrollenträgers 21 mit geringem Spiel einen Profilabschnitt 6 der Laufschiene 1 und sichert so den in der Laufschiene 1 eingehängten Laufrollenbeschlag 20 gegen Aushängen. An der Laufschiene 1 ist ein Einzugsdämpfer 5b zum gedämpften Einziehen der außenlaufenden Schiebetür 2b in die geschlossene Stellung befestigt. In 6 ist der abgebrochene Aktivator 23 in die Steckaufnahme 28 des Laufrollenträgers 21 eingesteckt und steht so weit nach unten vor, dass er mit dem Einzugsdämpfer 5b zusammenwirken kann. Zum Aushängen der außenlaufenden Schiebetür 2b wird der Haken 29 manuell soweit ausgelenkt, dass er die Laufschiene 1 nicht mehr untergreift.
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In 7 sind die innen- und außenlaufenden Schiebetüren 2a, 2b in der Laufschiene 1 verschiebbar geführt. Der Laufrollenbeschlag 20 der außenlaufenden Schiebtür 2b übergreift dabei bügelartig den Laufrollenbeschlag 10 der innenlaufenden Schiebertür 2a, so dass die beiden Laufrollenbeschläge 10, 20 aneinander vorbeigeschoben werden können..
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009011042 U1 [0002]