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Die vorliegende Erfindung betrifft einen zur Abdeckung von frisch gestochener Tattoos geeigneten Verband.
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Pflaster, Wundauflagen und Schlauchverbände sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt.
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Die
US 2,882,528 beschreibt einen Schlauchverband mit einer äußeren Schicht und einer inneren Schicht zur Verwendung an Fingern oder Zehen. Der beschriebene Verband ist allerdings für großflächige Tattoos an Gliedmaßen, beispielsweise Unterarm, Oberarm, Unterschenkel, Oberschenkel etc. ungeeignet, da er für Zehen und Finger dimensioniert ist.
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US 2002/0095107 A1 beschreibt einen Schlauchverband zur Behandlung von Fingern, Zehen oder anderer Körperteile, der durch Verschweißen oder Zusammenfügen ausgehend von einem von einer Rolle abgeschnittenen rechteckigen Pflaster oder Verbandelement hergestellt wird. Das bringt es mit sich, dass die innere, Feuchtigkeit absorbierende Schicht bei Applikation des beschriebenen Schlauchverbandes nicht lediglich zwischen der äußeren Schicht und dem Körper eingeschlossen ist, sondern außerdem mit der Umgebung in Berührung kommt.
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US 2008/0262403 beschreibt einen Schlauchverband zum Schutz und zur Behandlung menschlicher Gliedmaßen, wobei der Schlauchverband durch Verschweißen eines rechteckigen, gewebten Materials bereitgestellt wird, wobei nach dem Verschweißen eine Wundauflage über der Schweißnaht aufgebracht werden kann.
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NL 1020417 beschreibt einen Schlauch, der über einen Finger gerollt werden kann und dort zu einem Ring zusammenrollbar ist, der wieder abgeholt werden kann, so das nach dem Abrollen eine Abdeckung am Finger entsteht.
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FR 2 213 846 betrifft Verfahren zur Herstellung von Schläuchen für Schlauchverbände aus Elastomeren, bei welchen dem Schlauchmaterial richtungsabhängige mechanische Eigenschaften verliehen werden.
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US 6,13 9,514 beschreibt weniger einen Schlauchverband als vielmehr eine Fingerhülse umfassend einen schlauchförmigen Bereich, an den sich ein geschlossenes Ende anschließt.
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EP 2723287 beschreibt einen Schlauchverband umfassend eine äußere Schicht und eine innere Schicht, der elastisch ist, und der so aufgebaut ist, dass bei seiner Anwendung die innere Schicht zwischen einem Körper und der äußeren Schicht befindlich ist, wobei die innere Schicht zur Umgebung hin vermittels eines Randstreifens, der von der äußeren Schicht gebildet werden, die an dieser Stelle über die innere Schicht hinausragt, abgegrenzt ist.
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Frisch gestochene Tattoos nässen in aller Regel und bedürfen vor allem einer Wund-Erstversorgung, damit es nicht zu Entzündungen, damit einhergehenden gesundheitlichen Risiken für die tätowierte Person und/oder Entstellungen des Tattoos kommt. Tätowierte wollen ihren alltäglichen Tätigkeiten in aller Regel auch dann möglichst ohne Einschränkungen nachgehen, wenn sie ein frisch gestochenes Tattoo haben. Daher besteht ein Bedarf an geeigneten Wundverbänden, welche das frisch gestochene Tattoo beispielsweise unter der Dusche vor Umwelteinflüssen wie Nässe schützen, aber auch unter Berufskleidung getragen werden können, ohne dort aufzutragen, und dieselbe, z.B. ein Oberhemd, vor austretendem Wundwasser schützen.
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Eine Vielzahl bekannter Schlauchverbände sind allenfalls für Gliedmaßen an den äußersten Extremitäten, wie Finger und Zehen, dimensioniert, und damit vollkommen ungeeignet zur Erstversorgung von Tattoos z. B. am Oberarm oder Unterschenkel. Bekannte Schlauchverbände, die entweder nur am Rand oder insgesamt nicht dicht sind, schützen nicht vor Wassereintritt und können konstruktionsbedingt nässen. Bekannte Schlauchverbände liegen außerdem in der Regel eng an den Gliedmaßen an und üben dadurch eine gewisse Kompression aus. Der Grad der Kompression kann aber je nach Dicke der Gliedmaßen variieren. Außerdem können die Schlauchverbände des Standes der Technik zum Teil nur schwer angebracht werden. Beispielsweise durch das Umstülpen von schlauchförmigen Verbänden, wodurch die Wundauflage in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Außerdem sind bekannte Schlauchverbände mühsam zu entfernen und damit zu wechseln. Außerdem kann es bei der Entfernung zu unnötigen mechanischen Reizungen der bedeckten Wunde kommen.
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Die vorgenannten Probleme werden erfindungsgemäß gelöst durch einen zur Abdeckung frisch gestochener Tattoos auf einem menschlichen oder tierischen Körper geeigneten Schlauchverband, aufweisend
- - eine erste äußere wasserundurchlässige Schicht aus einem flexiblen Material, welches zugleich einen schlauchförmigen Körper ausbildet,
- - eine zweite, innere Wundauflageschicht,
- - Abdichtungselemente an den Enden des schlauchförmigen Körpers,
- - wobei die Wundauflageschicht bei Applikation des Schlauchverbands zwischen dem Körper und der äußeren, luft-und wasserdampfdurchlässigen Schicht vollständig eingeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauchverband in Längsrichtung mit einer Sollbruchstelle versehen ist.
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Die erste Schicht kann sich entweder elastisch an die oder locker um die zu umschließende Gliedmaße schmiegen. Ein elastisches anschmiegen um die zu umschließende Gliedmaße hat den Vorteil, dass eine gewisse Kompression auf die Wunde ausgeübt wird. Ein lockeres Anschmiegen hat dagegen den Vorteil, dass die Wunde möglichst locker bedeckt wird.
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Die Abdichtungselemente können ganz einfach aus dem Material der ersten Schicht bestehen, dass sich elastisch an die zu umschließende Gliedmaße schmiegt. Zusätzlich, oder alternativ, beispielsweise wenn der Wundverband eher locker anliegen soll, können die Abdichtungselemente aus an den Enden des schlauchförmigen Körpers vorgesehenen und in das Material der ersten Schicht jeweils eingearbeiteten oder daran angebrachten elastischen Ringmitteln bestehen bzw. durch diese verstärkt werden. Eine weitere Alternative ist das vorsehen einer an den Enden des Schlauchverbandes jeweils eingearbeiteten Schnur zum Zuziehen, bis er der Schlauchverband an seinem jeweiligen Ende ausreichend eng an der Körperoberfläche der zu versorgenden Gliedmaße anliegt, um das Austreten von Wundwasser bzw. das Eintreten von Nässe zu verhindern.
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Durch das Versehen des erfindungsgemäßen Schlauchverbandes mit einer Sollbruchstelle lässt sich der Schlauchverband durch Öffnen der Sollbruchstelle leicht abnehmen. Der Fachmann weiß, wie entsprechende Sollbruchstellen realisiert werden können, ohne dass die Dichtigkeit des Wundverbandes darunter leidet. Die Sollbruchstelle kann beispielsweise ausgebildet sein aus einem Faden, der in das Material der ersten Schicht so eingearbeitet ist, dass durch Ziehen an dem Faden von dem Wundverband weg die äußere Schicht aufreißt.
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Vorzugsweise ist die erste Schicht außerdem luft- und wasserdampfdurchlässig.
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Erfindungsgemäß wird außerdem bereitgestellt: Ein im Wesentlichen rechteckförmiges Verbandsmaterial zur Herstellung eines Schlauchverbandes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, aufweisend eine wasserundurchlässige erste Schicht, die ggf. außerdem luft-, und wasserdampfdurchlässig ist, auf einer Seite der ersten Schicht eine zweite Schicht, die eine Wundauflageschicht ist, wobei die zweite Schicht eine kleinere Fläche aufweist als die erste Schicht, so dass die erste Schicht in dem Randbereich des Verbandsmaterials nicht mit der zweiten Schicht versehen ist, Abdichtungselemente, die sich in Querrichtung an den Rändern des Verbandsmaterials erstrecken, bzw. daran angebracht sind, eine Sollbruchstelle, die sich im Wesentlichen in Längsrichtung des Verbandsmaterials erstreckt, wobei das Verbandsmaterial an einem seiner Ränder in Längsrichtung einen Klebestreifen aufweist, so, dass der Schlauchverband aus dem Verbandsmaterial durch Legen desselben um eine Gliedmaße herum und Verbinden mittels des Klebestreifens der sich in Längsrichtung erstreckenden Seiten des Verbandsmaterials herstellen lässt.
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Im Wesentlichen rechteckförmig bedeutet, dass das Verbandsmaterial ein wenig von der rechteckigen Grundform abweichen kann, beispielsweise eine leichte Trapezform aufweisen kann. Das ist beispielsweise im Zusammenhang mit der Herstellung eines Schlauchverbandes für eine Gliedmaße von Vorteil, die an dem einen Ende des anzulegenden Schlauchverbandes einen größeren Umfang aufweist, als an dem anderen Ende, beispielsweise für die Herstellung eines Schlauchverbandes an einem Unterarm oder an einem Oberschenkel.
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Das Verbandsmaterial kann mit der Wundauflageschicht auf ein frisch gestochenes Tattoo gelegt werden, um die betroffene Gliedmaße herum gelegt werden, so, dass eine der Längsseiten des Schlauchverbandes über die andere Längsseite des Schlauchverbandes zu liegen kommt, und vermittels des Klebestreifens in dieser Position festgeklebt werden kann, um auf diese Weise einen erfindungsgemäßen Schlauchverband auszubilden. Ein solcher Schlauchverband lässt sich besonders leicht auf frisch gestochenen Tattoos anbringen, ohne dass es beispielsweise eines Umstülpens bedarf. Ferner hat ein so angebrachter Schlauchverband den Vorteil, dass der Nutzer selbst kontrollieren kann, wie eng der Schlauchverband im Bereich der Wunde bzw. des frisch gestochenen Tattoos anliegen soll.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in den 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung näher erläutert.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Schlauchverband 1 in räumlicher Ansicht. Der Schlauchverband 1 weist an seinen Enden jeweils Abdichtungselemente 2 auf. Im Inneren des Schlauchverbandes befindet sich eine Wundauflageschicht bzw. zweite Schicht 3, wobei sich diese Schicht 3 auf der Höhe der Abdichtungselemente 2 nicht befindet, also eine geringere Erstreckung aufweist als die erste Schicht, welche zugleich den Körper des Schlauchverbandes 1 ausbildet. Insbesondere ist auf der Höhe der Abdichtungselemente 2 keine zweite Schicht 3 vorgesehen. Erkennbar ist außerdem eine Sollbruchstelle 4, die sich in Längsrichtung des Schlauchverbandes erstreckt, und in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Fadenende 5. Durch Ziehen an dem Fadenende 5 kann die die erste Schicht entlang der Sollbruchstelle 4 eingerissen werden und der Schlauchverband 1 somit geöffnet werden.
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2 stellt ein erfindungsgemäßes, im wesentlichen rechteckförmiges Verbandsmaterial 6, umfassend eine erste und zweite Schicht, zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Schlauchverbandes dar. Gut erkennbar ist, dass die zweite Schicht 3 eine geringe räumliche Ausdehnung ausweist, als die erste Schicht. Um den Rand des Verbandsmaterials 3 ragt die erste Schicht um einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Rand 8 flächenmäßig über die Fläche der zweiten Schicht hinaus. Erkennbar sind an den sich in Querrichtung erstreckenden Seiten des Verbandsmaterials 6 Abdichtungsmittel 2, sowie an einem sich in Längsrichtung erstreckenden Rand des Verbandsmaterials 6 ein Klebestreifen 7. Das gezeigte Verbandsmaterial 6 kann mit der zweiten Schicht 3 an einer Gliedmaße auf ein frisch gestochenes Tattoo gelegt werden, und das Verbandsmaterial 6 kann um die Gliedmaße herum gelegt werden, so, dass sich die seitlichen Enden in Längsrichtung überlappen und mittels des Klebestreifens 8 miteinander verbunden werden können unter Ausbildung eines Schlauchverbandes 1. In Längsrichtung erstreckt sich außerdem eine Sollbruchstelle 4, in 2 in Form von zwei Alternativen dargestellt: Entweder als Sollbruchstelle 4a in Längsrichtung auf der Höhe der zweiten Schicht 3 - nach dem Aufreißen eines so angelegten Wundverbandes entlang der Sollbruchstelle 4a kann die Wundauflageschicht vorsichtig von einer Wunde entfernt werden; oder als Sollbruchstelle 4b in Längsrichtung auf der Höhe eines Randes 8 - nach dem Aufreißen eines so angelegten Wundverbandes entlang der Sollbruchstelle 4b kann die Wundauflageschicht 3 in einem Stück mit der ersten Schicht entfernt werden.
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Als Material für einen erfindungsgemäßen Schlauchverband eignet sich beispielsweise das Material einer Wickelauflage für Kleinkinder, welches über eine wasserundurchlässige erste Schicht und eine Nässe aufnehmende zweite Schicht verfügt, die als Wundauflage-Material geeignet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlauchverband, erste Schicht
- 2
- Abdichtungselement
- 3
- Wundauflageschicht, zweite Schicht
- 4
- Sollbruchstelle
- 4a
- Sollbruchstelle, Alternative a
- 4b
- Sollbruchstelle, Alternative b
- 5
- Fadenende
- 6
- Verbandsmaterial, umfassend erste und zweite Schicht
- 7
- Klebestreifen
- 8
- Freibleibender Rand der ersten Schicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2882528 [0003]
- US 2002/0095107 A1 [0004]
- US 2008/0262403 [0005]
- NL 1020417 [0006]
- FR 2213846 [0007]
- US 6139514 [0008]
- EP 2723287 [0009]