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Die Erfindung betrifft eine Vorhangschiene.
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Vorhangschienen weisen in der Regel eine Oberseite und eine Unterseite auf. An der Unterseite befindet sich zumeist ein Laufkanal, in den am Vorhang befestigte Gleiter eingesetzt und in dem sie geführt werden.
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Bekannt ist, entsprechende Vorhangschienen über entsprechende Halter an der Wand oder an der Decke zu montieren. Bei der Montage an der Decke spielt oft aus gestalterischen Gründen die Ausbildung einer Schattenfuge zwischen Decke und Vorhangschiene eine Rolle. Da Vorhänge üblicherweise vor Fenstern oder Türen installiert werden, fällt das durch die Fenster oder Türen von draußen einfallende Licht natürlich auch auf die Vorhangschiene.
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Fällt von hinten Licht auf die Vorhangschiene, so wird zwangsläufig auch eine zwischen Decke und Vorhangschiene ausgebildete Schattenfuge ausgeleuchtet. Für den Betrachter erscheint dann ein deutlich sichtbarer Spalt zwischen Decke und Vorhangschiene. An dieser Stelle erfüllt also die Schattenfuge bereits ihren gestalterischen Zweck nicht, da der Bereich zwischen Vorhangschiene und Decke eben nicht im Schatten liegt. Zudem werden zwangsläufig die Halter sichtbar, mit denen die Vorhangschiene an der Decke befestigt ist. Diese erscheinen dann für den Betrachter als dunkle Abschnitte in einem hellen Lichtspalt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorhangschiene bereitzustellen, bei der die gewollte Ausbildung mit einer Schattenfuge auch bei Ausleuchten des Spaltes zwischen Vorhangschiene und Decke erhalten bleibt.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorhangschiene mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Vorhangsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Vorhangschiene weist eine Oberseite und eine Unterseite sowie einen, insbesondere im Bereich der Unterseite angeordneten, Laufkanal zur Aufnahme und Führung von Gleitern auf. Im Bereich ihrer Oberseite ist die Vorhangschiene erfindungsgemäß mit einem sich über einen wesentlichen Teil der Längserstreckungsrichtung der Vorhangschiene erstreckenden und zumindest mit einem oberen Abschnitt über die Oberseite nach oben hinausragenden Sichtschutzelement verbunden.
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Dadurch, dass das Sichtschutzelement über die Oberseite der Vorhangschiene hinaus ragt, kann ein im Bereich des Abstands zwischen Decke und Vorhangschiene ausgebildeter Lichtspalt durch den herausragenden Teil des Sichtschutzelements verdeckt werden. Wird also die Vorhangschiene von der Rückseite mit Licht angestrahlt, so erscheint für den Betrachter auf der Vorderseite weiterhin eine Schattenfuge, da das Licht vom Sichtschutzelement blockiert wird und nicht zur Vorderseite gelangen kann.
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Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Sichtschutzelement auszubilden. Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Sichtschutzelement mit einem Teilabschnitt in einen in der Oberseite der Vorhangschiene vorgesehenen Aufnahmekanal eingebracht ist. Solche Aufnahmekanäle können in Vorhangschienen, die in der Regel Profilschienen sind, die zum Beispiel aus Aluminiumprofilen ausgebildet sind, bereits bei der Herstellung vorgesehen werden. Das Sichtschutzelement lässt sich dann auf einfache Weise in einen solchen Aufnahmekanal einbringen oder bereits bei der Extrusion des für die Vorhangschiene verwendeten Profils erzeugen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann wenigstens der obere Abschnitt des Sichtschutzelements aus einem flexiblen Material ausgebildet sein. Auf diese Art und Weise ist es möglich, verschiedene Spaltbreiten zwischen Vorhangschiene und Decke zu überbrücken. Da der obere Abschnitt flexibel ausgebildet ist, wird dieser beim Anbringen der Vorhangschiene durch Anlage an die Decke entsprechend, insbesondere elastisch, verformt. Ragt beispielsweise der obere Abschnitt des Sichtschutzelements weiter aus der Oberseite der Vorhangschiene heraus als das angestrebte Spaltmaß zwischen Vorhangschiene und Decke vorgibt, kann so effektiv verhindert werden, dass zwischen Sichtschutzelement und Decke ein sichtbarer Spalt verbleibt.
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Form und Material des Sichtschutzelements sind sehr flexibel zu gestalten. Nach einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Sichtschutzelement als Strangprofilelement, insbesondere als Keder, ausgebildet ist. Ein solches Element lässt sich auf einfache Weise als Meterware herstellen und ähnlich wie die Vorhangschiene dann auf eine entsprechende Länge zurechtschneiden. Zudem kann bei geeigneten Vorhangschienen ein solches Element leicht nachgerüstet werden, um Schattenfugen nachträglich auch gegen Lichteinfall undurchlässig zu machen.
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Weiter kann das Sichtschutzelement aus einem Gummimaterial und/oder Kunststoffmaterial ausgebildet sein. Hier sind besonders elastische Materialien sehr einfach und kostengünstig verfügbar und können in jede beliebige Form gebracht werden.
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Was die Geometrie des Sichtschutzelements betrifft, so kann dieses nach einer bevorzugten Ausführungsform einen Verbindungsabschnitt aufweisen, mit welchem das Sichtschutzelement form- und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig mit der Vorhangschiene verbunden ist. Bevorzugt ist der genannte Verbindungsabschnitt kraft- und formschlüssig in den oben erwähnten Aufnahmekanal eingebracht.
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Ergänzend kann vorgesehen sein, dass das Sichtschutzelement im Querschnitt etwa T-förmig ausgebildet ist, wobei der Horizontalabschnitt der T-Form den Verbindungsabschnitt und der Vertikalabschnitt den über die Oberseite der Vorhangschiene vorspringenden oberen Abschnitt ausbildet. Der obere Abschnitt ist auf diese Weise sehr flexibel zu gestalten und kann beim Anliegen gegen eine Decke entsprechend gut durch elastische Verformung ausweichen. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn sich über den Längsverlauf der Vorhangschiene das Spaltmaß zwischen Vorhangschiene und Decke (z.B. bei nicht ganz ebenem Deckenverlauf) geringfügig ändert. Durch die Flexibilität des oberen Abschnitts wird erreicht, dass der obere Abschnitt an jedem Punkt an der Decke anliegt und so den Spalt sicher verschließt.
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Auf diese Weise lässt sich ein Vorhangsystem erstellen, welches eine über einen Halter an einer Decke befestigte, oben beschriebene Vorhangschiene aufweist. Der obere Abschnitt des Sichtschutzelements liegt dabei an der Decke an. Die Anlage kann dabei unter Spannung erfolgen, wenn das Sichtschutzelement beispielsweise elastisch verformt an der Decke anliegt.
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Auf die geschilderte Weise kann das Ausleuchten einer Schattenfuge und damit das Sichtbarwerden etwaiger Halter wirksam vermieden werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 und 2 näher erläutert.
- 1 - zeigt eine perspektivische Ansicht auf einen Teil einer erfindungsgemäßen Vorhangschiene,
- 2 - zeigt eine Schnittansicht durch die erfindungsgemäße Vorhangschiene gemäß 1 sowie durch ein erfindungsgemäßes Vorhangsystem, bei welchem die Vorhangschiene an einer Decke montiert ist.
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In der 1 ist eine perspektivisch dargestellte Vorhangschiene 2 als Teilausschnitt gezeigt. Diese hat eine Hauptlängserstreckungsrichtung X sowie eine Vertikalrichtung Z. 6 bezeichnet einen Halter, mit welchem die Vorhangschiene 2 an der Decke eines Gebäudes befestigt werden kann. Im unteren Bereich, d.h. im Bereich der Unterseite, der Vorhangschiene ist ein Laufkanal 3 angedeutet, in welchen sich Gleiter einhängen lassen, an welchen dann entsprechende Vorhänge befestigt werden können. An der Oberseite ist ein Sichtschutzelement angeordnet, welches mit dem Bezugszeichen 5 bezeichnet ist. Im gezeigten Beispiel ist dieses Sichtschutzelement 5 in einer Aufnahme 4 der Vorhangschiene 2 angeordnet. In jedem Fall weist das Sichtschutzelement 5 einen Abschnitt auf, der gegenüber der Oberseite der Führungsschienen 2 vorsteht.
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Die Wirkungsweise des Sichtschutzelements 5 lässt sich am besten anhand der 2 erklären. Dort ist ein erfindungsgemäßes Vorhangsystem 1 mit erfindungsgemäßer Vorhangschiene 2 abgebildet.
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Auf der rechten Seite in 2 ist die Vorhangschiene 2 im Querschnitt dargestellt. Im oberen Abschnitt, insbesondere in der Aufnahme 4 ist das Sichtschutzelement 5 angeordnet. Im gezeigten Beispiel ist dieses formschlüssig und kraftschlüssig in der Aufnahme 4 aufgenommen. Andere Verbindungsarten, z.B. stoffschlüssige Verbindungen wie Kleben oder dergleichen, können ebenso alternativ oder ergänzend angewendet werden. Die Aufnahme muss auch nicht wie im gezeigten Beispiel eine C-Form aufweisen, sondern kann beliebig ausgestaltet sein. Bevorzugt handelt es sich bei dem Sichtschutzelement 5 um einen kederförmiges Profil, welches alternativ oder ergänzend aus einem flexiblen Material, wie zum Beispiel Gummi oder Kunststoff, ausgebildet ist. Wichtig ist, dass aus der Oberseite der Vorhangschiene 2 ein Teil 5b des Sichtschutzelements 5 vorsteht. Dieser vorstehende Teil 5b ist an dem in der Aufnahme 4 aufgenommen Teil 5a angebracht und dient dazu, einen Spalt d (linke Abbildung von 2) zwischen der Decke 7 und der Oberseite des der Vorhangschiene 2 abzudecken. Entweder kann dies dadurch geschehen, dass der vorspringende Teil 5b um genau die Distanz d aus der Oberseite der Vorhangschiene 2 herausragt. Alternativ kann das verwendete Material des Sichtschutzelements 5 aus einem flexiblen Material ausgebildet sein, dies gilt dann zumindest für den Abschnitt 5b, sodass letzterer beim Montieren der Vorhangschiene 2 mittels des Halters 6 an der Decke 7 zur Anlage kommt und verformt, bevorzugt elastisch verformt, wird und so den Spalt d überbrückt. Die elastische Ausbildung hat zusätzlich den Vorteil, dass bei nicht absolut geradlinig verlaufenden Decken 7 das Sichtschutzelement in der Lage ist, sich auf unterschiedliche Spaltmaße entlang der Längserstreckung der Vorhangschiene 2 anzupassen. Natürlich kann auch eine inelastische Verformung mit einem entsprechenden inelastischen Material vorgesehen sein.