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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kabelschacht aus Kunststoff umfassend ein im eingebauten Zustand etwa vertikal ausgerichtetes mindestens zweiteiliges aus mindestens zwei miteinander verbindbaren zylindrischen Rohrkörpern bestehendes Gehäuse, welches einen Hohlraum umschließt, geeignet zur Aufnahme von vertikal geführten Kabeln, wobei das Gehäuse oberseitig durch einen Deckel verschließbar ist, sowie umfassend wenigstens eine seitliche Öffnung im Gehäuse zur Einführung von Kabeln in den Hohlraum des Kabelschachts, wobei sich die Achse der Öffnung im Wesentlichen rechtwinklig zur vertikalen Ausdehnung des Kabelschachts erstreckt, wobei ein erster unterer Rohrkörper ein Gehäuseunterteil bildet und im montierten Zustand wenigstens teilweise im Erdreich liegt und ein zweiter oberer Rohrkörper, welcher den ersten unteren Rohrkörper in axialer Richtung verlängert, im montierten Zustand oberhalb des Erdreichs liegt.
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Beispielsweise aus der
DE 92 08 786.8 U1 ist ein Kabelschacht mit den vorgenannten Merkmalen bekannt. In der Regel weisen diese bekannten Kabelschächte ein rechteckiges Gehäuse auf und werden mindestens teilweise in das Erdreich eingelassen. Nach oben hin wird der Kabelschacht über den Deckel verschlossen. Der aus dieser Druckschrift bekannte Kabelschacht wird beispielsweise für Lichtzeichenanlagen verwendet und ist daher vollständig in das Erdreich eingelassen, so dass der Deckel etwa bündig mit der Oberfläche der Umgebung abschließt. Bei Glasfasernetzen für die Telekommunikation benötigt man jedoch Kabelschächte (Verteilerschächte), die teilweise über den Erdboden ragen, damit die im Kabelschacht befindlichen Kabel für Anschluss- und Wartungszecke zugänglich sind.
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Der aus der
DE 92 08 786.8 U1 bekannte Kabelschacht ist in vertikaler Richtung zweigeteilt und umfasst einen Unterrahmen und einen Oberrahmen, der auf den Unterrahmen aufgesetzt wird. Die Öffnungen für die seitliche Einführung der Kabel befinden sich in dem Unterrahmen. Zwar besteht dieser bekannte Kabelschacht aus Kunststoff und ist daher in der Fertigung bereits etwas günstiger als Kabelschächte aus Beton, Stahl oder Polycarbonat und weist außerdem auch ein geringeres Gewicht auf, so dass Herstellung und Transport einfaeher sind. Gleichwohl handelt es sich um ein recht komplexes Bauteil, dass in einem kunststofftechnischen Fertigungsverfahren hergestellt werden muss.
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Bei Netzwerkanwendungen für moderne Glasfasernetze im Telekommunikationsbereich, die als Fttx-Systeme bezeichnet werden und die Anwendungen FttH (fiber to the home), FttB (fiber to the building) und FttC (fiber to the curb or the last mile) umfassen, werden Kabelschächte oder Verteilerschächte an den Verteilerpunkten eingesetzt. Diese Kabelschächte weisen nach dem Stand der Technik in der Regel einen rechteckigen Querschnitt auf. Der Kabelschacht wird in einen Graben eingesetzt, in dem die Anschlusskabel verlaufen und dann können die erdverlegten Kabel bzw. Leerrohre für diese Kabel horizontal in den Kabelschacht eingeführt werden. Teilweise werden größere Verteilerschächte aus Beton verwendet, in denen Personen arbeiten können, wenn die Anschlussarbeiten vorgenommen werden. Es sind auch kleinere Kabelschächte aus Stahl oder Kunststoff, beispielsweise aus Polycarbonat, für diesen Anwendungsbereich bekannt, wie in dem vorgenannten Stand der Technik beschrieben, in denen beispielsweise metallische Schienen verwendet werden, um die Kabel zu fixieren. Die Anschlusskabel, die von den horizontal im Erdreich verlegten größeren Hauptkabeln abzweigen und zu den einzelnen Verbrauchern führen, können in dem Kabelschacht senkrecht nach oben geführt werden oder auch seitlich horizontal abzweigen.
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Die
US 2012/0230004 A1 beschreibt einen Leuchtenmasten, der rohrförmig ausgebildet ist mit zylindrischem Querschnitt und eine unter der Erdoberfläche liegende seitlich Öffnung aufweist, über die man ein Kabel in das Innere des Leuchtenmasten einführen kann. Leuchtenmasten dieser Art bestehen in der Regel aus Metall und haben eine Höhe von mehreren Metern über dem Boden, so dass sie ein vergleichsweise hohes Eigengewicht aufweisen. Dieser bekannte Mast besteht aus mehreren voneinander getrennten Abschnitten, von denen einer unterirdisch verläuft und einer oberirdisch verläuft. Der oberirdische Abschnitt hat einen etwas größeren Durchmesser als der unterirdische. Beide Abschnitte werden über aufeinander liegende Flansche verbunden, die miteinander verschraubt werden. Aufgrund der Tatsache, dass der Leuchtenmast abschnittsweise konisch verläuft und aus Metall besteht, sind die Material- und Fertigungskosten vergleichsweise hoch.
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In dem
US-Patent 7,351,909 B1 wird ein rohrförmiges Gehäuse für Kabel und andere Anwendungen im Bereich Elektronik und Telekommunikation im Außengelände beschrieben, welches aus Kunststoff bestehen kann, wobei ein mehrschichtiger Kunststoff verwendet wird, um die Witterungsbeständigkeit zu gewährleisten. Zum Einführen von Kabeln im unterirdischen Teil des pfostenartigen Gehäuses ist eine Öffnung vorgesehen, die durch das nach unten hin offene stirnseitige Ende gebildet wird. Eine seitliche Öffnung ist nicht vorgesehen.
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Über einen im Durchmesser etwas kleineren unteren rohrförmigen Abschnitt wird ein im Durchmesser etwas größerer oberer rohrförmiger Abschnitt geschoben. Wenn man den oberen Abschnitt abgenommen hat, kann man eine Montagehilfe mit Schienen von oben her in den unteren rohrförmigen Abschnitt einschieben, an dem dann Kabel und dergleichen angebracht werden.
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Aus der
DE 692 21 296 T2 ist eine Vorrichtung zum Aufstellen eines Pfostens bekannt, der rohrförmig ist und teilweise auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen kann. Hier wird zunächst ein unterer Rohrabschnitt, der aus Metall besteht, hydraulisch in den Untergrund eingerammt, dann wird eine Buchse aus einem nachgiebig verformbaren Material in den Rohrabschnitt eingesetzt, die dann wiederum den Pfosten aufnimmt. Die Buchse hat innenseitig Rippen, so dass der Pfosten quasi klemmend verankert wird. Die Buchse hat in ihrer Wandung eine Durchbrechung, durch die ein Kabel eingeführt werden kann. Unterer Rohrabschnitt, Buchse und Pfosten bestehen hier aus unterschiedlichen Materialien und haben unterschiedliche Durchmesser, da sie quasi ineinandergesteckt werden. Bei der Montage muss darauf geachtet werden, dass Buchse und Rohrabschnitt eine vorgegebene relative Drehstellung zueinander einnehmen. Die Vorrichtung dient zum Aufstellen von Verkehrszeichen, Grenzpfosten und dergleichen, d.h. es handelt sich nicht um einen Kabelschacht im Sinne der vorliegenden Erfindung.
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Die
DE 203 08 637 U1 offenbart einen zylindrischen Unterflur-Kabelschacht, bei dem die Oberseite durch einen Deckel verschlossen ist, welcher bündig mit dem Erdboden verläuft. Im unteren Bereich hat der senkrechte rohrförmige Abschnitt des Kabelschachts eine seitliche Einführöffnung zum Einführen von im Erdreich verlegten Kabeln. In dem Kabelschacht ist wiederum konzentrisch ein Innenrohr aufgenommen mit einer Mantelaussparung, die als Kabeleinlass dient. Es handelt sich hier somit um eine Rohr-in-Rohr-Anordnung, welche vollständig im Erdreich eingelassen ist und somit hat dieser bekannte Kabelschacht keinen Teil, der nach dem Einbau von oberhalb des Erdreichs her zugänglich ist.
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In der
DE 20 2017 100 409 U1 wird ein Lichtmast beschrieben, an dem eine auskragende Leuchte angebracht wird und welcher einen im Mastinneren angeordneten Kabelanschlusskasten aufweist mit einer Öffnung, durch die eine elektrische Zuleitung für den Anschluss der Leuchte eingeführt werden kann. Der Lichtmast erstreckt sich vollständig oberhalb des Erdreichs, so dass keine unterirdisch verlegten Kabel in das Innere des Lichtmastes eingeführt werden können. In der Schrift gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass der rohrförmige Abschnitt des Lichtmastes aus Kunststoff gefertigt wird. Der Lichtmast dient lediglich dazu, die Leuchte zu tragen und eine Zugänglichkeit von der Oberseite her, die für die Funktion eines Kabelschachtes notwendig ist, ist nicht gegeben.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Kabelschacht aus Kunststoff mit den Merkmalen der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, der eine einfache und preisgünstige Fertigung und Montage ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der erste untere und der zweite obere Rohrkörper jeweils den gleichen Außendurchmesser aufweisen.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird es möglich, das Gehäuse in einem Rohrextrusionsverfahren und somit in einer kontinuierlichen Fertigung herzustellen. Man kann einen solchen extrudierten Rohrstrang einfach entsprechend den jeweiligen Anforderungen ablängen und anschließend noch mechanisch bearbeiten, um beispielsweise die seitlichen Öffnungen für die Einführung der Kabel einzubringen sowie weitere Elemente, die man für die spezifische Funktion eines Kabelschachts benötigt. Für einen Rohrhersteller besteht hier noch der besondere Vorteil, dass dieser in der Regel Rohre mit geeigneten Durchmessern für den Transport von Wasser, Abwasser oder Gas aus den üblichen Kunststoffen wie beispielsweise Polyolefinen in großen Längen endlos extrudiert, so dass die Ausgangskosten für die Fertigung des rohrförmigen Gehäuses, aus dem dann der Kabelschacht hergestellt wird, minimal sind.
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Vorzugsweise weist der erste zylindrische Rohrkörper oberseitig einen Verbindungsbereich mit einem verjüngten Außendurchmesser auf und der zweite zylindrische Rohrkörper ist bei der Verbindung der beiden Rohrkörper über den Verbindungsbereich des ersten Rohrkörpers schiebbar, derart, dass die beiden Rohrkörper außenseitig miteinander fluchten.
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Es ergibt sich so eine wasserdichte Verbindung der beiden Rohrkörper. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu einem herkömmlichen Kabelschacht, der aus rechteckigen Bauelementen montiert wird, da man bei letzterem in der Regel keinen formschlüssigen Eingriff zwischen beiden Bauteilen des Kabelschachts erhält.
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Somit umfasst der erfindungsgemäße Kabelschacht ein mindestens zweiteiliges Gehäuse aus mindestens zwei miteinander verbindbaren zylindrischen Rohrkörpern, die man vorzugsweise über geeignete Befestigungsmittel bei der Montage des Kabelschachts vor Ort miteinander verbinden kann. Man hat bei dieser bevorzugten Variante die Möglichkeit, ein rohrförmiges Gehäuseunterteil zunächst teilweise, bevorzugt überwiegend im Erdreich in etwa vertikaler Position zu verankern, danach Kabel oder ein Leerrohr mit oder ohne Kabel, gegebenenfalls mittels einer Montageschiene in dem rohrförmigen Gehäuseunterteil zu verlegen und anschließend ein ebenfalls rohrförmiges Gehäuseoberteil mit bevorzugt etwa gleichem Durchmesser auf das Gehäuseunterteil aufzusetzen und danach Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil miteinander über Befestigungsmittel mechanisch zu verbinden. Die Kabel liegen dann bereits in dem Gehäuse des Kabelschachts, wobei das Gehäuseoberteil aber noch oberseitig offen sein und vorzugsweise über einen Deckel verschließbar sein kann. Auf diese Weise ist die Montage im Erdreich einfacher und die Kabel sind gegen Witterungseinflüsse geschützt in dem rohrförmigen Gehäuse untergebracht, wobei man gleichwohl später im Falle einer Wartung oder bei Anschlussarbeiten oder Hinzufügung weiterer Kabel nach Abnahme des Deckels zu dem Hohlraum im Inneren des Schachtgehäuses von oben her Zugang hat.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung weist das Gehäuseunterteil unterseitig eine Fußplatte auf. Dies erleichtert die Verankerung des Kabelschachts im Erdreich sowie das Aufstellen des Kabelschachts in einer möglichst senkrechten Position, das heißt in einer Position, in der die axiale Erstreckung des rohrförmigen Hohlraums des Kabelschachts, der die Kabel aufnimmt, weitgehend senkrecht verläuft. Beispielsweise kann die Fußplatte auf einem Sandbett oder dergleichen aufgestellt und verankert werden.
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Der erste untere Rohrkörper und/oder der zweite obere Rohrkörper können in einfacher Weise aus einem endlos extrudierten und anschließend auf die erforderliche Länge abgelängten Kunststoffrohr hergestellt werden.
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Vorzugsweise weist gemäß der Erfindung der erste untere zylindrische Rohrkörper oder der zweite obere zylindrische Rohrkörper in wenigstens einem Endbereich einen durch spanende Bearbeitung hergestellten Bereich mit reduziertem Außendurchmesser auf.
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Außerdem weist weiterhin vorzugsweise der zweite obere zylindrische Rohrkörper oder der erste untere zylindrische Rohrkörper in wenigstens einem Endbereich einen durch spanende Bearbeitung hergestellten Bereich mit vergrößertem Innendurchmesser auf. Dies stellt eine einfache Lösung dar, um aus extrudierten Standardrohren mit jeweils gleichem Außendurchmesser eine Art Rohr-Muffen-Verbindung herzustellen, bei der der eine Rohrkörper mit reduziertem Außendurchmesser in seinem Endbereich in den anderen Rohrkörper mit ebenfalls im Endbereich vergrößertem Innendurchmesser eingeschoben wird und sich anschließend eine Verbindung und ein durchgehendes zylindrisches Gehäuse für den Kabelschacht ergeben, bei dem beide Rohrkörper außenseitig miteinander fluchten und kein Absatz im Verbindungsbereich entsteht.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Kabelschacht ein Schaltschrankschloss aufweist, so dass man die Verbindung zwischen dem ersten unteren Rohrkörper und dem zweiten oberen Rohrkörper nur dann lösen und den zweiten oberen Rohrkörper abnehmen kann, wenn das Schaltschrankschloss geöffnet ist.
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Beispielsweise kann das Schaltschrankschloss so ausgebildet sein, dass es beim ineinander schieben der beiden Rohrkörper eine Rastverbindung zwischen diesen herstellt.
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Vorzugsweise sind somit die beiden Rohrkörper im miteinander verbundenen Zustand über das Schaltschrankschloss verriegelbar und/oder es ist ein mittels Schlüssel betätigbarer Schließmechanismus vorgesehen, so dass man zunächst das Schaltschrankschloss öffnet, dadurch eine Verriegelung gelöst wird und der befugte Benutzer dann die Verbindung zwischen den beiden Rohrkörpern lösen kann und Zugang zum Inneren des Kabelschachts hat. Ein Unbefugter hat somit zum Inneren des Kabelschachts keinen Zugang.
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Weiterhin kann bei dieser Variante zum Beispiel im Bereich des Schaltschrankschlosses ein schwenkbarer oder klappbarer Griff vorhanden sein zum Öffnen der Verbindung zwischen den beiden Rohrkörpern. Dies ermöglicht eine sichere und zugleich einfache Handhabung. Der befugte Benutzer schließt das Schloss, löst die Verriegelung und schenkt oder klappt dann den Griff und kann danach den oberen Rohrkörper von dem unteren Rohrkörper abnehmen. Beim wieder verschließen kann es so gelöst sei, dass der obere Rohrkörper von oben her auf den unteren Rohrkörper aufgeschoben wird und in der Endstellung über einen geeigneten Rastmechanismus eine Rastverbindung eintritt, die die beiden Rohrkörper miteinander verbindet.
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Gemäß einer möglichen alternativen Variante der Erfindung kann man aber auch auf ein Schaltschrankschloss verzichten und beispielsweise kann ein erster zylindrischer Rohrkörper angeformte Laschen mit wenigstens einer Bohrung aufweisen, ein zweiter zylindrischer Rohrkörper ein Gewinde aufweisen und die beiden Rohrkörper sind dann über Befestigungselemente beispielsweise Schrauben miteinander verbindbar, wobei die Schrauben durch Bohrungen in den Laschen geschraubt werden können. Das genannte Gewinde in dem zweiten zylindrischen Rohrkörper kann zum Beispiel in Form eines sich radial in der Rohrwandung erstreckenden Gewindeelements wie einer dort eingelassenen Mutter oder eines in die Rohrwandung geschnittenen Gewindes vorliegen.
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Die Erfindung sieht vor, dass sich wenigstens eine seitliche Öffnung für die Einführung von Kabeln in dem Gehäuseunterteil befindet. Über diese seitliche Öffnung, die sich aufgrund des zylindrischen Rohrkörpers des Kabelschachts mit ihrer Achse senkrecht zur Achse des Kabelschachts erstreckt, lassen sich Kabel oder Leerrohre, die beispielsweise in einem Graben im Erdreich etwa horizontal verlegt sind, horizontal und von der Seite her in den Kabelschacht einführen. Diese können dann beispielsweise über übliche Verbindungsmethoden mit weiteren Kabeln verbunden werden, die in dem Kabelschacht senkrecht nach oben hin verlaufen oder die horizontal durch die seitlichen Öffnungen in den Kabelschacht eingeführten Kabel können auch umgelenkt und in dem senkrechten Hohlraum des Kabelschachts nach oben hin geführt werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Kabelschacht wenigstens eine Montageschiene umfasst, an der Kabel und/oder Leerrohre fixierbar sind, wobei die Montageschiene von oben her in das Gehäuse des Kabelschachts einschiebbar ist. An dieser Montageschiene kann man Leerrohre oder Kabel fixieren und auf diese Weise in dem Hohlraum besser senkrecht nach unten hin führen.
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Besonders bevorzugt ist es so, dass das Gehäuseunterteil des Kabelschachts nach dem Einbau weitgehend im Erdreich verlegt ist, während das Gehäuseoberteil aus dem Erdreich nach oben hin hinausragt. Das Gehäuseoberteil ist auf diese Weise für den Monteur beim Einbringen der Kabel, bei der Herstellung der Verbindung mit in einem Graben im Erdreich verlegten Kabeln und bei der Wartung besser zugänglich. Anders als bei dem eingangs zitierten Stand der Technik ist es somit bei dieser Variante der Erfindung nicht so, dass der gesamte Kabelschacht im Erdreich liegt und oberseitig in Höhe des Erdbodens endet. Das Oberteil oder nur ein Teil des Oberteils oder das gesamte Oberteil und ein geringerer Teil des Unterteils ragen vielmehr nach der Montage wie ein rohrförmiger Pfosten aus dem Erdreich nach oben hinaus und sind somit für einen späteren Zugriff sichtbar und ohne Grabungsarbeiten zugänglich.
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Ein Zugriff zu den im Kabelschacht liegenden Kabeln durch Unbefugte kann über einen Deckel, der den Kabelschacht oberseitig so verschließt, dass er gegebenenfalls nur vom Fachmann beispielsweise mit einem speziellen Werkzeug geöffnet werden kann, verhindert werden. Außerdem werden die innen liegenden Kabel über den Deckel gegen Witterungseinflüsse geschützt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind das Gehäuseunterteil und/oder das Gehäuseoberteil aus einem endlos extrudierten und anschließend auf die erforderliche Länge abgelängten Kunststoffrohr hergestellt. Diese ermöglicht im ersten Arbeitsgang bei der Herstellung eine Extrusion eines einfachen Kunststoffrohrs in einer für die Rohrextrusion üblichen Extrusionslinie. Von einem extrudierten Rohrstrang können dann die für Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil notwendigen Rohrstücke jeweils abgesägt und danach in der erforderlichen Form in einem oder mehreren weiteren Arbeitsschritten mechanische bearbeitet werden.
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Beispielsweise kann diese mechanische Bearbeitung einen Schritt umfassen, in dem in einen zylindrischen Rohrkörper des Gehäuseoberteils und/oder des Gehäuseunterteils mechanisch wenigstens eine bezogen auf die Rohrachse radiale und bezogen auf das Gehäuse des Kabelschachts seitliche Öffnung eingebracht wird, beispielsweise durch Bohren, Fräsen, Schneiden, gegebenenfalls auch mittels eines Lasers.
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Vorteilhaft für die Verbindung von Gehäuseteilen des Kabelschachts ist es, wenn der zylindrische Rohrkörper des Gehäuseunterteils in den zylindrischen Rohrkörper des Gehäuseoberteils bei der Montage über einen Teil seiner Länge einschiebbar ist oder umgekehrt. Auf diese Weise werden die beiden (oder gegebenenfalls mehrere) Gehäuseteile formschlüssig und dicht miteinander verbunden und bilden von außen gesehen einen absatzlos durchgehenden rohrförmigen Kabelschacht mit gleichbleibendem Außendurchmesser.
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Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
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Dabei zeigen:
- 1 eine Ansicht eines Kabelschachts gemäß einer beispielhaften Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine weitere Ansicht des Kabelschachts von 1 mit abgenommenen Gehäuseoberteil;
- 3 eine weitere Ansicht mit einer Montageschiene, die in den Kabelschacht eingeführt wird;
- 4 eine Detailansicht, die zeigt wie bei der Montage das Gehäuseoberteil auf das Gehäuseunterteil aufgesetzt wird;
- 5 eine weitere Detailansicht eines Ausschnitts des Kabelschachts während der Montage;
- 6 eine Ansicht des demontierten Oberteils eines Kabelschachts gemäß einer beispielhaften alternativen Variante der vorliegenden Erfindung;
- 7 eine Ansicht des vollständig montierten Kabelschachts gemäß der Ausführungsvariante von 6.
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Nachfolgend wird zunächst auf 1 Bezug genommen. Diese zeigt eine Ansicht eines beispielhaften erfindungsgemäßen Kabelschachts, welcher insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Im Prinzip besteht dieser Kabelschacht aus einem hohlzylindrischen rohrförmigen Körper 11, der das Gehäuse des Kabelschachts 10 bildet. Dies hat den Vorteil, dass man aus einem endlos extrudierten Rohrstrang, kostengünstig hergestellt in einer Extrusionslinie, ein oder mehrere Rohrstücke auf eine gewünschte Länge ablängen kann und aus diesen Rohrstücken anschließend in wenigen weiteren Arbeitsgängen der erfindungsgemäße Kabelschacht angefertigt werden kann. Um horizontal im Erdreich verlegte Kabel oder Leerrohre für Kabel in den Kabelschacht 10 einzuführen, wird dazu eine Öffnung 12 im unteren Bereich in den Rohrkörper 11 geschnitten. Diese Öffnung 12 kann einen rudnen, rechteckigen oder beliebigen anderen Umriss haben und die Größe dieser Öffnung wird so gewählt, dass eine ausreichende Anzahl von Kabeln oder Leerrohren durch diese Öffnung in das hohle Innere des Gehäuses des Kabelschachts eingeführt werden kann.
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1 zeigt weiterhin, dass am unteren Ende des rohrförmigen Körpers 11 an diesem eine beispielsweise im Umriss rechteckige Fußplatte 13 angebracht ist, so dass man den Kabelschacht beispielsweise in einem Rohrgraben sicher und in lotrechter Position auf einem Untergrund aufstellen kann. Diese Fußplatte 13 kann man beispielsweise durch einen kunststofftechnischen Schweißvorgang an einer Stirnseite des rohrförmigen Körpers 11 befestigen. Weiterhin zeigt 1, dass der rohrförmigen Körper 11 des Kabelschachts so eingebaut werden kann, dass er nur teilweise in einem unteren Abschnitt 11 a unter der Oberfläche 14, d.h. im Erdreich liegt, während ein oberer Abschnitt 11 b oberhalb des Erdreichs liegt und somit von oben her zugänglich ist. Auch kann der Rohrkörper 11 des Kabelschachts 10 aus mehreren Rohrabschnitten bestehen, die in axialer Richtung miteinander verbunden werden können, wie nachfolgend noch im Detail näher erläutert wird.
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2 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Kabelschachts 10, bei dem das Gehäuseoberteil abgenommen wurde, so dass man das Gehäuseunterteil sieht, welches dem oben genannten unteren Abschnitt 11 a des Rohrkörpers entspricht. Man kann in 2 in den Rohrkörper 11 hineinschauen und sieht, dass es sich um ein Rohr mit einem zylindrischen Hohlraum im Inneren handelt. Man kann in 2 weiterhin erkennen, dass Kabel von der Seite her im unteren Bereich durch die Öffnung 12 in das Innere des Kabelschachts eingeführt werden können, wobei es sich in der Regel um Kabel oder auch Leerrohre handelt, die in einem Rohrgraben im Wesentlichen horizontal verlegt sind. Hier handelt es sich um Hauptkabel, von denen aus dann Einzelkabel über in 2 nicht sichtbare Abzweigungen abzweigen können, wobei die Verbindungen zwischen Hauptkabel 15 und Einzelkabeln 16 im Inneren des Kabelschachts hergestellt werden können.
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In 2 ist weiterhin erkennbar, dass der untere Gehäuseabschnitt 11 a in seinem oberen Bereich einen Abschnitt 17 mit reduziertem Außendurchmesser aufweist, der beispielsweise durch mechanisches Abdrehen des Rohrkörpers 11 hergestellt werden kann. Der Innendurchmesser des Rohrkörpers 11 ist hingegen gleichbleibend. Diesen Abschnitt 17 mit reduziertem Außendurchmesser kann man dazu nutzen, um den unteren Gehäuseabschnitt 11 a mit einem oberen Gehäuseabschnitt 11 b zu verbinden, indem letzterer einfach auf den Abschnitt 17 mit reduziertem Außendurchmesser aufgeschoben wird. Gegebenenfalls kann man auch den Abschnitt 17 mit reduziertem Außendurchmesser außenseitig mit einer Struktur, wie Ringen, Rippen, einer Riffelung oder dergleichen versehen, um eine bessere mechanische Verbindung beim ineinander Schieben der beiden rohrförmigen Gehäuseabschnitte 11 a und 11 b zu erhalten.
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3 zeigt eine Ansicht, bei der eine Montageschiene 18 von oben her in den oberseitig offenen unteren Gehäuseabschnitt in eine Laufschiene geschoben wird, wobei an dieser Montageschiene 18 Leerrohre geführt und gehalten sind, in die man dann später Kabel einschieben kann, beispielsweise Glasfaserkabel für den Telekommunikationsbereich. An der Montageschiene 18 befinden sich Halterungen und diverse Führungseinrichtungen 19 für Leerrohre 20, so dass diese Leerrohre 20 beispielsweise auch umgelenkt werden können, wie dies in 3 angedeutet ist. Die Montageschiene 18 ermöglicht eine Vormontage von Leerrohren und Kabeln und erleichtert so den Montagevorgang insgesamt, da man die Kabel oder Leerrohre erst an der Montageschiene anbringen kann und diese Arbeiten nicht in dem verhältnismäßig engen zylindrischen Hohlraum in dem Kabelschacht durchführen muss.
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In 4 ist dann der Zustand gezeigt, nachdem die Leerrohre in dem unteren Gehäuseabschnitt 11 a montiert wurden. Die Leerrohre sind an der Montageschiene 18 fixiert und passen daher in den zylindrischen Hohlraum innerhalb der beiden rohrförmigen Gehäusehälften 11 a und 11 b. Nun wird von oben her das Gehäuseoberteil 11 b auf das Gehäuseunterteil 11 a aufgesetzt und über den Abschnitt 17 mit reduziertem Außendurchmesser des Gehäuseunterteils 11 a geschoben, so dass sich eine formschlüssige Verbindung ergibt. Am Ende der Kabel ist noch ein Spleißkasten installiert, um die Kabel spleißen zu können. Dieser Spleißkasten ist ebenfalls an der Montageschiene befestigt. Danach wird der Deckel 21 übergestülpt. Aus 4 kann man erkennen, dass das Gehäuseoberteil 11 b an seiner Oberseite einen Deckel 21 aufweist, so dass über diesen Deckel 21 der rohrförmige Hohlraum im Inneren des Kabelschachts witterungssicher verschlossen ist.
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Nachfolgend wird auf die 6 und 7 Bezug genommen und anhand dieser wird eine erste Ausführungsvariante zu Verbindung des unteren Rohrkörpers 11 a mit dem oberen Rohrkörper 11 b erläutert. Bei dieser Variante wird im Verbindungsbereich beider Rohrkörper 11 a, 11 b ein Schaltschrankschloss 27 vorgesehen, welches so ausgebildet ist, dass der Kabelschacht nur von einer autorisierten Person geöffnet werden kann. Dazu kann das Schaltschrankschloss einen Schließmechanismus oder zumindest einen Verriegelungsmechanismus aufweise. Wenn ein solcher Schließmechanismus beispielsweise mit einem Schloss ausgestattet ist, dann kann dieses zum Beispiel mittels eines Schlüssels entriegelt werden. Nach diesem Öffnen kann dann ein Hebel umgelegt werden, der die mechanische Verbindung zwischen dem unteren Rohrkörper 11 a und dem oberen Rohrkörper 11 b löst, so dass danach der obere Rohrkörper 11 b von dem unteren Rohrkörper 11 a abgenommen werden kann und somit das Innere der beiden Rohrkörper bzw. des Gehäuses zugänglich ist.
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Dieser Zustand des geöffneten Kabelschachts mit abgenommenem oberem Rohrkörper 11 b ist in der 7 dargestellt. Man sieht, dass hier der obere Rohrkörper 11 b um 180 ° geschwenkt neben dem unteren Rohrkörper 11 a steht, so dass die offene Oberseite des oberen Rohrkörpers 11 b nach oben hin zeigt. Man erkennt weiterhin, dass an dem Schaltschrankschloss 27 ein Hebel 28 um etwa 90 ° zur Seite geschwenkt ist in die geöffnete Stellung. Dieses Schwenken ist nach der Betätigung des Schließmechanismus möglich und durch das Schwenken wird die mechanische Verbindung zwischen unterem Rohrkörper 11 a und oberem Rohrkörper 11 b gelöst. Beim Schließen des Kabelschachts wird in umgekehrter Reihenfolge der obere Rohrkörper 11 b wieder auf den unteren Rohrkörper 11 a aufgesetzt, der Hebel 28, der wie ein Griff ausgebildet sein kann, wieder umgelegt in eine senkrechte Stellung und danach kann der Schließmechanismus beispielsweise mittels eines Schlüssels verriegelt werden. Dabei kann zum Beispiel ein Rastmechanismus vorhanden sein, so dass beim Aufsetzen des oberen Rohrkörpers 11 b auf den unteren Rohrkörper 11 a die beiden Teile des Gehäuses im Bereich des Schaltschrankschlosses 27 quasi miteinander verrasten.
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Nachfolgend wird auf die 5 Bezug genommen und anhand dieser Zeichnung wird eine alternative Variante zur Verbindung von unterem Rohrkörper und oberem Rohrkörper erläutert. Nachdem wie oben geschildert das Gehäuseoberteil 11 b über das Gehäuseunterteil 11 a geschoben wurde, werden zur dauerhaften Verbindung die beiden Gehäuseteile noch kraftschlüssig miteinander verbunden. Dazu sind am unteren Ende des Gehäuseoberteils 11 b die Laschen 22 angeformt. In der Lasche 22 befindet sich eine Bohrung 23. Das Gehäuseunterteil 11 a weist in seinem oberen Randbereich eine etwas U-förmige Aussparung 24 auf, die in ihrer Größe etwas der Lasche 22 entspricht, so dass die Lasche 22 in die Aussparung 24 eingeschoben werden kann. Danach ergibt sich eine verdrehsichere Verbindung zwischen den beiden Gehäuseteilen 11 a und 11 b. im Bereich der Aussparung 24 befindet sich in der Rohrwandung des Gehäuseunterteils 11 a eine eingelassene Gewindehülse 25, in die man eine Schraube 26 einschrauben kann, die auch durch die Bohrung des Gehäuseoberteils 11 b geschraubt wird, so dass die beiden Gehäuseteile auf diese Weise miteinander verbunden werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kabelschacht
- 11
- zylindrischer Rohrkörper
- 11 a
- unterer Abschnitt des Rohrkörpers (Gehäuseunterteil)
- 11 b
- oberer Abschnitt des Rohrkörpers (Gehäuseoberteil)
- 12
- Öffnung
- 13
- Fußplatte
- 14
- Oberfläche
- 15
- Hauptkabel
- 16
- Einzelkabel
- 17
- Abschnitt mit reduziertem Außendurchmesser
- 18
- Montageschiene
- 19
- Führungseinrichtungen
- 20
- Leerrohre
- 21
- Deckel
- 22
- Lasche
- 23
- Bohrung
- 24
- Aussparung
- 25
- Gewindehülse
- 26
- Schraube
- 27
- Schaltschrankschloss
- 28
- Hebel/Griff
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9208786 U1 [0002, 0003]
- US 2012/0230004 A1 [0005]
- US 7351909 B1 [0006]
- DE 69221296 T2 [0008]
- DE 20308637 U1 [0009]
- DE 202017100409 U1 [0010]