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Die Neuerung betrifft einen Torverschluss für ein vertikal bewegliches Tor. Derartige Tore werden beispielsweise in Logistikzentren verwendet, z.B. in Form von Sektionaltoren, deren Segmente beim Öffnen des Tors zunächst vertikal nach oben und anschließend in eine von der Vertikalen abweichende Ebene bewegt werden. Der Torverschluss hält das Tor in seiner abgesenkten Schließstellung und ermöglicht, nachdem er betätigt worden ist, die Öffnung des Tors nach oben. Typischerweise ist der Torverschluss auf der Innenseite des Tors angeordnet, so dass er ebenfalls vertikal beweglich ist. Ein Riegel, der seinerseits beweglich an dem ohnehin beweglichen Torverschluss angeordnet ist, wirkt mit einem ortsfest montierten Riegelhalter zusammen, um das Tor in seiner Schließstellung zu halten.
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Bei dem erwähnten Anwendungsbeispiel eines Logistikzentrums kann beispielsweise ein Mitarbeiter des Logistikzentrums das Tor durch Betätigung des Torverschlusses öffnen, um Ware aus einem vor dem Tor geparkten Lkw übernehmen zu können, oder um diesen Lkw mit Ware beladen zu können. Hierzu wird der bewegliche Riegel des Torverschlusses aus seinem Eingriff mit dem ortsfest montierten Riegelhalter gebracht, so dass nun das Tor mitsamt dem Torverschluss und dem daran befindlichen Riegel relativ zu dem ortsfest verbleibenden Riegelhalter bewegt werden kann. Nach dem Be- oder Entladevorgang wird das Tor typischerweise unverzüglich geschlossen, um Wärme- oder Kälteverluste zu vermeiden und den Zutritt von Schädlingen zu verhindern.
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Im rauen Alltagsbetrieb werden die Tore mehrere zig-Male pro Tag geöffnet und geschlossen, so dass bereits aus diesem Grund der Torverschluss einer hohen Beanspruchung unterliegt. Hinzu kommt, dass der Torverschluss auch als Handhabe dient, um das Tor anzuheben oder aus seiner angehobenen Offenstellung in seine abgesenkte Schließstellung zu führen. Bei schwergängigen Toren wird daher mit großer Kraft auf den Torverschluss eingewirkt, und teilweise wird von oben auf den Torverschluss getreten, um das Tor in seinem letzten Bewegungsabschnitt beim Schließvorgang in seine endgültig geschlossene Position zu bringen, in welcher dann der Riegel des Torverschlusses in Eingriff mit dem ortsfesten Riegelhalter kommt.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Torverschluss anzugeben, der bei robuster, mechanisch stark belastbarer Ausgestaltung eine zuverlässige Verriegelung und Öffnung des Tors ermöglicht. Weiterhin liegt der Neuerung die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz anzugeben, der die Ausgestaltung eines Tors mit diesen angegebenen Vorteilen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Torverschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst sowie durch einen Bausatz für eine Torverschluss-Anordnung nach Anspruch 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, den Riegel um eine aufrechte Schwenkachse beweglich zu lagern, so dass der Riegel dementsprechend eine Schwenkbewegung in einer horizontalen Ebene vollführt. Ein Ende des Riegels, welches dem Schwenklager nahe ist, wird als Lagerende bezeichnet und legt bei der Schwenkbewegung eine vergleichsweise kurze Wegstrecke zurück. Das gegenüberliegende, von der Schwenkachse entfernte Ende des Riegels legt eine deutlich größere Wegstrecke zurück und kann dementsprechend unterschiedlich große Abstände zum Tor aufweisen. Es wird als Riegelende bezeichnet, da es mit dem ortsfest montierten Riegelhalter zusammenwirken kann. Der Riegel ist federbelastet montiert, so dass er durch eine Feder in einer Stellung gehalten wird, die einen ersten Abstand zum Tor aufweist und als Verriegelungsstellung bezeichnet ist, da in dieser Stellung das Zusammenwirken des Riegels mit dem Riegelhalter vorgesehen ist. Gegen die Wirkung der Feder kann der schwenkbeweglich gelagert Riegel aus der Verriegelungsstellung in eine Freigabestellung bewegt werden, in welcher er einen zweiten Abstand zum Tor aufweist, und in welcher vorgesehen ist, dass der Riegel außer Eingriff mit dem Riegelhalter steht.
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Diese horizontale Beweglichkeit des Riegels ermöglicht eine unkomplizierte und automatische Betätigung, indem beispielsweise beim Schließen des Tors der Riegel gegen den Riegelhalter gerät und bei einer geeigneten Formgebung des Riegelhalters durch diesen Kontakt automatisch und gegen die Wirkung der Feder in seine Freigabestellung geführt wird, bis bei einer weiteren Absenkungsbewegung des Tors der Riegel durch die Feder in seine Verriegelungsstellung bewegt werden und den Riegelhalter untergreifen kann.
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Vorschlagsgemäß ist weiterhin ein liegend angeordneter Griff vorgesehen, der um eine liegende Schwenkachse beweglich ist. Die liegende Anordnung des Griffs ermöglicht dessen ergonomisch günstige Handhabung, um das Tor in vertikaler Richtung bewegen zu können.
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Die Schwenkbeweglichkeit des Griffs ermöglicht dabei, die Bewegung des Griffs zu nutzen, um auf den Riegel einzuwirken. Hierzu ist vorschlagsgemäß ein Betätigungshebel vorgesehen, der schwenkfest mit dem Griff verbunden ist, also gemeinsam mit dem Griff schwenkbeweglich ist. Der Betätigungshebel verläuft vom Griff zum Riegel und ist betätigungswirksam mit dem Riegel verbunden. Dies bedeutet, dass durch die Bewegung des Betätigungshebel der Riegel betätigt werden kann, also gegen die Wirkung der Feder aus seiner Verriegelungsstellung in seine Freigabestellung bewegt werden kann. Im Ergebnis ergibt sich also bei einer Schwenkbewegung des Griffs eine Öffnungsbewegung des Riegels.
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Je nach der gewünschten konstruktiven Ausgestaltung des Torverschlusses kann der Betätigungshebel diesseits oder jenseits des Schwenklagers auf den Riegel einwirken, wenn nämlich beispielsweise der Riegel nicht nur vom Riegelende bis zum Schwenklager, sondern auch darüber hinaus verläuft.
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Vorteilhaft sind der Griff und der Betätigungshebel in der Art angeordnet, dass bei einer aufwärts gerichteten Schwenkbewegung des Griffs der Betätigungshebel den Riegel in seine Freigabestellung führt. Zur Öffnung des Tors muss das Tor ohnehin angehoben werden. Der Griff wird also unterfasst. Die dabei erfolgende Schwenkbewegung bewirkt gleichzeitig die Entriegelung des Torverschlusses, indem der Riegel außer Eingriff mit dem Riegelhalter gebracht und in seine Freigabestellung geschwenkt wird. Auf diese Weise kann eine unkomplizierte und schnelle Handhabung des Torverschlusses beim Öffnen des Tors gewährleistet werden.
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Vorteilhaft kann oberhalb des Griffs eine Strebe fest am Torverschluss angeordnet sein, die dementsprechend nicht gemeinsam mit dem Griff, dem Betätigungshebel oder dem Riegel beweglich ist. Da die Strebe fest am Torverschluss montiert ist, ist sie mechanisch erheblich robuster und belastbarer als der beweglich gelagerte Griff. Die Strebe dient daher als Schutz für den Griff, wenn beim Schließen des Tors die erwähnten hohen Kräfte - beispielsweise in Form von Tritten - von oben auf den Torverschluss einwirken. Weiterhin dient die Strebe auch als Widerlager, an welchem sich die Hand eines Benutzers beispielsweise mit dem Handballen abstützen kann, wenn bei der Öffnungsbewegung des Tors der Griff mit den Fingern erfasst wird. Aus diesem Grund beträgt der Achsabstand zwischen dem Griff und der Strebe höchstens 6 cm, um ein sicheres Erfassen des Griffs zu gewährleisten. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Achsabstand geringer als 6 cm ist, beispielsweise 4 cm beträgt, um für unterschiedlich große Hände jeweils eine sichere Betätigung des Griffs zu ermöglichen.
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Schließlich erleichtert die Strebe auch die Betätigung des Torverschlusses: um das Öffnen des Tors zu erleichtern, stehen Sektionaltore häufig mittels einer Feder unter Spannung, so dass die Feder das Eigengewicht des Sektionaltors ganz oder teilweise kompensiert. Dementsprechend kann der Riegel ggf. dem Riegelhalter von unten mit einem gewissen Druck anliegen, der aus der nach oben gerichteten, auf das Tor einwirkenden Zugkraft resultiert. Dieser Druck verstärkt die Reibung zwischen Riegel und Riegelhalter und erfordert dadurch höhere Betätigungskräfte, um den Regel in seine Freigabestellung bewegen zu können. Die Strebe am Torverschluss ermöglicht, eine Druckkraft nach unten auf den Torverschluss auszuüben, dadurch die Reibung zwischen Riegel und Riegelhalter zu verringern oder sogar einen geringen Abstand zwischen dem Riegel und dem Riegelhalter zu schaffen und die Reibung so vollständig zu eliminieren, so dass dementsprechend die erforderliche Betätigungskraft reduziert werden kann.
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Der Torverschluss kann vorteilhaft eine Konsole aufweisen, die erstens eine Basis darstellt, an welcher die bereits genannten Elemente des Torverschlusses befestigt sein können, die zweitens eine Montagefläche bereitstellt, welche die Befestigung des Torverschlusses am Tor ermöglicht, und die drittens ähnlich wie ein Gehäuse Elemente des Torverschlusses umgibt, was einerseits einen Schutz dieser Elemente vor mechanischen Beschädigungen und andererseits einen Unfallschutz für den Benutzer vor diesen beweglichen Elementen bewirken kann.
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Die Konsole weist eine Rückwand auf, die mit dem Tor verbunden werden kann. Beispielsweise kann die Rückwand mehrere Bohrungen aufweisen, die für eine Schraubmontage des Torverschlusses am Tor dienen. Entsprechend der Bezeichnung als Rückwand weist die Konsole eine Rückseite auf, die dem Tor zugewandt ist bzw. dem Tor anliegen kann, sowie eine Vorderseite, die vom Tor abgewandt ist. Von der Rückwand erstrecken sich zwei Seitenwangen der Konsole nach vorn, also vom Tor weg. Sie dienen dazu, den Griff schwenkbeweglich zu lagern und bieten zudem einen mechanischen Schutz, da der Griff zwischen diesen beiden Seitenwangen verläuft.
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Weiterhin kann die Konsole vorteilhaft eine Stützplatte aufweisen, die sich ähnlich wie die Seitenwangen von der Rückwand nach vorn erstreckt, allerdings als liegend ausgerichtete Platte, die unterhalb des Riegels verläuft. Wenn sich der Riegel in seiner Verriegelungsstellung befindet, stützt die Stützplatte den Riegel gegen Krafteinwirkungen von oben, die in Form von Tritten oder durch den Riegelhalter, mit welchem der Riegel in seiner Verriegelungsstellung in Eingriff steht, auf den Riegel einwirken können.
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Vorteilhaft kann ein sogenannter Mitnehmer mit dem Riegel verbunden sein, so dass dieser Mitnehmer gemeinsam mit dem Riegel beweglich ist. Der Mitnehmer schließt dabei winklig an den Riegel an und schafft so einen Hebelarm, bezogen auf die Schwenkachse des Riegels, so dass mittels einer Kraft, die auf den Mitnehmer einwirkt, der Riegel bewegt werden kann. Dabei ist ein Widerlager an dem Torverschluss vorgesehen, welches sich im Abstand von dem Mitnehmer befindet. Der Mitnehmer und das Widerlager sind so ausgestaltet, dass sie den Anschluss eines Bowdenzugs ermöglichen, nämlich einerseits den Anschluss der Hülle und andererseits den Anschluss der Seele des Bowdenzugs ermöglichen. Dementsprechend kann mittels des Bowdenzugs der Abstand zwischen Widerlager und Mitnehmer verändert und der Riegel in seine Freigabestellung geschwenkt werden.
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Die Möglichkeit, das Tor nicht nur mit Hilfe des Griffs des Torverschlusses entriegeln zu können, sondern auch über einen Bowdenzug eine Fernentriegelung vornehmen zu können, kann nämlich aus Komfort- oder Sicherheitsgründen vorteilhaft sein: so wird eine Betätigung des Riegels auch von der Außenseite des Tors her ermöglicht, was bei dem erwähnten Anwendungsbeispiel eines Logistikzentrums für die Mitarbeiter des Logistikzentrums Zeit und Laufwege sparen kann. Wenn aus Gründen der Sicherheit die Betätigung von außen mit einem Schloss gekoppelt ist, dass dementsprechend nur von berechtigten Personen mithilfe eines Schlüssels betätigt werden kann, kann der Bowdenzug an ein bewegliches Element dieses Schlosses anschließen, so dass der Torverschluss zwar von außen betätigt werden kann, aber dennoch die Betätigung nur einem berechtigten Personenkreis möglich ist. Beispielsweise kann die Feuerwehr über einen solchen Schlüssel verfügen, um im Brandfall eines oder mehrere Tore als Rauchabzugstore von außen öffnen zu können. Der Torverschluss kann dementsprechend durch eine Bezeichnung wie z. B. „Hölock Duo“ gekennzeichnet werden, um auf die zweifache Betätigungsmöglichkeit hinzuweisen.
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Die den Riegel in seine Verriegelungsstellung drängende Feder kann vorteilhaft als Schenkelfeder ausgestaltet sein, welche um die Schwenkachse verläuft, so dass die Feder dementsprechend verliersicher ist. Die beiden Schenkel der Schenkelfeder können sich einerseits an dem erwähnten Mitnehmer abstützen und andererseits an dem erwähnten Widerlager, so dass eine kompakte Ausgestaltung des Torverschlusses unterstützt wird und zum Abstützen der Feder die ohnehin auch aus anderen Gründen vorgesehenen Bauteile des Torverschlusses genutzt werden.
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Die erwähnte Strebe, die oberhalb des Griffs angeordnet ist, kann vorteilhaft einen runden Querschnitt aufweisen, mit einem Durchmesser, der zwischen 1 und 5 cm beträgt. Hierdurch wird erstens eine ausreichende mechanische Stabilität und Robustheit der Strebe gewährleistet, und zweitens verhindert der vergleichsweise große Durchmesser unangenehmen Druck, wenn eine Hand auf der Strebe abgestützt wird, um den darunter befindlichen Griff zu erfassen und an die Strebe heranzuziehen. In ersten Versuchen hat sich ein Durchmesser von 2 cm als gut geeignet herausgestellt. Aus Gründen des Gewichts und der Biegestabilität kann die Strebe vorteilhaft als Rohr ausgestaltet sein, welches beispielsweise mit den erwähnten Seitenwangen der Konsole verschweißt sein kann.
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Vorteilhaft kann die Beweglichkeit des Riegels begrenzt sein, wenn der Riegel aus seiner Verriegelungsstellung in seine Freigabestellung geführt wird. Hierdurch kann vermieden werden, dass der Betätigungshebel zu weit an dem Riegel entlang und über den Riegel hinaus bewegt wird. Vielmehr wird durch die Bewegungsbegrenzung sichergestellt, dass vom Riegel bis zum Griff die beweglichen Elemente des Torverschlusses miteinander in einer Verbindung stehen, dass sie durch die Feder und den von der Feder zurückbewegten Riegel in ihrer Ausgangsstellung bewegt werden, wenn der Riegel aus seiner Freigabestellung in die Verriegelungsstellung zurück bewegt wird, so dass anschließend eine erneute Betätigung des Riegels mithilfe des Griffs erfolgen kann.
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Der Anschlag kann praktisch an beliebiger Stelle auf eines der gemeinsam miteinander beweglichen Elemente einwirken. Beispielsweise kann der Anschlag auf den Griff einwirken und dessen Schwenkbeweglichkeit begrenzen, oder er kann auf den Betätigungshebel einwirken, auf den Riegel selbst, oder auf den mit dem Riegel verbundenen Mitnehmer. Dementsprechend ergibt sich die Möglichkeit, den Anschlag an einer vor mechanischen Einwirkungen geschützten Stelle anzuordnen. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, den Anschlag einstellbar auszugestalten, beispielsweise in Form einer Schraube, so dass die Beweglichkeit des Riegels ggf. an die jeweils vorgefundenen örtlichen Gegebenheiten angepasst werden kann.
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Die weiter oben erwähnten, für einen Bowdenzug vorgesehenen Bauteile in Form des Mitnehmers und des Widerlagers können vorteilhaft für einen solchen Anschlag genutzt werden, da sie einerseits vergleichsweise gut geschützt angeordnet sein können und problemlos die erwähnte Schraube aufnehmen können, um einen einstellbaren Anschlag zu ermöglichen.
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Zugunsten einer möglichst wirtschaftlichen und gleichzeitig auch robusten Ausgestaltung des Torverschlusses kann der Riegel aus einem Flachstahl gebildet sein und zugunsten einer hohen mechanischen Stabilität eine Materialstärke zwischen 6 und 10 mm aufweisen, wobei sich in ersten Versuchen eine Materialstärke von 8 mm bewährt hat. Aus ähnlichen Überlegungen heraus kann die oben erwähnte Konsole vorteilhaft ebenfalls aus einem Stahlblech bestehen, mit einer Materialstärke, die zwischen 3 und 8 mm beträgt, wobei in ersten Versuchen eine Materialstärke von 5 mm gute Ergebnisse geliefert hat. Abschnitte der Konsole wie die erwähnten Seitenwangen oder die Stützplatte können wirtschaftlich vorteilhaft aus demselben Stahlblech durch Kantvorgänge erzeugt sein.
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Der vorschlagsgemäße Torverschluss kann vorteilhaft Teil eines Bausatzes sein, zu dem auch ein Riegelhalter gehört, der von dem Torverschluss getrennt ist und ortsfest an der Torzarge des Tors montiert werden kann. Der Riegelhalter bildet an der Torzarge einen Vorsprung, den der Riegel des Torverschlusses untergreift, so dass eine Öffnung des Tors nach oben verhindert ist. Beim Schließen des Tors gerät der Riegel von oben gegen den Riegelhalter. Der Riegelhalter weist eine Führungsschräge auf, die bei der weiteren Abwärtsbewegung des Tors, und damit des Torverschlusses, und damit des Riegels, den Riegel während seiner Vertikalbewegung auch in horizontaler Richtung auslenkt und automatisch aus seiner Verriegelungsstellung in seine Freigabestellung führt. Wenn der Riegel an dem Riegelhalter vorbei nach unten gelangt ist, wird er automatisch durch die Feder in seine Verriegelungsstellung zurückgeführt, untergreift nun den Riegelhalter und verriegelt so das Tor in dessen Schließstellung.
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Wirtschaftlich vorteilhaft kann der Riegelhalter als Verschlussblech ausgestaltet sein. Ebenso wie andere aus Flachstahl oder aus Stahlblech bestehende Elemente des Torverschlusses bzw. des Bausatzes kann der Riegelhalter durch Laserschneiden hergestellt werden, so dass die Bauteile mit hoher Präzision und Wiederholgenauigkeit sowie weitgehend nachbearbeitungsfrei und dementsprechend wirtschaftlich hergestellt werden können.
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Ähnlich wie der Riegel kann auch der Riegelhalter aus Stahl bestehen, beispielsweise Flachstahl oder Stahlblech, und eine Materialstärke von 6 bis 10 mm aufweisen, beispielsweise 8 mm.
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Wenn der Torverschluss für die erwähnte Betätigung mittels Bowdenzug ausgelegt ist, kann der Bausatz vorteilhaft zusätzlich zu dem Torverschluss auch den Bowdenzug aufweisen, um an ein am Tor bereits befindliches Schloss angeschlossen zu werden, und er kann ggf. auch das Schloss selbst aufweisen, welches in diesem Fall ein bewegliches Element aufweist, an welches der Bowdenzug angeschlossen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel eines vorschlagsgemäßen Torverschlusses wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine perspektivische Ansicht auf einen Bausatz, der einen Torverschluss und einen Riegelhalter umfasst,
- 2 eine perspektivische Ansicht auf den Torverschluss aus einer anderen Blickrichtung,
- 3 eine perspektivische Ansicht von oben auf den Torverschluss,
- 4 eine perspektivische Ansicht von vorn aus einer dritten Blickrichtung auf den Torverschluss
- 5 eine Ansicht aus einer Blickrichtung ähnlich 4 in das Innere des Torverschlusses, und
- 6 eine perspektivische Ansicht auf eine Seite des Torverschlusses.
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1 zeigt einen Bausatz, der einerseits einen Torverschluss 1 enthält und andererseits einen Riegelhalter 2. Der Torverschluss 1 weist eine Konsole 3 mit einer Rückwand 4 auf, die mittels mehrerer Bohrungen 5 eine Schraubmontage des Torverschlusses 1 an einem beweglichen Tor ermöglicht, beispielsweise an einem Abschnitt eines vertikal zu öffnenden Sektionaltors. Während der Torverschluss 1 zusammen mit dem Tor beweglich ist, wird der Riegelhalter 2 hingegen ortsfest montiert, beispielsweise an eine metallische Torzarge angeschraubt. Hierzu weist der Riegelhalter 2 mehrere Langlöcher 6 auf, die eine Höhenjustage des Riegelhalters 2 ermöglichen.
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Bei der Konsole 3 schließen an die beiden Seiten der Rückwand 4 zwei Seitenwangen 7 an, und an die Unterseite der Rückwand 4 eine Stützplatte 8, wobei diese Elemente als Abschnitte eines gemeinsamen, gekanteten Stahlblechzuschnitts ausgestaltet sind. Zwischen die beiden Seitenwangen 7 ist eine als Stahlrohr ausgestaltete Strebe 9 eingeschweißt. Weiterhin ist in 1 ein Widerlager 10 erkennbar, sowie eine Lagerstütze 11, wobei diese beiden Bauteile als Abschnitte eines gemeinsamen, gekanteten Stahlblechzuschnitts ausgestaltet sind und als Elemente der Konsole 3 fest mit dem anderen erwähnten Stahlblechzuschnitt verbunden sind, beispielsweise mit der linken Seitenwange 7, der Rückwand 4 und / oder der Stützplatte 8 verschweißt sind.
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Abgesehen von diesen unbeweglichen Bauteilen, nämlich der Konsole 3, weist der Torverschluss bewegliche Teile auf, die miteinander in Verbindung stehen: unterhalb der oberen Strebe 9 und parallel zu dieser verläuft ein Griff 12, der an beiden Enden mit jeweils einem Griffhebel 14 fest verbunden ist und bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit den Griffhebeln 14 verschweißt ist. Die beiden Griffhebel 14 sind schwenkbar gelagert, wobei in 1 links ein Schraubenkopf 32 ersichtlich ist, dessen zugehörige Schraube das Schwenklager des zugehörigen Griffhebels 14 bildet.
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Beide Griffhebel 14 sind als Zuschnitte aus Flachstahl oder einem Stahlblech ausgestaltet, wobei der in 1 rechts dargestellte Zuschnitt außer dem Griffhebel 14 auch einen Betätigungshebel 15 bildet, so dass dieser Betätigungshebel 15 gemeinsam mit dem Griff 12 schwenkbeweglich ist. An seinem unteren Ende ist der Betätigungshebel 15 annähernd T-förmig ausgestaltet, so dass er einerseits einen Ruhepuffer 16 bildet, welcher der Rückwand 4 anliegt, und andererseits einen Betätigungskopf 17 bildet, welcher von hinten einem Riegel 18 anliegt, der durch einen Flachstahl-Abschnitt gebildet wird.
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Der Riegel 18 weist ein Riegelende 19 auf, welches mit dem Riegelhalter 2 in der Art zusammenwirkt, dass es den Riegelhalter 2 untergreift, wenn sich das Tor - und damit der Torverschluss 1 - in einer entsprechend weit abgesenkten Schließstellung befindet. Beim Schließen des Tors, wenn der Torverschluss 1 vertikal nach unten bewegt wird, gelangt der Riegel 18 mit seinem Riegelende 19 auf eine Führungsschräge 20 des Riegelhalters 2.
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Das gegenüberliegende, als Lagerende 21 bezeichnete Ende des Riegels 18 ist mit einer aufrecht stehenden Lagerhülse 22 verschweißt. Eine Schraube 23 ist in der Stützplatte 8 und in der Lagerstütze 11 geführt. Sie bildet samt ihrer zugehörigen Mutter 24 eine Achse, um welche der Riegel 18 mitsamt der Lagerhülse 22 schwenkbar ist. Eine Feder 25, die als Schenkelfeder ausgestaltet ist, stützt sich mit ihrem einen, in der Zeichnung rechten Schenkel 26 an dem Widerlager 10 ab und drängt den Riegel 18 in seine aus 1 ersichtliche Verriegelungsstellung, in welcher sich der Riegel 18 oberhalb der Stützplatte 8 befindet und dem Betätigungskopf 17 anliegt.
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Wenn der Griff 12 nach oben geschwenkt wird, gerät der links dargestellte Griffhebel 14 gegen einen Anschlag 27, der durch eine Schraube gebildet wird, welche die linke Seitenwange 7 durchsetzt. Auf diese Weise ist die Schwenkbewegung des Griffs 12 und des Betätigungshebel 15 und somit auch des Riegels 18 begrenzt.
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Aus 2 ist ein linker Schenkel 28 der Feder 25 erkennbar und es ist aufgrund der Biegung ersichtlich, wie das Widerlager 10 und die Lagerstütze 11 als ein gemeinsamer, gekanteter Blechzuschnitt ausgestaltet sind. Weiterhin zeigt 2, wie der rechte Griffhebel 14 und der Betätigungshebel 15, der Ruhepuffer 16 und der Betätigungskopf 17 durch einen gemeinsamen Blechzuschnitt gebildet sind.
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3 zeigt, wie der Betätigungskopf 17 dem Riegel 18 von hinten anliegt. Rein beispielhaft ist das freie, vom Betätigungshebel 15 abgewandte Ende des Betätigungskopfes 17 rechteckig dargestellt. Abweichend davon kann dieses Ende gebogen verlaufen.
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4 zeigt den gegenüberliegenden Schraubenkopf 32, dessen zugehörige Schraube zusammen mit der zu 1 erläuterten Schraube die Schwenkachse bildet, um welche der Griff 12 und die Griffhebel 14 schwenkbar sind. Weiterhin ist aus 4 ersichtlich, dass an die Lagerhülse 22 ein ebenfalls als Blechzuschnitt ausgestalteter Mitnehmer 29 anschließt, der im Winkel zum Riegel 18 ausgerichtet ist und gemeinsam mit dem Riegel 18 schwenkbeweglich ist. Das Widerlager 10 und der Mitnehmer 29 weisen Anschlussmittel 30 auf, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Bohrungen ausgestaltet sind und den Anschluss eines Bowdenzugs in unterschiedlichen Stellungen, je nach verwendeter Bohrung, ermöglichen. Die Hülle des Bowdenzugs kann dem Widerlager 10 anliegen, während die Seele des Bowdenzugs weiter aus der Hülle ragt, durch die Bohrungen des Widerlagers 10 und diejenigen des Mitnehmers 29 geführt ist, und jenseits des Mitnehmers 29 mit einem Nippel versehen sein kann. Umgekehrt kann der Bowdenzug von außen durch die Seitenwange 7 an den Mitnehmer 29 herangeführt sein, wo die Hülle endet, und von wo aus sich die Seele weiter bis zum Widerlager 10 erstreckt.
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Ein Zug an dem Bowdenzug bewirkt die Annäherung des Mitnehmers 29 an das Widerlager 10 somit eine Schwenkbewegung des Mitnehmers 29, der Lagerhülse 22 und des Riegels 18, so dass der Riegel 18 aus seiner dargestellten Verriegelungsstellung gegen die Wirkung der Feder 25 in eine Freigabestellung geführt wird, in welcher sich das Riegelende 19 weiter von der Rückwand 4 bzw. vom Tor entfernt befindet und somit außer Eingriff mit dem Riegelhalter 2 steht. Dieselbe Schwenkbewegung des Riegels 18 wird durch Betätigung des Griffs 12 bewirkt, wenn dieser aufwärts geschwenkt wird.
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5 zeigt die Situation der 4 im Bereich des Widerlagerszenen und des Mitnehmers 29 in einem größeren Maßstab als 4. Zudem lässt 5 erkennen, dass der linke Schenkel 28 der Feder 25 am Mitnehmer 29 abgestützt ist. Zu diesem Zweck ist der Mitnehmer 29 im wesentlichen L-förmig zugeschnitten und weist oberhalb der Anschlussmittel 30, also seiner beiden Bohrungen, einen nach oben ragenden Vorsprung auf, dem der linke Schenkel 28 anliegt.
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6 zeigt, dass die linke Seitenwange 7 der Konsole 3 ein Fenster 31 aufweist, welches einen Zugang zu dem Bereich des Mitnehmers 29 ermöglicht, in welchem sich dessen Anschlussmittel 30 befinden, so dass das Fenster 31 beispielsweise die Montage der erwähnten Nippel des Bowdenzugs ermöglicht, oder so dass eine bereits mit einem Nippel versehene Seele eines Bowdenzugs durch das Fenster 31 und die Anschlussmittel 30 in die Hülle des Bowdenzugs eingefädelt werden kann. Weiterhin ist aus 6 ersichtlich, dass die Stütze 9 als Rohr ausgestaltet ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel begrenzt der Anschlag 27 die Schwenkbewegung des linken Griffhebels 14. Um einen anderen Schwenk wenn zu definieren, ist eine Gewindebohrung erforderlich, die an anderer Stelle in die Seitenwange 7 eingebracht ist. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, den Anschlag durch eine Schraube zu verwirklichen, die in das Widerlager 10 oder in den Mitnehmer 29 eingeschraubt ist, und die jeweils die Annäherung des Mitnehmers 29 an das Widerlager 10 begrenzt. Auf diese Weise kann ein Anschlag verwirklicht werden, der auf konstruktiv besonders einfache Weise eine Einstellbarkeit des Schwenkwinkels ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Torverschluss
- 2
- Riegelhalter
- 3
- Konsole
- 4
- Rückwand
- 5
- Bohrung
- 6
- Langloch
- 7
- Seitenwange
- 8
- Stützplatte
- 9
- Strebe
- 10
- Widerlager
- 11
- Lagerstütze
- 12
- Griff
- 14
- Griffhebel
- 15
- Betätigungshebel
- 16
- Ruhepuffer
- 17
- Betätigungskopf
- 18
- Riegel
- 19
- Riegelende
- 20
- Führungsschräge
- 21
- Lagerende
- 22
- Lagerhülse
- 23
- Schraube
- 24
- Mutter
- 25
- Feder
- 26
- Rechter Schenkel
- 27
- Anschlag
- 28
- Linker Schenkel
- 29
- Mitnehmer
- 30
- Anschlussmittel
- 31
- Fenster
- 32
- Schraubenkopf