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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidmesser für Trommel- und/oder Scheibenmähwerke, aufweisend einen Grundkörper, wobei mindestens eine seiner Seiten mindestens einen Abschnitt mit einer scharfen Kante aufweist, wobei der Grundkörper eine erste Befestigungseinrichtung aufweist.
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Trommel- und/oder Scheibenmähwerke werden überwiegend in der Landwirtschaft verwendet, insbesondere im Bereich der Grünland-Bewirtschaftung. Derartige Mähwerke sind hohen Belastungen ausgesetzt sind, nicht zuletzt auch durch die hohen Umdrehungszahlen während des Mähbetriebs von ohne weiteres 1.0000 Umdrehungen pro Minute. Üblicherweise weist ein Mähwerk mehrere Schneidmesser auf, die am Mähwerk um eine Befestigungsachse frei drehbar angeordnet und fliehkraftgetrieben ausstellbar sind, wodurch sie Widerständen wie Steinen, Pfosten oder anderen Hindernissen ohne Beschädigung ausweichen können, indem sie sich von diesen Hindernissen weg und in den Bereich des Tellers hineinbewegen.
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Diese Schneidmesser müssen möglichst langlebig und resistent gegenüber vereinzelten, leichten Schlägen sein, wie sie sich dem Mähwerk beim Auftreffen auf Steine oder Erdhaufen mitteilen. Es ist daher im Stand der Technik üblich, die Schneidmesser zu härten und vor allem sie lösbar mit dem Mähwerk verbindbar auszubilden, sodass das sie bei Erreichen der Verschleißgrenze relativ einfach durch ein neues Schneidmesser ersetzt werden können. Es ist ebenfalls üblich, die Schneidmesser an den zwei gegenüberliegenden Kanten jeweils mit einer Schneidkante auszubilden, da so ein Schneidmesser mit einer verschlissenen Schneidkante von einem Mähwerk an ein entgegengesetzt drehendes, benachbartes Trommel- und/oder Scheibenmähwerkanzubauen, um so auch die zweiten, bislang noch unbenutzte Schneidkante nutzen zu können.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Befestigungseinrichtungen für Schneidmesser bekannt, um diese mittels einer korrespondierenden Befestigungseinrichtung am Mähwerk zu verbinden. Dies sind im einfachsten Fall Durchgangsbohrungen in den Hauptflächen des Schneidmessers, also eine Durchgangsbohrung von seiner Ober- zu seiner Unterseite. Da die Schneidmesser schnell verschleißen, müssen sie häufig ausgetauscht werden. Daher sind einfach aufgebaute Verbindungseinrichtungen vorteilhaft. Diese machen das Schneidmesser zusätzlich auch günstiger in seiner Herstellung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein noch besser einsetzbares, langlebigeres Schneidwerkzeug für derartige Mähwerke vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schneidmesser für Trommel- und/oder Scheibenmähwerke dadurch gelöst, dass das Schneidmesser einen Grundkörper aufweist, wobei dessen zwei einander gegenüberliegenden Seiten jeweils mindestens einen Abschnitt mit einer scharfen Kante aufweisen, wobei der Grundkörper in einer seiner Hauptflächen eine erste Befestigungseinrichtung aufweist, und wobei der Grundkörper eine zweite Befestigungseinrichtung aufweist.
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Der Grundkörper ist dabei so ausgebildet, dass das Schneidmesser möglichst stabil und langlebig ist. Der Grundkörper weist daher eine bestimmte Dicke und Größe auf, so dass ausreichend Masse für eine Fliehkraftausstellung und ausreichend Material zur Einbringung einer Schneidkante vorhanden sind. Er kann erfindungsgemäß eine ebene oder gewellte Oberfläche und unterschiedliche geometrische Formen aufweisen, wobei rechteckige Formen bevorzugt sind, bzw. solche, bei der ein ausreichender Abstand zwischen einem ersten Befestigungsende und einem Schneidende besteht, so dass das Schneidmesser fliehkraftausstellbar ist. Die zwei scharfen Kanten sind dabei an einander gegenüberliegenden Seiten angeordnet, wobei der Begriff gegenüberliegend nicht streng mathematisch zu verstehen ist. Erfindungsgemäß wäre daher auch ein Dreieck, von dem zwei zu einem Winkel zusammenlaufende Seiten jeweils eine Schneidkante tragen. Der Erfindung kommt es in erster Linie darauf an, zwei Schneidkanten räumlich so anzuordnen, dass ein Wechsel von einer abgenutzten zu einer noch unbenutzten Schneidkante durch Umsetzen des Schneidmessers ermöglicht ist. Selbstverständlich ist die Schneidkante so angeordnet, dass in einem verbundenen Zustand von Schneidmesser und Mähwerk die scharfe Kante vom Mähwerk freistehend ist und im Betriebszustand in das Mähwerk eindringende Gegenstände, insbesondere Pflanzen, schneidend ist. Die erste Befestigungseinrichtung ist dabei in einer der Hauptflächen des Grundkörpers, also in einer der zwei großen Flächen des Grundkörpers angeordnet, da diese auch bei einer größeren Ausgestaltung der ersten Befestigungseinrichtung genügend Materialstärke zwischen den Rändern von Befestigungseinrichtung und langer Seite zur Verfügung stellen.
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Mit großem Vorteil sieht die Erfindung nun eine zweite Befestigungseinrichtung vor, insbesondere angeordnet an oder in einer oder beiden der Hauptflächen. Dabei ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass die zweite Befestigungseinrichtung so symmetrisch um einen Mittelpunkt des Grundkörpers versetzt zu der ersten Befestigungseinrichtung angeordnet ist, dass eine ebene Drehung des Schneidmessers um 180° zu einer identischen Lage des Schneidmessers in Bezug auf das Scheibenmähwerk führt, so dass die in der ersten Befestigungslage vom Scheibenmähwerk überdeckten Kantenabschnitte der langen Seiten nunmehr in der zweiten Befestigungslage frei vom Scheibenmähwerk hervorragen. Dadurch ist es mit ganz großem Vorteil ermöglicht, weitere, bislang ungenutzte Abschnitte mit einer scharfen Kante an den langen Seiten des Grundkörpers zu verwenden. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme ist die Lebensdauer eines erfindungsgemäßen Schneidmessers doppelt so lang wie die eines bisherigen.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die scharfe Kante wenigstens einer der gegenüberliegenden Seiten über deren gesamte Länge ausgebildet ist. Hierdurch wird die Verwendbarkeit in zweiter Befestigungslage verbessert, eine durchgehende Schneidkante ist zudem einfacher herstellbar als zwei beabstandete Schneidkantenabschnitte.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung der Erfindung, wonach die erste Befestigungseinrichtung als Durchgangsbohrung ausgebildet ist. Eine solche einfache Ausgestaltung ist im verbundenen Zustand von Schneidmesser und Trommel- und/oder Scheibenmähwerke durch einen einfachen Stift durchsetzbar.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Befestigungseinrichtung und die zweite Befestigungseinrichtung die gleiche Form und Maße aufweisen. Dies vereinfacht die Herstellung weiter und ermöglicht einen einfachsten Wechsel von erster zu zweiter Befestigungsposition. Erfindungsgemäß ist auch eine Ausgestaltung, bei der beide Befestigungseinrichtungen unterschiedlich ausgestaltet sind, damit ein derartiges Schneidmesser beispielsweise von einem bestimmten Mähwerkstyp eines Herstellers zu demjenigen eines anderen Herstellers umsetzbar ist.
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Erfindungsgemäß ist weiter mit Vorteil vorgesehen, dass ein Abstand zwischen einer langen oder kurzen Seite des Grundkörpers und einer Befestigungseinrichtung nicht kleiner als ein Zehntel einer Länge einer anderen Seite des Grundkörpers ist. Dies verringert die Gefahr von Unfällen, da so stets ausreichend Material für eine sichere Verankerung des Schneidmessers an dem Mähwerk vorhanden ist und es nicht zu Brüchen der Befestigung kommt, was durch dann herausgeschleuderte Teile zu einer Gefährdung im Umfeld des Mähwerks führen würde. Durch die Wahrung eines solchen Abstandes ist eine ausreichende Stabilität des Schneidmessers gewährleistet, sodass die Befestigungseinrichtungen eine gewünschte Stabilität dauerhaft gewährleisten. Auch bei einem mehrfachen Befestigen und Lösen des Schneidmessers an einer zu der Befestigungseinrichtung korrespondierenden Halterung des Scheibenmähwerks ist durch den Abstand eine ausreichende Stabilität vorhanden.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass auf wenigstens einer Hauptfläche ein Verschleißgrenzenindikator, insbesondere eine Nut, angeordnet ist. Ein solcher Indikator trägt ebenfalls zur Betriebssicherheit bei, da er einem Benutzer optisch anzeigt, wenn die Verschleißgrenze des Schneidmessers erreicht ist.
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Schließlich ist noch vorgesehen, dass der Grundkörper gewellt oder flach ausgebildet ist, insbesondere flach und eben und ganz besonders bevorzugt, flach, eben und rechteckig. Insbesondere die letzere Ausgestaltung ist konstruktiv einfach, materialsparend und effektiv.
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Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf eine Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten der Figur zu entnehmen sind. Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Aufsicht und einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Schneidmessers 1, also die Ansicht auf eine der Hauptflächen 6 des hier rechteckigen Grundkörpers 2 des Schneidmessers 1. Auf der Hauptfläche 6 sind die erste Befestigungseinrichtung 7 und die zweite Befestigungseinrichtung 8 angeordnet, welche erfindungsgemäß besonders vorteilhaft jeweils als kreisförmige Durchgangsbohrungen ausgebildet sind, wobei deren Querschnitt jedoch nicht zwingend in Form eines Kreises ausgebildet sein muß. Dazu sind die beiden Befestigungseinrichtungen 7, 8 vorzugsweise identisch ausgebildet, sodass beide Befestigungseinrichtungen 7, 8 für Verbindungen mit demselben Scheibenmähwerk geeignet sind. An den gegenüberliegenden Seiten 4, 4', hier die langen Seiten des rechteckigen Grundkörpers, sind erfindungsgemäß scharfe Kanten 5, 5' vorgesehen, insbesondere über die gesamte Länge der Seite 4 und auf beiden Seiten 4, 4'.
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Die scharfen Kanten 5, 5' sind dabei so angeordnet, dass sie im Betriebszustand des Mähwerks schneidend wirksam sind. Dabei ist nach dem Verschleiß eines Abschnittes der scharfen Kante 5 ein weiterer Abschnitt einer scharfen Kante 5a zugänglich, indem das Schneidmesser 1 entweder so gewendet wird, dass die Hauptflächen 6 vertauscht sind, oder indem ein andersherum rotierendes Mähwerk verwendet wird. Weiterhin sind die Befestigungseinrichtungen 7, 8 vorzugsweise so ausgebildet, dass beide mit demselben Mähwerk verbindbar sind, sodass durch einen Wechsel der Verbindung zwischen Mähwerk und erster Befestigungseinrichtung 7 zu einer Verbindung zwischen Mähwerk und zweiter Befestigungseinrichtung 8 weitere Abschnitte der scharfen Kante 5 zugänglich sind.
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Die Befestigungseinrichtungen 7, 8 sind dabei so weit von den langen Seiten 4, 4' und den kurzen Seiten 3 entfernt angeordnet, dass eine Materialstärke vorhanden ist, die eine ausreichende Stabilität der Befestigungseinrichtungen 7, 8 und des Grundkörpers 2 ermöglicht. Der Abstand zwischen Befestigungseinrichtung 7, 8 und Kante 3, 4 ist dabei mindestens ein Zehntel der Länge der anderen, hier kurzen, Seite 3 um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten. Erfindungsgemäß sind auch größere Abstände, wobei sich der Abstand überwiegend anhand der Größe der Befestigungseinrichtungen 7, 8 orientiert, welche der das Schneidmesser 1 aufnehmenden Verbindungseinrichtung des Scheibenmähwerks angepasst sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidmesser
- 2
- Grundkörper
- 3
- Andere Seite
- 4
- Gegenüberliegende Seite
- 5
- Scharfe Kante
- 6
- Hauptfläche
- 7
- Erste Befestigungseinrichtung, Durchgangsbohrung
- 8
- Zweite Befestigungseinrichtung
- 9
- Verschleißgrenzenindikator