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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrradträgeradapter zur Befestigung an einer Kugelkopfkupplung eines Kraftfahrzeuges sowie einen Fahrradträger, der einen solchen Fahrradträgeradapter umfasst.
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In der Praxis werden Lastenträger wie Fahrradträger, Gepäckboxen oder dergleichen an einer fahrzeugseitigen Zugkupplung, herkömmlich auch als Anhängerkupplung bezeichnet, montiert. Bei Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen ist zu allermeist die Zugkupplung als Kugelkopfkupplung ausgebildet. Der erfindungsgemäße Fahrradträgeradapter sowie der erfindungsgemäße Fahrradträger sind ausschließlich für solche Kugelkopfkupplungen bestimmt.
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Der jeweilige Lastenträger, zum Beispiel der Fahrradträger, hat zu diesem Zweck eine Kupplungspfanne, die auf den Kugelkopf der Zugkopplung aufgesetzt und anschließend mit diesem verklemmt wird. Nachteilig dabei ist, dass der Lastenträger den heckseitigen Zugang zum Kraftfahrzeug behindert oder gar versperrt.
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GB 2271093A zeigt eine horizontal und einachsig zu Auffahrzwecken schwenkbare Aufnahmeschiene für Motorräder oder Behindertenroller, deren Achsträger an einem Halter lose einsteckbar ist, wobei der Halter an eine Zugkupplung montiert werden kann. Der heckseitige Zugang zum Fahrzeug wird dabei blockiert.
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Des Weiteren ist aus
FR 2731395 A1 ein horizontal kippbarer Anbaukoffer bekannt, der mittels eines anhebbaren Schwenkzapfens an einem zweiarmigen und an einer Zugkupplung montierbaren Träger eingehängt werden kann.
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US 7,631,791 B1 befasst sich mit einem zweiarmigen Schwenkträger, der anstatt in einer Zugkupplung in eine horizontale und im Querschnitt rechteckige Hülse am Zugfahrzeug eingesteckt werden kann.
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DE 10 2017 123 890 A1 offenbart ein Trägersystem für Fahrräder, das einen fest mit dem Fahrzeug montierten Adapter umfasst, an den ein seitlich ausfahrbarer Schwenkträger befestigt werden kann. An dem Schwenkträger kann ein herkömmlicher Fahrradträger mittels einer Kugelkopfkupplung angebracht werden.
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Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lastenträgern wird vielfach als Nachteil empfunden, dass sie nur mit relativ hohem Aufwand am Kraftfahrzeug montiert werden können, und dass sie im montierten Zustand oftmals keinen freien heckseitigen Zugang zum Kraftfahrzeug gewähren.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Fahrradträgeradapter und einen Fahrradträger vorzusehen, welche die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest minimieren oder gar beseitigen, insbesondere auch einfacher am Kraftfahrzeug zu montieren sind.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 1 und 9 gelöst. Optionale bzw. bevorzugte Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Fahrradträgeradapter zur Befestigung an einer Kugelkopfkupplung eines Kraftfahrzeuges bereitgestellt, der ein erstes Trägerelement, das werkzeuglos mit der Kugelkopfkupplung des Kraftfahrzeuges starr und lösbar verbindbar ist, und ein zweites Trägerelement, das um eine vertikale Achse drehbeweglich mit dem ersten Trägerelement verbunden ist, umfasst.
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Bevorzugt ist an dem ersten Trägerelement eine Arretierkupplung vorgesehen, mit der das erste Trägerelement werkzeuglos mit der Kugelkopfkupplung des Kraftfahrzeuges starr und lösbar verbindbar ist.
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Noch bevorzugter verläuft eine Längsachse des ersten Trägerelements bei bestimmungsgemäßen Gebrauch senkrecht zur Kraftfahrzeugachse.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Trägerelement mit dem zweiten Trägerelement arretierbar.
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Vorzugsweise ist das zweite Trägerelement relativ zu dem ersten Trägerelement um 92° verschwenkbar.
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Noch bevorzugter ist das erste Trägerelement ein U-Profil, in das das zweite Trägerelement vollständig aufnehmbar ist.
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Weiterhin bevorzugt weist das zweite Trägerelement einen Kugelkopf auf.
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Noch bevorzugter ist an dem ersten Trägerelement eine Stabilisierungsstütze vorgesehen, die sich bei bestimmungsgemäßen Gebrauch an einem Quergestänge der Kugelkopfkupplung des Kraftfahrzeuges abstützt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Fahrradträger einen wie voranstehend beschriebenen Fahrradträgeradapter und mindestens eine Radschale, die an dem zweiten Trägerelement befestigt ist.
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Weiterhin bevorzugt ist die Radschale an einer Plattform befestigt, die aus der Horizontalen um eine horizontale Achse relativ zu dem zweiten Trägerelement nach oben verschwenkbar ist.
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Die Erfindung wird nun rein beispielhaft anhand der Zeichnungen beschrieben, von denen zeigen:
- 1 einen Fahrradträgeradapter gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 den in 1 gezeigten Fahrradträgeradapter, jedoch mit einer Stabilisierungsstütze;
- 3 einen Fahrradträger gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- 4 den in 3 dargestellten Fahrradträger, jedoch in ausgeklappter Stellung; und
- 5 einen Querschnitt senkrecht zur Längsachse des ersten und zweiten Trägerelements des in 3 dargestellten Fahrradträgers.
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Der in 1 dargestellte Fahrradträgeradapter 1 umfasst im Wesentlichen ein erstes Trägerelement 1a und ein zweites Trägerelement 1b. Das zweite Trägerelement 1b ist dabei drehbeweglich mit dem ersten Trägerelement 1a über ein Drehgelenk 3 verbunden. Die Drehachse des Drehgelenks 3 verläuft in vertikaler Richtung. Vorzugsweise weisen das erste Trägerelement 1a und das zweite Trägerelement 1b die gleich Länge und eine rechtigen Querschnitt senkrecht zu deren Längsachse auf.
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Um den Fahrradträgeradapter 1 an einer Kugelkopfkupplung eines Kraftfahrzeuges anbringen zu können, ist an dem dem Drehgelenk 3 abgewandten freien Ende des ersten Trägerelements 1a eine herkömmliche Arretier- bzw. Klemmkupplung 2 vorgesehen, die (nicht gezeigt) eine Kupplungspfanne aufweist, die auf einen Kugelkopf einer an einem Kraftfahrzeug vorgesehenen Kugelkopfkupplung aufgesetzt und mittels des nicht näher beschriebenen, jedoch in 1 gezeigten Hebels mit dem Kugelkopf verklemmt wird.
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Das zweite Trägerelement 1b kann dabei um einen bestimmten Drehwinkel relativ zu dem ersten Trägerelement 1a verschwenkt werden. Der Drehwinkel liegt bevorzugt in einem Bereich zwischen 0 und 92 Grad.
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Im am Kraftfahrzeug montierten Zustand verläuft die Längsachse des ersten Trägerelements 1a senkrecht zur Längsachse des Kraftfahrzeuges, somit also quer zum Kraftfahrzeug. Um ein ungewolltes oder unbeabsichtigtes Verschwenken des zweiten Trägerelements 1b relativ zum ersten Trägerelement 1a zu verhindern, ist an dem zweiten Trägerelement 1b ein Arretierbügel 5 vorgesehen, der lediglich gedreht werden muss, sodass die beiden nach unten vom zweiten Trägerelement 1b abstehenden Bügelarme das erste Trägerelement 1a umgreifen. In diesem Zustand verläuft das zweite Trägerelement 1b oberhalb des ersten Trägerelements 1a.
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An dem zweiten Trägerelement 1b ist im Bereich des freien Endes, d.h. an dem dem Drehgelenk 3 abgewandten freien Ende des zweiten Trägerelements 1b ein Kugelkopf vorgesehen, auf den ein herkömmlicher Fahrradträger, der an der Kugelkopfkupplung eines Kraftfahrzeuges herkömmlich befestigt wird, aufgesetzt werden kann. Eine Verklemmung findet seitens einer nicht dargestellten Arretier- bzw. Klemmvorrichtung statt, die an dem herkömmlichen Fahrradträger vorgesehen ist.
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Der erfindungsgemäße Fahrradträgeradapter 1 bietet den Vorteil, dass er sehr leicht am Kraftfahrzeug werkzeuglos montiert werden kann. Möchte man jedoch Zugang zum heckseitigen Ende des Kraftfahrzeuges haben, muss lediglich der Arretierbügel 5 umgelegt und das zweite Trägerelement 1b samt dem am Kugelkopf 4 aufgesetzten herkömmlichen Fahrradträger (Radschale und darunterliegende Plattform) seitlich, d.h. quer zur Längsachse des Kraftfahrzeuges verschwenkt werden.
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Eine modifizierte Ausführungsform des in 1 gezeigten Fahrradträgeradapters 1 ist in 2 dargestellt. Die einzige Modifikation besteht darin, dass aus Stabilisierungsgründen am ersten Trägerelement 1a eine Stabilisierungsstütze, hier vorzugsweise in Form zweier Stabilisierungswinkel 6 und 7 vorgesehen ist. Die Unterseite des Winkels 6 stützt sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch am Querträger der Kugelkopfkupplung des Kraftfahrzeuges oder an einem Abschnitt der Abschleppvorrichtung des Kraftfahrzeuges ab, während der Winkel 6 mittels einer Schraubverbindung 8 am unteren Endabschnitt des Winkels 7 befestigt ist. Der Winkel 7 ist wiederum an der Unterseite des ersten Trägerelements 1a mittels einer Schraubverbindung 8 befestigt. Beide Schraubverbindungen werden jeweils durch ein oder mehrere Langlöcher hindurch geführt, so dass die Stabilisierungstütze sowohl in Querrichtung als auch in Höhenrichtung an die jeweilige bauliche Situation angepasst werden kann.
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3 zeigt einen Fahrradträger gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Der Fahrradträger umfasst einen Fahrradträgeradapter, der mittels einer herkömmlichen Arretierkupplung 2 an der Kugelkopfkupplung des Kraftfahrzeuges klemmend, d.h. starr und lösbar befestigt werden kann. Der Fahrradträgeradapter des in 3 dargestellten Fahrradträgers umfasst ebenso ein erstes Trägerelement 1 sowie ein vorzugsweise gleich langes zweites Trägerelement 3, das drehbeweglich mit dem ersten Trägerelement 1 über ein Drehgelenk 4 verbunden ist. Gleichfalls wie das Drehgelenk 3 der Aufführungsformen der 1 und der 2 verläuft die Drehachse des Drehgelenks 4 in vertikaler Richtung. Das zweite Trägerelement 3 kann dabei ebenfalls vorzugsweise um einen Drehwinkel relativ zum ersten Trägerelement 1 verschwenkt werden, der in einem Bereich von vorzugsweise 0 bis 92 Grad liegt.
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Wie insbesondere der 4 und der 5 entnommen werden kann, ist das erste Trägerelement 1 aus einem U-Profil gebildet, während das zweite Trägerelement einen rechteckigen Querschnitt senkrecht zur Längserstreckung des zweiten Trägerelements 3 aufweist. Somit kann in der nicht-ausgeklappten Stellung das zweite Trägerelement 3 vollständig in dem ersten Trägerelement 1 aufgenommen werden (siehe 5).
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Um ein unbeabsichtigtes oder ungewolltes Verdrehen bzw. Herausklappen des zweiten Trägerelements 3 relativ zu dem ersten Trägerelement 1 aus der nicht-ausgeklappten Stellung zu vermeiden, ist ein Arretierstift 8 vorgesehen, der durch zwei Öffnungen in dem ersten Trägerelement 1 und zwei Öffnungen in dem zweiten Trägerelement 3, die miteinander fluchten, durchgeführt wird und endseitig über einen Sicherungssplint 9 gesichert wird.
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An dem zweiten Trägerelement 3 ist ein U-förmiger Rahmen bzw. Plattform 5 vorgesehen, auf der mindestens eine Radschale 7 starr befestigt ist. In die Radschale 7 werden die Räder eines Fahrrades gesetzt, während der Rahmen des jeweiligen Fahrrades mit Hilfe herkömmlich bekannter Sicherungsmittel mit dem sich in vertikaler Richtung erstreckenden Bügel 6 befestigt wird.
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Vorzugsweise kann der Rahmen bzw. die Plattform 5 drehbeweglich (nicht gezeigt) mit dem zweiten Trägerelement 3 befestigt sein, derart, dass die Plattform 5 um einen bestimmten Winkel nach oben in Richtung Bügel 6 verschwenkt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2271093 A [0004]
- FR 2731395 A1 [0005]
- US 7631791 B1 [0006]
- DE 102017123890 A1 [0007]