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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Produktes, welches zumindest aus einer fliessfähigen Masse besteht, die in eine Form einfüllbar ist, wobei der Form eine Vibrier -bzw. Rütteleinrichtung zugeordnet und die Form auf einem Träger angeordnet ist.
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Stand der Technik
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Bei der Herstellung von Schokoladenartikel, beispielsweise von Schokoladentafeln oder Aussenschalen aus fetthaltigen, schokoladenähnlichen Massen ist es bekannt, dass entsprechende Formen und insbesondere Formhohlräume (Alveolen) mit temperierter, Schokolade oder schokoladenähnlicher Masse befüllt werden. Dabei erstarrt die Masse unter Kristallisation zur Bildung der Aussenform der Schale von der Alveole aus einwärts, wobei die Alveole eine niedrigere Temperatur als die der temperierten Masse aufweist. Zum Ausformen von beispielsweise einer Schokoladenschale wird dann unmittelbar nach dem Einfüllen der Masse in die Alveole ein gekühlter Stempel in die Masse abgesenkt, in eingetauchter Stellung gehalten, so dass ein vorgegebenes Schalenvolumen zwischen dem Kühlkörper und der Alveole bestimmt wird.
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Problematisch ist aber dabei die Vergleichmässigung der Schokoladenmasse. Die in die Alveole eingefüllte Masse ist nicht frei von Lufteinschlüssen, so dass sich in der Fettmasse mehr oder weniger grosse und mehr oder weniger gleichmässig verteilte Luftblasen bilden. Diese können schon in der temperierten Schokoladenmasse im Vorratsbehälter vor dem Einfüllen in die Alveole enthalten sein oder stammen aus der Umgebungsluft beim Einfüllen der Schokoladenmasse in die Alveole.
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Sowohl Luftblasen als auch eine ungleichmässige Verteilung der Schokolade in der Alveole beeinträchtigen die Qualität des erzeugten Schokoladenartikels. Negativ sind z.B. uneinheitliche Schalendicke bis hin zu Löchern in der Schale, ungleichmässiger Schalenrand usw..
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Um die ganze Masse zu vergleichmässigen und um insbesondere Lufteinschlüsse soweit wie möglich zu entfernen, ist es bekannt, dass diese so gefüllten Formen gerüttelt bzw. vibriert werden, was natürlich sowohl für die Herstellung einer Schokoladentafel als auch insbesondere für die Herstellung einer Schokoladenaussenschale mittels des oben erwähnten Stempels gilt.
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In der
DE 198 09 651 A1 ist eine gesamte Schokoladenanlage gezeigt, bei der eine Station zum Formenwechsel über eine Transfereinrichtung mit einem Streckenausgleich verbunden ist. An den Streckenausgleich schliesst ein Formenanwärmer an und an diesen ein Dosier- und Rüttelabschnitt, in dem die Schokoladenmasse in die Produktträger bildenden Formen gefüllt und anschliessend durch Rütteln homogenisiert wird.
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Aus der
DE 37 34 626 C1 ist eine Vorrichtung zum Rütteln von mit zähflüssiger Schokoladenmasse gefüllten flachen Giessformen bekannt. Die über einen Rütteltisch transportierten Giessformen werden von sich in Transportrichtung erstreckenden inneren und äusseren, balkenförmigen Rüttelelementen an definierten Stellen des Bodens mit der Rüttelbewegung beaufschlagt. Zu diesem Zweck weist der Boden der Giessformen quer zur Transportrichtung verlaufende Stege am vorderen und hinteren Rand und dazwischen auf. Im Steg des vorderen und hinteren Randes sind im Bereich eines Paares der balkenförmigen Rüttelelemente Aussparungen vorgesehen, so dass diese Rüttelelemente die Giessform im Bereich dieser Stege nicht, wohl aber im Bereich der mittleren Stege erfassen. Mit einer solchen Vorrichtung wird erreicht, dass die Schokoladenmasse gleichmässig in der Giessform verteilt wird.
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Aus der
DE 42 41 610 A1 ist bekannt, dass fliessfähige Schokoladenmassen recht zähflüssig sind und wenig Neigung zeigen, die Formen, in die sie eingefüllt werden, unter ausschliesslicher Wirkung der Schwerkraft gleichmässig auszufüllen. Durch Rütteln der Formen lässt sich die Wirkung der Schwerkraft verstärken. Zu diesem Zweck dienen sogenannte Klopfeinrichtungen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Klopfeinrichtungen, die eine rotierende Unwucht aufweisen, sind bei der erfindungsgemässen Klopfeinrichtung Mittel vorgesehen, die die Formkästen während ihres Transportes durch die Vorrichtung periodisch anheben und auf eine harte Unterlagen fallenlassen.
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Die
DE 916 619 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum ständigen Durchmischen einer in dünner Schicht durch eine Temperaturbeeinflussungszone geförderten Masse, vorzugsweise einer Schokoladenmasse. Dabei soll es auch vor allem zu einer Vergleichmässigung von Einlagen, wie beispielsweise Nüssen oder Rosinen in der Schokoladenmasse kommen. Hierzu wird vorgeschlagen, auf die in dünner Schicht die Maschine durchströmende Schokoladenmasse schnelle Rüttelstösse mit einer senkrecht zur Stromrichtung gerichteten Stromkomponente auszuüben. Durch derartige Stösse wird eine intensive Mischwirkung unter den einzelnen Schokoladenmassenbestandteilen hervorgerufen, also eine Entmischung vor dem endgültigen Erstarren in derselben Weise verhindert, wie es beim Einrütteln von bereits in den Formen befindlichen Schokoladenmengen zur Herstellung von Schokoladenerzeugnissen in der einschlägigen Industrie üblich ist.
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Neben der zur Stromrichtung senkrecht stehenden, die Mischung durch abwechselnde Verdichtung und Entlastung der Masse bewirkenden Komponente soll durch die Schrägrichtung der Rüttelstösse auch noch eine in der Förderrichtung oder entgegengesetzt gerichtete Komponente wirksam werden, die dann entweder die Förderung der Masse allein bewirkt oder sie wenigstens unterstützen bzw. auch unterbrechen kann.
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Bereits schon sehr früh ist aus der
DE 407 147 ein Verfahren und eine Einrichtung zum Entlüften getafelter Schokolade bekannt. Um von Luftblasen freie, glatte Schokoladentafeln, die durch Bröckeln nicht zerfallen, zu erhalten, wird die mit der Masse ausgegossene Form vor dem Erstarren und währenddessen im allgemeinen auf sogenannten Klopftischen und -bändern, lebhaft erschüttert, wobei die Luft entweicht und die Schokolade durch Zusammensickern gut die Form ausfüllt. Diese Klopfbehandlung ist bekanntlich mit ohrenbetäubendem Lärm verbunden.
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Auch die
DE 705 032 beschreibt eine mit Magneten versehene Rüttelvorrichtung für mit Schokoladenmasse gefüllte, ungewendete oder gewendete Formen. Auch hier wird auf die Geräuschbildung aus dem Stand der Technik verwiesen, was nach dieser Erfindung durch entsprechende Magnetschienen vermieden werden soll.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden. Insbesondere soll eine Vorrichtung .... bereitgestellt werden, die eine nur geringe Lärmemission
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führt, dass zwischen dem Träger und der Form zumindest eine streifenförmige Auflage vorgesehen ist.
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Diese streifenförmige Auflage hat die Aufgabe, die Vibrationen bzw. Stösse, die von der Rütteleinrichtung ausgehen, abzufangen bzw. auszugleichen. Dadurch wird die Lärmbeeinträchtigung wesentlich vermindert. Ferner kommt es auch zu einem wesentlich geringeren Verschleiss der Formen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter dem Begriff Träger jedes Vorrichtungselement zu verstehen, das mit der Form in Berührung kommt bzw. über das Vibrationen bzw. Stösse auf die Form übertragen werden. In erster Linie kann es sich dabei um einen Rütteltisch handeln, auf dem die Form direkt aufliegt. Diese Rütteltische nach dem Stand der Technik sind teilweise so ausgebildet, dass die Form lediglich vibriert wird. Andere Rütteltische haben aber auch die Eigenschaft, dass die Form von einem Einlauf zu einem Auslauf transportiert wird.
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Des Weiteren ist auch denkbar, dass zwischen den Träger und die Form noch ein weiteres Element zwischengeschaltet wird, über das Vibrationen bzw. Stösse auf die Form übertragen werden. Beispielsweise kann es sich hier um ein Transportband handeln.
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Bevorzugt ist die streifenförmige Auflage teilweise in den Träger eingearbeitet, d.h., sie bewegt sich direkt mit dem Träger, egal ob der Träger als Rütteltisch oder als Transportband ausgebildet ist. Sie steht um ein gewisses Mass über die Oberfläche des Trägers hervor, sodass die Form auf ihr ruht.
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Zum Festlegen der streifenförmigen Auflage ist bevorzugt vorgesehen, dass der Träger zumindest eine Nut zur Aufnahme der streifenförmigen Auflage aufweist. Natürlich dürfte es sich anbieten, die Nut im Querschnitt so auszubilden, dass sie der geometrischen Ausgestaltung der streifenförmigen Auflage entspricht. Von der Erfindung wird hier jeder mögliche geometrische Querschnitt erfasst. In einem einfachen Ausführungsbeispiel ist dieser Querschnitt rund oder eckig, es kann sich aber auch um eine schwalbenschwanzförmige Nut mit einer entsprechend konisch geformten streifenförmigen Auflage handeln.
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Damit eine möglichst weitgehende Abdeckung einer Auflagefläche der Form auf dem Träger erfolgt, soll eine Mehrzahl von streifenförmigen Auflagen etwa parallel zueinander verlaufend vorgesehen sein. Selbst verständlich ist auch denkbar, dass die streifenförmigen Auflagen beispielsweise schräg zur Transportrichtung angeordnet werden. Hierdurch kann beispielsweise eine Geschwindigkeit, mit der die Form durch die Rütteleinrichtung transportiert wird, vermindert werden.
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Im Rahmen der Erfindung liegt, dass die streifenförmige Auflage aus Polyurethan besteht. Polyurethan ist vom Werkstoff her wenig Verschleiss anfällig, zum Beispiel ist es sehr kratzfest. Andererseits bietet es aber genügend Flexibilität zum Abfedern der Form.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in ihrer einzigen Figur eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes aus einer Rüttelstation in einer Vorrichtung zum Herstellen eines Produktes, welches zumindest aus einer fliessfähigen Masse, insbesondere aus Schokolade, besteht. Diese Masse wird in einer nicht gezeigten vorhergehenden Station in eine Form 1 eingefüllt, wobei diese Form 1 entsprechende Hohlräume (Alveolen) 2 zur Aufnahme dieser fliessfähigen Masse aufweist.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegt die Form 1 auf einem Transportband 3 auf und wir in Transportrichtung X durch eine nur teilweise angedeutete Rütteleinrichtung 4 hindurch transportiert. Diese Rütteleinrichtung 4 beaufschlagt einen Rütteltisch 5, der sich unterhalb des Transportbandes 3 befindet. Durch den Rütteltisch 4 werden entsprechende Vibrationen bzw. Stösse auf den Rütteltisch 5 und über diesen auf die Form 1 übertragen, so dass die fliessfähige Masse in den Alveolen 2 homogenisiert werden kann. Die entsprechenden Vibrationen sind durch die Doppelpfeile 6.1 bis 6.3 angedeutet.
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Erfindungsgemäss befinden sich zwischen dem Rütteltisch 5 und der Form 1, in diesem gezeigten Ausführungsbeispiel getrennt durch das Transportband 3, streifenförmige Auflagen 7.1 bis 7.4. Diese sitzen in entsprechenden Nuten 8.1 bis 8.4 des Rütteltisches 5 und überragen eine Oberfläche 9 des Rütteltisches 5 um ein vorbestimmtes Mass. Diese streifenförmigen Auflagen 7.1 bis 7.4 können einen beliebigen geometrischen Querschnitt aufweisen, im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dieser rund. Im Rahmen der Erfindung liegt aber auch eine drei-, vier- oder mehreckige Ausgestaltung, ein konischer oder schwalbenschwanzartiger Zuschnitt usw..
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Die funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
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Nachdem die fliessfähige Masse, beispielsweise Schokolade, in die Form 1 bzw. die dort vorhandenen Alveolen 2 eingefüllt worden ist, gelangt die Form 1 auf dem Transportband 3 in den Bereich der Rütteleinrichtung 4 bzw. über den Rütteltisch 5. Die Rütteleinrichtung 4 überträgt heftige Vibrationen bzw. Stösse, möglichst von allen Richtungen auf den Rütteltisch 5, wobei diese Vibrationen und Stösse auf die Form 1 übertragen werden. Die Form 1 ruht aber entweder direkt auf den streifenförmigen Auflagen 7.1 bis 7.4 oder über Zwischenschaltung des Transportbandes 3. Im ersten Fall sind die Vibrationen der Rütteleinrichtung 4 so gesteuert, dass trotzdem ein Transport der Formen 1 in Transportrichtung X erfolgt. Im zweiten Fall erfolgt der Transport in Transportrichtung X über das Transportband 3.
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Die streifenförmigen Auflagen 7.1 bis 7.4 haben die Auswirkung, dass eine Geräuschentwicklung, die durch das Aufschlagen der Form 1 auf dem Rütteltisch 5 bzw. dem Transportband 3 entsteht, fast gänzlich vermieden wird, so dass nicht mehr, wie bisher nach dem Stand der Technik, es zu einer unerträglichen Geräuschentwicklung kommt. Gleichzeitig wird auch die Form 1 wesentlich schonender behandelt und das, obwohl die fliessfähige Masse in den Alveolen den gleichen Vibrationen ausgesetzt ist. die Homogenisierung wird dadurch überhaupt nicht beeinträchtigt.
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Obwohl nur ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel/e der Erfindung beschrieben und dargestellt wurde, ist es offensichtlich, dass der Fachmann zahlreiche Modifikationen hinzufügen kann, ohne Wesen und Umfang der Erfindung zu verlassen. Zahlenmodus einschalten
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Form
- 2
- Hohlraum
- 3
- Transportband
- 4
- Rütteleinrichtung
- 5
- Rütteltisch
- 6
- Vibration
- 7
- streifenförmige Auflage
- 8
- Nut
- 9
- Oberfläche von 5
- X
- Transportrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19809651 A1 [0006]
- DE 3734626 C1 [0007]
- DE 4241610 A1 [0008]
- DE 916619 [0009]
- EP 1050216 [0011]
- DE 3839440 C1 [0011]
- DE 407147 [0012]
- DE 705032 [0013]