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Anlagen zum Waschen von Gegenständen kommen in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz und müssen insbesondere in industriellen Bereichen zum Teil sehr hohe technische Anforderungen erfüllen. So müssen beispielsweise in der Druckindustrie im Bereich des Flexodruckes die dort eingesetzten Kammerrakeldruckwerke sehr gründlich gereinigt werden. Diesen und weiteren ähnlichen Anwendungsgebieten ist gemein, dass die dort eingesetzten Kammerrakel im Arbeitszyklus stark benutzt bzw. verschmutzt werden und dann gleich wieder für den nächsten Einsatz bzw. Arbeitsgang vollständig gereinigt und in der Regel auch getrocknet werden müssen. Für diese Aufgaben werden üblicherweise spezielle Anlagen bzw. Vorrichtungen eingesetzt, bei denen die Kammerrakeldruckwerke unter Einsatz von lösemittelhaltigen Reinigern im Sprühverfahren abgereinigt werden. Durch den hohen Verschmutzungsgrad werden oftmals mehrere Waschkammern nebeneinander eingesetzt, z.B. Waschen, Klarspülen und manchmal Abspülen mit Wasser um noch anhaftendes Lösemittel von den Kammerrakeldruckwerken abzuspülen. Durch das relativ hohe Gewicht der Kammerrakeldruckwerke sind die Anwender starken körperlichen Belastungen beim ständigen manuellen Umsetzen der Kammerrakel von einer Waschkammer in die nächste ausgesetzt. Zudem sind die Anwender beim Umsetzen ständig den gesundheitsgefährdenden Lösemitteldämpfen ausgesetzt.
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Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindungen liegt das Problem zugrunde, eine Anlage der Eingangs genannten Art deutlich zu verbessern bzw. neu zu gestalten, welche die genannten Nachteile nicht aufweist.
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Gelöst wird dieses Problem durch eine Anlage mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1.
Demnach wird eine Anlage zum Reinigen von Gegenständen, insbesondere Kammerrakeldruckwerken, vorgeschlagen, die mehrere in einer Reihe stehende Waschkammern durch welche das Reinigungsgut mit einer durchgehenden Transportkette gezogen wird, aufweist.
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Durch diese Maßnahme wird eine mehrteilige Anlage bereitgestellt, in der Gegenstände gereinigt und klargespült werden können. Dadurch wird im Vergleich zu den bekannten Reinigungssanlagen der körperliche Aufwand und die Gesundheitsgefährdung für die Anwender auf ein Minimum reduziert.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Demnach ist es vorteilhaft, wenn die Waschkammern mehrere Spritzarme die mit Flachstrahldüsen bestückt sind aufweisen, welche rechts und links von der Transportkette angebracht sind.
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Auch ist es von Vorteil, wenn durch die Spritzarme lösemittelhaltiger Reiniger von einer druckluftbetriebenen Membranpumpe gefördert wird, welcher das Reinigungsgut abreinigt.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn das Waschgut auf einem Schlitten fixiert ist, welcher von der Transportkette durch die Anlage gezogen wird und dabei durch eine Zahnstange in eine Rotation um die eigene Achse versetzt wird.
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Dabei ist es von Vorteil, wenn der Schlitten eine drehbare Scheibe mit angeflanschtem Stirnrad besitzt.
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Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die Transportkette einen elektrischen Getriebemotor besitzt, bei welchem die Transportgeschwindigkeit über ein Poti einstellbar ist.
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Vorzugsweise haben die Waschkammern am Ein- und Auslauf bewegliche Abschottbleche um ein Austreten von dem Reinigungsmedium zu verhindern.
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Die Anlage ist vorteilhafterweise so gestaltet, dass am Ende der letzten Waschkammer eine leicht schräge Rollenbahn mit 180° Kehre angebracht ist, damit die mit dem Waschgut beladenen Schlitten zurück zur Beladeseite fahren können. Am Ende der Rollenbahn befindet sich vorzugsweise eine Transportförderband mit anschliessender Rollenbahn mit 180° Kehre, um die Schlitten zur Beladestation zurück zu befördern.
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Auch ist es von Vorteil, wenn die letzte Waschkammer, die Klarspülkammer, einen Tank mit Heizvorrichtung aufweist, welche es ermöglicht, das Klarspülwasser auf eine einstellbare Temperatur zu erwärmen.
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Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die beiden Waschkammern für den lösemittelhaltigen Reiniger direkt aus einem mit einer Andockvorrichtung (Gebrauchsmuster 20.2014 000 698.9) angeschlossenem Fass versorgt werden.
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Die Erfindungen und die sich daraus ergebenen Vorteile werden nachfolgend noch näher anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, wobei auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen Bezug genommen wird.
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Die 1 (Seitenansicht) und 2 (Draufsicht) zeigt dabei den Aufbau der Anlage mit den Waschkammer und der Klarspülkammer.
3 zeigt das Prinzip der Drehscheibe des Schlittens (Draufsicht)
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Wie anhand der 1 und 2 zu erkennen ist, hat die Waschanlage zwei Waschkammer WK mit angedockten Reinigungsmittelfässern RF und eine Nachspülkammer NK mit einem beheizbaren Wassertank WT
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Die Waschkammern WK und die Nachspülkammer NK besitzen mehrere Spritzarme SA auf jeder Seite. Der Schlitten wird mit dem Kammerrakeldruckwerk KR auf der Beladestation BS beladen und von der Transportkette durch die Anlage gezogen. Durch mechanische Sensoren werden die Druckluftmembranpumpen welche die Spritzarme SA mit Reinigungsmedium versorgen in den jeweiligen Waschkammern gestartet und gestoppt. Dabei wird das Kammerrakeldruckwerk KR abgereinigt, welches auf der Drehscheibe DS fixiert ist und durch die Zahnstange ZS und das Stirnrad in eine Rotation um die eigene Achse versetzt wird.
Nach dem Durchlauf durch die Anlage rollt der Schlitten auf der Rollenbahn mit leichtem Gefälle zum Transportförderband FB und wird wieder zur Beladestation BS zurückgeführt. An der Beladestation BS kann der Schlitten jetzt wieder Be- und Entladen werden.
Dieser Prozess kann fortlaufend durchgeführt werden, d.h. man kann ohne Unterbrechung verschmutzte Kammerrakeldruckwerke reinigen.
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Die vorgestellte Durchlauf-Reinigungsanlage ist eine vollständig autark arbeitende Vorrichtung, die den kompletten Wasch- und Nachspülvorgang automatisch durchführen kann. Lediglich die Bestückung und Entladung mit den zu behandelnden Gegenständen erfolgt manuell. Die Anlage ist in sich abgeschlossen und voll einsatzfähig. Durch die strikte Trennung des Waschvorganges von dem nachfolgenden Nachspülvorganges wird ein optimaler und betriebswirtschaftlich effektiver Einsatz sowie Verwertung von Material, Aufwand und Zeit erreicht.
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Bezugszeichenliste
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- WK
- Waschkammer
- NK
- Nachspülkammer
- KR
- Kammerrakeldruckwerk
- RF
- Reinigerfass
- WT
- Wassertank
- FB
- Förderband
- RB
- Rollenbahn
- SA
- Spritzarme
- BS
- Beladestation
- ZS
- Zahnstange
- DS
- Drehscheibe