-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Versandverpackung mit einem Umkarton und einem in den Umkarton einbringbaren Gefacheeinsatz. Derartige Versandverpackungen und deren Bestandteile werden vorzugsweise aus Wellpappe gefertigt. Der Gefacheeinsatz dient dabei zur Schaffung einzelner Nester oder Hülsen, um für die in die einzelnen Nester oder Hülsen eingebrachten Produkte, beispielsweise Flaschen, einen stabilen Sitz und berührungsfreien Schutz zu bilden. Die Erfindung betrifft also eine Transportverpackung für transportempfindliche Produkte. Das Gefache unterteilt so den Innenraum des Umkartons in mehrere Fächer und trennt die empfindlichen Güter und Waren voneinander.
-
Ein in einen Umkarton einbringbares Gefache ist beispielsweise aus der
DE 299 10 815 U1 bekannt. Bei einem derartigen bekannten Gefacheeinsatz liegen die einzelnen Nester oder Hülsen in Querrichtung des Gefaches nebeneinander. Die einzelnen Seitenwände der Hülsen oder Nester sind durch Rillungen oder Ritzungen oder Stanzungen voneinander getrennt. Die einzelnen Seitenwände sind so gegeneinander verschwenkbar gelagert. Durch eine Dreh- oder Schwenkbewegung am Zuschnitt werden die nebeneinanderliegenden Nester geschaffen.
-
Aufgrund der Anordnung der Nester oder Hülsen nebeneinander können üblicherweise drei oder mehr Hülsen oder Nester nebeneinander angeordnet werden. Mit wachsender Anzahl von Nestern entsteht ein flaches und langes Gefache, welches in einen entsprechend langen und flachen Umkarton eingeführt werden muss.
-
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gefache so zu gestalten, dass es eine quadratische oder quadratähnliche Umrissgestalt annimmt. Quadratähnlich meint in diesem Zusammenhang, dass die Langseite des Umkartons etwa bis zu einem Drittel länger sein kann als die Kurzseite des Umkartons, um so einen nicht flachen und langen, sondern kompakten quaderförmigen Umkarton verwenden zu können. Dieser ist leichter manipulierbar und besser transportabel.
-
Die Lösung der Aufgabe besteht in der Merkmalskombination des Schutzanspruchs 1. Die rückbezogenen Ansprüche betreffen teilweise vorteilhafte und teilweise für sich selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Grunderfindung.
-
Die Erfindung beruht auf der Grundüberlegung, zwei an sich bekannte Gefachezuschnitte mit ihren Längskanten Kopf an Kopf aneinander zu lagern. Die zwischen den einzelnen Zuschnitten gebildete Teilfuge bildet so die Symmetrieachse für die beiden achsensymmetrisch ausgebildeten Zuschnitte. Die achsensymmetrisch ausgebildeten Zuschnitte sind einstückig miteinander verbunden und durch Schwächungen im Material aneinander schwenkbar gelagert. Die Trennfuge zwischen den Zuschnitten bildet so die Symmetrieachse und ein Scharniergelenk zwischen den Zuschnitten.
-
Das Gefache besteht in seiner Grundform aus mindestens zwei Nestern mit schwenkbar aneinander fixierten Seitenwänden. Der Gesamtzuschnitt des Gefaches setzt sich aus einem ersten (Teil-)Zuschnitt und einem zweiten (Teil-) Zuschnitt zusammen. Jeder der Zuschnitte weist mindestens eines der Nester auf. Die Zuschnitte sind dabei mit ihren Stirnkanten aneinander gelagert. Ferner sind die aneinander gelagerten Stirnkanten Teil eines Scharniergelenks, so dass die beiden Zuschnitte fest und schwenkbar miteinander verbunden sind. Die beiden Zuschnitte bilden somit einen einstückigen Gesamtzuschnitt. Bezüglich der zwischen den einander liegenden und miteinander verbundenen Stirnkanten gebildeten Teilfuge sind beide Zuschnitte achsensymmetrisch ausgebildet.
-
In bevorzugter Ausführung sind an jedem Zuschnitt in Querrichtung mehrere Nester nebeneinander angeordnet. Vorzugsweise sind aufgrund der ja achsensymmetrischen Ausbildung der Zuschnitte zueinander an jedem der Zuschnitte gleich viele Nester angeordnet. Es ist aber auch denkbar, eine unterschiedliche Anzahl von Nestern miteinander zu kombinieren. In diesem Fall fehlt an einem der Zuschnitte dann ein Teil der am anderen Zuschnitt vorhandenen schwenkbaren Laschen.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist jedes der Nester zur Bildung einer Transporthülse jeweils zwei einander gegenüberliegende Seitenwände sowie eine Bodenwand und eine der Bodenwand gegenüberliegende Deckelwand auf. In bevorzugter Ausgestaltung haben die als Hülsen ausgebildete Nester dann einen quadratischen Querschnitt. Die nebeneinander angeordneten Nester beziehungsweise Hülsen haben dann auch keine gemeinsamen Seitenwände sondern jeweils zwei eigene Seitenwände. Durch diese Doppelung der Seitenwände wird die Schutzfunktion des Gefaches beziehungsweise der Transportverpackung signifikant verbessert. Die aneinander liegenden Seitenwände sind nach Art von Knautschzonen wirksam und schützen so die in den Nestern oder Hülsen eingebrachten Waren oder Gebinde besonders wirksam. Derartig ausgestaltete Gefache sind vor allem zum Transport von Glaswaren, insbesondere Gläsern oder Flaschen, insbesondere gefüllten Flaschen, besonders geeignet.
-
Besonders vorteilhaft ist ein aus zwei 3er-Hülsen, also aus zwei Zuschnitten mit jeweils drei Nestern gebildetes Gefache. Ein derartiges Gefache für sechs Flaschen dient zur Aufnahme der üblichen Menge von Wein-, Sekt- oder sonstiger Flaschen für alkoholische Getränke. Sechs Flaschen sind auf diesem Gebiet eine handelsübliche Gebindegröße.
-
In weiterer vorteilhafter und stabiler Ausgestaltung besteht jedes Gefache aus einer gemeinsamen Bodenplatte. Diese gemeinsame und durchgehende Bodenplatte bildet mehrere in Querrichtung nebeneinander angeordnete Bodenwände der in Querrichtung nebeneinander angeordneten Nester. An den Randkanten der Bodenplatte sind weitere Schwenklaschen gelagert. Im Falle der der Teilfuge gegenüberliegenden kurzen Randkante der Bodenplatte kann eine nach Art eines Deckels wirksame, die Öffnungen der einzelnen nebeneinander angeordneten Nester abdeckende Verschlusslasche vorgesehen sein. Diese Verschlusslasche ist an der Bodenplatte schwenkbar gelagert. An den beiden zur Teilfuge jeweils rechtwinklig verlaufenden langen Randkanten der Bodenplatte sind jeweils mindestens drei schwenkbar aneinander fixierte Wandlaschen vorgesehen. Diese Wandlaschen bilden in ihrer zueinander verschwenkten Montageendstellung jeweils die Seitenwände und die Deckelwand jeweils eines Nestes beziehungsweise einer Hülse.
-
Ein solches Gefache ist in einen quaderförmigen Umkarton mit Deckel und Boden eingebracht, um so die gesamte erfindungsmäßige Transportverpackung zu realisieren. Die in die Nester oder Hülsen eingebrachten Güter, insbesondere Flaschen sind bereits im Gefache sicher gegenüber der Außenwelt abgetrennt und auch voneinander abgetrennt und zusätzlich durch die Bodenwand, die Seitenwände und die Deckelwand wirksam abgepolstert. Der Umkarton bildet eine zusätzliche Abpolsterung und damit eine zusätzliche Knautschzone.
-
Anhand des in der Zeichnungsfigur dargestellten Zuschnitts wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung weiter beschrieben.
-
Das in der Zeichnungsfigur dargestellte Gefache besteht aus einem Gesamtzuschnitt 1. Der Gesamtzuschnitt 1 setzt sich seinerseits aus einem ersten Zuschnitt 2 und einem zweiten Zuschnitt 2' zusammen. Die Zuschnitte 2, 2' liegen mit ihren Stirnkanten aneinander und bilden so zwischen sich die Teilfuge 3. Die Teilfuge 3 bildet auch die Mittelquerachse des Gesamtzuschnitts 1. Der erste Zuschnitt 2 weist eine zentrale Bodenplatte 4 und der zweite Zuschnitt 2' eine entsprechende zentrale Bodenplatte 4' auf. Die Bodenplatten 4, 4' weisen jeweils eine kurze Randkante 5, 5' und jeweils zwei lange Randkanten 6, 6' auf. Weiterhin weisen die Bodenplatten 4, 4' im Bereich der Teilfuge 3 eine gemeinsame Teilfugenkante 7 auf. Die Teilfugenkante 7 bildet ein gemeinsames Scharniergelenk mit den Bodenplatten 4, 4' als Scharnierteilen. Über die Teilfugenkante 7 sind der erste Zuschnitt 2 und der zweite Zuschnitt 2' fest miteinander verbunden und aneinander schwenkbar gelagert. In Querrichtung 8 sind mehrere miteinander schwenkbar verbundene Laschen an den langen Randkanten 6, 6' der Bodenplatten 4, 4' fixiert. An jede Randkante 6, 6' schließt sich eine im Montageendzustand eine Seitenwand 9 eines Nestes bildende Schwenklasche an. In Querrichtung 8 schließt sich an jede Seitenwand 9 eine weitere Schwenklasche an, welche im Montageendzustand des Gefaches eine Deckelwand 10 für das jeweilige Nest oder die jeweilige Hülse bildet. An jede Deckelwand 10 schließt sich wiederum eine als Seitenwand 9 wirksame weitere schwenkbare Lasche an. Werden die beiden die Seitenwände 9 eines Nestes bildenden Laschen und die dazwischen liegende, die Deckelwand 10 des Nestes bildende Lasche, in Querrichtung 8 gegeneinander verschwenkt, bilden sie gemeinsam mit der Bodenplatte 4, 4' ein quadratisches Nest beziehungsweise eine quadratische Hülse aus. Zur Fixierung in der Montageendstellung sind in die Bodenplatten 4, 4' sich in der zur Querrichtung 8 rechtwinklig verlaufenden Längsrichtung 11 erstreckende Fixierschlitze 12 eingebracht. In die Fixierschlitze 12 greifen ihrerseits an den jeweils äußeren Seitenwänden 9 beziehungsweise den die Seitenwände 9 bildenden Laschen, angeformte Fixiernasen 13 ein. Die Fixiernasen 13 sind dabei komplementär zu den Fixierschlitzen 12 ausgebildet, so dass die Fixiernasen 13 und die Fixierschlitze 12 jeweils eine Nut-Feder-Verbindung bilden. Zur formschlüssigen Sicherung der Fixiernasen 13 in den Fixierschlitzen 12 sind die Fixiernasen 13 leicht schwalbenschwanzförmig ausgebildet.
-
Zur Bildung eines dritten Nestes beziehungsweise einer dritten Hülse zwischen den vorbeschriebenen beiden Hülsen sind an die die Seitenwände 9 und die Deckelwand 10 bildenden Schwenklaschen auf der linken Seite des in der Figur gezeigten Gesamtzuschnitts 1 drei weitere Schwenklaschen angeformt, welche wiederum zwei einander gegenüberliegende Seitenwände 9 und eine die Seitenwände 9 verbindende Deckelwand 10 bilden. Die Bodenwand wird wiederum von dem entsprechenden sich in Querrichtung 8 erstreckenden Bereich der Bodenplatte 4, 4' gebildet. Zur Sicherung der Nester beziehungsweise Hülsen in ihrer Montageendstellung zueinander sind an den beiden in Querrichtung 8 äußeren Nestern, die direkt an den langen Randkanten 6, 6' angeformt sind, schwalbenschwanzförmige Rastzungen 14 ausgebildet. Diese Rastzungen 14 greifen in Rastschlitze 15 ein, die sich in Längsrichtung 11 erstrecken und im Bereich der Biegekanten des in Montageendstellung mittleren Nestes angeordnet sind. Die das in Montageendstellung mittlere Nest bildenden Laschen sind am Zuschnitt 2, 2' in der Figur links außen an die drei über die lange Randkante 6, 6' mit der Bodenplatte 4, 4' verbundenden Laschen angeordnet.
-
Das so hergestellte Gefache kann sowohl manuell gefaltet als auch semiautomatisch gefaltet und hergestellt werden.
-
An den kurzen Randkanten 5, 5' der Bodenplatten 4, 4' sind jeweils Verschlusslaschen 16 schwenkbar gelagert. Die Verschlusslaschen 16 dienen bei befülltem Gefache als Deckel oder Boden für die von ihnen abgedeckten, im Ausführungsbeispiel drei nebeneinander angeordneten Hülsen oder Nester.
-
Es ist evident, dass über die Größe des Gesamtzuschnitts 1 Gefache beziehungsweise Nester oder Hülsen verschiedener Größen gefertigt werden können. Um die einzelnen Laschen gegeneinander beziehungsweise gegen die Bodenplatte 4, 4' verschwenken zu können, können Rillungen, Perforationen, Ritzungen und weitere bekannte Schwächungen vorgesehen sein. Eine Perforation erlaubt es auch, einzelne Laschen vom Gesamtzuschnitt 1 abzureißen, sofern sie für das zu fertigende Gefache nicht gebraucht werden.
-
Zum Aufstellen des Gefaches werden die einzelnen, die Seitenwände 9 und die Deckelwände 10 bildenden Laschen in Querrichtung 8 gegeneinander verschwenkt und zugleich die Fixiernasen 13 in die Fixierschlitze 12 und die Rastzungen 14 in die Rastschlitze 15 eingebracht. Sodann werden die beiden Zuschnitte 2, 2' um 180 Grad um die Teilfugenkante 7 gegeneinander verschwenkt, so dass die Bodenplatten 4, 4' mit ihren nicht von Nestern oder Hülsen bedeckten Flächen aufeinander zum Liegen kommen. Auch hier ist wiederum eine doppellagige Polsterung für die in den Nestern oder Hülsen einliegenden Güter, insbesondere Flaschen, realisiert.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gesamtzuschnitt
- 2, 2'
- Zuschnitt
- 3
- Teilfuge
- 4, 4'
- Bodenplatte
- 5, 5'
- kurze Randkante
- 6, 6'
- lange Randkante
- 7
- Teilfugenkante
- 8
- Querrichtung
- 9
- Seitenwand
- 10
- Deckelwand
- 11
- Längsrichtung
- 12
- Fixierschlitz
- 13
- Fixiernase
- 14
- Rastzunge
- 15
- Rastschlitz
- 16
- Verschlusslasche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-