DE202018105878U1

DE202018105878U1 - Mehrlagiges Lagerhaltungsprofil aus Kunststoff

Info

Publication number: DE202018105878U1
Application number: DE202018105878.9U
Authority: DE
Original assignee: Paulus System GmbH
Current assignee: Paulus System GmbH
Priority date: 2018-10-15
Filing date: 2018-10-15
Publication date: 2018-10-24
Anticipated expiration: 2028-10-16

Abstract

Mehrlagiges Lagerhaltungsprofil (10) aus Kunststoff, wenigstens umfassend:
- eine Rückwand (11);
- eine transparente Vorderwand (12) und
- einen Klemmprofilschenkel (13) mit einer gegenüber der Vorderwand (12) reduzierten Höhe,
welche über einen Steg (17) miteinander verbunden sind, wobei:
- die Vorderwand (12) vom Steg (17) ausgehend zumindest über einen Teil ihrer Länge in einem Winkel größer 0° gegenüber der Rückwand (11) angestellt ist und ein Spalt (15) zwischen Vorder- und Rückwand (11, 12) ausgebildet ist;
- die Vorderwand (12) und die Rückwand (11) in einem Klemmbereich (10.2) oberhalb des Basisbereichs (10.1) parallel zueinander angeordnet sind und aneinander anliegen;
- der Klemmprofilschenkel (13) vom Steg (12) wenigstens über einen Teil seiner Länge in einem Winkel größer 0° gegenüber der Vorderwand (11) angestellt ist und ein Spalt (16) zwischen dem Klemmprofilschenkel (13) und der Vorderwand (12) ausgebildet ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges Lagerhaltungsprofil aus Kunststoff.
Als „Scannerschienen“ werden Profile bezeichnet, die an den vorderen Stirnseiten eines Warenregals angebracht werden. Zwischen der Rückwand und der Vorderwand des Profils können Preisetiketten, Produktinformationen, Werbedrucke usw., die jeweils auf einen Papier- oder Folienträger aufgebracht sind, eingeschoben werden. Durch die transparente Vorderwand können die eingelegten Etiketten usw. gelesen werden, sind aber vor Verschmutzung und Verlust geschützt. Mit einem Handscanner können Barcodes auf den Etiketten gelesen werden.
Für die Lagerhaltung in technischen Betrieben, insbesondere in handwerklichen Betrieben, eignen sich die für Warenregale im Groß- und Einzelhandel konzipierten Scannerschienenprofile nicht immer, denn bei der Lagerhaltung sind neben der Information über die am Regalplatz gelagerten Baumaterialien oder Werkzeuge, welche am Regal verbleiben kann, auch Informationen über den Lagerbestand wichtig. Das Vorhalten und Benutzen von Handscannern zur Erfassung von wenigen Einzelnachbestellungen wird als zu aufwändig erachtet. Die Lager sind in solchen Handwerksbetrieben oft nicht mit einem hauptamtlichen Lagerarbeiter besetzt, so dass die Pflege des Lagerbestands allen im Betrieb arbeitenden Personen obliegt, die das Lager aufsuchen. Deshalb muss eine Warenbestandskarte leicht am Regalplatz zu entnehmen sein, um diese z. B. zentral zwischenzulagern, bis eine Nachbestellung mehrerer Artikel durchgeführt wird, und die Karte wieder ins Regal zurückgelegt wird. Die bekannte Scannerschiene für Warenregale ist für diesen Anwendungszweck viel zu umständlich, da die transparente Vorderwand erst von der Rückwand abgenommen oder abgespreizt werden muss, um den dahinter verborgenen Informationsträger zu entnehmen bzw. wieder einzuschieben.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, ein speziell für die Lagerhaltung in der vorstehend beschriebenen Weise konzipiertes Profil anzugeben, welches das Anbringen oder Entnehmen eines Etikettes oder eines anderen Informationsträgers vom Lagerregal erleichtert.
Diese Aufgabe wird durch ein mehrlagiges Lagerhaltungsprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Lagerhaltungsprofil liegt in der Verbindung von drei Profilschenkeln, die an ihrem einen, unteren Ende über einen Steg miteinander verbunden sind. Dadurch sind zwei Zwischenräume zwischen den drei Profilschenkeln gebildet, so dass zwei unterschiedliche Informationsträger in den beiden getrennten Lagen aufgenommen werden können. Damit ist ein Verfahren zur Lagerhaltung durchführbar, bei dem der eine, zwischen Vorder- und Rückwand eingesetzte und transparent abgedeckte Informationsträger stets am Regal verbleibt und ein weiterer Informationsträger entnehmbar vor der Vorderwand angeordnet wird, wo er durch den Klemmschenkel gehalten wird. Dadurch, dass der Klemmschenkel eine reduzierte Höhe besitzt, ragt der Informationsträger nach oben heraus und kann dort leicht gegriffen und entnommen werden. Sobald ein Warenfehlbestand sichtbar ist, wird der zweite Informationsträger zwecks Nachbestellung entnommen und danach zurückgebracht, während der geschützt hinter der Vorderwand angeordnete erste Informationsträger an Ort und Stelle verbleibt.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung werden nachfolgend mit Bezug auf das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:

1 ein Lagerhaltungsprofil im Querschnitt und
2 einen Lagerhaltungsprofilabschnittabschnitt mit Informationsträgern in perspektivischer Ansicht.

In 1 ist ein mehrlagiges Lagerhaltungsprofil 10 im Querschnitt dargestellt. Es umfasst im Wesentlichen drei Profilschenkel, die sich von einem gemeinsamen Steg 17 als Basis ausgehend nach oben - in Gebrauchslage - erstrecken:

- eine Rückwand 11;
- eine transparente Vorderwand 12 und
- einen Klemmprofilschenkel 13 mit einer gegenüber der Vorderwand 12 reduzierten Höhe.

Die Vorderwand 12 und die Rückwand 11 sind nur in einem oberen Klemmbereich 10.2 parallel zueinander. In einem unteren Basisbereich 10.1 ist die Vorderwand 12 gegenüber der Rückwand 11 in einem Winkel von etwa 6° geneigt angeordnet, bevor sie dann abknickt und in den zur Rückwand 11 parallelen Verlauf übergeht. Somit bildet sich ein Spalt 15, der das Einschieben eines Informationsträgers erleichtert. Vor der Vorderwand 12 ist ein Klemmprofischenkel 13 angeordnet, welcher ebenfalls der gemeinsamen Basis 17 entspringt und von dort ausgehend erst einmal in einem Winkel von etwa 6° zur Vorderwand 12 angestellt ist. Darüber knickt der Klemmprofilschenkel 13 deutlich ab und springt nach außen vor, so dass seine Oberkante 13.2 gut gegriffen werden kann. Da das Lagerhaltungsprofil aus Kunststoff wie insbesondere Polystyrol gebildet und mit einer Wandstärke von ca. 0,6 mm an der Vorderwand 12 bzw. 0,5 mm am Klemmprofilschenkel 13 noch gut verformbar ist, kann der Klemmprofilschenkel 13 gut gegriffen und nach vorne gezogen werden, um einen Informationsträger in einen Spalt 16 zwischen dem Klemmprofilschenkel 13 und der Vorderwand 12 einzusetzen. Außerdem bildet sich von oben her ein Einführtrichter 14, so dass der Informationsträger gut von oben eingeschoben werden kann.
Die Rückwand 12 kann mit einem Klebestreifen 18 versehen sein, wobei bevorzugt eine Klebestreifen 18 mit einem relativ dicken Schaumkörper von 1 mm bis 3 mm Stärke gewählt wird. Der Schaumkörper ermöglicht es, Unebenheiten am Untergrund, wobei es sich in der Regel um die Vorderkante eines Lagerregals handelt, auszugleichen und dadurch eine feste und dauerhafte Haftung zu erreichen.
Wie durch die gestrichelten Linien angedeutet, kann die Rückwand 11 am oberen Ende einen abgewinkelten Profilbereich 19 aufweisen, der eine Art Dach bildet, welches zumindest den Spalt 15 und ggf. auch den Spalt 16 überdeckt. Damit wird das Eindringen von Staub in die Spalte 15, 16 erschwert.
2 zeigt ein Lagerhaltungsprofilsystem 100, das einen Abschnitt eines Lagerhaltungsprofils 10 und zwei Informationsträger 21, 22 umfasst. Ein erster Informationsträger 21 liegt vor der undurchsichtigen Rückwand 11, aber hinter der transparenten Vorderwand 12. Durch die gestrichelte Schrift ist dargestellt, dass der Informationsträger 21 durch die Vorderwand 12 hindurch lesbar ist. Ein zweiter Informationsträger 22 kann einfach zwischen der Vorderwand 12 und dem Klemmschenkel 13 eingeschoben werden, wo er dann festgehalten wird, so dass er nicht durch Luftzug o.ä. herab fällt, aber dort stets griffbereit liegt, um wieder entnommen zu werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, die Geometrie des Lagerhaltungsprofils 10 und die Ausbildung der Informationsträger 21, 22 aneinander anzupassen. Dazu sind die Informationsträger 21, 22 jeweils aus einem Papierzuschnitt mit einer Stärke von 80 bis 90 g/m² gebildet, welcher beidseitig in eine Laminierfolie mit einer Stärke von 80 µm einlaminiert ist. Ein solcher Informationsträger ist mit üblichen Mitteln des Bürobedarfs herstellbar. Damit ergibt sich eine Gesamtschichtdicke des Informationsträgers 21, 22 von etwa 0,24 mm. Die Breite der Spalte 15, 16 sollte demgegenüber größer sein, beispielsweise 0,5 bis 1,5 mm betragen, so dass die Informationsträger 21, 22 jedenfalls nicht über ihre ganze Höhe zwischen den Rückwand 11 und Vorderwand 12 bzw. zwischen Vorderwand 12 und Klemmprofilschenkel 13 eingeklemmt sind, sondern zumindest im Basisbereich 17 frei sind. Das erleichtert die spätere Entnahme. Aufgrund der schrägen Ausrichtung der Profilschenkel 12, 13 ist auch bei Fertigungstoleranzen, die bei der Extrusion des Lagerhaltungsprofils 10 auftreten können, gewährleistet, dass es stets eine Kontaktlinie gibt, entlang welcher die Informationsträger 21, 22 durch Klemmung gehalten werden und nicht durch seitlichen Luftzug aus den Spalten 15, 16 herausbefördert werden können. Auf der anderen Seite sind die laminierten Informationsträger 21, 22 in der beschriebenen Ausbildung in sich ausreichend steif, um zwischen Vorder- und Rückwand 11, 12 bzw. Vorderwand 12 und Klemmprofilschenkel 13 von oben eingeschoben zu werden, ohne dabei abzuknicken.

Claims

Mehrlagiges Lagerhaltungsprofil (10) aus Kunststoff, wenigstens umfassend: - eine Rückwand (11); - eine transparente Vorderwand (12) und - einen Klemmprofilschenkel (13) mit einer gegenüber der Vorderwand (12) reduzierten Höhe, welche über einen Steg (17) miteinander verbunden sind, wobei: - die Vorderwand (12) vom Steg (17) ausgehend zumindest über einen Teil ihrer Länge in einem Winkel größer 0° gegenüber der Rückwand (11) angestellt ist und ein Spalt (15) zwischen Vorder- und Rückwand (11, 12) ausgebildet ist; - die Vorderwand (12) und die Rückwand (11) in einem Klemmbereich (10.2) oberhalb des Basisbereichs (10.1) parallel zueinander angeordnet sind und aneinander anliegen; - der Klemmprofilschenkel (13) vom Steg (12) wenigstens über einen Teil seiner Länge in einem Winkel größer 0° gegenüber der Vorderwand (11) angestellt ist und ein Spalt (16) zwischen dem Klemmprofilschenkel (13) und der Vorderwand (12) ausgebildet ist.
Lagerhaltungsprofil (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmprofilschenkel (13) zum Ende hin nach außen vorspringt und eine von der Vorderwand (12) beabstandete Kante (13.2) aufweist.
Lagerhaltungsprofil (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand (11) einen abgewinkelten Endabschnitt (19) aufweist, der sich bis über die Vorderwand (12) hinaus nach außen erstreckt.
Lagerhaltungsprofil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerhaltungsprofil (10) coextrudiert ist, wobei zumindest der Klemmprofilabschnitt (13) und die Vorderwand (12) aus transparentem Kunststoff bestehen und die Rückwand (11) aus opakem Kunststoff oder undurchsichtig eingefärbtem Kunststoff besteht.
Lagerhaltungsprofilabschnitt, bestehend aus einem Profilabschnitt des Lagerhaltungsprofils (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem an der Rückwand (11) angebrachten Klebeelement (18).
Lagerhaltungsprofilabschnitt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebeelement (18) aus einem doppelseitigen Klebeband gebildet ist, das eine Schaumstoffträgerschicht aufweist, dessen Schichtstärke größer als die Stärke der Rückwand (11) ist.
Lagerhaltungsprofilsystem (100), mit wenigstens einem Lagerhaltungsprofilabschnitt nach Anspruch 5 oder 6 und zwei Informationsträgern (21, 22).
Lagerhaltungsprofilsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Spalte (15, 16) mehr als 0,5 mm beträgt und dass die Informationsträger (21, 22) aus einem Papier mit einer Stärke von 80 bis 90 g/m² gebildet sind, welches beidseitig in eine Folie mit einer Stärke von 80 µm einlaminiert sind.