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Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung zur Fixierung eines Rohrbogens oder eines Rohrbogenstücks, die eingesetzt werden kann, um sicher und präzise einen Rohrbogen oder ein Rohrbogenstück auf die erforderliche Länge zu kürzen. Die beschriebene Klemmvorrichtung verfügt über ein erstes und ein zweites Klemmelement, die relativ zueinander von einer ersten in eine zweite Betriebsstellung bewegbar sind. In der ersten Betriebsstellung wird zwischen dem ersten und dem zweiten Klemmelement eine Aufnahme gebildet, die den Rohrbogen wenigstens abschnittsweise entlang seines Umfangs formschlüssig derart umgibt, dass der Rohrbogen bei Einbringung einer Spannkraft in wenigstens eines der Klemmelemente fixiert ist. In der zweiten Betriebsstellung sind die Klemmelemente dagegen derart positioniert, dass der Rohrbogen oder das Rohrbogenstück der Aufnahme entnehmbar ist.
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Rohrbögen oder Rohrbogenstücke stellen im Anlagen- sowie Maschinenbau Konstruktionselemente dar, die vielfach verwendet werden. So kommen auf vielen Gebieten der Technik Rohrleitungssysteme mit Rohrabzweigungen und Rohrbögen zur Förderung von gasförmigen oder flüssigen Medien zum Einsatz. Bei der Montage entsprechender Rohrleitungssysteme stellt es oftmals, insbesondere auf Baustellen, eine nicht unerhebliche Herausforderung dar, Abzweige und Rohrbögen mit der für deren Einbau erforderlichen Präzision herzustellen und diese an der vorgesehenen Stelle mit den hierfür vorgesehenen Rohrleitungen gas- oder flüssigkeitsdicht zu verbinden.
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Grundsätzlich sind in der europäischen Norm EN 10253-2 bestimmte Rohrbögen mit ihren Biegeradien und Bauhöhen normiert, wobei es sich bei den Rohrbögen um nahtlose oder geschweißte Rohrbögen handeln kann. Bekannt sind somit normierte Rohrbögen mit einem Winkelmaß von 45°, 90° oder 180°, was einem Kreisbogenmaß von 0,25· π·r, 0,5·π·r oder π·r, mit r als jeweiligem Kreisradius, entspricht. Die entsprechend normierten Rohrbögen sind mit unterschiedlichen Durchmessern und Wandstärken als fertige Bauteile käuflich zu erwerben. In vielen Fällen kommt es allerdings vor, dass Rohrbögen mit einem von der Norm abweichenden Winkelmaß bzw. abweichendem Kreisbogenmaß benötigt werden, die dann durch Kürzen von Normrohrbögen mit Hilfe von stationären oder mobilen Schneid- oder Sägewerkzeugen hergestellt werden.
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Um, beispielsweise auf der Baustelle, Rohrbögen mit dem jeweils benötigten Winkelmaß bzw. der entsprechenden Kreisbogenlänge herzustellen, werden die jeweils benötigten Maße auf einem größeren Rohrbogen mit normierten Maßen abgemessen, angezeichnet und schließlich der Rohrbogen entlang seines Umfangs an der angezeichneten Stelle mit Hilfe einer Säge oder eines Winkelschleifers gekürzt. In der Werkstatt erfolgt das Kürzen eines Rohrbogens auf das erforderliche Maß dagegen üblicherweise mit einer Bandsäge. Damit eine möglichst gerade Schneidfläche am Ende des Rohrbogens entsteht, wird der zu schneidende Rohrbogen vor dem Trennen bevorzugt in eine Spanneinrichtung eingespannt. Sofern die Spannkraft nicht kontrolliert in den Rohrbogen eingebracht wird, etwa weil dieser nicht richtig eingespannt ist, kann es hierdurch zu Verformungen des Rohrbogens kommen, was zu einem schlechten Schneidergebnis führt und Probleme beim Einbau des Rohrbogens verursachen kann.
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In diesem Zusammenhang ist aus der die
DE 10 2006 059 752 B3 eine Gehrungssäge bekannt, mit der generell Schnitte in unterschiedlichem Winkeln zur Längserstreckung eines Werkstücks ausgeführt werden können. Die beschriebene Gehrungssäge ist relativ zu einem Werkstück, das auf einer Spannvorrichtung der Säge eingespannt ist, schwenkbar, wobei der Schneidwinkel variiert werden kann. Obwohl die beschriebene Gehrungssäge mit der geräteintegrierten Spannvorrichtung über einen vergleichsweise aufwendigen Aufbau verfügt, ist es nicht möglich, auf einfache Weise einen Rohrbogen einzuspannen und auf das erforderliche Maß zu kürzen. Darüber hinaus ist die beschriebene Vorrichtung vornehmlich für einen stationären Einsatz gedacht, da der Transport sowie die Inbetriebnahme auf einer Baustelle vergleichsweise zeitaufwendig sind.
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Im Weiteren ist aus der
DE 10 2013 019 893 B3 eine Vorrichtung zum Kürzen von Rohrbogenstücken bekannt. Die beschriebene Vorrichtung verfügt wiederum über eine schwenkbare Säge und eine Spannvorrichtung. Die Spannvorrichtung ist auf einem verfahrbaren Schlitten und weist eine Klemmvorrichtung auf, in der ein Rohrbogenstück fixiert werden kann. Der Schlitten ist in einer rechtwinklig zur Schnittebene des Sägeblatts verlaufenen Ebene verschiebbar und die Klemmvorrichtung um eine in der Ebene des Sägeblatts liegende vertikale Achse schwenkbar. Auch die in dieser Druckschrift beschriebene Sägevorrichtung ist weniger für den flexiblen Einsatz an unterschiedlichen Orten geeignet. Außerdem müssen vor dem Kürzen eines Rohrbogens auf die erforderliche Kreisbogenlänge eine Mehrzahl von verschiedenen Einstellungen vorgenommen werden.
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Ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen zum Schneiden, insbesondere zum Kürzen von Rohrbögen oder Rohrbogenstücken liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Klemmvorrichtung anzugeben, die über einen vergleichsweise einfachen Aufbau verfügt, kostengünstig herstellbar ist und dennoch eine zuverlässige Fixierung eines Rohrbogens, der auf eine erforderliche Kreisbogenlänge gekürzt werden soll, ermöglicht. Insbesondere soll mit Hilfe der anzugebenden Klemmvorrichtung sichergestellt werden, dass ein Rohrbogen schnell und ohne großen Aufwand, vor allem ohne dass Messungen oder spezielle Einstellungen vorgenommen werden müssen, in der Position und Ausrichtung fixiert wird, in der auch der Schneidvorgang erfolgen muss.
Ferner sollte die Klemmvorrichtung einfach zu transportieren sein und keine Maßnahmen zur Inbetriebnahme erfordern, sodass diese auf einfache Weise sowohl auf einer Baustelle als auch in der Werkstatt, beispielsweise an einer stationären Säge, einsetzbar ist. In diesem Zusammenhang ist es von großer Bedeutung, dass die anzugebenden Klemmvorrichtung robust ausgeführt ist und dennoch ein präzises Kürzen von Rohrbögen ermöglicht. Im Weiteren sollte sichergestellt werden, dass der zu schneidende Rohrbogen oder das zu schneidende Rohrbogenstück sicher in der Klemmvorrichtung fixiert ist, ohne dass die Gefahr des Verrutschens oder von Verformungen des Rohrbogens besteht. Ferner ist es besonders wünschenswert, dass die anzugebende Klemmvorrichtung gemeinsam mit üblicherweise vorhandenen Spannvorrichtungen, zu denen sowohl Schraubstöcke als auch Spannvorrichtungen von Schneidmaschinen gehören, einsetzbar ist.
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Die zuvor beschriebene Aufgabe wird mit einer Klemmvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Ein erfindungsgemäß ausgeführtes Set, das eine entsprechend geeignete Klemmvorrichtung aufweist, ist ferner im Anspruch 20 angegeben. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung zur Fixierung eines Rohrbogens oder eines Rohrbogenstücks mit einem ersten Klemmelement und einem zweiten Klemmelement, die relativ zueinander von einer ersten in eine zweite Betriebsstellung bewegbar sind. In der ersten Betriebsstellung wird zwischen dem ersten und dem zweiten Klemmelement eine Aufnahme gebildet, die den Rohrbogen wenigstens abschnittsweise entlang seines Umfangs formschlüssig derart umgibt, dass der Rohrbogen durch einbringen einer Spannkraft in wenigstens eines der Klemmelemente fixiert ist. In der zweiten Betriebsstellung sind dagegen die Klemmelemente derart positioniert, dass der Rohrbogen oder das Rohrbogenstück der Aufnahme entnehmbar ist. Erfindungsgemäß ist die Klemmvorrichtung derart weitergebildet worden, dass das erste und/oder das zweite Klemmelement über wenigstens eine Kennzeichnung, die eine spezifische Kreisbogenlänge oder ein entsprechendes Gradmaß des Rohrbogens oder Rohrbogenstücks repräsentiert, und über eine senkrecht zur Oberfläche der Aufnahme angeordnete Schneidfläche, entlang der ein Schneid- oder Sägewerkzeug führbar ist, verfügt, wobei eine entlang der Oberfläche der Aufnahme zwischen der Kennzeichnung und der Schneidfläche verlaufende Kreisbogenlänge der spezifischen Kreisbogenlänge entspricht. Aufgrund einer derart vorgesehenen Kennzeichnung innerhalb oder an der Aufnahme, die in der ersten Betriebsstellung durch die beiden Klemmelemente gebildet wird, ist es möglich, einen Rohrbogen innerhalb der Aufnahme zu positionieren, durch Einbringen einer Spannkraft zwischen den beiden Klemmelementen zu fixieren und schließlich durch Führen eines Schneidwerkzeugs, insbesondere des Sägeblatts einer stationär aufgestellten Säge entlang der Schneidfläche, den Rohrbogen auf die gewünschte Kreisbogenlänge bzw. das erforderliche Gradmaß zu kürzen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Kreisbogenlänge eines Rohrbogens gleichwertig mit einem Winkelmaß zu verstehen ist, das dem von zwei Strecken, die jeweils vom Kreismittelpunkt zum Start- bzw. zum Endpunkt des Kreisbogens auf der Außenfläche des Rohrbogens verlaufen, eingeschlossenen Winkel entspricht. Auf vorteilhafte verfügt die Kennzeichnung daher über eine Winkelskala und/oder zumindest einzeln angegebene Winkelmaße.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit auf einfache Weise, nämlich durch Vorsehen einer Aufnahme mit wenigstens einer Kennzeichnung, bevorzugt einer Mehrzahl von Kennzeichnungen, die eine oder mehrere spezifische Kreisbogenlängen und/oder das zugehörige Winkelmaß angibt, einen Rohrbogen auf die jeweils benötigte Rohrbogenlänge zu kürzen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die wenigstens eine Kennzeichnung in Form einer grafischen Markierung, beispielsweise einer Linie, auf der Oberfläche der Aufnahme ausgeführt ist. Von besonderem Vorteil ist es, wenn im Bereich der grafischen Markierung auch der zugehörige Wert, bevorzugt als Winkelwert abgebildet ist. Im Übrigen ist es denkbar, dass die Kennzeichnung als haptisch wahrnehmbar Markierung, insbesondere als Ausnehmung, beispielsweise als Rille, in der Oberfläche der Aufnahme ausgeführt ist. Eine derartige Ausführungsform hat den Vorteil, dass auch nach längerer Benutzung sichergestellt ist, dass eine entsprechende Markierung noch problemlos von einem Nutzer wahrgenommen werden kann.
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Des Weiteren sieht eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Kennzeichnung über wenigstens einen Anschlag verfügt, an den ein Rohrbogen, der auf ein spezifisches Kreisbogenmaß gekürzt werden soll, mit seiner ringförmigen Rohrendfläche anlegbar ist. Eine Fixierung des Rohrbogens innerhalb der Aufnahme erfolgt wiederum, indem die beiden Klemmelemente in die erste Betriebsposition gebracht werden und eine Spannkraft in wenigstens eines der Klemmelemente eingeleitet wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste und oder das zweite Klemmelement eine ebene Spannfläche aufweist, über die in der ersten Betriebsstellung die Spannkraft in wenigstens eines der Klemmelemente einbringbar ist. Das Vorsehen einer entsprechenden Spannfläche, über die von außen eine Spannkraft in die Klemmvorrichtung eingebracht wird, wahlweise durch Zwischenschaltung einer geeigneten Spannvorrichtung oder aber direkt, beispielsweise durch Einbringung einer Fußkraft in eine auf eine ebenen Bodenfläche abgestellte Klemmvorrichtung, wird sichergestellt, dass eine definierte Oberfläche bereitgestellt wird, die auf bevorzugte Weise eine Krafteinleitung zur Fixierung eines Rohrbogens ermöglicht. Wesentlich hierbei ist, dass die Krafteinleitung derart erfolgt, dass eine Verformung des Rohrbogens innerhalb der Aufnahme während der Fixierung sicher ausgeschlossen ist.
Auf besonders bevorzugte Weise verfügen das erste und das zweite Klemmelement einer erfindungsgemäß ausgeführten Klemmvorrichtung jeweils über wenigstens eine Spannfläche, wobei die Spannflächen der beiden Klemmelemente planparallel zueinander angeordnet sind. Vorzugsweise befindet sich die Aufnahme zwischen diesen beiden planparallel angeordneten Spannflächen, sodass sich die über die Spannflächen in die Klemmelemente eingebrachte Spannkraft zumindest nahezu gleichmäßig über die Oberfläche des in der Klemmvorrichtung fixierten Rohrbogens verteilt.
Durch das Vorsehen entsprechend ausgeführter Spannflächen ist eine erfindungsgemäß ausgeführte Klemmvorrichtung besonders vielseitig einsetzbar. So ist es beispielsweise denkbar, dass die Klemmvorrichtung zwischen den Spannbacken eines Schraubstocks oder einer Spannvorrichtung einer stationären Säge eingespannt wird. Genauso ist es möglich, eine entsprechende Klemmvorrichtung, in der ein Rohrbogen fixiert werden soll, beispielsweise auf einer Baustelle, auf eine ebene Oberfläche zu legen und auf die andere Spannfläche mit einem Fuß zu treten. Auf diese Weise kommt eine erste Spannfläche auf der ebenen Bodenfläche zu liegen, während in die planparallel dazu angeordnete zweite Spannfläche eine Spannkraft eingeleitet wird, um beispielsweise unter Ausnutzung der Schneidfläche den Rohrbogen ode das Rohrbogenstück an der gewünschten Stelle anzureißen. In einem folgenden Arbeitsschritt kann dann der Rohrbogen oder das Rohrbogenstück, bevorzugt mit Hilfe eines Winkelschleifers entlang der auf der Oberfläche des Rohrbogens oder Rohrbogenstücks angerissenen Linie vergleichsweise exakt auf das erforderliche Maß gekürzt werden. Von besonderem Vorteil ist es auch für das Anreißen, wenn die wenigstens eine Spannfläche senkrecht zur Schneidfläche angeordnet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung verfügt die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung über wenigstens ein Hebel-, Schraub- und/oder Federelement, über das die Spannkraft in wenigstens eines der Klemmelemente einbringbar ist. Vorzugsweise ist ein derartiges Element sowohl mit dem ersten als auch mit dem zweiten Klemmelement verbunden und bewirkt bei Bedarf, also wenn die Klemmelemente von der zweiten in die erste Betriebsstellung überführt werden sollen, eine definierte Krafteinleitung in die Klemmelemente, sodass ein Rohrbogen zuverlässig zwischen den Klemmelementen fixiert wird. In diesem Zusammenhang ist es etwa denkbar, in einem Klemmelement ein Gewinde vorzusehen in das eine Schraubelement, das das zweite Klemmelement durchragt, einschraubbar ist. Soll in diesem Fall ein Rohrbogen in der zwischen den Klemmelementen vorgesehenen Aufnahme fixiert werden, so wird das Schraubelement in das Gewinde eingeschraubt und zieht das zweite Klemmelement, mit dem es über einen Anschlag oder eine sonstige Verbindung in Wirkverbindung steht, gegen das erste Klemmelement. Ebenso ist es denkbar, geeignete Hebel- und/oder Federelemente vorzusehen, die die Einleitung einer Spannkraft in wenigstens eines der Klemmelemente bewirken.
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Im Weiteren ist es denkbar, dass zumindest ein Führungselement vorgesehen ist, entlang dem wenigstens eines der Klemmelemente relativ zu dem anderen Klemmelemente aus der ersten in die zweite Betriebsstellung bewegbar ist. Auf bevorzugte Weise handelt es sich bei einem derartigen Führungselement um einen Bolzen, der in einem der Klemmelemente befestigt ist und entlang dem das zweite Klemmelement, das hierfür etwa über eine Bohrung verfügt, bewegbar ist. In diesem Zusammenhang ist es grundsätzlich denkbar, den Bewegungsraum der Klemmelemente zwischen der ersten und der zweiten Betriebsstellung durch Vorsehen entsprechender Anschläge zu begrenzen. Ebenso ist es möglich, die beiden zumindest zeitweise die Aufnahme bildenden Klemmelemente als separate Bauteile auszuführen, die bei Bedarf einfach aufeinander gelegt oder auf sonstige Weise unter Bildung der Aufnahme zusammengefügt werden. Der Einsatz entsprechender Führungselemente hat vor allem den Vorteil, dass die Klemmelemente in einer definierten Position und Bewegungsrichtung zusammengeführt werden.
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In einer weiteren speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Klemmelemente über wenigstens ein Scharnier und/oder ein Gelenk beweglich miteinander verbunden sind. In diesem Fall sind die beiden Klemmelemente, insbesondere in der zweiten Betriebsposition, in der ein Rohrbogen in zumindest einen Teil der Aufnahme eingelegt oder diesem entnommen werden kann, nicht gänzlich voneinander zu trennen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass wenigstens ein Schalenelement vorhanden ist, das in die Aufnahme einlegbar und derart ausgeführt ist, dass in der Aufnahme mit Schalenelement ein Rohrbogen oder ein Rohrbogenstück fixierbar ist, der oder das über einen kleineren Durchmesser als ein Rohrbogen oder ein Rohrbogenstück, der oder das in der Aufnahme ohne Schalenelement fixierbar ist, verfügt. Bei dieser Ausführungsform ist somit vorgesehen, dass ein Klemmelement durch vorsehen einer, bevorzugt einer Mehrzahl von Schalenelementen für das Kürzen von Rohrbögen unterschiedlicher Durchmesser einsetzbar ist. Je nach Außendurchmesser eines Rohrbogens, der gekürzt werden soll, wird eine geeignete Schale in die Aufnahme eingelegt oder aus dieser entnommen. Vorzugsweise wird eine Mehrzahl von Aufnahmeschalen, quasi zwiebelförmig, in die Aufnahme des Klemmelementes eingelegt, sodass Aufnahmen für Rohrbögen mit unterschiedlichen Rohraußendurchmesser bereitgestellt werden können. Auf vorteilhafte Weise werden die einzelnen Schalen derart dimensioniert, dass genormte Rohrbögen unterschiedlicher Außendurchmesser in diese eingelegt und sicher mit der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung fixiert werden können.
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Alternativ zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform ist es selbstverständlich denkbar, ein Set mit einer Mehrzahl von Klemmelementen zusammenzustellen, wobei die durch die Klemmelemente jeweils Aufnahmen gebildet werden, in die Rohrbögen mit unterschiedlichem Außendurchmesser eingelegt werden können. Bevorzugt werden derartige Sets für Rohrbögen mit Normmaß und unterschiedlichen Außendurchmessern zusammengestellt und in einem Werkzeugkoffer, Werkzeugkasten oder einer Werkzeugtasche bereitgestellt. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, in dem jeweiligen Behältnis zur Aufbewahrung und zum Transport eines erfindungsgemäß ausgeführten Sets von Klemmvorrichtungen zur Fixierung von Rohrbögen mit unterschiedlichen Durchmessern geeignete Innenteile vorzusehen, die über eine Kontur verfügen, die an die Außenkonturen der unterschiedlichen Klemmelemente angepasst ist. Bevorzugt ist ein derartiges Innenteil aus einem Kunststoff oder einem Schaumstoff ausgeführt.
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Im Weiteren ist es von großem Vorteil, insbesondere für die Langzeitstabilität der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung, wenn die Oberflächen der Aufnahme, des Anschlags, der Schneidflächen und/oder der Spannfläche zur Verbesserung der Widerstandfähigkeit oberflächenbehandelt sind. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, auf zumindest eine der vorgenannten Oberflächen eine Schutzschicht, beispielsweise in Form einer Lack- oder Oxidschicht, aufzubringen. Ebenso ist es denkbar, zumindest eine dieser Oberflächen zumindest bereichsweise zu vergüten oder zu härten, sodass besonders widerstandsfähige Oberflächen bereitgestellt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1: Perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß ausgeführten Klemmvorrichtung mit zwei Klemmelementen und einen in der Aufnahme angeordneten Rohrbogen;
- 2: Perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß ausgeführten Klemmvorrichtung mit darin fixierten Rohrbogen;
- 3: Draufsicht auf zwei Klemmelemente einer erfindungsgemäß ausgeführten Klemmvorrichtung sowie
- 4: Spannvorrichtung, in die eine erfindungsgemäß ausgeführte Klemmvorrichtung eingespannt ist.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß ausgeführten Klemmvorrichtung 1 mit zwei Klemmelementen 2a, 2b in einer zweiten Betriebsstellung, in der ein zu kürzender Rohrbogen 9 in die von den beiden Klemmelementen 2a, 2b gebildete Aufnahme 3 einlegbar und dieser entnehmbar ist. In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel verfügen die beiden Klemmelemente 2a, 2b jeweils über eine schalenförmige Ausnehmung 11, deren Außendurchmesser dem Außendurchmesser eines Standard-DN50-Rohrbogens, der 60,3 mm beträgt, entspricht. Ebenso ist es denkbar die Ausnehmung für Rohrbögen mit anderen Durchmessern, etwa auch für DN50-Rohrbögen mit einem Außendurchmesser von 63 mm, die beispielsweise im Fahrzeugbau für Auspuffanlagen oder auch in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen, auszuführen.
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Bei dem hier in die Ausnehmung 11 des ersten Klemmelementes 2a eingelegten Rohrbogen 9 handelt es sich um einen Standard-Rohrbogen 9 mit Normmaßen, nämlich einen DN50-Rohrbogen mit einem Biegeradius von 45°. Mithilfe der gezeigten, erfindungsgemäß ausgeführten Klemmvorrichtung 1, die sich hier in geöffneter Betriebsstellung befindet, ist es auf vergleichsweise einfache Weise möglich, einen derartigen Rohrbogen 9 auf eine beliebige Kreisbogenlänge bzw. den entsprechenden Winkel zu kürzen. Hierzu verfügt zumindest eines der beiden Klemmelemente 2a, 2b über Kennzeichnungen 4, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in Form von grafischen Markierungen, insbesondere als Gradmaße repräsentierende Linien bzw. als Gradskala auf der Oberfläche der Aufnahme angeordnet sind. Jeder der als Kennzeichnung 4 vorgesehenen Linien ist ein Wert für eine spezifische Kreisbogenlänge bzw. den zugehörigen Winkel zugeordnet. Hierbei wird berücksichtigt, dass einer Kreisbogenlänge von LK=0,5·π·r, mit r = Radius, ein Winkel von 90° entspricht. Soll der in 1 dargestellte Rohrbogen 9 beispielsweise auf ein Winkelmaß von 45° gekürzt werden, entspricht dies bezogen auf den äußeren Umfang des Rohrbogens einer resultierenden Kreisbogenlänge von 0,25·π·30,15 mm = 23,9 mm.
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Um den in 1 gezeigten Rohrbogen 9 auf das erforderliche Maß, hier angenommen ein Winkelmaß von 45°, zu kürzen, wird dieser zunächst mit einem Rohrbogenende an die entsprechende Kennzeichnung 4 auf der Oberfläche 5 der Aufnahme 3, die als Linie ausgeführt und mit der Bezeichnung 45° versehen ist, angelegt. Anschließend wird das zweite Klemmelement 2b derart mit dem ersten Klemmelement 2a, in dem sich der Rohrbogen 9 befindet, zusammengefügt, dass die im ersten Klemmelement 2a vorgesehenen Führungselemente 8 in Form von Führungsbolzen in die entsprechenden Bohrungen 12 des zweiten Klemmelementes 2b hineingleiten und zumindest ein Teil des Rohrbogens 9 formschlüssig in der Aufnahme 3 liegt. Nunmehr befindet sich der Rohrbogen in fixiertem Zustand.
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Im Weiteren ist es möglich, auf die äußeren Spannflächen 7 der Klemmvorrichtung 1, die als ebene, planparallel zueinander angeordnete Flächen ausgeführt sind, eine Spannkraft aufzubringen, die aufgrund der Form der Aufnahme 3 zumindest nahezu gleichmäßig auf den Rohrbogen 9 verteilt wirkt. Eine derartige Spannkraft wird auf vorteilhafte Weise mit Hilfe von Spannbacken eines Spannwerkzeugs, in das die Klemmvorrichtung 1 eingespannt wird, eingebracht. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, dass die in 1 gezeigte Klemmvorrichtung 1 mit dem darin angeordneten Rohrbogen 1 in eine Spannvorrichtung einer stationären Metallsäge eingesetzt wird. Sobald die Klemmvorrichtung 1 innerhalb der Spannvorrichtung eingespannt ist, ist der Rohrbogen 9 sicher in der Aufnahme 3 zwischen den beiden Klemmelementen 2a, 2b fixiert und befindet sich darüber hinaus in der benötigten Position. Eine Aufwendige Justierung oder Berechnung der einzustellenden Maße ist nicht erforderlich.
Während des Sägevorgangs gleitet das Sägeblatt entlang der Schneidfläche 6 der Klemmvorrichtung 1, die senkrecht zur Oberfläche 5 der Aufnahme 3 angeordnet ist, nach unten, sodass an dem ringförmigen, aus der Klemmvorrichtung 1 heraustragenden Rohrbogenende eine in allen relevanten Ebenen gerade Schnittfläche gebildet wird. Nach Abtrennen des überstehenden Endes des Rohrbogens 9 kann die Klemmvorrichtung 1 der Spannvorrichtung der stationären Säge entnommen und die beiden Klemmelemente 2a, 2b wieder voneinander getrennt werden.
Der auf das gewünschte Maß, hier ein Winkelmaß von 45°, gekürzte Rohrbogen 9 kann daraufhin problemlos der Klemmvorrichtung 1 entnommen werden und steht einer weiteren Verwendung, insbesondere einem Einbau in ein Rohrleitungssystem, zur Verfügung.
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Ergänzend zeigt 2 in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäß ausgeführte Klemmvorrichtung, in der sich ein Standard-DN50-Rohrbogen mit einem Außendurchmesser von 63 mm und einem Biegeradius von 90° in der Aufnahme 3 zwischen den beiden Klemmelementen 2a, 2b befindet. Gegenüberliegend befinden sich planparallel angeordnete Spannflächen 7, die senkrecht zur Schneidfläche 6 der Klemmelemente 2a, 2b angeordnet sind. Auf diese Spannflächen 7 lässt sich auf vorteilhafte Weise eine Spannkraft aufbringen, um den Rohrbogen 9 sicher und in der benötigten Position innerhalb der Aufnahme 3 zwischen den beiden Klemmelementen 2a, 2b zu fixieren.
Eine derartige Spannkraft kann wahlweise mithilfe einer geeigneten Vorrichtung, beispielsweise einer Spannvorrichtung oder einem Schraubstock, oder aber direkt durch den Bediener, beispielsweise durch Aufbringen einer Fußkraft, etwa wenn die gegenüberliegende Spannfläche 7 der Klemmvorrichtung 1 auf einer ebenen Bodenfläche liegt, in die Klemmvorrichtung 1 eingeleitet werden. In diesem Zusammenhang ist es somit ebenso denkbar, die in 2 dargestellte Klemmvorrichtung 1 auf der Baustelle zu verwenden, um den Rohrbogen in der gewünschten Position zu fixieren und dann anzureißen. In einem weiteren Arbeitsschritt kann dann der Rohrbogen 9, insbesondere mit Hilfe eines Winkelschleifers, entlang der angerissenen Linie gekürzt werden.
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Im Vordergrund sind die jeweils an den Klemmelementen 2a, 2b senkrecht zur Oberfläche 5 der Aufnahme 3 angeordneten Schneidflächen 6 zu sehen. Die Schneidflächen 6 stellen hierbei eine Führung dar, um ein Schneidwerkzeug, beispielsweise eine Säge, sicher in Schneidrichtung zu führen, damit eine Schneidfläche auf dem ringförmigen Rohrbogenende erzeugt wird, die sich in einer senkrecht zur Rohrmittenachse liegenden Ebene befindet. Auch ein Anreißwerkzeug, etwa eine Anreißnadel, kann zur Anzeichnung einer Linie auf der Oberfläche des Rohrbogens 9 sicher entlang der Schneidflächen 6 über den Rohrumfang bewegt werden.
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3 zeigt nochmals zwei Klemmelemente 2a, 2b einer erfindungsgemäß ausgeführten Klemmvorrichtung 1 in einer Draufsicht. Die beiden Klemmelemente 2a, 2b verfügen wiederum über eine schalenförmige Ausnehmung 11, sodass in zusammengesetztem Zustand der beiden Klemmelemente 2a, 2b zwischen diesen eine Aufnahme 3 für einen Rohrbogen 9 gebildet wird. Auf der Oberfläche 5 der Aufnahme 3 sind als Kennzeichnung 4 grafische Markierungen in Form von Linien vorgesehen, die unter Berücksichtigung von für einen bestimmten Rohrbogen 9 spezifischen Kreisbogenlängen bzw. diesen entsprechenden Winkelmaßen angeordnet sind.
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In dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel beziehen sich die Kennzeichnungen 4 auf verschiedene Winkelmaße bzw. Kreisbogenlängen eines Standard-DN50-Rohrbogens, also auf einen Rohrbogen mit einem Außendurchmesser von 63 mm. Die Kennzeichnungen 4, die in diesem Fall auf beiden Klemmelementen 2a, 2b vorgesehen sind, sind derart ausgeführt, dass ein Abstand zwischen einer Linie der Kennzeichnung 4 und einer Ebene, in der die Schneidfläche 6 liegt, der Länge eines von der jeweiligen Linie bis zur Ebene in der die Schneidfläche liegt, auf der Oberfläche 5 der Aufnahme 3 verlaufenden Kreisbogens entspricht. An den jeweiligen Kennzeichnungen 4, die hier als Linien ausgeführt sind, können die entsprechenden Werte der Kreisbogenlängen bzw. der diesen entsprechenden Winkelmaße abgelesen und der zu kürzende Rohrbogen 9 mit einem Ende an die jeweils benötigte Kennzeichnung 4 angelegt werden. Mit Hilfe der in 3 gezeigten Vorrichtung ist es somit auf bevorzugte Weise möglich, einen Standard-DN50-Rohrbogen auf die jeweils benötigte Kreisbogenlänge bzw. das entsprechende Winkelmaß zu kürzen.
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4 zeigt abschließend eine erfindungsgemäß ausgeführte Klemmvorrichtung 1 mit einem darin fixierten Rohrbogen 9, die in einer Spannvorrichtung 13 einer stationären Säge 10 eingespannt ist. Durch die beiden Spannbacken der Spannvorrichtung 13, insbesondere durch deren anfängliche Bewegung aufeinander zu, wird die Klemmvorrichtung 1 eingespannt und eine Spannkraft über die Spannflächen 7 in die Klemmelemente 2a, 2b eingebracht, die eine Fixierung des Rohrbogens innerhalb der Aufnahme 3 der Klemmvorrichtung 1 bewirkt. Mit Hilfe eines entlang der Schneidflächen 6 nach unten geführten Sägeblatts ist es möglich, den bedarfsgerecht in der Aufnahme positionierten und fixierten Rohrbogen 9 auf das benötigte Maß zu kürzen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Klemmvorrichtung
- 2a
- erstes Klemmelement
- 2b
- zweites Klemmelement
- 3
- Aufnahme
- 4
- Kennzeichnung
- 5
- Oberfläche der Aufnahme
- 6
- Schneidfläche
- 7
- Spannfläche
- 8
- Führungselement
- 9
- Rohrbogen oder Rohrbogenstück
- 10
- Schneid- oder Sägewerkzeug
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Bohrung
- 13
- Spannvorichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006059752 B3 [0005]
- DE 102013019893 B3 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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