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Die Erfindung betrifft ein Griffbrett zum Trainieren für Boulderer entsprechend dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
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Die Erfindung ist überall dort einsetzbar, wo Boulderer, Bergsteiger oder Kletterer ihre Fingerkraft trainieren. Griffbretter oder Boards sind ebene oder gestufte Platten, die Grifftaschen in waagerechter oder im Winkel angeordneter Form aufweisen. Die Grifftaschen können unterschiedlich groß und tief sein. Griffbretter können Befestigungsmöglichkeiten für Anbauelemente wie Klimmzugstangen, Ösen für Seilschlingen und anderes mehr aufweisen. Griffbretter können mittels Befestigungselementen wie Schrauben an eine Wand befestigt sein.
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Im oberen Bereich des Griffbrettes können schräge Auflageflächen angeordnet sein, auf die die Hände oder Finger des Trainierenden aufliegen wodurch die Fingerkraft trainierbar ist. Diese Auflageflächen sind herkömmlicherweise eben und weisen einen derartigen Winkel zur Rückwand des Griffbrettes auf, dass der Trainierende unabhängig vom Auflagepunkt der Hände oder der Finger auf den Auflageflächen immer nur mit der gleichen Belastung trainieren kann, die durch den Winkel der Auflagefläche seines Griffbrettes vorgegeben ist.
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In Boulder-, Kletterhallen und im Felsen in der Natur treten aber Auflageflächen in sehr unterschiedlichen und wechselnden Winkeln auf, für die der Trainierende gewappnet sein möchte, ohne zum Training verschiedene Griffbretter zu nutzen, die in der Regel an Trainingsstätten ohnehin nicht vorhanden sind.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Griffbrett zu entwickeln, mit dem der Trainierende unterschiedliche Belastungen für Finger und Hände an einem einzigen Griffbrett trainieren kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Griffbrett nach den Merkmalen des ersten Anspruches gelöst.
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Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht ein Griffbrett zum Trainieren der Finger- und Handkraft, bestehend aus mindestens einer Auflagefläche, vor. Bei zwei Auflageflächen können diese getrennt von einer Trennkante gegenüberliegend an einer Oberkante des Griffbretts angeordnet sein, wobei die Oberkante beispielsweise eine Gerade darstellen kann. Denkbar ist auch ein bogenförmiger Verlauf dieser Oberkante. Ebenso kann die Oberkante auch die obere Linie einer Rundung darstellen.
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Nach unten, also in Richtung auf die Grifftaschen des Griffbretts, wird die jeweilige Auflagefläche durch eine Unterkante begrenzt. Die Grifftaschen für die Finger befinden sich unterhalb dieser Unterkante. Auch diese Unterkante kann gerade, aber auch bogenförmig ausgebildet sein. Die Auflageflächen sind weiterhin gegenüber der Rückwand angewinkelt.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Oberfläche der Auflagefläche an jedem möglichen Auflagepunkt, auf dem ein Finger oder die Hand auf der Auflagefläche aufliegen kann, eine andere Neigung bzw. einen anderen Winkel zu der Rückwand und zu der Oberkante der Auflagefläche und zu der Unterkante der Auflagefläche aufweist. Diese Neuerung ermöglicht es dem Trainierenden, unterschiedliche Belastungen auf seine Finger und Hände aufzubringen, da der Finger bzw. die Hand an jedem Auflagepunkt anders aufliegt und daher anders zu belasten ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Winkel zwischen der Oberfläche der Auflagefläche und der Rückwand zwischen 30 und 90 Grad, vorzugsweise zwischen 35 und 75 Grad, beträgt. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Winkel zwischen der Oberkante und der Unterkante der Auflagefläche 10 bis 60, vorzugsweise 25 bis 55, Grad beträgt, so dass der Winkel zwischen der Oberfläche der Auflagefläche und der Oberkante bzw. der Unterkante innerhalb dieser Winkel variiert.
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Die Auflageflächen können eben, ballig oder hohlförmig ausgeführt sein. Damit kann das Ergreifen unterschiedlicher Felsstrukturen geübt werden.
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Gleichem Zweck dient es auch, wenn die Auflageflächen mit einer Materialauflage versehen sind. Das kann eine Sandstruktur, eine hölzerne oder eine steinerne Oberfläche sein.
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An dem vorgeschlagenen Griffbrett kann mindestens ein Loch für Anbauelemente angeordnet sein. Diese können eine Klimmzugstange oder eine Befestigung für Schlingen oder ähnliches sein.
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Denkbar ist auch eine separate Nutzung der Auflageflächen, das heißt, dass das Griffbrett nur Auflageflächen der vorgeschlagenen Art aufweist.
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Bei zwei Auflageflächen entsteht zwischen diesen eine Trennkante, die mittig, als auch auf der rechten, wie auch auf der linken Seite verlaufen kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass der Trainierende mit einem Griffbrett die Möglichkeit hat von „Einfach“ bis „Schwer“ in einer sehr feinen Abstufung und stufenlos seine Fähigkeiten zu trainieren. Durch die Form der Auflageflächen, die in etwa einem Flügel entsprechen, kann der Winkel der Finger- und Handauflagen vergrößert oder verkleinert werden. Dadurch kann der Trainierende sehr differenziert an seinen Fähigkeiten des Haltens der abgewinkelten Finger trainieren.
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Im Folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und fünf Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- 1: Griffbrett in Ansicht von vorn
- 2: Griffbrett in eine Ansicht von unten
- 3: Griffbrett in einer Ansicht von rechts
- 4: Griffbrett in einer Ansicht von links
- 5: Griffbrett in einer Ansicht von oben
- 6: Griffbrett in einer Ansicht von vorn
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Die 1 zeigt ein Griffbrett 1 in einer Ansicht von vorn, bei dem unter der geraden Oberkante 4 zwei gegenüberliegende Auflageflächen 2, 3 angeordnet sind, deren Ober- und Unterkante 4, 5 jeweils in einem ersten Winkel 8 von plus, minus 30 Grad zueinander verlaufen, was bewirkt, dass die Auflageflächen 2, 3 zu den Seiten hin immer steiler werden, was in den Seitenansichten 3, 4 deutlich wird. Unter den Auflageflächen 2, 3 sind im senkrechten Teil des Griffbrettes 1 Grifftaschen 9 für die Finger angeordnet, in denen sich Befestigungslöcher 11 für Schrauben, zum befestigen des Griffbrettes 1 in der Wand befinden. Diese befinden sich auch in unteren Teil des Griffbrettes 1, der die Form eines kleinen Überhanges aufweist.
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Das wird besonders in den 3 und 4 deutlich, die auch zeigen, dass die Oberfläche der Auflageflächen 2, 3 einen sich ändernden Winkel 7 zur Rückwand 6 über die Länge der Oberkante 4 aufweisen. Darunter ist zu verstehen, dass der Winkel 7, der an einem bestimmten Auflagepunkt des Fingers oder der Hand zwischen der Oberfläche der jeweiligen Auflagefläche 2, 3 und der Rückwand 6 eingeschlossen wird, über die jeweilige Auflagefläche 2, 3 variiert. Dabei ist der Winkel 7 zwischen der Oberfläche und der Rückwand 5 an zwei unterschiedlichen Auflagepunkten auf der jeweiligen Auflagefläche 2, 3 vorzugsweise nie identisch.
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An beiden Seiten des Griffbrettes 1 und seine Unterseite sind Löcher 10 für Anbauten zu sehen. Die Auflageflächen 2, 3 bilden mittig des Griffbrettes 1 eine Trennkante 12 aus, was aus den 1, 3, 4 und 5 hervorgeht. Die 6 zeigt in schematischer vereinfachter Darstellung ein Griffbrett 1, bei dem die Auflageflächen 2, 3 sowie die Ober- und die Unterkante 4, 5 bogenförmig ausgebildet sind. Bei dieser Ausführung bildet sich zwischen beiden Auflageflächen 2, 3 keine Kante aus, da die Oberflächen ineinander übergehen. Auch bei dieser Ausführung ist gewährleistet, dass der Winkel 7 über die jeweilige Auflagefläche 2, 3 variiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Griffbrett
- 2
- Auflagefläche rechts
- 3
- Auflagefläche links
- 4
- Oberkante von 2, 3
- 5
- Unterkante von 2, 3
- 6
- Rückwand von 1
- 7
- Winkel zwischen der Oberfläche von 2, 3 und der Rückwand 6
- 8
- Winkel zwischen der Oberkante 4 und Unterkante 5
- 9
- Grifftasche für Finger
- 10
- Befestigungsloch für Anbauten
- 11
- Befestigungsloch für Griffbrett 1 an der Wand
- 12
- Trennkante zwischen 2 und 3