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Die Erfindung betrifft eine Innenausstattungskomponente für ein Fahrzeug,
- - mit einem Lautsprecher, der eine Membran aufweist,
- - mit einem Korb, welcher die Membran hält, und
- - mit einem Leuchtmittel, welches lautsprechernah gehalten ist und welches die Membran beleuchtet.
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Lautsprecher für gattungsgemäße Innenausstattungsteile sind aus dem druckschriftlichen Stand der Technik bereits bekannt. So offenbart
DE 102016122078 A1 beispielsweise einen Lautsprecher, dessen Lautsprecherkorb im Lautsprecherfrontbereich einen eigens zur Halterung von Lichtquellen konstruierten Rand aufweist. In diesem auf der Lautsprecherfrontseite angeordneten Rand sind zur Lautsprechermembran hin gerichtete LEDs angeordnet, die auf die Frontseite oder Vorderseite der Lautsprechermembran Licht emittieren. Auf diese Weise wird die Lautsprechermembran beleuchtet. Hier wird zur Beleuchtung der Lautsprechermembran das Prinzip der Lichtreflexion benutzt.
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Auch wenn dies eine durchaus vorteilhafte Lösung zur Beleuchtung eines Lautsprechers in einem Fahrzeug ist, um so beispielsweise effektvolle Beleuchtungsszenarien zu kreieren, ist hierfür einerseits eine Spezialkonstruktion des Lautsprecherkäfigs und andererseits eine Erhöhung der Bautiefe des Lautsprechers erforderlich. Zudem muss die Lautsprechermembran farblich und im Hinblick auf ihre Reflexionsfähigkeit auf die Lichtquelle abgestimmt sein, damit das Licht in der entsprechenden Farbe und in der entsprechenden Intensität zurückgeworfen wird.
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US 2016/0286318 A1 schlägt zur Beleuchtung eines Lautsprechers vor, die Membran als Lichtleiter auszuführen und eine LED als Lichtquelle hinter der Membran anzuordnen. Auf diese Weise lässt sich die Membran beleuchten. Jedoch besteht hier das Problem, dass ein als Lichtleiter geeignetes Membrangewebe verwendet werden muss. Abgesehen von höheren Herstellungskosten schränkt dies die Freiheit des Lautsprecherherstellers bei der Verwendung von klangoptimierten Membranen stark ein. Auch bedingt die Anordnung der LEDs am Lautsprecher eine erhebliche bauliche Individualisierung, sodass derart beleuchtete Lautsprecher in der Herstellung aufwändig sind.
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JP 2001/95074 A offenbart einen Lautsprecher, dessen die Schwingspule bedeckende Abdeckkappe mittels einer LED hinterleuchtet ist. Hier bedarf es wiederum einer speziellen Anpassung des Lautsprechers, um die LED in dessen Zentrum hinter der Abdeckkappe zu platzieren. Darüber hinaus ist die Abdeckkappe als beleuchtbare Fläche vergleichsweise klein. Infolgedessen lassen sich keine großflächigen Lichteffekte erzielen.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Möglichkeit zur großflächigen Beleuchtung eines Lautsprechers zu finden, ohne diesen einer besonderen, baulichen Anpassung unterziehen zu müssen.
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Gelöst wird die Aufgabe von einer Innenausstattungskomponente gemäß Anspruch 1, insbesondere mit dessen kennzeichnenden Merkmalen, wonach die Membran lichtdurchlässig ausgestaltet ist, das Leuchtmittel auf der Rückseite der Lautsprechermembran angeordnet ist, die Membran aus einem Gewebe gebildet ist, und die Lichtdurchlässigkeit durch Gewebelücken im Bereich des Kreuzens von Kett- und Schussfäden des Gewebes hervorgerufen ist.
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Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt zunächst darin, dass für die Hinterleuchtung der Lautsprechermembran kein weiterer Bauraum erforderlich ist. Aufgrund der Konizität des Lautsprecherkorbes sowie des für die Klangerzeugung erforderlichen Leervolumens auf der Lautsprecherrückseite, lassen sich dort einfach und unproblematisch entsprechende Lichtquellen unterbringen.
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Die Lichtdurchlässigkeit der Membran gewährleistet es, dass - so gewollt - eine vollständige Membranausleuchtung erreichbar ist. Selbstverständlich ist es denkbar, dass lediglich eine partielle Lichtdurchlässigkeit vorgesehen ist, um beispielsweise Ornamente durch Beleuchtung sichtbar zu machen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Leuchtmittel ein Lichtleiter ist, der das von einer Lichtquelle emittierte Licht hinter die Lautsprechermembran führt und die Lautsprechermembran von ihrer Rückseite her beleuchtet.
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Wenn das Leuchtmittel ein Lichtleiter ist, hat dies den großen Vorteil, dass die eigentliche Lichtquelle unabhängig vom Lautsprecher positionierbar ist. Auf diese Weise ist die Innenausstattungskomponente gemäß Erfindung flexible hinsichtlich der Bauraumnutzung.
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Es ist denkbar, dass die lichtdurchlässige Lautsprechermembran eingefärbt ist, um hierdurch einen farbigen Lichteffekt zu erzeugen. Es ist jedoch auch möglich, eine weiße oder farblose, transparente Lautsprechermembran einzusetzen und Farbeffekte durch eine entsprechende, farbige Anstrahlung der Membran zu erzielen.
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Es ist denkbar, dass das Membranmaterial selbst lichtdurchlässig, insbesondere transparent oder transluzent ist. Es ist jedoch alternativ vorstellbar, dass die Lichtdurchlässigkeit der Lautsprechermembran durch eine Membranperforation hervorgerufen ist.
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Auch kann man durch eine entsprechende Perforation und die Anstrahlung der Lautsprechermembran von der Rückseite her beleuchtete Ornamente in die Lautsprechermembran einarbeiten.
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Besonders frei in der Verwendung des Membranmaterials ist die Erfindung, wenn die Membran aus einem Gewebe gebildet ist und die Lichtdurchlässigkeit durch Gewebelücken im Bereich des Kreuzens von Kett- und Schussfäden des Gewebes hervorgerufen ist. Dieses Erfindungsmerkmal erlaubt es, nahezu jedes textile Gewebe als Lautsprechermembran zu nutzen und dieses durch Hinterleuchtung mit Lichteffekten zu versehen. Gleichzeitig oder alternativ kann das Gewebematerial selbst lichtdurchlässig ausgestaltet sein. So kann das Licht auch durch die Membran selbst hindurchscheinen.
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Es ist ferner vorgesehen, dass der Lichtleiter innerhalb des Korbes des Lautsprechers angeordnet ist. Die Führung des Lichtleiters innerhalb des Lautsprecherkorbes ist besonders bauraumoptimierend. Dabei kann der Korb, insbesondere Streben des Korbes, Halterungen zur Befestigung des Lichtleiters aufweisen.
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Alternativ ist es denkbar, entsprechende Befestigungsmittel vorzusehen, die als Zusatzelemente genutzt werden, um den Lichtleiter am Korb zu befestigen. Beispielsweise können hier Klammern, Klemmen oder andere Haltemittel verwendet werden.
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Weitere Vorteile der Erfindung und somit ein besseres Verständnis derselben erfolgt aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
- 1: die Schnittdarstellung des Lautsprechers einer erfindungsgemäßen Innenausstattungskomponente im Vertikalschnitt gemäß Schnittlinie II-II in 1,
- 2: eine Ansicht von oben auf den Lautsprecher einer erfindungsgemäßen Innenausstattungskomponente,
- 3: eine Darstellung gemäß 2 in erster Abwandlung der Erfindung,
- 4: eine Darstellung gemäß 2 in einer zweiten Abwandlung der Erfindung.
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In den Figuren ist der Lautsprecher einer erfindungsgemäßen Innenausstattungskomponente insgesamt mit der Bezugsziffer 10 versehen.
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Der Lautsprecher 10 verfügt über einen Korb 11, an dessen frontseitiger Schallaustrittsseite eine sogenannte Sicke 12 eine Membran 13 hält, welche in ihrem Zentrum über ein Zwischenstück 15 mit einer Schwingspule 14 verbunden ist. Der Verbindungsbereich zwischen Membran 13 und Zwischenstück 15 ist von einer Abdeckkappe 16 verdeckt. Das Zwischenstück 15 wird von einer Zentrierspinne 17 im Zentrum des Lautsprechers 10 gehalten, sodass die die Schallwellen erzeugende Membran 13 von Sicke 12 und Zentrierspinne 17 geführt ist.
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Die Schwingspule 14 schwingt im Magnetfeld eines Magneten 18, welcher an der der Schallaustrittsseite abgewandten Unterseite des Korbes 11 angeordnet ist.
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Innerhalb des Korbes 11 sind Lichtleiter 19 angeordnet, die von einer oder mehreren, nicht dargestellten, außerhalb oder innerhalb des Korbes 11 befindlichen Lichtquellen gespeist werden und die Membran 13 von ihrer der Schallaustrittsseite des Lautsprechers 10 abgewandten Unterseite beleuchten.
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Je nach Ausgestaltung der Membran 13 lassen sich durch eine derartige Hinterleuchtung verschiedene Lichteffekte realisieren, also unterschiedliche Arten von beleuchteten Lautsprechern 10 herstellen.
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So zeigt 2 beispielsweise eine Ansicht auf die Oberseite, also die Schallaustrittsseite des Lautsprechers 10. Die Membran 13 ist hier von einem textilen Gewebe gebildet, beispielsweise kann es sich hierbei um ein Kevlargewebe handeln.
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Das aus Kett- und Schussfäden bestehende Gewebe bildet im jeweiligen Bereich eines den Kettfaden kreuzenden Schussfadens Gewebeöffnungen 20 aus, durch welche das von den Lichtleitern 19 emittierte Licht die Membran 13 durchdringen kann. Eine solche, der Gewebestruktur geschuldete Perforation führt zu einem gleichmäßigen Lichtaustritt über die Membranfläche hinweg und ist in der Lage, die Gewebestruktur der Membran 13 herauszustellen und die Membran vollflächig auszuleuchten.
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Es ist bekannt, Gewebe derart dicht herzustellen, dass keine Gewebeöffnungen 20 vorhanden sind. Auch in einem solchen Fall lässt sich die Lautsprechermembran beleuchten, indem Kett- und/oder Schussfäden aus einem lichtdurchlässigen Material bestehen. Das Licht dringt dann durch die Gewebefäden hindurch und beleuchtet die Lautsprechermembran 13.
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Selbstverständlich ist es denkbar, ein vergleichsweise grobes, Gewebeöffnungen 20 aufweisendes Gewebe mit lichtdurchlässigen Kett- und Schussfäden zu bilden, sodass die Beleuchtungscharakteristik beider vorerwähnten Varianten zusammengeführt ist.
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3 zeigt eine alternative Ausführungsform des Lautsprechers 10. Bei diesem ist die Lautsprechermembran 13 aus einem einheitlichen Flächengebilde, beispielsweise einer Kunststofffolie oder einem Papier gebildet. Dieses ist lichtdurchlässig ausgeführt, sodass das von den Lichtleitern 19 emittierte Licht die Membran vollflächig durchtritt und auf diese Weise den Lautsprecher 10 illuminiert.
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Wenn, wie beispielsweise in 4 dargestellt, die Membran aus einem lichtundurchlässigen, flächigen Material, wie beispielsweise Papier oder Kunststofffolie, gebildet ist, besteht die Möglichkeit, in die Membran eine Perforation 21 einzubringen. Das Licht durchtritt dann die Perforationsöffnungen. Diese können beispielsweise ein Ornament oder bestimmtes Muster ausbilden, sodass spezielle Lichteffekte darstellbar sind. Beispielsweise ließe sich auf diese Weise ein Herstellerlogo des Lautsprechers oder eines Kraftfahrzeuges darstellen.
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Die Lichtleiter 19 sind vorzugsweise im Innenbereich des Korbes 11 angeordnet. Dabei können - in hier nicht dargestellter Weise - Befestigungsklammern einheitlicher Bestandteil des Korbes 11 bzw. der Korbstreben sein. In diese lassen sich dann die Lichtleiter 19 einsetzen. Alternativ ist es denkbar, dass als separat ausgeführte Bauteile vorhandene Befestigungselemente der Befestigung der Lichtleiter 19 am Korb11 bzw. an den Korbstreben dienen. Es kann sich dabei beispielsweise um Klammern handeln, die die Lichtleiter 19 überfangen und diese an Korbstreben festlegen.
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Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt zunächst darin, dass auf ansprechende Weise verschiedene Beleuchtungseffekte von Lautsprechern 10 erzielt werden. Der besondere Vorteil der Erfindung ist jedoch darin zu sehen, dass für das Erzielen von Beleuchtungseffekten kein separater Bauraum und insbesondere keine aufwändige Konstruktionsänderung des Lausprechers 10 erforderlich ist. Sofern man separate Halteelemente wie beispielsweise die vorerwähnten Klammern nutzt, ist eine Anpassung der Lautsprecherkonstruktion gänzlich unnötig. Auf diese Weise können die vorteilhaften Beleuchtungsmöglichkeiten in Standardkomponenten ergänzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lautsprecher
- 11
- Korb
- 12
- Sicke
- 13
- Membran
- 14
- Schwingspule
- 15
- Zwischenstück
- 16
- Abdeckkappe
- 17
- Zentrierspinne
- 18
- Magnet
- 19
- Lichtleiter
- 20
- Gewebeöffnung
- 21
- Perforation
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016122078 A1 [0002]
- US 2016/0286318 A1 [0004]
- JP 2001095074 A [0005]