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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Lichtwellenleitern, mit der insbesondere die erforderlichen Reinigungsarbeiten an den Faserendspitzen der Glasfasern von Glasfaserkabeln durchgeführt werden können. Die geschaffene Vorrichtung dient zur Verringerung der Verletzungsgefahr bei der Durchführung der Reinigungsarbeiten an den Kontaktstellen der Glasfasern. Weiterhin werden durch die Vorrichtung geringere Beschädigungen an den Faserenden erzielt und ein geringerer Zeitaufwand für die Durchführung der Reinigungsarbeiten erforderlich. Bei der Herstellung derartiger Vorrichtungen in Serienproduktion wird zudem ein geringerer materialtechnischer Aufwand erforderlich.
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Bisher wurden diese Arbeiten bei gleichzeitiger Anwendung konventioneller Werkzeuge manuell durchgeführt. Begleitet waren diese Arbeiten von Verletzungsgefahren für die Durchführenden sowie häufig auftretende Beschädigungen der Faserenden der Lichtwellenleiter.
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Für die Ausführung von Arbeiten an Lichtwellenleiterkabeln werden in der
DE 198 42 122 C2 zangenartig zu handhabende Werkzeuge beschrieben, mit denen die Arbeiten auf einfachere Art und mit hoher Qualität durchgeführt werden können. Dazu ist die als Werkzeug zur Anwendung kommende Zange so gestaltet, dass die Schneid- und Abisolierelemente jegliche Beschädigungen an Glasfasern ausschließen. Nachteilig ist an dieser Lösung die fehlende Möglichkeit für die Nutzung als Säuberungseinrichtung für Faserendspitzen von Glasfasern.
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Bekannt ist auch ein Werkzeug nach der
DE 26 29 208 zum radialen Einschneiden der Isolierhülle eines Lichtwellenleiters um diese nach dem Einschneiden von dem Lichtwellenleiter abziehen zu können. Dabei liegt der Schwerpunkt auf die Verringerung der Bruchgefahr des Lichtwellenleiters. Auch mit diesem Werkzeug besteht keine Möglichkeit, dieses auch für die Säuberung der Faserendspitzen zu nutzen.
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Weiterhin bekannt gemacht wurde durch die
DD 287 125 A5 ein Abmantelwerkzeug für Lichtwellenleiter-Fasern zum beschädigungsfreien Entfernen der primären Schutzumhüllung von Lichtwellenleiter-Fasern. Mit diesem Werkzeug wurde ein Werkzeug geschaffen, das mit minimalem Fertigungsaufwand herstellbar und in seinem Aufbau sehr robust und verschleißarm eingesetzt werden kann. Nachteilig an diesem Werkzeug ist jedoch ebenfalls die begrenzte Einsetzbarkeit zum beschädigungslosen Abmanteln von Lichtwellenleitern.
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Bei dem weiterhin durch die
DE 10 2009 044 925 B4 bekannt gemachten Handwerkzeug und Handwerkzeug-Set wird eine Lösung vorgestellt, die zum Beseitigen einer Schicht eines Leiterendes, insbesondere eines Schutz-, Trag-, Isolier- oder Abschirmmantels dient. Mit dem einen einfachen Aufbau und eine kompakte Bauweise aufweisenden Handwerkzeug soll eine einfache Betätigung, insbesondere mit einer einzigen Hand des Benutzers erreicht werden. Dabei kann der Leiter auch als Lichtwellenleiter ausgebildet sein und eine beliebige Querschnittskontur aufweisen. Eine Anwendung für die Bearbeitung, insbesondere Säuberung der Endspitzen von Lichtwellenleitern ist jedoch auch mit diesem Werkzeug nicht möglich.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung eines Werkzeuges für die Bearbeitung der Endspitzen von Glasfasern bzw. Lichtwellenleitern, mit dem eine schonendere und präzisere Bearbeitung der Endspitzen bei einer für den Bearbeiter verletzungssicheren Arbeit ermöglicht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit dem geschaffenen Werkzeug, das durch die Merkmale nach Anspruch 1 beschrieben wird. Vorteilhafte Weiterbildungen des Werkzeugs werden durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 2 bis 10 beschrieben.
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Bisher wurde die Bearbeitung der Endspitzen von Glasfasern bzw. Lichtwellenleitern bei gleichzeitiger Anwendung konventioneller Werkzeuge manuell durchgeführt. Begleitet waren diese Arbeiten von Verletzungsgefahren für die Durchführenden und von dabei häufig auftretenden Beschädigungen der Faserenden.
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Mittels der geschaffenen Putzvorrichtung für Faserendspitzen, insbesondere für Faserendspitzen von Glasfasern können die Kontaktstellen der Glasfasern mit einer geringeren Verletzungsgefahr für die Durchführenden gereinigt werden. Ebenso verhindert die Putzvorrichtung Beschädigungen der Faserenden bei der Reinigung, erfordert weniger Zeitaufwand für die Durchführung der Reinigungsarbeiten und benötigt einen geringeren materialtechnischen Aufwand bei der Herstellung derartiger Vorrichtungen. Weiterhin kann die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung maschinell in einer Serienproduktion erfolgen.
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Erreicht werden die aufgabengemäß vorgegebenen Effekte, indem die Vorrichtung Baugruppen aufweist, die mit abriebfreien und Verunreinigungen aufnehmenden Oberflächenschichten versehen sind. Die Baugruppen sind dazu um ein Scharniergelenk schwenkbar angeordnet und mittels eines im Scharniergelenk eingebrachten Federelements federnd zueinander gelagert. Bei mindestens einer der Baugruppen sind zwischen der Oberflächenschicht und dem Grundkörper der Baugruppe elastische Materialschichten angeordnet. Vorteilhaft für einen wirtschaftlich effizienten Aufbau erweist sich die Vorrichtung, indem die Baugruppen als Griffplatten ausgebildet sind, zwischen denen auf jede der zugewandten Oberflächen als Putzfläche dienende abriebfreie tuchförmige Schichten aufgebracht sind und bei beiden Griffplatten zwischen der tuchförmigen Oberflächenschicht und der Griffplatte elastische Dämmstoffe angeordnet sind. Vorteilhaft für die Erreichung einer sicheren Grifffestigkeit wird die Vorrichtung so ausgebildet, dass die Griffplatten auf den jeweiligen nach außen gerichteten Oberflächen eine zur Griffhaftung dienende ergonomisch geformte Oberflächenstruktur aufweisen. Nützlich für die Verhinderung von Beschädigungen der Faserendspitzen bei deren Bearbeitung erweist sich die Anwendung von elastischen Materialschichten aus Kautschukmaterialien, die auf einer Halteplatte haftend aufgebracht sind und die Halteplatte lösbar mit dem Grundkörper der Baugruppe verbunden ist. Effizient wird die federnde Wirkung der schwenkbaren Baugruppen dadurch erreicht, dass in dem Scharniergelenk mindestens ein mit beiden Baugruppen verbundenes Federelement angeordnet wird. Vorzugsweise sind für eine einfache Auswechslung der abriebfreien und als Putzflächen vorgesehenen Oberflächenschichten lösbar mit den Baugruppen verbunden. Für eine öffnungsfreie Gestaltung der Vorrichtung ist es von Vorteil, wenn die summarische Gesamtdicke, zusammengesetzt aus den zur Anwendung kommenden einzelnen Dicken der zwischen den Griffplatten angeordneten tuchförmigen Oberflächenschichten und den verwendeten Materialdicken der elastischen Dämmstoffe, immer gleich groß ist. Um technisch effizient eine ungestörte Funktion des Drehmechanismus für die Schwenkbewegung zu erreichen, besteht das Scharniergelenk aus einem äußeren und einem inneren Scharniergelenk, die zusammengefügt und mittels einer Schraubverbindung verbunden werden. Die Verbindung wird dazu so gestaltet, dass das Scharniergelenk um die Längsachse der Schraubverbindung drehbar gelagert ist. Eine vorgegebene maximale Aufspannweite des Scharniergelenkes wird vorteilhaft erreicht, wenn die Schraubverbindung von einer Schraubenhaube abgedeckt wird, mit der durch Drehung um die Längsachse der Schraubverbindung die Aufspannweite des Scharniergelenkes einstellbar gestaltet wird. Die Austauschbarkeit der zur Bearbeitung genutzten Oberflächenschichten wird effektvoll durch eine Klemmverbindung erreicht, bei der mittels einer Einspannklammer die Oberflächenschichten mit den schwenkbaren Baugruppen lösbar verbunden werden. Ebenso können die Einspannklammern an jeweils einer Seite der Baugruppen unlösbar verbunden, jedoch an den Verbindungsstellen drehbar beweglich eingebracht sein.
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Mit der Vorrichtung werden die Faserenden beim Reinigungsvorgang durch die zur Anwendung kommenden Materialien vollumfänglich körperlich umfasst. Die Anwendung der Vorrichtung ist auch innerhalb von geringeren zur Verfügung stehenden Arbeitsräumen möglich.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen
- 1: die Explosionsdarstellung der Vorrichtung,
- 2: die schematische perspektivische Ansicht der Vorrichtung im aufgeklappten Zustand,
- 3: die schematische perspektivische Ansicht der Vorrichtung im zusammengeklappten Zustand,
- 4: die schematische seitliche Darstellung der Vorrichtung im zusammengeklappten Zustand,
- 5: die perspektivische Ansicht der zur Zuführung von Bearbeitungshilfsstoffen dienenden Adaptervorrichtung und
- 6: die perspektivische Ansicht des Innenraumes der Adaptervorrichtung.
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Die in 1 wiedergegebene Explosions-Darstellung zeigt eine mögliche Ausführungsform der Vorrichtung. Dargestellt sind die zwei schwenkbaren Grundplatten 1 die mittels eines Scharniergelenkes schwenkbar miteinander verbunden sind. Das Scharniergelenk besteht aus einem äußeren Scharniergelenk 2.1 und einem inneren Scharniergelenk 2.2, deren Einzelsegmente kammförmig zusammengefügt sind. Die drehbare Fixierung des Scharniergelenkes erfolgt durch eine Schraubverbindung 5, die durch den inneren zylinderförmigen Hohlraum des Scharniergelenkes eingebracht wird. Durch die stabile Ausbildung der Einzelsegmente des Scharniergelenkes wird eine Beeinträchtigung auf die Schwenkbewegung verhindert. Ein zu hohes Drehmoment beim Anziehen der Schraubverbindung 5 kann so keinen Einfluss auf die Drehbewegung des Scharniergelenkes ausüben. In der Mitte des Scharniergelenkes ist ein Federelement 4 angeordnet, mit dem eine federnde Schwenkbewegung der Griffplatten 1 zueinander ermöglicht wird. Das Scharniergelenk wird von einer Schraubenhaube 6 abgedeckt mit deren Einstellung die maximale Aufspannweite des Scharnier festgelegt wird. Auf den Oberflächen der Griffplatten 1 sind seitlich Führungsschienen angeordnet, in die die Halteplatten 3 geschoben werden. Auf den dem Innenraum der Vorrichtung zugewandten Oberflächen der Halteplatten 3 sind aus Kautschuk bestehende Dämmstoffe 8 haftend aufgebracht. Mittels einer an der Vorderseite der Vorrichtung eingesetzten Einspannklammer 7 wird das für die Säuberung der Faserenden der Lichtwellenleiter eingesetzte Putztuch eingespannt.
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In der 2 wird eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung im aufgeklappten Zustand schematisch wiedergegeben. Auf der Oberfläche der sichtbaren Griffplatte 1 ist eine ergonomisch angepasste Struktur aufgebracht, die bei einer manuellen Berührung der Grifffläche 12 die Grifffestigkeit erhöht. Das beispielhaft als Bearbeitungsfläche dienende Putztuch 10 befindet sich mittels der fixierten Einspannklammern 7 im eingespannten Zustand. Die an den vorderen Enden der Vorrichtung angebrachten Überstände 11 dienen zum Schutz der Haut des Nutzers vor den Materialien der Faserenden.
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Mit der Darstellung der 3 wird die Vorrichtung im zusammengeklappten Zustand schematisch wiedergegeben. Aus dieser Darstellung sind die in jeweils einer Nut eingerasteten Einspannklammern 7 zu erkennen, mit denen das gefaltete Putztuch 10 eingeklemmt wird. Die zu bearbeitenden Faserenden des Lichtwellenleiters werden während des Säuberungsvorganges zwischen die im Inneren der Vorrichtung liegenden Lagen des Putztuches 10 bewegt.
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Aus der in 4 gezeigten seitlichen Darstellung der Vorrichtung im zusammengeklappten Zustand ist die Schraubenhaube 6 mit einer vorzugsweisen Aufspannweite von 30° sichtbar. Die maximale Öffnung bzw. Schwenkbewegung der Griffplatten 1 ist hierbei auf die 30° begrenzt. Ebenso erkennbar sind die zwischen den Griffplatten 1 und dem Putztuch 10 zu beiden Seiten angeordneten Dämmstoffe 8. Die aus Kautschukmaterialien bestehenden und als Dämmplatten ausgebildeten Dämmstoffe 8 werden im Hinblick auf ihre Materialdicke variabel eingesetzt. So werden die verschiedenen Dicken der unterschiedlich zur Anwendung kommenden Putztücher 10 wieder ausgeglichen.
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Aufgrund der neben anderen auch zur Anwendung kommenden Putzmittel wie Alkohol oder Isopropanol ist es bei der Bearbeitung erforderlich, bei Bedarf weitere Hilfsstoffe zur Nasshaltung der Oberflächen zuzuführen. Dafür ist ein Adapter als Zubehörbaugruppe geschaffen worden, deren beispielsweise Ausführung als perspektivische Ansicht in der 5 wiedergegeben wird. Diese Adapterbaugruppe ist in einem linken Auffangbehälter 13 und einem rechten Auffangbehälter 14 unterteilt. Der die Auffangbehälter 13, 14 trennende Mittelsteg 15 ist für die formschlüssige Aufnahme der aufgeklappten Bearbeitungsvorrichtung beidseitig zum Boden hin schräg ausgebildet. In der Mitte des Mittelstegs 15 ist eine Einspritzdüse 16 eingebracht, mit der der aufzutragende nässende Hilfsstoff auf die Oberflächen der Griffplatten 1 gespritzt wird. Dabei ist die Einspritzdüse 16 kegelförmig nach oben hin verjüngend ausgebildet, um eine gleichmäßige Verteilung des Hilfsstoffes auf den Oberflächen zu erreichen.
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Mit der Darstellung der 6 wird nochmals eine perspektivische Ansicht in den schematisch wiedergegebenen Innenraum des Adapters gezeigt. Für die Zuführung des Hilfsstoffes wird die Zuführbaugruppe des Behälters mit dem Hilfsstoff in die untere Öffnung der Einspritzdüse 16 eingesetzt. Die Bearbeitungsvorrichtung, der Behälter mit dem Hilfsstoff und der Adapter werden vorzugsweise zusammen als Werkzeugset vertrieben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Griffplatte
- 2
- Scharniergelenk
- 2.1
- äußeres Scharniergelenk
- 2.2
- inneres Scharniergelenk
- 3
- Halteplatte
- 4
- Federelement
- 5
- Schraubverbindung
- 6
- Schraubenhaube
- 7
- Einspannklammer
- 8
- Dämmstoff
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Putztuch
- 11
- Überstand
- 12
- Grifffläche
- 13
- linker Auffangbehälter
- 14
- rechter Auffangbehälter
- 15
- Mittelsteg
- 16
- Einspritzdüse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19842122 C2 [0003]
- DE 2629208 [0004]
- DD 287125 A5 [0005]
- DE 102009044925 B4 [0006]